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netzwerk recherche: Wie transparent sollen Medien sein?

Dass das Thema Transparenz in den Medien auf der nr-Jahreskonferenz 2016 nicht zum Ersten Mal diskutiert wurde, zeigt bereits dessen Relevanz. Es belegt aber auch, dass es sich bei der Etablierung einer Fehlerkultur in den Medien um einen langwierigen und dynamischen Prozess handelt, der immer wieder hinterfragt und gegebenenfalls neu justiert werden muss. In diesem Jahr berichteten Georg Mascolo, Leiter des Rechercheverbunds von WDR, NDR und Süddeutscher Zeitung, Elmar Theveßen, stellvertretender ZDF-Chefredakteur, Kai Gniffke, Chefredakteur von ARD Aktuell und der Medienjournalist Stefan Niggemeier über den Umgang mit Fehlern und die Beziehung zum Publikum.
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Nichts Genaues weiß man nicht, Hauptsache auf Sendung?

Nach ihrer Berichterstattung zum Türkei-Putsch stehen die Öffentlich-Rechtlichen in der Kritik. Zu Unrecht. Standen nach dem Nizza-Attentat, zu Recht, noch die Boulevardpresse und die fragliche Publikation von Opfer-Bildern im Visier der Kritik, traf es nach dem Türkei-Putsch das öffentlich-rechtliche Fernsehen: Zu spät, zu spärlich und zu sparsam hätte es berichtet, so der Vorwurf. Auf Twitter wurden gar Rufe nach der Abschaffung von ARD/ZDF laut. Wer so arbeite, würde nicht mehr gebraucht. Doch welche Art von Arbeit erwarten wir denn nun eigentlich von den Öffentlich-Rechtlichen?
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Sorge um die türkischen Medien

In der Türkei ist der Putschversuch gescheitert, doch Beobachter warnen, dass der eigentliche Putsch jetzt erst losgehen könnte. Präsident Recep Tayyip Erdogan sprach von einem „Geschenk Gottes“ und fing gleich damit an, in der Justiz und in der Armee vermeintliche Regierungsgegner zu entlassen oder festnehmen zu lassen. Man möchte in diesen Tagen nicht als Erdogan-Kritiker in der Türkei leben, denn es ist mit weiteren Repressionen und Racheaktionen zu rechnen. Auch die Medien könnten das zu spüren bekommen.
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Schon entdeckt? EJO

„Vor allem von Forschern erwarten wir, dass es Teil ihrer Jobbeschreibung sein sollte, in die (Fach-)Öffentlichkeit hineinzuwirken“, betont Journalismus-Professor Stephan Russ-Mohl, der das Europäische Journalisten-Observatorium EJO 2004 gründete, um „die Kluft zwischen der Medien-, Kommunikations- und Journalismusforschung und der Medienpraxis zu verringern“. Durch Beobachtung aktueller Trends in der Medienbranche in Europa und den USA sollte das Observatorium einen Beitrag zur Qualitätssicherung im Journalismus leisten. Die vielsprachige Website bietet differenziert-informative, aktuelle journalistische Beiträge wie etwa eine Analyse von Brexit-Kommentaren.
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Neue Erleichterungen im Presse-Kartellrecht geplant

Die Bundesregierung will erneut die Kartellbestimmungen für Verlage lockern. Der Entwurf für eine 9. Novelle des Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschränkungen (GWB) sieht vor, dass Verlage künftig Kooperationen eingehen können, um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. Die Redaktionen sollen davon ausgeschlossen sein. ver.di kritisiert das Vorhaben als einen weiteren Schritt in Richtung Medienkonzentration.
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Südkurier weiter unter Druck: Gemaßregelter Redakteur geht

Mit ihrer Vorgehensweise in der Personalie Michael Lünstroth haben Chefredakteur Stefan Lutz und Lokalchef und Regionalleiter Jörg-Peter Rau dem „Südkurier“ einen schweren Imageschaden zugefügt. Bundesweit wird seit Wochen über den Presseskandal am Bodensee und den massiven Glaubwürdigkeitsverlust der Tageszeitung vor Ort berichtet. Vor einigen Tagen zog auch der SWR nach und berichtete in der Landesschau über die Hintergründe, die dazu führten, dass Lünstroth mit einem Schreibverbot und einer Abmahnung belegt wurde. Nun hat der langjährige Lokalreporter seine Kündigung eingereicht.
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Viel Gerede um Filmerbe – Taten lassen auf sich warten

Was machen mit all den alten Filmen, den filmischen Dokumenten und Schnipseln, die in den zahlreichen Archiven, Dachböden und Kellern dieser Republik lagern oder sich nur unter einer Staubschicht liegend weiter zersetzen? Die Antwort darauf ist relativ einfach: erhalten und zugänglich machen, denn niemand sagt allen Ernstes: weg mit dem Krempel. Doch ab da scheiden sich die Geister und obwohl die Diskussion schon einige Zeit andauert – der Kinematheksverbund ist nach Aussage von Rainer Rother, dem Künstlerischen Direktor der Deutschen Kinemathek, seit 2008 an dem Thema – fehlt nach wie vor der große Generalplan.
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netzwerk recherche: Can Dündar mit dem Leuchtturm geehrt

„Der Leuchtturm für besondere publizistische Leistungen“ der Journalistenvereinigung netzwerk recherche (nr) geht in diesem Jahr an Can Dündar. Der Chefredakteur der türkischen Zeitung „Cumhuriyet“ wird für die mutigen Recherchen seiner Zeitung sowie für seinen Kampf um die Pressefreiheit ausgezeichnet. Die „Verschlossene Auster“, den traditionellen Preis für den Informationsblockierer des Jahres, erhält Facebook. nr würdigt damit den intransparenten Umgang des Unternehmens mit Hasskommentaren. Beide Auszeichnungen wurden auf der am zweiten Juli-Wochenende beim NDR in Hamburg stattgefundenen Jahrestagung des Netzwerks vergeben.
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Journalistenschulen geben sich „Qualitäts-Charta“

Deutsche Journalistenschulen haben sich erstmals in der Mediengeschichte der Bundesrepublik in einer Qualitäts-Charta auf gemeinsame und verbindliche Ausbildungsstandards geeinigt. Glaubwürdiger Qualitätsjournalismus sei nur auf der Grundlage einer exzellenten Ausbildung möglich. „Gebraucht werden zeitgemäß und gut ausgebildete Journalistinnen und Journalisten mit Haltung“, heißt es in einer Pressemitteilung. Zu den bisherigen Unterzeichnern gehören Schulen von Springer, Burda, RTL, die Evangelische Journalistenschule sowie die Henri-Nannen-Schule.
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Tarifergebnis: Lasst uns diskutieren!

Das Tarifergebnis vom 29. Juni für Redakteur_innen und Freie/Pauschalisten an Tageszeitungen ist nicht herausragend, aber es wurde erkämpft und war nur so zu erreichen, so die Überzeugung der ver.di Verhandlungskommission. Doch unter den Streikenden wird Kritik laut und wichtige Fragen stehen im Raum: Wie wollen wir mit Erwartungen an Tarifpolitik und den erreichten Ergebnissen umgehen? Wie wollen wir unsere Tarifpolitik künftig gestalten? .Lasst uns über das Tarifergebnis diskutieren und auch streiten. Diese Auseinandersetzung ist Teil der gewerkschaftlichen Willensbildung. Wir laden dich ein, dich in diesem Forum daran zu beteiligen.
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Keine Verlegerbeteiligung ohne starkes Urheberrecht

Eine gesetzliche Absicherung der Verlegerbeteiligungen an den Ausschüttungen der Verwertungsgesellschaften wolle man politisch nur mittragen, wenn zuvor die vertragliche Stellung von Urheberinnen und Urhebern gestärkt würde, sagte der stellvertretende ver.di-Vorsitzende Frank Werneke. Hintergrund ist eine Anhörung im Rechtsausschuss des Bundestags, in der über die Urheberrechtsreform und das kürzlich ergangene Urteil in Sachen VG Wort diskutiert wurde.
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BND-Reform: Ausspähen von Journalist_innen bald erlaubt?

Am morgigen Freitag, 8. Juli 2016, berät der Bundestag erstmals über den aktuellen Entwurf für das neue BND-Gesetz. Reporter ohne Grenzen (ROG) fordert die Regierungsfraktionen im Parlament im Vorfeld auf, den Entwurf unverzüglich zu überarbeiten. Grund ist die darin vorgesehene explizite Legitimierung der Überwachung ausländischer Journalist_innen durch den deutschen Auslandsgeheimdienst. ROG wirft der Bundesregierung vor, eine schwerwiegende Verletzung des Grundrechtes auf Meinungs- und Pressefreiheit zu legalisieren, sollte der Entwurf nicht korrigiert werden.
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Sekt und Selters

Am Abend des 29. Juni dürften in den Chefetagen der Zeitungsverlage die Sektkorken geknallt haben. Der Abschluss der Gehaltstarifrunde 2016 ist für die Verleger ja auch ein Grund zum Feiern. Und das in gleich mehrfacher Hinsicht. Zum einen ist es ihnen gelungen, einen Abschluss durchzuverhandeln, bei dem unter dem Strich eine dicke Null vor dem Komma steht. Zum anderen haben sie es geschafft, die Kampfbereitschaft bei den Redakteur_innen auf Dauer zu schwächen, wenn nicht gar zu marginalisieren.
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Tarifabschluss bittersüß

Freude, Stolz, Triumph gar? Der Tarifabschluss für die Zeitungsjournalisten_innen hinterlässt nichts von alledem. Er enttäuscht alle, die sich besonders stark für ein gutes Ergebnis engagiert hatten. Ist es also paradox, wenn unser Verhandlungsführer Frank Werneke den Abschluss "vertretbar" nennt und jenen dankt, „die mit Streiks und Aktionen den Druck auf die Verleger erhöht haben“? Meine Antwort: Nein.
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„Sächsische Zeitung“ will Richtlinie 12.1 des Presserats ignorieren

Um dem sinkenden Vertrauen der Leser_innen in die Medien zu begegnen, hat die „Sächsische Zeitung“ (SZ) beschlossen, sich künftig nicht mehr an die Pressekodex-Richtlinie 12.1 des Deutschen Presserats zu halten und die Nationalität von Straftätern in jedem Fall zu nennen. Das Dresdner Blatt begründete diese Entscheidung in einem Beitrag vom 01. Juli 2016 mit einer von der TU Dresden durchgeführten repräsentativen Umfrage unter seinen Leser_innen, die ergeben hätte, dass rund ein Viertel der Befragten glauben, Medien würden die Herkunft ausländischer Täter aus Rücksicht auf diese verschweigen.
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Südafrikas Staatsrundfunk ermittelt gegen kritische Journalisten

Südafrikas staatlicher Rundfunk SABC erlebt derzeit eine „Säuberungswelle“, wie es sie in der demokratischen Ära des Landes bisher noch nicht gegeben hat. Jüngstes Opfer war am 4. Juli Parlamentsreporter Lukhanyo Calata, dem interne Ermittlungen angekündigt wurden. Deren Inhalt teilte der Sender zwar zunächst nicht mit, es liegt jedoch nahe, dass die Strafmaßnahme mit Calatas Teilnahme an einer Demonstration gegen Zensur und die Suspendierung von Kollegen zusammenhängt.
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