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Unvereinbar

In der Hamburger Hauptkirche St. Katharinen predigt Bild-Chefredakteur Kai Diekmann als Stargast über eine der sieben Todsünden, über den Zorn: „Journalisten sollten Berufszornige sein. Wir müssen aufheulen, wir müssen anprangern.“ Einen Tag später, am 7. Mai 2006 prangert sein Blatt an und heult scheinheilig auf: „SZ-Starreporter – Was macht er mit dem Sturmgewehr im Arm?“ Auf einem nebenstehenden Foto: Hans Leyendecker mit einer Kalaschnikow in einem kolumbianischen Guerilla-Lager, 1995.
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Rolle rückwärts

Ein wesentlicher Schritt auf dem Weg in die soziale (Mindest-)Absicherung ist die freiwillige Arbeitslosenversicherung für Selbstständige. Sie wurde noch von der Rot-Grünen-Koalition im Zuge der Hartz-III-Gesetze Weihnachten 2003 beschlossen, schmorte aber völlig unbeachtet von der Öffentlichkeit im Vermittlungsausschuss und wurde deshalb erst Ende 2005 endgültig verabschiedet.
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Editorial: Ost-West-Qualitäten

Auf den Medienmärkten des neuen Europa herrscht Aufbruchstimmung, besonders bei der Presse. Während hierzulande die Rendite lahmt und Strukturen zementiert scheinen, teilen deutsche Verlage bei ihrer Osteuropa-Expansion die Märkte neu auf. (Titelthema) Mit vergleichsweise geringen Investitionen erzielen sie Supergewinne, für die Kolleginnen und Kollegen vor Ort fallen Arbeitsplätze und im Landesvergleich gute Verdienste ab.
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Sirtaki mitten in der Türkei

Die Touristenstadt Marmaris hatte Medienleute aus ihren Partnerstädten zu einem Journalistentreffen an die türkische Mittelmeerküste eingeladen. Für die Gäste aus Russland, Turkmenistan, Litauen, Deutschland (Fürth), Griechenland und Israel eine gute Gelegenheit, Kontakte zu knüpfen und sich über die Arbeitsbedingungen in den einzelnen Ländern auszutauschen.
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Bundestag, Berlin und Bananen

Seit fünf Jahren gehören die Jugendmedientage zum Kalender der Jugendpresse Deutschland. Nach Schwerin, Köln, München und Hamburg war vom 18. bis 21. Mai die Hauptstadt Berlin an der Reihe. Dort versammelten sich die 600 Jugendlichen zwischen 15 und 25 Jahren nicht in irgendeinem Kongresssaal, sondern im Reichstag, eingeladen vom Bundestagspräsidium und unterstützt von vielen Partnern wie der Bundeszentrale für politische Bildung und der Deutschen Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) in ver.di.
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FRS – Freies Radio für Stuttgart

Montagabend, 20 Uhr. Fans von Psychedelic Trance und der Sendung „Miditation“ kommen brüsk wieder zu sich, schalten schnell das Radio aus oder vollziehen einen krassen Programmwechsel. Denn ab jetzt läuft „Du läufst niemals allein!“ – Manfred „Manne“ Adam berichtet aus der Welt des Fußballs. Zwischen den An- und Abpfiffen: Heavy Metal. Das Richtige für harte Jungs, die Mannes O-Töne aus dem Abseits der WM, sei‘s vom letzten Spiel der Stuttgarter Kickers oder des FV Zuffenhausen, jede Woche voll Spannung erwarten. Nun gut: Geschmäcker sind verschieden.
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Trüber Ausblick

Die Verwertungsgesellschaft Wort hat im Jahr 2005 wieder ein „Rekordergebnis“ erzielt. Dennoch mochte auf den Versammlungen der VG Wort am 20. und 21. Mai in Berlin keine rechte Freudenstimmung aufkommen. Grund ist der so genannte Zweite Korb der Urheberrechtsreform, der – würde er, so Gesetz – die Einnahmen aller Verwertungsgesellschaften und damit ihre Ausschüttungen an Journalisten, Autoren, Fotografen und andere Kreative versiegen lassen wird.
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Handlich und volksnah

Die Verkaufszahlen sinken, die Leser werden älter, dazu die mächtige Konkurrenz durch das schnelle Internet – die Zeitung steht seit Jahren vor existentiellen Herausforderungen. Diese werden von einigen Verlagen auch als Chance verstanden. Sie nutzen die neuen technischen Möglichkeiten wie Internet, Digitalkamera oder das Fotohandy, um so schnell wie nie zuvor an Informationen zu kommen – und zwar mit Hilfe der eigenen Leser. Der Effekt: Die Zeitung gewinnt an Tempo und erhöht ihre Bindungskräfte. „Nachrichten von unten“ lässt sich dieser Trend bezeichnen, der inzwischen aus dem Experimentierstadium herausgewachsen ist.
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Diffizilere Antworten auf die Kinderfrage

Bedeutet ein Baby das größte Lebensglück wie Familienministerin von der Leyen stets betont? Henner Wincklers Kammerspiel wirft ein Licht auf die ernüchternde Wirklichkeit. Von wegen glückliche Muter: Die 18-jährige Maggy (Kim Schnitzer) gerät nach einer Schwangerschaft peu à peu in die Isolation. Zwar finden alle ihr Neugeborenes ganz goldig, aber wenn es darum geht, Verantwortung zu übernehmen, wird Lucy schnell zum Klotz am Bein. Dabei hebt Henner Wincklers subtiler leiser Film keineswegs nur auf die Schwierigkeiten bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie ab, sondern vielmehr auf den Zeitgeist der Generation x, die ihre Freizeit lieber in Discos, auf Partys oder in…
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Fotofilme zaghaft wiederbelebt

Die Kölner Kunsthochschule für Medien (KHM) lud zusammen mit der Dokumentarfilminitiative im Filmbüro NW Filmemacher, Theoretiker, Filmjournalisten und Studenten zum Symposium „Fotofilme“ sowie zu einer Retrospektive ein, um gemeinsam den Fotofilm zu reanimieren und über sein Potenzial nachzudenken.
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Micky Mouse und warum UKW verhindert wurde

Es ist noch nicht einmal vier Jahre her, da konnten die Urheber in Deutschland unter der Parole „Kreativität ist etwas wert“ eine wesentliche Verbesserung ihrer Rechtsstellung erreichen. Doch trotz des Punktsieges war über ihre Rolle in den neuen Medien längst entschieden: Die Kreativen, die Schöpfer von künstlerischen, journalistischen und wissenschaftlichen Werken sind von Medienindustrie und IT-Konzernen zu kostengünstigen Legehennen gemacht worden, deren Produkte nun auf dem weltumspannenden Online-Markt verhökert werden.   Einfluss und Vorteil haben sie kaum. Nur wer ein goldenes Ei legt, wird etwas umhätschelt. Das Primat der globalisierten Ökonomie, in der die…
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Worte wie Hohn

Als „Affront“ bezeichnete die Redaktion der Berliner Zeitung die Berufung von Josef Depenbrock zum neuen Chefredakteur. Ihre Reaktion folgte prompt: Vormittags verkündete Geschäftsführer Peter Skulimma den neuesten Schachzug der Chefetage, im Anschluss zog sich die Redaktion zur internen Beratung zurück und beschloss daraufhin an diesem Tag keine Zeitung zu produzieren.
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Ehrensenf

Der Klick wird zum Kult. Eine wachsende Fangemeinde – neueste Zahlen sprechen von 15.000 täglich – klickt sich von Montags bis Freitags ins Web-TV „Ehrensenf“ ein: www.ehrensenf.de
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Recherche ohne Strafandrohung

Sicher, kein Vergleich mit Nordkorea, China oder Usbekistan – die Pressefreiheit ist hierzulande ein hohes Gut. Doch nicht ohne Grund ist Deutschland in der 167 Staaten umfassenden Rangliste der Medienfreiheit von Reporter ohne Grenzen im Vorjahr von Platz 11 (2004) auf 18 abgerutscht.
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Da streikt auch das Ohr

Das ist schon ein Skandal. Arbeitskampfmaßnahmen machen Beschäftigte krank. Schuld daran sind die Gewerkschaften, die an die Streikenden Trillerpfeifen und andere Krachmacher verteilen. Über diesen Umstand klärte uns jetzt endlich ein Experte auf, seines Zeichens Doktor der Medizin.
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Für alle von Gewinn

Wie bekommt man einen Imagewechsel hin und gewinnt an Quote? Man nehme eine unaktuelle Papstserie, kündige diese mit einem Jesus-lästerlichen Plakat an und warte ab.
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