Buchtipp

Buchtipp: Tausend Zeilen Lüge

Er hat für den bisher größten Fälschungsskandal im deutschen Journalismus gesorgt: Claas Relotius. Der freie Journalist Juan Moreno war der Mann, der dieses Lügengebäude zum Einsturz brachte – und dabei seine eigene Existenz riskierte. In seinem Buch „Tausend Zeilen Lüge“ schreibt er diese Geschichte auf. Es ist eine Geschichte, die so unglaublich ist wie sie klingt. Fesselnd wie ein Krimi, verstörend wie es nur eine wahre Begebenheit sein kann.
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Buchtipp: DEFA-Frauen und ihre Filme

Die Filmwissenschaftlerin und Dramaturgin Cornelia Klauß und der Filmwissenschaftler und Publizist Ralf Schenk hatten die Idee, eine Liste aller DEFA-Regisseurinnen zusammenzustellen. Beide waren überrascht, wie viele Namen sie bei ihren Recherchen fanden. Daraus entwickelten sie eine Buchidee. Nun gaben sie in der Schriftenreihe der DEFA-Stiftung einen Band unter dem schlichten Titel „Sie – Regisseurinnen der DEFA und ihre Filme“ heraus.
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„Die Erfindung der bedrohten Republik“

Die deutsche „Flüchtlingskrise“ war in Wahrheit eine gewaltige Medien- und Politikkrise, meint Autor und TV-Produzent David Goeßmann. Er belegt minutiös, wie manipulativ von gesellschaftlichen Eliten und Medien Krisenstimmung erzeugt und eine repressive Flüchtlingsabwehr als alternativlos durchgepeitscht wurde. Günter Herkel hat mit dem Autor gesprochen.
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Buchtipp: Ein nicht übliches Wendefazit  

Ganz am Ende steht ein Gedankenexperiment – so beliebt wie unzulässig, räumt der Autor selbst ein. Doch spielt er durch, was es für DDR-Bürger bedeutet hätte, wenn die politische Wende nicht 1989, sondern schon am 13. August 1961 eingesetzt hätte. Kein Mauerbau, kein Mauerfall. Ob das Fazit dennoch gelautet hätte: Die große Freiheit ist es nicht geworden? Zu diesem Befund kommt Matthias Krauß jedenfalls, wenn er analysiert, was „sich für die Ostdeutschen seit der Wende verschlechtert hat“.
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Buchtipp: Don’t kill the Messenger!

Eine Entscheidung über den Antrag zur Auslieferung von Julian Assange, den die US-Justizbehörde im Juni an Großbritannien gestellt haben, wird voraussichtlich erst in einigen Monaten fallen. Assange drohen bei einer Verurteilung in allen Anklagepunkten bis zu 175 Jahre Haft. Doch vor allem in Deutschland ist die Solidarität mit dem Wikileaks-Gründer schwach. Jetzt hat der Journalist Mathias Bröckers im Westend-Verlag eine kleine Streitschrift unter dem Titel „Freiheit für Julian Assange“ herausgegeben.
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Buchtipp: Netzwerk der Neuen Rechten

Im vergangenen Herbst zog die AfD erstmals in den Bundestag an. Mehr als durch konstruktive politische Arbeit ist sie seither durch Finanzskandale aufgefallen.  Den Wahlkampf – so wird jetzt nach und nach aufgedeckt – finanzierte sie nicht zuletzt durch illegale Parteispenden. Dennoch ist kaum damit zu rechnen, dass sie in absehbarer Zeit aus dem parteipolitischen Spektrum verschwindet. Zu stabil rangieren ihre Umfragewerte im zweistelligen Prozentbereich.
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Buchtipp: Gründen Medienfrauen anders?

In Deutschland sind rund ein Drittel aller Selbstständigen Frauen, ihre Anzahl an den Gründern steigt seit Jahren kontinuierlich. Doch welchen Widerständen und Hürden begegnen angehende Unternehmerinnen und Freiberuflerinnen? Und: Gründen Frauen eigentlich anders als Männer – und wenn ja, warum? Antwort auf diese Fragen will die Untersuchung „Female Founders in der Games- und Medienbranche“ der Medienwissenschaftlerin Dr. Sabine Hahn liefern.
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Buchtipp: Plattform Europa

Europäische Politik werde „vor allem dann für die Medien attraktiv, wenn sie als Krise erzählt werden kann“. Es existiere ein „Teufelskreis aus Krise, News und Nationalismus“. So die stringente Europa-Analyse von Politikberater Johannes Hillje. Pünktlich zu den Europawahlen legt er seinen Vorschlag für eine Plattform Europa vor: Das Modell eines digitalen, öffentlich finanzierten sozialen Netzwerks.
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Buchtipp: Über Filmarbeit

Es kommt nicht oft vor, dass die Arbeit eines Dokumentarfilmers durch ein Buch gewürdigt wird. Der Berliner Verlag Neues Leben tut das jetzt und hat dafür aus der Reihe der DDR-Dokumentarfilmer Peter Voigt gewählt, der ohne den Besuch der Babelsberger Filmhochschule ein Könner seines Fachs wurde. Der Band Filmarbeit enthält Skizzen, Kritiken, Essays und Interviews, zusammengestellt von dem Filmhistoriker und Autor Günter Adge.
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Buchtipp: #unteilbar

Dreieinhalb Monate ist es her, dass in Berlin fast eine Viertelmillion Menschen auf die Straße gegangen ist, um gemeinsam ein Zeichen gegen Rassismus und Ausgrenzung, gegen fortschreitenden Sozialabbau und zunehmenden Rechtspopulismus zu setzen. Auch die dju in ver.di hatte den Aufruf zur #unteilbar-Demo am 13. Oktober unterzeichnet. Nun ist bei ullstein ein kleines Bändchen erschienen, das die Reden der Auftakt- und Abschlusskundgebung versammelt.
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Metier ohne Distanz: Reportage über Fußball

Der Sportjournalismus steckt in einem Dilemma: Einerseits soll er, wie andere Spielarten des Journalismus auch, seinen Gegenstand kritisch betrachten, auch die Schattenseiten des hochkommerzialisierten Profisports beleuchten. Andererseits ist er selbst Teil eines Betriebs, in dem eben solche unabhängigen, kritischen Stimmen vielfach als „produktschädigend“ angesehen werden. Der freie Journalist Tonio Postel hat, gefördert durch die Otto-Brenner-Stiftung, eine Bestandsaufnahme der aktuellen Situation vorgelegt.
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Buchtipp: Die dunkle Seite der TV-Macht

„Wie ich mir meinen Platz in der Fernsehhölle verdient habe“: Der Titel verspricht nicht zu viel. Autor Kai Tilgen hat einst als Kabelhilfe angefangen und ist heute Regisseur bei TV-Formaten wie „Deutschland sucht den Superstar“ („DSDS“), „The Biggest Loser“ oder bei „Reality“-Reihen am Nachmittag. Sein Buch ist als unverblümte Beschreibung vor allem eine Abrechnung mit dilettantischen Produktionsbedingungen und dem alltäglichen Zynismus der Branche. Doch sei für ihn als Geschichtenerzähler alles "Teil der künstlerischen Mischkalkulation".
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Buchtipp: Perfekte Lektüre für Serienfans

Es hat eine Weile gedauert, aber endlich gibt es auch deutsche Serien von internationaler Qualität. Medienlandschaft und Serienproduktion haben sich in den letzten Jahren stark verändert. Deshalb haben die Autoren von „Bleiben Sie dran!“, einem Standardwerk über Serien, ihr Buch komplett überarbeitet. Am Handwerkszeug hat sich nicht viel geändert, aber die ausführlich analysierten Fallbeispiele beziehen sich auf Produktionen der letzten Jahre. Sie stammen aus „Mord mit Aussicht“, „Weissensee“ (beide ARD) und „Der Lehrer“ (RTL) sowie den US-Importen „Grey’s Anatomy“ und „The Walking Dead“.
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Buchtipp: Die Sprache der Rechten – kaum Erkenntnisgewinn

„Die Rechtspopulisten sind schlaue Verführer“, behauptet der Passauer Kommunikationswissenschaftler Frederik Weinert. Und erhebt in seinem Buch „Die Sprache der Rechten“ den Anspruch, über Instrumente und Wirkungsweise dieser Verführungskraft aufzuklären. Doch der Band enttäuscht auf der ganzen Linie. Schade eigentlich, denn das brandaktuelle Thema hätte eine profundere Betrachtung verdient.
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Buchtipp: Mit Achtsamkeit schreiben

Achtsamkeit und feinsinnige Bewusstheit nach „innen“ und nach „außen“ bezeichnete der Journalistikprofessor Claus Eurich bereits 2011 als „Schlüsselkoordinaten“ kommunikativer Kompetenz. Mittlerweile gilt Achtsamkeit als Megatrend, der alle Lebensbereiche erreicht. Die Coachin und Dozentin für kreatives und literarisches Schreiben Sandra Miriam Schneider hat nun mit „Achtsames Schreiben. Wie Sie Klarheit und Gelassenheit gewinnen“ einen ersten deutschsprachigen Ratgeber vorgelegt, der in die Praxis des achtsamen Schreibens einführt.
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Buchtipp: Vergessene Nachrichten oder Trash

„Heute gibt es nicht zu wenig, sondern zu viel Nachrichten“, konstatieren die Herausgeber des Sammelbandes „Nachrichten und Aufklärung“, der anlässlich des 20. Jubiläums der Initiative Nachrichtenaufklärung (INA) erschienen ist. Über unklare Auswahlverfahren für die Bundesrichterwahl wurde nicht berichtet, dagegen ausführlich über die Scheidung von Brad Pitt und Angelina Jolie - eine Schieflage nach den Relevanzkriterien der INA, die alljährlich die „Top Ten“ der vergessenen Nachrichten veröffentlicht.
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