Ralf Hutter

Buchtipp: „Das Urheberrecht“

Immer mehr politische und wissenschaftliche Themen werden in Form von Sachcomics behandelt, zumindest dem Anspruch nach. Die sogenannten Sachcomics gehen typischerweise so vor, dass sie verschiedene Aspekte eines Themas erklären und einzelne Sätze mit Zeichnungen illustrieren. Die Bilder hängen also eher selten überhaupt zusammen, zudem steht der Text im Vordergrund. Das alles trifft auch auf das kürzlich erschienene, vom Anwalt Emmanuel Pierrat und dem Zeichner Fabrice Neaud verfasste Büchlein „Das Urheberrecht“ zu.
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Ist Medienkritik reaktionär?

Wer kritisiert Medien und Medienschaffende und warum? Der  Soziologe und Philosoph Lukas Meisner fordert in seiner Essaysammlung „Medienkritik ist links“ mehr Kritik an Kapitalismus, Massenmedien und Online-Plattformen und eine medienkritische Öffentlichkeit, die im Sinne der Demokratie agiert. Im Interview mit M begründet er seine Forderung nach mehr Pluralismus und weniger Moralisierung in den Medien. Meisner ist Fellow am Sonderforschungsbereich „Strukturwandel des Eigentums“ und lehrt aktuell an Hochschulen in Berlin, Jena sowie Lüneburg.
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Buchtipp: Im Fadenkreuz der Mafia

Wie ergeht es einem weltweit bekannten Enthüllungsautor, der italienische Mafia-Kreise exponiert? Wie lebt er und welche Reaktionen erfährt er? Welchen Bedrohungen sieht sich kritischer Journalismus bisweilen nicht nur etwa in Lateinamerika oder Russland, sondern auch in Italien ausgesetzt? Diesen selten behandelten Fragen geht nun ein Comic nach, der das traurige Schicksal des Journalisten Roberto Saviano aus Neapel schildert.
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Snowden und die große Datenmisshandlung

Zehn Jahre nach Beginn der bedeutenden Enthüllungen über die globale Überwachung durch Geheimdienste ist die journalistische Auswertung der von Edward Snowden bereitgestellten Dateien unbefriedigend. Große Medien haben sich dem Druck der betroffenen Regierungen gebeugt und die Auswertung der Dokumente abgebrochen oder sogar behindert.
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Absurde Vorwürfe gegen Dreyeckland

In Freiburg ist am Dienstag Radio Dreyeckland Opfer von Razzien und Beschlagnahmungen geworden, weil es in einem Online-Artikel aus dem Juli vergangenen Jahres, das offen zugängliche Internet-Archiv von Indymedia Linksunten verlinkt hatte. Die Medien-Plattform war im Jahr 2017 mit Hilfe des Vereinsrechts verboten worden. Beides schränkt die Pressefreiheit auf skandalöse Weise ein.
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Funke-Zeitung nutzt  Tendenzschutz für Kündigung – erfolglos

Die Thüringer Mediengruppe des Funke-Konzerns will eine Redakteurin loswerden, die gegen die publizistischen Leitlinien ihrer Zeitung verstoßen haben soll. Die beanstandeten Artikel zu den Grundrechtseinschränkungen des letzten Winters wurden nun aber in einem Urteil des Arbeitsgerichts Gera am 24. November für in Ordnung befunden und die Kündigungsschutzklage der Journalistin erfolgreich beschieden.
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„Mehr Solidarität mit Assange nötig“

Dem Wikileaks-Gründer Julian Assange droht aktuell die Abschiebung in die USA. Dagegen hat sein juristisches Team Rechtsmittel eingelegt, über die noch nicht entschieden wurde. Assanges Frau Stella hat auf ihrer kleinen Europa-Tournee in Berlin vom Kampf für die Freilassung ihres Ehemannes berichtet, der wegen seiner Enthüllungsaktivitäten bei Wikileaks in einem britischen Hochsicherheitsgefängnis sitzt. Sie berichtete von positiven politischen Entwicklungen, kritisierte aber auch große Medien und die Bundesregierung.
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Fall Assange: „Die Medien wachen auf“

Die britische Regierung hat kürzlich der Auslieferung von Julian Assange an die USA  zugestimmt. In Berlin sprach M-Online mit Gabriel Shipton. Der 39-jährige australische Filmemacher ist der Halbbruder des Wikileaks-Gründers, der in einem englischen Hochsicherheitsgefängnis sitzt. Gemeinsam mit ihrem Vater John Shipton tritt er in mehreren Ländern auf, um Assanges Freilassung zu fordern. Am 21. Juni informierten die Shiptons in einer nicht-öffentlichen Bundestagsanhörung Abgeordnete mehrerer Parteien über ihre Kampagne und Kooperationsmöglichkeiten. 
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Buchtipp: Recherche zu medizinischen Themen

Ein Mangel an Grundwissen über das Gesundheitswesen und damit verbundene politische und wirtschaftliche Interessen hat in den letzten zwei Jahren zu viel schlechter Berichterstattung geführt, meinen die Journalistinnen Catherine Riva und Serena Tinari. Sie haben im Auftrag des globalen Investigativjournalismus-Verbandes ein Handbuch für kritisches Recherchieren zu Medizinthemen veröffentlicht.
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Erinnerungskultur per Computerspiel

Da kaum noch jemand vom eigenen Erleben des Nationalsozialismus erzählen kann, stellt sich die Frage, wie diese Zeit jungen Menschen möglichst authentisch nahegebracht werden kann. Immer häufiger werden Computerspiele zu Zwecken der politischen Bildung gegen Faschismus entwickelt. Über deren Potenziale und Handlungsbedarfe referierten am 28. Juni Fachleute bei einer Online-Veranstaltung im Rahmen der Jüdischen Woche Leipzig.
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Die Stimme erheben für Julian Assange

Tareq Haddad ist freier Journalist in London und hat das dortige Gerichtsverfahren zur Auslieferung Julian Assanges an die USA beobachtet. Auf seiner Website www.tareqhaddad.com dokumentiert er Papiere aus dem Prozess. Serena Tinari ist freie Journalistin in Bern. Sie arbeitet nicht nur für Schweizer Medien, sondern auch als Journalismustrainerin. Sie ist unter anderem Mitglied des International Consortium of Investigative Journalists und Vorsitzende des Schweizer Recherche-Netzwerks für Journalist*innen. Haddad und Tinari sind zwei von vier Mitgliedern der Initiative „Journalists Speak Up For Assange“ (Journalist*innen erheben die Stimme für Assange), die im Dezember 2019 eine…
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Buchtipp: Für die Unauslöschlichen

Das neue Buch des französischen Karikaturisten und Journalisten Luz soll vor allem eine politische und persönliche Aussage transportieren. Diese Aussage bringt er auf der letzten der rund 300 gezeichneten Seiten zum Ausdruck. Seine dem Attentat vom 7. Januar 2015 zum Opfer gefallenen Freunde vom Satiremagazin Charlie Hebdo nennt er dort „unauslöschlich“. Seine Hand, die den Füller hält, mit dem er zeichnet, bildet dabei eine Faust mit ausgestrecktem Mittelfinger.
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Strafverfahren wegen Indymedia eingestellt

Die Ermittlungen wegen Indymedia Linksunten wurden eingestellt. Das bestätigte die Staatsanwaltschaft Karlsruhe. Auch zwei Jahre nach dem Verbot der Online-Plattform konnte niemandem eine Straftat nachgewiesen werden. Von Anfang an sah das Vorgehen des damaligen Innenministers Thomas de Maizière nach einem politischen Manöver aus. Nun rückt er wieder ins Rampenlicht. Vor Gericht wird im kommenden Jahr weiter gestritten.
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Doch zum Premier hat es gereicht

Der neue britische Premierminister Boris Johnson war vor seiner politischen Karriere Journalist. Er galt in der Branche als nicht primär wahrheitsorientiert, vor allem nicht in seiner Zeit als Korrespondent in Brüssel. Dass er trotz seiner Hetze gegen die EU zum Spitzenpolitiker wurde, spricht auch von einem Versagen des seriösen Journalismus.
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Illegale Liste mit Journalistendaten

Die berühmt-berüchtigte Chemikalienproduzentin Monsanto nahm über 90 französische Presseleute in eine Liste auf, die zur Beeinflussung wichtiger politischer Akteure angelegt wurde und persönliche Daten enthielt, die nichts mit der beruflichen Tätigkeit zu tun haben. Das haben französische Medien bereits am 9. Mai bekanntgemacht. Ihnen liegt die Datensammlung von 2016 vor. Die Empörung ist groß, denn so etwas ist in Frankreich illegal.
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Polizeigesetze lähmen Pressearbeit

Die Bundesländer haben in den letzten Jahren begonnen, ihre Polizeigesetze zu erneuern. Einige sind bereits in Kraft, andere noch in der parlamentarischen Abstimmung. Die Polizei bekommt in der Regel mehr Befugnisse und wird aufgerüstet. Das hat auch Auswirkungen auf die Medien und ihre freie Berichterstattung. Es berührt das Zeugnisverweigerungsrecht und den Quellenschutz, wenn beispielsweise Recherchematerialien unter bestimmten Bedingungen konfisziert werden dürfen.
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