Torsten Kleinz

Adblock Plus siegt vor BGH gegen Springer

Jeder vierte Werbeabruf auf deutschen Webseiten wird mittlerweile geblockt – deshalb hatte der Verlag Axel Springer gegen den populären Werbeblocker Adblock Plus geklagt. Vor dem Bundesgerichtshof in Karlsruhe erlitt der Konzern nun eine Niederlage auf ganzer Linie: Die Richter sahen weder einen unlauteren Wettbewerb, noch einen unzulässigen Eingriff in die Pressefreiheit. Springer will nun vor das Bundesverfassungsgericht gehen und kündigte weitere Klagen an.
mehr »

Presse-Grosso: Neue Einigung mit Verlagen

Seit Jahren schwelt der Streit um die Zukunft des deutschen Grosso-Systems, in dem der Vertrieb von Zeitungen und Zeitschriften an den Einzelhandel organisiert ist. Nachdem Vertreter der größten Verlage im September die Verhandlungen über den nächsten turnusmäßigen Vertrag auf Eis gelegt hatten, melden die Beteiligten nun eine Einigung. Zum einen werden die Tarife generell gesenkt, zum anderen werden die Kosten neu verteilt: Wer viel Regalplatz belegt, soll künftig mehr Umsatz machen oder einen Zuschlag bezahlen.
mehr »

Facebook-Pläne rufen Verleger auf den Plan

Der Social-Media-Riese will seinen Nutzern weniger Artikel etablierter Medien anzeigen. Facebook-Gründer Mark Zuckerberg begründet dies mit einem verbesserten Nutzungserlebnis: Künftig sollen Beiträge von Bekannten und Freunden der Nutzer bevorzugt werden. Verleger kritisieren die Kurswende und fordern eine Regulierung des Internet-Konzerns und seiner Algorithmen. Wann die Neuausrichtung tatsächlich stattfinden soll, ist aber noch unklar.
mehr »

Steigbügelhalter für Werbetexte

Wer hofft, mit Hilfe von Banner-Werbung neuen Journalismus finanzieren zu können, wurde auf der Leitmesse für Online-Werbung dmexco in Köln enttäuscht. Wer hat, dem wird gegeben – wer jetzt schon leidet, muss sich auf noch härtere Zeiten gefasst machen. Journalismus gilt hier allenfalls noch als willkommener Content, um die Lücke zwischen der Werbung aufzufüllen. Oder als Steigbügelhalter für Werbetexte.
mehr »

Datenprofis gefragt – Googeln kann jeder

Der Zusammenarbeit von Wissenschafts- und Datenjournalist_innen mit Wissenschaftler_innen widmete sich die Konferenz SciCAR (Science meets  computer assisted reporting) an der TU Dortmund in dieser Woche. Es wurde der Frage nachgegangen, wie mit Hilfe von verlässlichen wissenschaftlichen Daten journalistisch relevante Beiträge entstehen können. Als Austauschpunkt für die verschiedenen Gruppen soll es SciCAR auch in den kommenden zwei Jahren geben.  
mehr »

Antisemitismus-Doku: Keine guten Lösungen

Nach der Ausstrahlung der umstrittenen Dokumentation „Auserwählt und ausgegrenzt – der Hass auf Juden in Europa“ sind die Fronten verhärtet. Während der WDR handwerkliche Mängel für den Eklat verantwortlich macht, werfen Unterstützer_innen des Films dem Sender doppelte Standards vor. Auch eine Diskussion des Grimme-Instituts konnte keine Annäherung bringen.
mehr »

Google und Apple gegen nervige Werbung

Angesichts der steigenden Verbreitung von Adblockern greifen Google und Apple ein und wollen nervige Werbeformen ausmerzen. Google kündigte an, seinen Browser Chrome ab Frühjahr 2018 mit einem Werbefilter auszurüsten. Apple  will  im Browser Safari selbstabspielende Videowerbungen blockieren, das Nutzer-Tracking einschränken. Andere Marktteilnehmer sehen das kritisch, befürchten Umsatzeinbußen und Bedeutungsverlust.
mehr »

Direkt-Kanal zum Wähler

Mehr als je zuvor spielt sich der Wahlkampf um den Bundestag im Internet ab. Mit Tweets, Apps und der Hilfe tausender Freiwilliger rüsten sich die Parteien für die Entscheidung im September. 84 Prozent der deutschen Bevölkerung informieren sich online, alleine Facebook hat über 25 Millionen aktive Nutzer_innen.
mehr »

Die Wahrheit lässt sich nicht einsperren

Die Initiative Nachrichtenaufklärung (INA) hat auf ihrem Forum in Köln den derzeit inhaftierten türkischen Journalisten Ahmet Şık mit dem Günter-Wallraff-Preis für Journalismuskritik ausgezeichnet. Ebenfalls geehrt wurden das deutsch-türkische Portal taz.gazete und der Buchautor Stefan Schulz.
mehr »

OLG Köln: Eine Ehe ist keine Privatsache

Wie weit dürfen Prominente ihre Privatsphäre schützen? Die Kölner Komikerin Carolin Kebekus versuchte, Berichte über ihr Privatleben mit allen rechtlichen Mitteln zu verhindern. Die 15. Zivilkammer des Oberlandesgerichts Köln setzte ihr nun eine Grenze: Über eine Ehe dürfen Journalisten berichten, da sie Teil der Sozialsphäre und damit weniger streng geschützt sei als die Privatsphäre.
mehr »

Google boykottiert: Zeit zum Umdenken

Zeitungswerbung über Terror-Videos, Auto-Werbung zwischen Neonazi-Tiraden – wegen solcher Werbeplatzierungen wird Google von Werbetreibenden wie Pepsi, Volkswagen oder der britischen Regierung boykottiert. Für redaktionelle Medien ist die Krise des Konzerns eine Chance ihre eigene Werbepolitik zu überdenken!
mehr »

Meinungskampf im Internet

Spätestens seit dem unerwarteten Wahlsieg von Donald Trump hat die Diskussion zur Meinungsmanipulation im Internet, etwa über Fake News oder Social Bots, neue Höhen erreicht. Doch eindeutige Diagnosen gibt es nicht – und erst recht keine einfachen Lösungen.
mehr »

No-News-Liste zeigt blinde Medien-Flecken

Welche Nachrichten sind gesellschaftlich wichtig, gehen aber in der täglichen Berichterstattung unter? Die „Initiative Nachrichtenaufklärung“ hat am 8. Februar in Köln zum 20. Mal ihre Rangliste der wichtigsten vergessenen Nachrichten vorgestellt: Neben dem Auswahlverfahren für Bundesrichter und dem Krieg in Jemen sind auch die Arbeitsbedingungen freier Journalisten dabei.
mehr »

Correctiv: Auf Fake-News-Jagd für Facebook

Während die Bundesregierung Druck auf die Betreiber von Social-Media-Plattformen ausübt, noch vor der Bundestagswahl gegen gezielte Falschmeldungen vorzugehen, prescht Facebook mit einer eigenen Initiative vor. Das Essener Recherchebüro Correctiv soll für den US-Konzern Fake-News enttarnen und richtigstellen. Geld fließt dafür erst einmal nicht.
mehr »

Kampf um Onlinewerbung

Die Lage ist ernst – zumindest wenn man sich nach der Lautstärke der Branchenvertreter richten kann. FAZ-Redakteur Michael Hanfeld spricht von einer „Mafia 4.0”, der Chef des Interactive Advertising Bureau (IAB), Randall Rothenberg gar von einer „Internet-Apokalypse”. Nilay Patel, Chefredakteur der US-Webseite The Verge prophezeit: „Es wird zu einem Blutbad an den unabhängigen Medien kommen.” Grund für den Pessimismus sind die immer weiter verbreiteten Adblocker, die automatisiert und zuverlässig fast jede Werbung im Browser unterdrücken. Jeder vierte deutsche Internetnutzer blockiert Werbung im Internet.
mehr »