Formate

Überlebenskunst Filmemachen

Das Internationale Frauenfilmfestival (IFFF) bot auch in diesem Jahr ein politisch und kulturell anspruchsvolles Filmprogramm sowie anregende und mitunter erfrischend kritische Debatten. Zum Beispiel über die prekären Arbeits- und Lebensbedingungen von Filmschaffenden, die durch die Corona-Krise noch verschärft wurden. „Filmemachen ist Überlebenskunst“, sagt deshalb die in Argentinien geborene und seit 2016 in Berlin lebende Filmemacherin Melina Pafundi.
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Buchtipp: Verhandeln ohne Kompromisse

Ob Tarifrunden, Mietverhandlungen, Honorarverhandlungen, Autokauf oder Beziehungskonflikte: „Das ganze Leben besteht aus Verhandlungen“, sagt Chris Voss, langjähriger Verhandlungsführer des FBI und Autor des Buchs „Kompromisslos verhandeln“. Auf knapp 300 Seiten vermittelt er darin die wichtigsten Methoden aus Psychologie, Therapie und Krisenintervention, „um das zu erreichen, was Sie wollen, ohne dem anderen Schaden zuzufügen“. Hochaktuell, wenngleich nicht mehr druckfrisch.
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Infodemie spitzt Streit um Regeln im Netz zu

Damit falsche, gefährliche oder hasserfüllte Inhalte das Internet nicht überschwemmen, wollen sich Plattformen und Politik auf gemeinsame Regeln einigen. Strittig ist, welche das genau sein und wie sie umgesetzt werden sollen. Um die Verantwortung von Facebook, Twitter, TikTok, Instagram und Co. für verbreitete Inhalte geht es schon länger. Als jedoch Gerüchte, Falschinformationen und gezielte Fake News über das Coronavirus zunahmen, wurde das Thema politisch brisanter.
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Privatfunk: Melden ehe der Kragen platzt

Vermeintliche Verstöße gegen den Jugendmedienschutz oder fehlende Werbekennzeichnungen im Privatfunk oder auf Onlineplattformen, können auf www.programmbeschwerde.de gemeldet werden. Man kann zu den Angeboten Fragen stellen oder Kritik loswerden. Die Anzahl der Einreichungen hat zugenommen. Das Portal wird im Auftrag aller Landesmedienanstalten in Deutschland von der Landesmedienanstalt Saarland (LMS) betrieben.
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Radio switcht sachter von analog zu digital

Das Radio ist auch während der Corona-Krise auf digitalem Wachstumskurs. Jeder vierte Bundesbürger hat aktuell Zugang zu mindestens einem DAB+-Gerät. UKW behauptet sich noch, verliert aber im Verhältnis zum Digitalempfang sukzessive an Bedeutung. Dies ergibt sich aus dem dritten Digitalisierungsbericht Audio, der am 7. September beim diesjährigen Digitalradiotag online vorgestellt wurde.
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London: Assange steht für die Pressefreiheit

Wikileaks-Gründer Julian Assange steht seit 7. September wieder vor dem Zentralen Strafgerichtshof in London, wo sein Auslieferungsverfahren fortgeführt wird. Dass Großbritannien Assange umgehend freilassen müsse, wird weltweit gefordert. Reporter ohne Grenzen (RSF) übergaben eine Petition mit mehr als 80.000 Unterschriften. ver.di sieht einen "Stresstest für den Rechtsstaat" und warnt vor einer massiven Beschädigung der Pressefreiheit.
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Weil wir es (besser) können

Weil ich es kann. Der Ego-Spruch, der Fragen nach Gründen verbietet, ist Mode. Bedenkenträger sind Looser, Abwägen uncool. Allmachtsphantasten haben Konjunktur. Potenz auszuspielen schafft bei nächtlichen Autorennen Nervenkitzel und womöglich unbeteiligte Opfer. Im Journalismus bringt es Quote, sonst keine Konsequenzen. So kalkulierten wohl Bild-Chef Julian Reichelt und RTL im Mordfall Solingen – weil sie es können?
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DW-Beschäftigte gehen auf Abstand

Bei der Deutschen Welle (DW) in Bonn haben sich heute rund 60 Beschäftigte an einer aktiven Mittagspause beteiligt. Vergangene Woche Dienstag hatten sich zum gleichen Zweck rund 80 DW-Mitarbeitende in Berlin versammelt. Grund sind die von Gewerkschaftsseite für gescheitert erklärten Tarifverhandlungen, nachdem die Geschäftsleitung statt der im Januar per Eckpunktepapier verabredeten 6,2 Prozent Tariferhöhung nun nur noch drei Prozent angeboten hatte.
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Paris: Prozess im Fall „Charlie Hebdo“

Der Prozess gegen mutmaßliche Komplizen der Attentäter auf das Satiremagazin "Charlie Hebdo" und einen koscheren Supermarkt hat am Mittwoch in Paris begonnen. 17 Menschen waren bei der mehrtägigen Anschlagsserie im Januar 2015 ums Leben gekommen, darunter zwölf Mitarbeiter des Satiremagazins. Die Anschläge hatten für internationales Entsetzen gesorgt. Vor dem Pariser Schwurgericht sind insgesamt 14 Personen angeklagt.
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„ze.tt“ und „bento“ krisengeschüttelt

Schlechte Zeiten für journalistische Jugendportale: Das bisher eigenständige Online-Magazin „ze.tt“ der „Zeit“-Verlagsgruppe büßt seine Selbstständigkeit ein und wird ab Herbst als Ressort bei „Zeit Online“ eingegliedert. Gleichzeitig wird „bento“, die junge Marke des „Spiegel“, mangels wirtschaftlicher Perspektive komplett vom Markt genommen. Ist die Zeit der Verlagsexperimente vorbei?
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Selbstständige stärken und vernetzen

In Leipzig hat heute das „Haus der Selbstständigen“ seine Arbeit aufgenommen. In den nächsten zwei Jahren soll dort unter anderem ein berufsübergreifendes Vernetzungs- und Weiterbildungsangebot für Solo-Selbstständige und Plattformbeschäftigte entstehen. Ziel ist es, Solo- Selbstständige und ihre Belange stärker in die öffentliche und politische Wahrnehmung zu rücken, ihre Vergütungssituation und Arbeitsbedingungen zu verbessern.
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Schon entdeckt? RUMS

„Wir wollen wissen, was in der Stadt passiert,“ sagt Christian Humborg, der die Medienvielfalt in Münster gefährdet sieht. Schon im Februar gründete er zusammen mit dem Diplom-Kaufmann Götz Grommek und dem Journalisten Marc-Stefan Andres die „RUMS Medien GmbH - Neuer Journalismus für Münster“. Die drei sind überzeugt, dass die „lokale Öffentlichkeit zentral für die Demokratie“ ist und wollten ihr Projekt unbedingt bis zu den NRW-Kommunalwahlen am 13. September realisieren.
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Wieder Angriffe auf die Pressefreiheit

Bei den Anti-Corona-Demos am Wochenende in Berlin verzeichnete die dju in ver.di Berlin-Brandenburg erneut zahlreiche Angriffe auf Journalistinnen und Journalisten. Auch zwei Behinderungen der Pressearbeit durch die Berliner Polizei und die Bundespolizei habe dju-Landesgeschäftsführer Jörg Reichel festgestellt, der selbst vor Ort war, um bedrohten Medienschaffenden notfalls unterstützend zur Seite zu stehen.
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Bauers Geschäfte in der Nazi-Zeit

Über Geschäfte des Hamburger Unternehmens Bauer, heute Bauer Media Group, während der NS-Zeit berichtet die Wochenzeitung „Die Zeit“ in ihrer jüngsten Ausgabe. Danach waren Hunderte italienische Zwangsarbeiter von Ende 1943 bis 1945 in einem Verlagsgebäude im Hamburger Meßberghof untergebracht. Einige von ihnen starben. Bauer kassierte die Miete für das Lager. Bis heute tut sich der Konzern schwer mit der Aufarbeitung seiner Vergangenheit. Am 8. September soll eine Kundgebung in Hamburg an die Internierten erinnern. 
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Richterhammer

Rechtsrocker obsiegte gegen Bild-Zeitung

Was ist höher zu bewerten: Die Pressefreiheit oder die Persönlichkeitsrechte von Neo-Nazi Marko G., der Frontmann der Dortmunder Rechtsrock-Band Oidoxie ist? Keine einfache Frage, mit der sich der 4. Zivilsenat des Oberlandesgerichts Hamm (OLG Hamm) auseinandersetzten musste. Durch einen Artikel des Springer-Blattes fühlte sich der Musiker ungerechtfertigt „in die Nähe von Mördern gerückt“. Bei der Bewertung einer Verletzung der Persönlichkeitsrechte konnte er einen Teil-Erfolg erringen.
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Simbabwe: Kritik gilt als Haftgrund

Hopewell Chin'ono muss weiter hinter Gittern bleiben. Ein Gericht in Simbabwe hat am Montag auch den dritten Antrag des Journalisten auf Freilassung auf Kaution abgewiesen. Dem Regierungskritiker wird offiziell Anstiftung zum Landfriedensbruch vorgeworfen – wegen eines Protests, der nie stattfand. In Ungnade gefallen war Chin'ono aber auch, weil er Korruptionsvorwürfe gegen die Familie des Präsidenten öffentlich gemacht hatte.
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