Berufliche Trends

Der Unternehmerjournalist

Der Sparzwang ist ein verbreitetes Phänomen in der europäischen Medienlandschaft, der Rotstift diktiert in vielen Redaktionen. Wie können Journalistinnen und Journalisten damit umgehen, wie sollen sich die Journalistengewerkschaften positionieren? Mit diesen Fragen beschäftigten sich rund 50 Vertreterinnen und Vertreter der Mitgliedsgewerkschaften der Europäischen Journalistenföderation EJF Mitte März bei dem Seminar „Confronting Austerity – Financial and Employment Models for Journalism“ in Wien. Die Nachwuchswerbung wurde als wesentlicher Aspekt für ein erfolgreiches Mitgestalten der künftigen Medienlandschaft betont. Die Gewerkschaften sollten sich um Studierende…
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Vom Papier zum Netz

Interview mit Joachim Braun, Chefredakteur Nordbayerischer Kurier (Bayreuth), über den Weg zu einem „24-Stunden-Redaktionsschluss”
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Das Ende der analogen Kopie

Die Kinos in Deutschland haben die Umstellung von analoger auf digitale Projektion Ende 2013 nahezu abgeschlossen. Seit Beginn der Digitalisierung Mitte 2009 standen neben der Technik auch die Kosten der Umrüstung im Fokus. Dabei galt es, vor allem die kleineren für die Kinokultur unentbehrlichen Einrichtungen zu unterstützen. Das erklärte Ziel der Digitalisierung war von vorn herein die Abschaffung der analogen Filmrolle. Das hat einschneidende Folgen für die Postproduktion, den Verleih bis hin zur Archivierung – Berufe verändern sich, sterben aus.
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Sicher kommunizieren im Abhör-Zeitalter

Geheimdienste lassen nichts unversucht, um in die Kommunikation von Einzelpersonen, Unternehmen und Organisationen einzubrechen. Dass es dabei nicht mehr allein um Terrorismusbekämpfung geht, wurde im Zuge der Snowden-Enthüllungen deutlich. Nach einem Jahr nicht abreißender Berichte über die Hacking-Fähigkeiten britischer und amerikanischer Nachrichtendienste ist klar: Eine annähernd private Kommunikation gibt es nur noch dann, wenn sie aktiv geschützt wird. Die Zugriffsfähigkeiten der Geheimdienste sind nahezu allumfassend. Allein gute Kryptografie und eine sichere Kommunikationsumgebung hindert sie noch an der totalen Erfassung des Privaten, darin sind sich Sicherheitsexperten…
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Das anonyme Heer der Schreibsklaven

Ebbe in der Haushaltskasse, keine Aufträge in Sicht – da muss die Freiberuflerin neue Wege finden, um das nötige Kleingeld aufzutreiben. Unter Suchworten wie „Geld verdienen im Internet“ stoße ich schnell auf die Online-Textagenturen, die neuerdings wie Pilze aus dem Boden schießen. Hier kann jeder als Autor agieren, der von sich glaubt, einer zu sein. Man meldet sich an, absolviert einen kurzen, leicht zu bestehenden Eignungstest und wird mit einem automatisch erstellten Schreiben als neuer Autor im Portal begrüßt.
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Abschied vom Traumjob

„Schockstarre“. So umriss Bernd Maus seine Befindlichkeit, als er am 15. Januar erfuhr, dass für ihn und 120 Kolleginnen und Kollegen der Westfälischen Rundschau (WR) der 31. Januar ihr letzter Arbeitstag sein würde. Mit dem „Aus“ für die WR-Redaktionen hatte die Funke-Mediengruppe Lebensplanungen zunichte gemacht und Meinungsvielfalt in weiten Bereichen Südwestfalens und im Raum Dortmund gekappt. Bernd Maus und sein Kollege Bernhard Schlütter haben die Schockstarre überwunden und sich komplett umorientiert. Noch vor Weihnachten erscheint die zweite Ausgabe ihres regionalen Magazins „Komplett“.
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Tanz der Zitronen

Vermutlich könnten die meisten Drehbuchautoren, die regelmäßig fürs Fernsehen arbeiten, mit ihren oft unliebsamen Erfahrungen ganze Bücher füllen. Nicole Joens hat genau das getan. Normalerweise empfiehlt es sich nicht, die Hand zu beißen, die einen füttert, weshalb Autoren in der Regel nicht zitiert werden möchten, wenn es um öffentlich-rechtliche Missstände geht. Aber Joens sieht sich ohnehin auf einer Schwarzen Liste, sie hat also nichts zu verlieren außer einen Prozess, aber auf dessen Ausgang wird das Buch vermutlich nur wenig Einfluss haben.
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Crowdfunding für vernachlässigte Nachrichten

Die Initiative Nachrichtenaufklärung kooperierte in diesem Jahr erstmals mit dem journalistischen Crowdfunding-Projekt krautreporter.de – mit Erfolg: Drei von zehn Themen aus der Top-10-Liste der von den Medien am meisten vernachlässigten Themen konnten sich eine Finanzierung sichern.
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Kleinster gemeinsamer Nenner

Wenn sich Große zusammenfinden, muss nicht unbedingt etwas Großes entstehen. Der vorliegende Koalitionsvertrag von CDU, CSU und SPD geht in Sachen Medienpolitik zahlreiche Themen an, lässt viele Baustellen aber brachliegen.
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Genug gejammert!

„Die Zukunft des Journalismus schaffen nicht die Verleger. Die Zukunftskonzepte müssen von den Journalistinnen und Journalisten kommen“, forderte ver.di-Vize Frank Wernecke schon in seiner Begrüßung. Dass sie ohne Leserinnen, Hörer und Zuschauerinnen als Verbündete nichts fruchten, blitzte später in der Debatte mehrfach auf. Doch die Tragweite der Aufgabe war früh umrissen. Der 27. Journalistentag der dju in ver.di am 30. November 2014 lockte 240 Medienschaffende zum Mitdenken und Diskutieren unter dem Motto: „Genug gejammert – Zukunft jetzt!“
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Zu geringe Gutschriften

Zahlreiche Rundfunkmoderatoren, Fernsehreporter, Kameraleute oder Schauspieler haben zu niedrige Rentenansprüche gutgeschrieben bekommen. Betroffen sind die „unständig“ – also tageweise – Beschäftigte. Sie sollten ihren Rentenverlauf anfordern und überprüfen. Als „unständig“ gilt eine Beschäftigung, „die auf weniger als eine Woche entweder nach der Natur der Sache befristet zu sein pflegt oder im Voraus durch den Arbeitsvertrag befristet ist.“ So definiert es § 163 Abs. 1 Sozialgesetzbuch (SGB) VI. Insbesondere beim Rundfunk, Fernsehen und Theater arbeiten viele in unständiger Beschäftigung.
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Grüner Drehpass

Der deutsche Medienmarkt ist einer der wichtigsten der Welt und hat viele Maßstäbe gesetzt. In einer Hinsicht aber hinkt die Branche anderen Ländern meilenweit hinterher: Ökologisches Produzieren ist hierzulande weitgehend ein Fremdwort. Das soll sich nun ändern. Gleich mehrere Initiativen wollen dafür sorgen, dass bei Dreharbeiten schonend mit der Umwelt umgegangen wird. Vorweg gehen dabei die regionalen Fördereinrichtungen.
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Urteil mit Risiko

Am 17. Oktober hat das Oberlandesgericht (OLG) München im Rechtsstreit Dr. Vogel ./. Verwertungsgesellschaft Wort (VG Wort) – wie zuvor schon das LG München I – entschieden, dass von den Ausschüttungen an den Kläger kein Anteil für die Verlage abgezogen werden darf. Die VG Wort hat angekündigt, gegen das Urteil Revision einzulegen.
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Kein Teufelszeug

Viele Fragen – keine Antworten, stattdessen üppiger Weißraum und lediglich Satzzeichen. Ein „Interview“ in der taz mit FDP-Chef und Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler kurz vor der Bundestagswahl. Die FDP-Pressestelle hatte die Freigabe komplett verweigert. War es den Platz wert? Das entscheidet allein die Redaktion. Sie sorgte damit aber erneut für eine breite Diskussion zur Autorisierungspraxis in Deutschland.
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Impulse erwartet

„Dass der Journalismus in 50 Jahren noch existiert – davon bin ich überzeugt!“ Der Kommunikationsforscher Klaus-Dieter Altmeppen verweist auf die Orientierungsfunktion der Medienbranche: „Sie können an den Bundeswahlleiter schreiben und sich alle Parteiprogramme schicken lassen… Aber es ist doch viel schöner, wenn die AZ (Allgemeine Zeitung Mainz) jetzt irgendwann eine Doppelseite macht: Aussagen der Parteien zur Verteidigungspolitik, zur Bildungspolitik – das ist das, was Journalismus leisten muss und das wird er auch in 50, in 100 Jahren noch leisten. Die Finanzierungsmodelle ändern sich wahrscheinlich, aber „der Journalismus wird in seiner Grundbedeutung bestehen…
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Nervöse Zone

M | Viele Politiker haben das Gefühl, dass Medien und Märkte sie vor sich hertreiben. Ist diese Wahrnehmung begründet? Lutz Hachmeister | Wenn man genauer hinsieht, bleibt von der berühmten Kolonisierung der Politik durch die Medien nicht viel übrig. Die operative Politik ist ein System, das Resistenz leistet und in dieser Resistenz auch Macht hat; zum Beispiel die Macht, Prozesse zu verlangsamen. Ein wesentlicher Faktor der Politik ist die Ministerialbürokratie, die viel mehr Macht besitzt als die Politiker, die man im Fernsehen sieht. Diese Bürokratie ist geradezu darauf aus, ihre standardisierten Prozeduren so lange wie möglich aufrecht zu erhalten. Davon bekommt die…
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