Geschäftsmodelle

Gleichschaltung? Gleiche Schaltung!

Die Medienwelt ist doch immer wieder mal für `ne Überraschung gut. Neulich am Zeitungskiosk – ja, es gibt sie noch, die guten alten Holzmedien – springt es dem Betrachter gleich ins Auge: Alle drei Hauptstadt-Regionalblätter – Tagesspiegel, Berliner Morgenpost und Berliner Zeitung – tragen das gleiche Kleid. „Neueröffnung im Herzen Berlins“ steht da in schwarzen und weißen Lettern auf blauem Grund. Auf der Frontseite! Nanu, fragt sich der argwöhnische Zeitgenosse. Ist es jetzt so weit? Reicht der lange Arm Erdogans, sein Bestreben zur Harmonisierung der Medienlandschaft inzwischen bis in die deutsche Kapitale?
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Medienmonopoly in Bayern geht weiter: Arbeitsplätze in Gefahr

Als weiteren Abbau der Pressevielfalt und Gefährdung von Arbeitsplätzen und Arbeitsbedingungen wertet ver.di Bayern die geplante Übernahme der Tageszeitung und des Verlages „Nordbayerischer Kurier“ in Bayreuth durch die „Frankenpost“ in Hof. Kritisch sei auch, so Christa Hasenmaile, Leiterin des Medienbereichs in ver.di Bayern, dass ausgerechnet die SPD-Tochterfirma Deutsche Druck- und Verlagsgesellschaft (DDVG) dieses Geschäft möglich gemacht hat.
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Zeit Online: Haustarifvertrag wird scharf geschaltet

Bis zum April 2016 arbeiteten alle etwa 140 Beschäftigten der Berliner Online-Redaktion des Hamburger Zeit-Verlages tariflos. Es galten nur die gesetzlichen Leitplanken und Betriebsvereinbarungen, die der Betriebsrat zuvor ausgehandelt hatte. Inzwischen ist das anders. Der von ver.di, dem DJV und dem Journalistenverband Berlin-Brandenburg mit der Geschäftsführung vereinbarte Tarifvertrag für Zeit Online wird Ende Juni endgültig unterzeichnet. Er führt die Redakteur_innen und Angestellten an das Niveau der Flächentarifverträge heran. Studentische Mitarbeiter_innen sind mit einem deutlichen Plus ihrer Stundensätze in den Tarifvertrag integriert.
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Höhere Ausschüttungen – aber nur an Autoren

Mit Erlösen von über 305 Millionen Euro hat die VG Wort 2015 ein „hervorragendes Ergebnis“ erreicht. Darum ging es aber auf den Versammlungen am 3./4. Juni 2016 in Berlin nur am Rande. In den teils heftig geführten Diskussionen standen das BGH-Urteil zur Verlegerbeteiligung, dessen Konsequenzen und wie die Verantwortlichen damit umgehen sowie vor allem die Zukunft als gemeinsame Verwertungsgesellschaft von Urhebern und Verlegern im Mittelpunkt. In seinem Urteil vom 21. April 2016 (Az.: I ZR 198/13) hatte der Bundesgerichtshof entschieden, dass Verlage nicht mit pauschalen Ausschüttungen an den Einnahmen der Verwertungsgesellschaft beteiligt werden dürfen (siehe M Online).
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Satire-Magazin „Kot und Köter“ ist pleite

„Kot und Köter – tot und töter´– auch diese fünf Euro in die Kalauerkasse werden es nicht reißen. Wir sind pleite“, erklärt Chefredakteur Wulf Beleites in seinem wohl letzten Editorial der „Zeitschrift für den deutschen Hundefeind“. Das Satire-Magazin „Kot und Köter“ gehörte vor zwei Jahren mit zu den ersten Crowdfunding Projekten, ein Beispiel auch auf dem damaligen Journalistentag für neue Finanzierungsmöglichkeiten von Journalismus. Sieben Ausgaben sind erschienen. Fans gab es durchaus, dennoch sei das Ziel von 5000 Abonnenten nicht erreicht worden.
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Digital, lokal, „o-ha!“: Merkurist.de

In Mainz ist Merkurist.de schon seit Juli 2015, in Wiesbaden seit ein paar Wochen und für Juli ist der online-Start in Frankfurt geplant. Manuel Conrad, einer der Gründer von Merkurist.de, beschreibt auf dem European Newspaper Congress (ENC) in Wien seine Firma als „Deutschlands heißestes Journalismus-Startup“ und als „erstes Nachrichtenportal, bei dem die Leser aktiv an den Nachrichten mitarbeiten können“. Erklärtes Ziel: „In alle 200 Städte gehen, die nur noch eine Zeitung haben“, so Conrad. Die Paywall sei Quatsch. Dennoch, so der Betriebswirtschaftler, könne man mit einem leserorientierten, interaktiven Konzept und gutem Lokaljournalismus Geld verdienen.
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Re:publica TEN diskutiert über Arbeit der Zukunft

Arbeit 4.0, Arbeit der Zukunft oder Digitalisierung der Arbeit. Drei Begriffe, die dieselbe Problematik beschreiben: Wie können wir – Gesellschaft, Politik und Gewerkschaften – die Auswirkungen, die die Digitalisierung auf Arbeitsformen und -prozesse hat, sozialverträglich und ohne dass dabei seit langem etablierte Standards des Arbeitnehmerschutzes verloren gehen, gestalten? Dieser Frage wurde auf der re:publica TEN in zwei Panels nachgegangen, die in Zusammenarbeit mit der Hans-Böckler-Stiftung als externer Partner realisiert wurden. Als Podiumsgast geladen war auch die stellvertretende ver.di-Vorsitzende Andrea Kocsis.
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Demo gegen Missbrauch von Leiharbeit und Werkverträgen

Tausende sind dem Aufruf des DGB und seiner Gewerkschaften gefolgt und demonstrieren auf dem Odeonsplatz in München gegen die Blockade des Gesetzentwurfs zur Eindämmung von Leiharbeit und Werkverträgen durch die CSU. Obwohl SPD und Union ein entsprechendes Gesetz im Koalitionsvertrag vereinbart hatten, wurde der auch von Gewerkschaften und Arbeitgeberverbänden getragene Gesetzentwurf von Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles durch die CSU gestoppt. Laut ver.di-Chef Bsirske, der ebenfalls an der Kundgebung teilnimmt, sei dies ein klarer Bruch des Koalitionsvertrags.
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Medien als Sprachrohr der Lobby

Kooperationen zwischen Medienhäusern und Lobbyverbänden sind inzwischen keine Seltenheit mehr. Von der Chemie- bis hin zur Rüstungslobby – Interessenverbände jeglicher Couleur wurden Partner von Verlagen. Ein neues Arbeitspapier der Otto Brenner Stiftung untersucht die Zusammenarbeit zwischen Qualitätsmedien und Lobbyorganisationen. Es zeigt, wie Redaktionsmitglieder in kommerzielle Verlagsaktivitäten eingebunden werden und sich das Eventgeschäft auf die Berichterstattung auswirkt.
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NDR-Umfrage: „Was läuft schief bei den Medien?“

Der Norddeutsche Rundfunk (NDR) plant in seiner Doku-Reihe „45 min“ für Anfang Mai eine Dokumentation zum Thema „Was läuft schief bei den Medien?“ und befragt dazu noch bis 08. April sein Publikum. Zuschauer von Sendungen wie Panorama die Reporter, Panorama 3, NDR Aktuell, ZAPP oder der Tagesschau sind gebeten, dem Sender ihre Meinung oder Kritikpunkte zur NDR-Berichterstattung per Mail mitzuteilen.
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M Print goes Blendle

Mit seinem Online-Kiosk ist Blendle im September 2015 auch in Deutschland gestartet und bietet seitdem Leser_innen eine einfache und bequeme Lösung, einzelne Artikel aus verschiedensten Zeitungen und Zeitschriften auf ein und derselben Plattform zu kaufen. Jetzt hat das niederländische Unternehmen in Deutschland den Blendle-Buttons gelauncht. Nutzer_innen können nun einzelne Artikel direkt auf der Website des betreffenden Mediums mit nur einem Klick erwerben und via Blendle weiterlesen. Neben „Menschen Machen Medien“ führen den Blendle-Button in Deutschland auch Cicero, Bilanz, Rhein-Zeitung, Neues Deutschland, Übermedien oder die Hannoversche Allgemeine ein.
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Funke plant Amputation bei der Bergedorfer Zeitung

Die Beschäftigten der „Bergedorfer Zeitung“ drohen Opfer der Umstrukturierungen in der Funke-Mediengruppe zu werden. Den 41 Beschäftigten der sogenannten Vorstufe soll jetzt im März gekündigt werden, um die Abteilung im Juni ganz zu schließen. Das würde fast eine Halbierung der Belegschaft bedeuten. Beschäftigte, Betriebsrat und Gewerkschaften wehren sich unter anderem mit Warnstreiks. Sie fordern die Rücknahme des Kündigungsplans und die Aufnahme von Verhandlungen über Tarifvertrag und Sozialplan.
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Springer 2016: „Beschleunigte digitale Expansion“

Der Verlag Axel Springer SE verkündete auf seiner Bilanzpressekonferenz in Berlin, sich weiter auf Erfolgskurs zu „einem der international führenden digitalen Verlage“ zu befinden. Im Geschäftsjahr 2015 stieg der Umsatz um 8,5 Prozent auf knapp 3,295 Milliarden Euro, das Ebitda erhöhte sich um 10,2 Prozent auf 559 Millionen Euro. Für das Jahr 2016 kündigte Springer an, massiv in den Ausbau seiner digitalen Geschäftsmodelle investieren zu wollen, Stichwort "Business Insider" und "Upday". Zum Thema Scheinselbstständigkeit äußerte man sich hingegen nur verhalten.
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Green Film Festival: Best Practice für nachhaltiges Produzieren

Am Ende einer Film-, Fernseh- oder Werbeproduktion steht im Idealfall nicht nur ein erfolgreiches Werk, sondern auch immer ein großer Berg an Müll und ein gigantischer CO2-Fußabdruck. Dass sich dies ohne Mehrkosten oder -aufwand vermeiden lässt, beweisen mittlerweile immer mehr Produktionen. Wie man eine grüne Produktion durchführt, vermittelte beeindruckend das „Green Me – Best Practice Production Panel“ im Rahmen des 9. Green Film Festivals am letzten Januarwochenende in Berlin.
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Social Media, öffentlich-rechtlich!

Von Charlotte Echterhoff |Am 1. Oktober 2016 ist es soweit: Das lang geplante „Junge Angebot“ der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten wird starten, es soll auf YouTube, Facebook, Twitter, Instagram und Snapchat verbreitet werden. Social media eben. Eine Verbreitung auf diesen Drittplattformen läuft besser als die Sendermediatheken – sieht so die Zukunft des öffentlich-rechtlichen Fernsehens aus?
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Abschied von gestern #kinovonmorgen

Wie wird das #kinovonmorgen aussehen? Wie kann sich das Kino in Zeiten der Digitalisierung, angesichts der Marktmacht von Amazon, Netflix und Co. überhaupt noch eine wie auch immer geartete Relevanz bewahren? Kurz: Wie kann Kino mehr sein als Kino? Diesen und weiteren Fragen zur Zukunftsfähigkeit des Kinos ist der Bundesverband kommunale Filmarbeit e.V. auf seinem 11. Bundeskongress Anfang Dezember 2015 im Filmmuseum in Potsdam nachgegangen.
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