Formate

Istanbul: Absurde Anklage gegen weitere Journalisten

In Istanbul begann heute ein Prozess gegen drei weitere Journalisten und eine Menschenrechtsaktivistin. Erol Önderoglu, dem Türkei-Korrespondenten von „Reporter ohne Grenzen“ (ROG), dem "Cumhuriyet"-Kolumnisten Ahmet Nesin und Sebnem Korur Fincanci, der Vorsitzenden der türkischen Menschenrechtsstiftung, wird wegen ihrer Teilnahme an einer Solidaritätsaktion mit der Zeitung "Özgür Gündem" Propaganda für eine terroristische Organisation vorgeworfen. Das gilt auch für den letzten "Özgür-Gündem"-Chefredakteur Inan Kizilkaya. Wir sprachen mit ROG-Prozessbeobachterin Anne Renzenbrink.
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Medien und Populismus: Volkes Stimme, Volkes Stimmungen

Europäer neigen dazu, sich über die kruden Sprüche eines Donald Trump lustig zu machen. Dabei sind auch in Europa jede Menge Politiker am Werk, deren Diskurs nicht unbedingt rationalen Ansprüchen genügt. Auch hierzulande wissen viele Journalisten nicht, wie sie mit dem unheimlichen Aufstieg der AfD umgehen sollen. Auf der Konferenz „Formate des Politischen“ in Berlin diskutierten Wissenschaftler_innen und Journaliste_innen unter dem Titel „Volkes Stimme, Volkes Stimmungen“ über Populismus und antipopulistische Strategien. Eingeladen dazu hatten die Bundespressekonferenz, die Bundeszentrale für politische Bildung und der Deutschlandfunk.
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DOK Leipzig im Knast: Respekt!

Die Jugendstrafvollzugsanstalt (JSA) Regis-Breitingen ist die ungewöhnlichste Spielstätte von DOK Leipzig: Unter dem Motto „DOK im Knast“ organisiert das Festivalteam seit einigen Jahren Vorführungen in der Strafanstalt, die offen sind für die Inhaftierten. Dazu kommen akkreditierte Fachbesucher_innen aus Leipzig. Das eröffnet den Strafgefangenen „Blicke nach draußen“ und den Austausch mit den Gästen. In den ersten drei Novembertagen gab es täglich eine Filmvorführung. Nach dem DOK-Eröffnungsfilm „My Life as a Courgette“ (Claude Barras/F) wurden „Fighter“ (Susanne Binninger/D) und „Neo Rauch – Gefährten und Begleiter“ (Nicola Graef/D) gezeigt.
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Berliner Verlag: Betriebsräte wollen Regelungen für alle

Am 27. Oktober 2016 verkündeten DuMont-Spitzen den Beschäftigten im Verlagshaus am Berliner Alexanderplatz Konturen für einen „Neustart in der Hauptstadt“. Der Vorstand will mit dem neuen Konzept von 2018 an profitabel arbeiten. Aktuell soll es weitere 50 Stellen kosten. Denn das Abo-Blatt „Berliner Zeitung“, das Boulevardblatt „Berliner Kurier“, deren Online-Ausgaben sowie weitere digitale Aktivitäten sollen künftig von einer neu gegründeten Newsroom-Gesellschaft in einem neuem Gebäude gemacht werden. Mit weniger Leuten. Wir sprachen mit Renate Gensch, Betriebsratsvorsitzende im Berliner Verlag.
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Verletzte FR-Journalistin: Staatsanwaltschaft prüft Umstände

In Wiesbaden wurde am Sonntag, den 30. Oktober 2016 eine Redakteurin der „Frankfurter Rundschau“ offenbar durch Einsatzkräfte der Polizei verletzt, während sie live von der Demonstration „Demo für alle“ berichtete. Die Staatsanwaltschaft Wiesbaden will nun die genauen Umstände sowie deren strafrechtliche Relevanz prüfen und auch die FR-Chefredaktion teilte auf Anfrage mit, gemeinsam mit der betroffenen Journalistin rechtliche Schritte zu erwägen. Die dju in ver.di fordert eine umgehende und umfassende Aufklärung der Geschehnisse, damit Journalistinnen und Journalisten auch in Zukunft angstfrei von Demonstrationen berichten können.
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Filmtipp: Journalisten im Blick. Teil 1

Journalisten kommen oft vor in Krimis, aber meist als Randfiguren, gern ein wenig schmierig, gern ein wenig korrupt. Jetzt nehmen zwei neue Politthriller, die im November 2016 im Ersten ausgestrahlt werden, Journalisten als Protagonisten und verknüpfen sie sehr unmittelbar mit Politik. Klingt wie eine thrillermäßige Antwort für die „Lügenpresse“-Marktschreier. Helden der Aufklärung? Welches Bild vom Journalismus wird da entwickelt? Und geht es der Branche in der Fiktion auch so schlecht wie in der Realität? Teil 1 unseres Filmtipps: "Tödliche Geheimnisse".
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Schon entdeckt? „emerge“

Je stärker die Medienkrise klassische Printmedien vor allem aus dem Magazinbereich beutelt, einst die Cashcows und Aushängeschilder der Fotojournalisten, umso interessanter werden für den Fotojournalismus neue Publikationsforen vor allem im Internet. In diesem Zusammenhang hat sich die Onlineplattform „emerge“ zur Förderung des jungen Fotojournalismus weit über die Szene hinaus einen Namen gemacht. In Form eines Webmagazins und mittlerweile auch eines ersten Printmagazins werden jungen Fotograf_innen dort Raum zur Veröffentlichung sowie eine Plattform geboten – auch um ihnen den Berufseinstieg zu erleichtern.
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ROG stellt neue „Feinde der Pressefreiheit“ vor

Anlässlich des heutigen Welttags gegen Straflosigkeit für Verbrechen an Journalisten hat Reporter ohne Grenzen (ROG) seine neue Liste der „Feinde der Pressefreiheit“ veröffentlicht. Die zuletzt im Jahr 2013 aktualisierte Übersicht umfasst Staats- und Regierungschefs, extremistische und kriminelle Organisationen sowie Geheimdienste, die für die massive Verletzung des Menschenrechts auf Pressefreiheit durch Mord, Zensur oder willkürliche Verhaftungen bekannt sind. Neu auf der Liste sind wenig überraschend unter anderem der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan sowie die Terrormiliz „Islamischer Staat“.
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Jugendmedientage: Medien- oder Märchenland?

300 junge Leute, die die Welt der Medien erkunden wollen, 80 Referentinnen und Referenten, die versuchen sie zu erklären, und fast ebenso viele im Team der Jugendpresse Deutschland, die das alles reibungslos organisieren und viel Spaß dabei haben: Das waren die Jugendmedientage 2016 in Dresden. Vom 27. bis 30. Oktober diskutierten alle über „Medien- oder Märchenland?“ in der mit Luftballons geschmückten Messe und Börse Dresden. Wie glaubwürdig und objektiv berichten unsere Medien, dieses Thema wurde in Workshops, Erzählcafés und bei Podiumsdiskussionen von vielen Seiten betrachtet.
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Deutschlandradio: Vertretung für Freie in Sicht

Das Leben ist kein Wunschkonzert – das wissen auch die freien Mitarbeiter_innen von Deutschlandradio. Genauso wie in den meisten Landesrundfunkanstalten werden die Bedingungen für die bei Deutschlandradio auf Honorarbasis arbeitenden Kolleg_innen von Tag zu Tag härter. Doch während für angestellte Kolleg_innen zumindest der Personalrat überbordende Forderungen der Geschäftsleitung abwehren kann und die Einhaltung der Tarifverträge prüft, können die Freien bei Deutschlandradio im Konfliktfall nur auf sich selbst und ihre Gewerkschaft zählen. Eine institutionalisierte Vertretung gibt es nicht für sie. Das soll sich nun ändern – und das ist gut so.
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Buchtipp: Gute Arbeit geht auch digital

Rationalisierung in beängstigendem Ausmaß oder Chance zur Humanisierung der Arbeit? Über das, was die Digitalisierung in der Arbeitswelt tatsächlich bedeutet, welche Prozesse sich abspielen, an welchen Techniken gearbeitet wird und welche Folgen sie haben können, herrscht weithin Unkenntnis. Das Jahrbuch „Gute Arbeit“ 2016 („Digitale Arbeitswelt – Trends und Anforderungen“) bietet Möglichkeiten, dem abzuhelfen. „Arbeit 4.0“ steht als Schlagwort für komplexe Zusammenhänge. Das Jahrbuch bietet im ersten Teil (Digitalisierung – eine Sondierung des Terrains) einen wertvollen Einstieg in die Problematik.
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Entkernen einer Demokratie: Türkische Medien verboten

Der Chefredakteur der regierungskritischen Tageszeitung „Cumhuriyet“, Murat Sabuncu, und vier weitere Journalisten sind Medienberichten zufolge in der Türkei festgenommen worden. Insgesamt soll die Staatsanwaltschaft die Verhaftung von mehr als einem Dutzend Mitarbeitern des Blattes angeordnet haben. Zehn Tage nach Verlängerung des Ausnahmezustandes in der Türkei lässt die Regierung zudem 15 vor allem prokurdischen Medien schließen, darunter die kurdische Nachrichtenagentur DIHA. Mit Entsetzen reagierte die Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) in ver.di auf die erneute Verhaftungswelle in türkischen Medien.
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Rundfunkbeitrag bleibt in den nächsten Jahren stabil

Der Rundfunkbeitrag für ARD, ZDF und Deutschlandradio bleibt stabil und beträgt damit auch im kommenden Jahr 17,50 Euro im Monat. Die Ministerpräsidenten der Länder haben sich bei ihrem Treffen in Rostock dafür ausgesprochen, die von der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) vorgeschlagene Senkung um 30 Cent nicht umzusetzen. Die Mehrheit der Länder-Chefs plädierte dafür, mit den Überschüssen eine Rücklage zu bilden, um künftigen notwendigen Kostensteigerungen besser begegnen zu können. ver.di begrüßte die Entscheidung und die damit gewonnene Klarheit über den Rundfunkbeitrag.
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Berliner Verlag: „Projekt Kahlschlag“ anstatt Neuanfang

Bei der DuMont Mediengruppe wurden heute in Berlin weitere Hiobsbotschaften zu den Sanierungs- und Umbauplänen „Projekt Neustart“ verkündet. In den Redaktionen der beiden Traditionsblätter „Berliner Zeitung“ und „Berliner Kurier“ sollen rund ein Drittel der Beschäftigten, insgesamt 50 Kolleg_innen ihre Arbeit verlieren. Für die Verlagsbereiche in der Gruppe gibt es nach wie vor keine Klarheit! Auch zuvor ging es häppchenweise zur Sache: Stellenstreichungen bei der DuMont Blattplanung in Köln, Schließung für die 16 IT-Beschäftigten von DuMont Systems in Berlin und Verkauf der Callcenter von DuMont Dialog in Halle und Berlin.
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Zeitgemäße Online-Regelungen für öffentlich-rechtlichen Rundfunk gefordert

Mit einem Plädoyer für einen starken öffentlich-rechtlichen Rundfunk, insbesondere auch im Internet, hat Frank Werneke, stellvertretender Vorsitzender der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft, die diesjährige Medienpolitische Tagung von ver.di, Deutschem Gewerkschaftsbund und Hans-Böckler-Stiftung im Rahmen der Münchner Medientage eröffnet. „Rundfunk im Abseits? Wie viel Sport braucht das öffentlich-rechtliche Programm?“ lauten die Hauptfragen der zweitägigen Debatten, in denen es auch um den internationalen Sportmarkt, die Akzeptanz und Rolle von Sport im Programm sowie um Rechte und Finanzierung geht.
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Prix Europa-Abschluss mit Panel zur Freiheit der Medien

Zum Abschluss des 30. Prix Europa - des größten trimedialen Fachforums, das die besten Medienproduktionen des Kontinents sichtet, diskutiert und auszeichnet – fand am 22. Oktober eine Podiumsdiskussion mit dem Titel „Changing Europe - Politische Umbrüche und die Freiheit der Medien“ statt. Veranstaltet in Zusammenarbeit mit Reporter ohne Grenzen und der Bundeszentrale für politische Bildung, lag der Schwerpunkt des Gesprächs zwar auf der Situation in der Türkei und in Russland, aber auch vor schleichenden Einschränkungen der Medien in der westlichen Welt wurde gewarnt.
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