Medienpolitik

Am Puls der Zeit

Wer über politische Filmemacherinnen auf dem Laufenden sein will, tut gut daran, das jährlich – abwechselnd in Dortmund und Köln stattfindende – Internationale Frauenfilmfestival (IFFF) zu besuchen. Die in Dortmund gezeigten Spiel- und Dokumentarfilme sind Gradmesser, bei welchen Themen „Handlungsbedarf besteht, die Welt zu verändern“. Unter anderem ging es um den Klimawandel, Fluchtbewegungen und soziale Ausgrenzung, sowie den medialen und politischen Umgang mit der Gefahr atomarer Verseuchung, den Krieg in Afghanistan und radikalen Feminismus.
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Rechercheerfolge

Der US-amerikanische Zeitungsmarkt steckt in der Krise. Große Zeitungen mussten massiv Personal abbauen, die Qualität leidet. In diesem Umfeld hat das Milliardärsehepaar Herbert und Marion Sandler aus San Francisco vor mehr als drei Jahren beschlossen, den investigativen Journalismus jährlich mit zehn Millionen Dollar zu unterstützen. Gemeinsam mit dem damaligen Redaktionsleiter des Wall Street Journals, Paul Steiger, gründeten sie die Organisation ProPublica mit Sitz in New York, der Steiger als Chefredakteur vorsteht. Mehr als hundert Geschichten hat ProPublica seitdem recherchiert und dafür in diesem Jahr zum zweiten Mal den Pulitzer-Preis erhalten.
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Wo sitzt das Leck?

Es gab in den letzten Jahrzehnten keine Enthüllung journalistischer Art, die amerikanische Politiker so aus der Fassung gebracht hatte, wie die Ankündigung, rund 251.287 Depeschen des US-Außenministeriums veröffentlichen zu wollen. Bis Ende April wurden rund 10.000 Depeschen veröffentlicht. Allein diese Depeschen lösten vielerorts kleinere und größere politische Erdbeben aus, wo sich offizielle und vertrauliche Äußerungen voneinander eklatant unterschieden. Wie sehen die Perspektiven für diese Art radikaler Transparenz aus?
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Giftige Mischung

Wer in den Staaten Südosteuropas als Journalist arbeitet, lebt mitunter gefährlich. Zwar wird man die Situation aller Staaten nicht über einem Kamm scheren können, aber die generelle Einschätzung der Organisation Reporter ohne Grenzen (ROG) liest sich so: „Wir beobachten die Lage der Pressefreiheit in vielen südosteuropäischen Staaten, namentlich auf dem Balkan mit großer Sorge. In einer Reihe von Staaten stehen Medien unter dem Einfluss von Wirtschaftsunternehmen und politischen Akteuren, die auch auf die Inhalte Einfluss nehmen.“
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Zu Unrecht verweigert

Von Peter Nowak | Klagen lohnt sich. Diese Erfahrung konnten im Jahr 2010 Kamil Majchzak (siehe M 12/2010) und Friedrich Burschel (in dieser Ausgabe) machen. Beiden Journalisten war die Akkreditierung zum G8- bzw. Natogipfel zu Unrecht verweigert wurden, wie die Gerichte feststellten. Schon die Datensammlung, die zu der Ablehnung führte, war rechtswidrig. Ende gut – alles gut? Leider nicht.
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Neue Mediengewerkschaft

In der Schweiz ist eine neue Gewerkschaft entstanden. Am 3. Dezember 2010 haben 300 Delegierte der Gewerkschaften Kommunikation und comedia auf einem Fusionskongress im Stade de Suisse in Bern die Gewerkschaft Medien und Kommunikation syndicom gegründet.
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BBC im Streik

Nachdem am 5. und 6. Oktober beinahe bei der BBC (British Broadcasting Corporation) gegen geplante Verschlechterungen der Rentenregelungen gestreikt worden wäre (M berichtete), war es am 5. und 6. November dann wirklich soweit. Ab 0 Uhr nachts streikten die 4000 BBC-Journalisten, der World Service eingeschlossen.
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Reporteros auf Recherchetour

Gustavo Gorriti ist Redaktionsleiter von IDL-Reporteros, einem ehrgeizigen Projekt, das den investigativen Journalismus in Peru wiederbeleben will. Dabei kann sich der 62-jährige auf internationale Unterstützung verlassen – eine Blaupause für andere Länder?
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Noch ein weiter Weg bis zur EU

Zweieinhalb Jahre nach der Unabhängigkeitserklärung steht das Kosovo vor vielen Problemen. Angesichts von Armut, Arbeitslosigkeit und schlechter Infrastruktur scheint die Medienfreiheit ein zweitrangiges Problem. Doch wer soll von den Mängeln in der Demokratie oder der Korruption erfahren, wenn Zeitungen und Fernsehsender unter dem Einfluss der Regierungspartei stehen?
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Getötete Journalisten

Bei den monatelangen Protesten gegen die thailändische Regierung in Bangkok sind auch zwei Berichterstatter getötet worden. Am 10. April starb der für „Reuters“ arbeitende japanische Kameramann Hiro Muramoto. Er wurde von einer Kugel in die Brust getroffen, als er gewaltsame Auseinandersetzungen zwischen den aufständischen „Rothemden“ und Soldaten filmte.
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Cyber-Krieg

Kritische Zeitungen und Internetseiten, Blogger und ausländische Sender sind ungeeignet für das iranische Volk. Findet die Regierung von Mahmud Ahamadinedschad und gründete eine iranische Cyber-Armee. Nach den Präsidentschaftswahlen und den massiven Schlägen gegen die Opposition sind mehr als 100 Journalisten und Blogger in die Türkei geflohen. 50 dieser Regimekritiker sollen in Deutschland aufgenommen werden, kündigte die Bundesregierung an. Und der Cyber-Krieg um Informationen im Iran geht weiter.
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Rechtsextreme gefördert

Der schwedische Staat fördert seit neuestem die Wochenzeitung von Schwedens Nationaldemokraten mit 238.000 Euro. „Es ist erstaunlich, dass staatliche Gelder genutzt werden um Hass zu verbreiten“, protestierte der Jüdische Zentralrat in Stockholm.
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Talente aus dem Township

Bis vor einem Jahr gab es in Walmer Township, in das die meisten weißen Südafrikaner nach wie vor keinen Fuß setzen würden, kein einziges Medium. Keine Zeitung, kein Radio, nicht mal einen Blog. Wie für fast alle Schwarzen-Viertel gilt: Es wird über Walmer berichtet, nicht aus Walmer. Die Themen: Morde, Überfälle, Vergewaltigungen. Eine Gruppe von elf Schülern der örtlichen High School kämpft gegen die einseitige Berichterstattung inzwischen mit einem 16-seitigen Magazin an. Walmer’s Own heißt das Heft vielsagend, Walmers Eigenes.
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Mediale Präsenz im Ausland erhöhen

Intendant Erik Bettermann im Gespräch mit M über die strategische Neuausrichtung der Deutschen Welle
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Journalisten frei gesprochen

Die Baskische Tageszeitung (Euskaldunon Egunkaria) hätte nie geschlossen werden dürfen, hat der Nationale Gerichtshof in Spanien geurteilt. Fünf Führungsmitglieder wurden von den Vorwürfen frei gesprochen, Führungsmitglieder der baskischen Untergrundorganisation ETA zu sein. Hinweise dafür, dass die ETA die einzige Zeitung in baskischer Sprache 1990 gründete und danach steuerte, gab es nicht.
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Hoffnung am Kap

Dass die FIFA die Vergabe der Fußball-Weltmeisterschaft an weitreichende Zusagen der Austragungsnationen knüpft, ist ein bekanntes Übel. In Südafrika bekommen das gerade die Unternehmer zu spüren, die ihre Geschäfte im Umkreis der Stadien während der Spiele ruhen lassen müssen. Die traditionell unbeugsame Presse des Landes jedoch hat gegen die restriktiven Regularien der Fußball-Weltmacht angekämpft – und erste wichtige Erfolge erzielt.
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