Buchtipp

Buchtipp: Porträts aus der Arbeitswelt

Der Hochofenmeister bei der letzten Schicht vor der Werksschließung in Sulzbach-Rosenberg blickt vom Cover. Wie ein Fels in der Brandung, stolz vielleicht, auch etwas müde. Fast 40 Jahre hat er hier geschuftet. Das „zweite Ich“ der Porträtierten ist es, das Werner Bachmeier interessiert, wenn er Menschen in ihrem Arbeitsumfeld ablichtet. Ein Gespräch auf Augenhöhe sei oft der Schlüssel zum Foto.
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Buchtipp: Social Media fördern Brandstifter

Die knallorange Warnfarbe des Buchcovers signalisiert, dass es um etwas Bedrohliches geht: die Demokratie ist in Gefahr, weil Soziale Medien Rechtsextremismus befördern. Konfliktforscher Maik Fielitz und Sozialwissenschaftler Holger Marcks analysieren, wie Rechtsextreme die Funktionsmechanismen digitaler Plattformen nutzen, um ihre faschistischen Bedrohungsmythen zu verbreiten. Sie loten Möglichkeiten zur Rettung des demokratischen Diskurses aus, etwa durch Regulierung der Techunternehmen.
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Buchtipp: Verhandeln ohne Kompromisse

Ob Tarifrunden, Mietverhandlungen, Honorarverhandlungen, Autokauf oder Beziehungskonflikte: „Das ganze Leben besteht aus Verhandlungen“, sagt Chris Voss, langjähriger Verhandlungsführer des FBI und Autor des Buchs „Kompromisslos verhandeln“. Auf knapp 300 Seiten vermittelt er darin die wichtigsten Methoden aus Psychologie, Therapie und Krisenintervention, „um das zu erreichen, was Sie wollen, ohne dem anderen Schaden zuzufügen“. Hochaktuell, wenngleich nicht mehr druckfrisch.
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Buchtipp: „Wie ich meine Zeitung verlor“

Ein „Jahrebuch“ hat Birk Meinhardt vorgelegt. Aus seiner persönlichen Sicht erzählt der 61jährige Egon-Erwin-Kisch-Preisträger von seinen Anfängen als erster „Ostler“ in der Redaktion der „Süddeutschen Zeitung“ bis zur Kündigung seines SZ-Abonnements im Jahr 2019. Es ist eine fortschreitende Desillusionierung. Meinhardt arbeitet sich am Erlebten ab. Er reflektiert, spekuliert, zweifelt, leidet und wütet. Eine „Selbstbefragung“ und „riesige Entblößung“.
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Entlang der roten Linien in China

Neun Jahre lebte und arbeitete der freie Journalist und Autor Marcel Grzanna mit seiner Frau Pia Schrörs als freier Auslandskorrespondent in China. Die dabei gewonnenen Eindrücke hat er soeben in einem lesenswerten Buch veröffentlicht: „Eine Gesellschaft in Unfreiheit. Ein Insiderbericht aus China, dem größten Überwachungsstaat der Welt“. M sprach mit dem Autor über seine Erfahrungen beim Arbeiten entlang der „roten Linien“.
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Buchtipp: Erfolg im Foto-Business

Der Einstieg in die professionelle Fotografie kann ein steiniger Weg sein: Und trotzdem wollen weiterhin viele Menschen in dieses Berufsfeld. Wer dazu Beratung sucht, der findet diese nicht nur bei den Gewerkschaften, sondern heute auch in Online-Foren, bei Facebook-Gruppen oder in der Ratgeberliteratur. So auch im neuen Band "Erfolg im Fotobusiness" der Consulting- und Coaching-Expertin für Fotograf*innen, Silke Güldner.
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Buchtipp: Quadratur des Dialogs

Es ist der kommunikative Klimawandel, der den Tübinger Medienwissenschaftler Bernhard Pörksen weiterhin umtreibt. Bereits 2018 ist er in seinem Buch „Die große Gereiztheit“ dem Hass und der Hektik in der vernetzten Welt anhand von fünf Krisenphänomen nachgegangen. Seine Erkenntnisse diskutiert er nun in „ Die Kunst des Miteinander-Redens“ mit dem Hamburger Psychologen Friedemann Schulz von Thun in der bewährten, lebendigen Dialogform.
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Buchtipp: Konstruktiv ins Streitgespräch

"Der Spickzettel gegen Intoleranz!“ verheißt der Rücktitel. „Guter Rat, Orientierungshilfe und amüsante Unterhaltung für alle Bereiche des täglichen Lebens“, twittert der Verlag. Werbung muss sein, sollte aber schon bei der Sache bleiben: Nämlich bei Franzi von Kempis‘ Buch „Anleitung zum Widerspruch“. Es will mit Fakten gegen Intoleranz vorgehen und „Klare Antworten auf populistische Parolen, Vorurteile und Verschwörungstheorien“ geben. Das steht vorn auf dem Titel. Und das wird eingelöst.
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Buchtipp: Tagesschau & Co. im Blick

Kritik an den öffentlich-rechtlichen Anstalten ist keine neue Erscheinung. Die Ultrarechte, auch einige Verlage, verunglimpfen sie als „Staatsfunk“, andere sehen – meist ohne jeden Beleg – eine rot-grüne Schlagseite in der Politikberichterstattung von ARD und ZDF. Die Autoren dieses Bandes machen es sich nicht so einfach. Bräutigam und Klinkhammer waren selbst jahrzehntelang NDR-Mitarbeiter. Müller gründete 2014 die „Ständige Publikumskonferenz der öffentlich-rechtlichen Anstalten“, eine Art journalismuskritisches Forum aus Perspektive der Zivilgesellschaft.
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Buchtipp: Für die Unauslöschlichen

Das neue Buch des französischen Karikaturisten und Journalisten Luz soll vor allem eine politische und persönliche Aussage transportieren. Diese Aussage bringt er auf der letzten der rund 300 gezeichneten Seiten zum Ausdruck. Seine dem Attentat vom 7. Januar 2015 zum Opfer gefallenen Freunde vom Satiremagazin Charlie Hebdo nennt er dort „unauslöschlich“. Seine Hand, die den Füller hält, mit dem er zeichnet, bildet dabei eine Faust mit ausgestrecktem Mittelfinger.
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Buchtipp: Die Zeit des Lichts

Cover-Model – Modekorrespondentin – Kriegskorrespondentin - Korrespondentin für Haus und Heim. Vier Kennzeichnungen, die ein Leben beinhalten. Das der Fotografin Lee Miller, weltberühmt geworden mit ihrem Foto in Hitlers Badewanne. In Whitney Scharers Debut-Roman nimmt dieser Lebensweg faszinierende Gestalt an. Verwoben mit den historischen Fakten zeichnet die Autorin das fiktive Porträt einer außergewöhnlichen Frau – und das reale Porträt einer außergewöhnlichen Epoche.
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Buchtipp: Presse und Profit

Im Namen von Pressefreiheit und Medienvielfalt sollte 1989/90 in der DDR das politische Monopol der SED aufgebrochen werden. Doch stattdessen entstanden neue wirtschaftliche Monopolstrukturen. Die vielen Reformprojekte erlebten nur einen kurzen „Pressefrühling“ und wurden durch „eine marktgesteuerte Pressereform ignoriert oder plattgemacht“, so Mandy Tröger, die in ihrem Buch gängige Erklärungen für das Pressesterben in Ostdeutschland hinterfragt.
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Buchtipp: Tausend Zeilen Lüge

Er hat für den bisher größten Fälschungsskandal im deutschen Journalismus gesorgt: Claas Relotius. Der freie Journalist Juan Moreno war der Mann, der dieses Lügengebäude zum Einsturz brachte – und dabei seine eigene Existenz riskierte. In seinem Buch „Tausend Zeilen Lüge“ schreibt er diese Geschichte auf. Es ist eine Geschichte, die so unglaublich ist wie sie klingt. Fesselnd wie ein Krimi, verstörend wie es nur eine wahre Begebenheit sein kann.
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Buchtipp: DEFA-Frauen und ihre Filme

Die Filmwissenschaftlerin und Dramaturgin Cornelia Klauß und der Filmwissenschaftler und Publizist Ralf Schenk hatten die Idee, eine Liste aller DEFA-Regisseurinnen zusammenzustellen. Beide waren überrascht, wie viele Namen sie bei ihren Recherchen fanden. Daraus entwickelten sie eine Buchidee. Nun gaben sie in der Schriftenreihe der DEFA-Stiftung einen Band unter dem schlichten Titel „Sie – Regisseurinnen der DEFA und ihre Filme“ heraus.
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„Die Erfindung der bedrohten Republik“

Die deutsche „Flüchtlingskrise“ war in Wahrheit eine gewaltige Medien- und Politikkrise, meint Autor und TV-Produzent David Goeßmann. Er belegt minutiös, wie manipulativ von gesellschaftlichen Eliten und Medien Krisenstimmung erzeugt und eine repressive Flüchtlingsabwehr als alternativlos durchgepeitscht wurde. Günter Herkel hat mit dem Autor gesprochen.
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Buchtipp: Ein nicht übliches Wendefazit  

Ganz am Ende steht ein Gedankenexperiment – so beliebt wie unzulässig, räumt der Autor selbst ein. Doch spielt er durch, was es für DDR-Bürger bedeutet hätte, wenn die politische Wende nicht 1989, sondern schon am 13. August 1961 eingesetzt hätte. Kein Mauerbau, kein Mauerfall. Ob das Fazit dennoch gelautet hätte: Die große Freiheit ist es nicht geworden? Zu diesem Befund kommt Matthias Krauß jedenfalls, wenn er analysiert, was „sich für die Ostdeutschen seit der Wende verschlechtert hat“.
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