Meinung

Journalismus braucht mehr Solidarität

Solidarität ist das große Thema des 1. Mai 2020. Es könnte uns Journalist*innen reichlich Stoff liefern. Wir könnten in vielen Facetten über Menschen berichten, die sich für andere einsetzen. Wir könnten darüber schreiben oder senden, wie eine wirklich solidarische Gesellschaft aussehen müsste. Doch es gibt diese Corona-Krise.
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Die Krise auch als Chance begreifen

Lange war Journalismus nicht so wichtig und unverzichtbar wie in diesen Zeiten. Journalismus zwischen Homeoffice, Homeschooling, Videokonferenz und Telko-Interview, zwischen Kontaktverboten, Ausgangsbeschränkungen und Vor-Ort-Recherchen trotz erheblicher gesundheitlicher Risiken ist eine Herausforderung. Aber es lohnt sich auch: Fast überall verzeichnen Medien einen Anstieg der Zugriffszahlen, ein Quotenhoch – eine höhere Nachfrage.
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Corona-Poesie: rechtefrei und kostenlos

Öffentliche Kulturveranstaltungen wie Theateraufführungen, Lesungen, Konzerte oder Festivals finden derzeit nicht statt. Wie füllt man in diesen Zeiten die Kulturseiten der Tageszeitungen, fragt man sich in mancher Redaktion. Umdenken ist auch hier gefragt, doch wo andere sich dabei auch um Solidarität bemühen, versucht der „Weser Kurier“ mit seiner Regionalausgabe „Die Norddeutsche“ in Bremen Soloselbstständige, freie Autor*innen mit unanständigen Angeboten zu locken.
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Geht’s auch mal wieder kritisch?

Das Corona-Virus hat den Journalismus auf ein neues Hoch in der Publikumsgunst befördert. Aber mal von dem erfreulichen Umstand abgesehen, dass die Menschen den Wert journalistischer Berichterstattung wieder etwas mehr zu schätzen wissen: Wie gut ist denn eigentlich diese Berichterstattung? Und werden die Erwartungen, die die Bevölkerung in dieser Krise berechtigtermaßen haben darf, eigentlich erfüllt? Hier sind Zweifel angebracht.
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Pressefreiheit gerade in Krisen notwendig

In der Corona-Krise zeigt sich, wie unverzichtbar Pressefreiheit ist. Zum einen ermöglicht sie eine Berichterstattung im Dienste der Bürger*innen, die gesicherte Informationen und Orientierung benötigen. Zum anderen garantiert sie die dafür notwendige Unabhängigkeit der Medien und Journalist*innen. Das zeigt ein Vergleich der Corona-Berichterstattung einzelner Länder unter dem Blickwinkel, wie sie es mit der Pressefreiheit halten.
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Einfach nur: Danke!

Seit Mitte letzter Woche, als in rasanter Geschwindigkeit eine kulturelle Veranstaltung nach der anderen abgesagt und Kulturbetriebe in den Dornröschenschlaf geschickt wurden, von dem noch niemand weiß, wie lange er dauern wird, ist die Corona-Pandemie für alle als Krise spürbar. Wie sie zu bewältigen ist, dafür gibt es weder Pläne noch Vorbild.
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Präzedenzfall für die Pressefreiheit

Im Februar war Christian Mihr, Geschäftsführer von Reporter ohne Grenzen (RSF) Deutschland, in London und hat die erste Woche der Anhörung über die mögliche Auslieferung von WikileaksGründer Julian Assange von Großbritannien an die USA beobachtet. Er berichtet von seinen Eindrücken, über ein Verfahren, das die Pressefreiheit erheblich verletzt.
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Bildkritik: Die falsche Fotografie

Bei der Frage, ob journalistische Artikel adäquat bebildert sind, spielt neben der passenden Bildauswahl auch die Bildunterschrift eine entscheidende Rolle. Wie schnell inhaltlich falsche Bezüge entstehen können zeigt ein Beispiel von Zeit Online zum israelisch-palästinensischen Konflikt.
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Porträt des Journalisten Harald Gesterkamp vor grünen Bäumen

Beschränkte Freiheit im Internet

Am 12. März ist Welttag gegen Internetzensur. Der Traum vom demokratischen und dezentralen Netz dürfte schon länger ausgeträumt sein. Dennoch haben viele Menschen weiterhin die Hoffnung, per Internet die staatliche Unterdrückung der Meinungsfreiheit überlisten und kritische Inhalte verbreiten zu können, die sonst in ihren Ländern nicht zugänglich sind. Doch die „Feinde des Internets“ schlagen zurück – auch mit Hilfe von deutschen Technologien.
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Equal Care Day auch für Journalistinnen!

Es ist nicht nur das bisschen Haushalt – es ist die Hälfte des Lebens: Noch immer sind Pflege, Erziehung und das Management des Privatlebens vor allem Frauenaufgaben. Auch unter Journalistinnen und Journalisten. Das muss sich zum Wohle aller ändern. Ein von einem Journalistenpaar initiierter bundesweiter Aktionstag soll das befördern.
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Denn Firmenhistorie ist keine Privatsache

Die braune Vergangenheit der heutigen Bauer Media Group ist endlich ans Licht gekommen, Einzelheiten wurden jetzt publik. Nun will die Familie Bauer einen Historiker einsetzen, der diesen Teil der Firmengeschichte aufarbeiten soll. Das Ergebnis soll öffentlich gemacht werden. Das wird einerseits allerhöchste Zeit. Es kommt andererseits viel zu spät.
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Finanziert von rechts

„Erst kommt das Fressen, dann kommt die Moral.“ Wenn Millionen Tageszeitungsabonnenten in dieser Woche die Fernsehbeilage „rtv“ aus den Qualitäts-Printprodukten dieser Republik ziehen, werden sie Bertolt Brechts Zitat aus der Dreigroschenoper bestätigt sehen. „Kopp – Bücher die Ihnen die Augen öffnen! Diese Überschrift ragt deutlich sichtbar über den Titel „rtv – Wissen, was läuft“ hinaus. „Gleich reinschauen!“, werden Abonnenten von Tageszeitungen jeder Couleur aufgefordert. Übrigens nicht zum ersten Mal
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Spiegel-Gate(s)

Grad mal seit einem guten halben Jahr fließt das Geld aus Seattle in die Hamburger Hafencity, von der Stiftung des milliardenschweren Atominvestors Bill Gates zum vom Auflagenschwund gebeutelten „Spiegel“: Als die Zeitschrift kurz vor dem Jahreswechsel den Slogan „Atomkraft? Ja bitte“ auf dem Titelblatt druckt (51/2019). Und dann noch exklusiv vermeldet, dass „Forscher das AKW neu erfinden“.
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1 Cent über dem Durst

Der Rundfunkbeitrag soll steigen: nach Empfehlung der Finanzkommission KEF um 86 Cent. Was zunächst viel klingt, ist in Wahrheit aber das Einfrieren des Beitrags – mit Folgen für die Sender und ihre Beschäftigten. Und was will eigentlich die Politik? 17,50 Euro zahlen die Bürgerinnen und Bürger derzeit im Monat für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Mit der neuen Beitragsperiode, die 2021 beginnt, sollen es nach den Vorstellungen der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs (KEF) 18,36 Euro sein. Das klingt wie ein kräftiger Schluck aus der Pulle, ist aber de facto nicht mehr als bisher.
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Raus aus Spirale der Rechtfertigungen!

"Öffentliches Interesse“ verkommt zu einer Begriffshülse, die von Rechtsextremist*innen instrumentalisiert wird, um demokratische Werte auszuhöhlen. So fordern sie bei der Herkunftsnennung von Tatverdächtigen immer mehr Transparenz und drängen Journalist*innen in eine endlose Rechtfertigungsspirale, die rassistische Stigmatisierungen befördert.
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Nicht in Watte packen

Wenn Journalisten über die AfD reden, dann lässt sich der Eindruck gewinnen, ein Wettbewerb findet statt. Wer sagt am lautesten, „was ist“?  „Rechte Hetzer“, „Faschisten“, „Anti-Demokraten“, schallt es durch die Medien. Das Ziel ist klar: Im Sinne aufrechter Demokraten klare Kante zeigen, Nazis als Nazis benennen. Gut. Nur: Die AfD mit der gebotenen Härte anzugehen und zugleich jene Eliten, die mit zur Spaltung des Landes beigetragen haben, in Watte zu packen – das passt nicht zusammen.
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