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„Wiener Zeitung“ am Ende?

Nach 320 Jahren soll Schluss sein. Die „Wiener Zeitung“, älteste noch existierende Tageszeitung der Welt, soll im kommenden Jahr keine Tageszeitung mehr sein. Irgendwie soll es digital weitergehen. Genaue Inhalte wurden noch nicht definiert. Fest steht nur: Österreich verliert damit eine seiner ohnehin sehr wenigen qualitätsjournalistisch hochwertigen Blätter. Das Ende ist parlamentarisch zwar schon beschlossen, aber es gibt einen letzten Hoffnungsschimmer.
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Google & Co müssen für Inhalte zahlen

Am Anfang habe sich der Facebook-Konzern „Meta“ kaum bewegen wollen – so beschreiben Vertreter der Presseverlage die ersten Verhandlungsrunden mit dem Tech-Giganten aus den USA zum neuen Mediengesetz in Australien. Seit Anfang 2021 reguliert Australien Online-Plattformen und erzielt damit weltweit wachsende medienpolitische Beachtung.
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Rundfunkbeschäftigte fühlen sich im Stich gelassen

Seit dem Frühjahr läuft die aktuelle Tarifrunde um Entgelt und Honorare für die über 45.000 Beschäftigten im öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Kein leichtes Unterfangen, nicht zuletzt angesichts von Vorwürfen der Vetternwirtschaft, der Beitragsvergeudung und -veruntreuung seitens des Managements in Sendeanstalten, allen voran beim RBB. Jedoch „nicht nur in der RBB-Krise, auch in der Tarifpolitik lassen die ARD-Intendant*innen einen Schulterschluss mit den Beschäftigten vermissen“, betonte ver.di-Tarifsekretär Matthias von Fintel in der Juni-M.
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Deepfakes – täuschend echt

Was geschieht mit der Gesellschaft, wenn wir vertrauenswürdigen Menschen nicht mehr vertrauen können? Wenn wir grundsätzlich davon ausgehen müssen, dass alles, was wir von bekannten Menschen hören und sehen, Fake ist? Die Wissenschaft hält täuschend echt manipulierte Videos (Deepfake) für ein weit unterschätztes Problem. Dabei begegnen sie uns bereits fast täglich.
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Tabula rasa bei ARD und ZDF?

Der öffentlich-rechtliche Rundfunk steht mehr denn je unter Druck. Bislang wurde öffentlich hauptsächlich über Skandale diskutiert, weniger über radikale Reformen. Das hat sich spätestens mit dem umstrittenen Auftritt des ARD-Vorsitzenden Tom Buhrow Anfang November in Hamburg verändert. Seitdem scheinen für einige Akteure selbst eine mögliche Fusion von ARD und ZDF sowie massive Programmkürzungen nicht mehr tabu zu sein. Gleichzeitig läuft die Aufarbeitung der Skandale im RBB und im NDR weiter.
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Petition gegen Rückzahlung der Corona-Soforthilfe in NRW

Die Solo-Selbstständigen in NRW verlangen, dass die Rückzahlungsforderungen der Corona-Soforthilfe von Seiten des Wirtschaftsministeriums sofort gestoppt werden. Eine entsprechende Petition – versehen mit 14.500 Unterschriften – haben ehrenamtliche Vertreter*innen der Kommission Selbstständige aus dem ver.di-Bezirk Köln-Bonn-Leverkusen am 24. November an NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur in Düsseldorf übergeben.
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Bei Streit auf zum Ombudsmann

Das neue Layout ist abgeliefert und eigentlich abgenommen – aber dann denkt der Kunde um und man befindet sich in schier endlosen „Korrektur“-Schleifen? Ein bestellter Text ist geliefert – aber dann meint der Redakteur „gefällt mir nicht“ und verlangt „Nachbesserung“? Eine Reihe von Besprechungsterminen für ein Projekt sind vereinbart – aber dann dauern sie nicht jeweils eine, sondern mehrere Stunden? Vielen, die als Freie bzw. Solo-Selbstständige (SoloS) arbeiten, sind derartige Konflikte bestens bekannt. Deren Bewältigung ist eine der zentralen Herausforderungen in ihrem Berufsalltag. Das in Leipzig ansässige Haus der Selbstständigen (HDS) hat deshalb ein Angebot…
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Fest oder frei: Zwei Erfahrungsberichte

Angestellt mit geregelten Arbeitszeiten und festem Gehalt – oder doch lieber ein Unternehmen gründen oder es als Solo-Selbstständige versuchen? Viele Gründe sprechen für eine Selbstständigkeit in der Medienbranche, aber wahrscheinlich ebenso viele dagegen. Wir haben mit zwei Menschen gesprochen, die beide Seiten kennen. Sie haben uns erzählt, wie sie den Weg in die Selbstständigkeit gefunden haben – und warum sie selbstständig bleiben beziehungsweise doch wieder in die Festanstellung gehen.
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KSK: In kleinen Schritten zu Verbesserungen

Ein im Oktober vorgelegter Entwurf der Bundesregierung zur Änderung des Vierten Sozialgesetzbuchs umfasst auch positive Neuerungen im Künstlersozialversicherungsgesetz (KSVG). Für all jene über die KSK Versicherten, die zusätzlich einer nicht künstlerischen oder publizistischen Tätigkeit nachgehen, soll ab 2023 die Regel gelten, für die sich ver.di schon seit Jahren eingesetzt hat: „Künftig ist bei Zusammentreffen einer selbständigen künstlerischen oder publizistischen Tätigkeit mit einer selbständigen nicht-künstlerischen Tätigkeit für den Versicherungsschutz in der gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherung maßgeblich, welche der Tätigkeiten von der wirtschaftlichen…
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Tarifflucht lohnt sich nicht

Im Journalismus wird nach wie vor Geld verdient, quali­fizierte Fachkräfte sind je­doch rar: Medienkonzerne, die nun aus dem Tarif ausstei­gen, schaden sich nur selbst. Die Mitarbeitenden der „Ostsee Zeitung“ wurden überrumpelt: Mit ei­nem Paukenschlag hatte die Unternehmensführung kürzlich den Kol­leginnen und Kollegen mitgeteilt, dass das Anzeigenblatt „Ostsee-An­zeiger“ zum Jahresende eingestellt werden soll und dazu noch der ei­gene Druckstandort von Rostock nach Neubrandenburg verlegt wird. Damit werden ein tarifgebundener Betrieb geschlossen und Aufträge an tariflose Firmen vergeben. Und das, obwohl die „Ostsee Zeitung“ nachweislich Millionenüberschüsse…
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Portrait von Jasper Prigge

Medien und Recht: Zitate und Urheberrecht

Fotos und Videos sind praktisch immer urheberrechtlich geschützt. Haben Sie sich aber schon einmal gefragt, warum zum Beispiel Jan Böhmermann in seiner Sendung am laufenden Band auf Clips aus dem Internet zurückgreift, für die das ZDF ganz sicher keine Lizenz gekauft hat? Die Antwort lautet: Zitatfreiheit. Das Urheberrechtsgesetz ermöglicht es, Werke in gewissen Grenzen auch ohne Erlaubnis zu nutzen.
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Editorial: Mehr Licht und Wärme überall!

Die ersten Kerzen sind angezündet, bald werden es vier sein im Adventsgesteck. Sie spenden Licht und Wärme in den Zimmern, die bei vielen in diesem Jahr etwas kühler gehalten werden. Nicht we­nige treibt die Sorge um, ob und wie sie mit den allseits gestiegenen Kosten klarkommen sollen. Dennoch gehen meine Gedanken im Kerzenschein in die Ukraine, an von Putins Raketen zerstörte Städte, Menschen auf der Flucht, Häuser und Straßen ohne Strom bei bitterer Kälte … Auf dem Wunschzettel an erster Stelle steht deshalb: Frieden in dem Land mit der blaugelben Flagge.
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Entscheidungsfrei und sozial abgesichert

Berlins soziales Unternehmen 2022“ in der Kategorie „Transformation – Soziales Unternehmen für eine Wirtschaft von Morgen“ ist die „SmartDE eG“. Die Genossenschaft macht aus Soloselbstständigen, die sich nicht in einem Kammerberuf wie Ärzte und Rechtsanwälte sozial absichern können, Angestellte mit gesetzlicher Kranken-, Pflege- und Arbeitslosenversicherung und wickelt die finanzielle Seite der Aufträge von den Steuern bis hin zum Mahnbescheid an Auftraggeber ab.
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Basishonorare als Untergrenzen

Basishonorare“ für selbstständige Kreative? Seit Juni existiert ein Diskussionsvorschlag von ver.di, den eine Arbeitsgruppe von Ehrenamtlichen aus den Kulturfachgruppen mit erdacht hat. Er definiert Untergrenzen für Honorare. Die Zeit sei reif für einen „Quantensprung“, meinen die Initiator*innen.
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Ungebunden, aber nicht unabhängig

„Herzlich benachteiligt gegenüber jedem Angestellten“, fühlt sich Stefan Rambow, freier Journalist aus München, weil er sich bis heute mit Abrechnungen und möglicher Rückzahlung von Corona-Hilfen herumschlagen muss. Und noch immer, meint er mit Blick auf aktuelle Energiekosten und Inflationsausgleich, hätte die Politik nichts wirklich über Solo-Selbstständige gelernt. Soll Freien in der Medienwelt die Zukunft gehören, dann bleibt einiges zu tun.
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Einiges läuft schief in der ARD

Nicht nur in der RBB-Krise, auch in der Tarifpolitik lassen die ARD-Intendant*innen einen Schulterschluss mit den Beschäftigten vermissen. Es mangelt am Verständnis der ARD-Intendant*innen für die aufgestauten Probleme. Der Kosten- und Arbeitsdruck steigt in allen Bereichen der ARD-Anstalten enorm. Die Erwartungen multiplizieren sich mit den digitalen Ausspielwegen. Doch es nagt an den Beschäftigten: Die zurecht erwarteten Qualitätsansprüche ans Programm sind mit den realen Arbeitsbedingungen schwer vereinbar.
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