Thematische Kategorien

Hayat TV: Abgeschaltet in der Livesendung

Fast täglich erreichen uns Meldungen über die Entlassung und Inhaftierung Oppositioneller in der Türkei. Besonders unter Druck stehen kritisch berichtende Medien, von denen es inzwischen kaum noch welche gibt. Einer der Journalist_innen, die der Verfolgungswelle Erdogans zum Opfer gefallen sind, ist Arif Kosar, bis zum 29. September Programmdirektor von Hayat TV. Ebenso wie zehn andere Fernsehanstalten ist Hayat TV an diesem Tag geschlossen worden. „Wir wurden mitten in einer Livesendung ohne Vorwarnung über Satellit abgeschaltet“, berichtet Kosar, der auf Einladung der Links-Fraktion in der Hamburgischen Bürgerschaft die Hansestadt besucht.
mehr »

100 Jahre Wissenschaft für Kommunikation an der Universität Leipzig

Das Institut für Kommunikations- und Medienwissenschaft (KMW) der Universität Leipzig steht in unmittelbarer Nachfolge des am 1. November 1916 von Karl Bücher gegründeten „Instituts für Zeitungskunde“. Es war der Start universitärer Forschung zu Massenmedien und -kommunikation in Deutschland. Heute gehört es neben Instituten in Berlin, Mainz und München zu den großen Forschungs- und Ausbildungseinrichtungen hierzulande. 100 Jahre später trafen sich Medienprofessoren und –experten zu einem wissenschaftlichen Symposium in Leipzig, in dem sie die wechselvolle Geschichte des heutigen Instituts für KMW beleuchteten.
mehr »

„Passauer Neue Presse“ schluckt „Donaukurier“

Der in Ingolstadt ansässige „Donaukurier“ wird zum 1. Januar 2017 von der Verlagsgruppe der „Passauer Neuen Presse“ übernommen. Allerdings müssen die Kartellbehörden noch zustimmen. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. ver.di befürchtet, dass mit dem Zusammenschluss beider Verlagsgruppen „eine neue, gefährliche Stufe der Pressekonzentration in Bayern eingeleitet“ und damit die Meinungsvielfalt weiter eingeschränkt werde, so Karl-Heinz Kaschel-Arnold, Gewerkschaftssekretär in Bayern.
mehr »

Filmtipp: Journalisten im Blick. Teil 2

Journalisten kommen oft vor in Krimis, aber meist als Randfiguren, gern ein wenig schmierig, gern ein wenig korrupt. Jetzt nehmen zwei neue Politthriller Journalisten als Protagonisten und verknüpfen sie sehr unmittelbar mit Politik. Klingt wie eine thrillermäßige Antwort für die „Lügenpresse“-Marktschreier. Helden der Aufklärung? Welches Bild vom Journalismus wird da entwickelt? Und geht es der Branche in der Fiktion auch so schlecht wie in der Realität.
mehr »

Das Ringen um Israels neue Rundfunkanstalt

Die neu gegründete israelische Rundfunkanstalt soll eigentlich am 1. Januar 2017 ihre Arbeit aufnehmen – doch ob es dazu kommt, wird immer fraglicher. Ministerpräsident und Kommunikationsminister Benjamin Netanyahu will den Start am liebsten verhindern. Dagegen hielt bis vergangene Woche Finanzminister Moshe Kahlon an – doch der knickte jetzt ein. Am Donnerstag soll erneut verhandelt werden. Die neue Anstalt “Kan“ zählt derweil auf der Website den Countdown zum Start am 1. Januar 2017.
mehr »

Anzeige im Südkurier „für Führer, Volk und Vaterland“

Nicht wenige „Südkurier“-Leser_innen in der Region Hochrhein waren irritiert und teilweise auch entsetzt, als sie am 11. November in der Online-Ausgabe der Tageszeitung eine Anzeige sahen, die an einen Gefallenen „für Führer, Volk und Vaterland“ erinnert. Ein Lapsus der Redaktion? Dummheit und Naivität, gepaart mit historischer Ignoranz im „Südkurier“-Hinterland? Leider nicht zum ersten Mal.
mehr »

Presserat: 60 Jahre freiwillige Selbstkontrolle

Der Deutsche Presserat feiert am 20. November sein 60-jähriges Bestehen. Journalisten und Verleger gründeten 1956 die Freiwillige Selbstkontrolle der Presse als ein staatsfernes, rein kollegiales Gremium. Seither setzt sich der Presserat für die Verteidigung der Pressefreiheit ein und hat mit dem Pressekodex ein ethisches Regelwerk geschaffen hat, das mittlerweile für eine ganze Branche verbindlich ist.
mehr »

Google prägt öffentliche Meinung

Angesichts eines Marktanteiles von mehr als neunzig Prozent prägt Google als Vermittler von Inhalten zumindest indirekt die öffentliche Meinung. Als am 8. November der amerikanische Präsident gewählt wurde, verzeichnete der Suchmaschinen-Marktführer allein zu diesem Thema in Deutschland mehr als fünf 5 Millionen Suchanfragen. Welche Artikel dabei wem nach welchen Kriterien offeriert wurden, entzieht sich jeglicher öffentlichen Kontrolle. Der Suchalgorithmus von Google basiert nach Angaben des Unternehmens auf etwa 200 Kriterien, die etwa 18.000 Mal pro Jahr modifiziert werden.
mehr »

Abhängigkeit durch Instant Articles

Facebook hat in Deutschland bundesweit mehr als 22 Millionen Nutzer_innen und erreichte 2015 bei den Social-Media-Networks einen Marktanteil von etwa 75 Prozent. Die Reichweite der weltweit größten Social-Media-Plattform liegt in Deutschland bereits etwa halb so hoch wie die aller gedruckten Tageszeitungen zusammen. Um ihre Leser_innen besser online zu erreichen, setzen immer mehr Redaktionen auf Facebooks Service Instant Articles. Bild.de oder Spiegel Online arbeiten mit Facebook zusammen und müssen im Gegenzug eigene direkte Kundenbeziehungen aufgeben. Auf den ersten Blick scheint die Zusammenarbeit lukrativ: Die Verlage dürfen bei Facebook neben ihren Inhalten eigene Anzeigen…
mehr »

Das Trugbild von der Vielfalt im Internet

Informationsintermediäre entscheiden in der Online-Welt zunehmend darüber, wer wann welche Informationen erhält. Zwischen Anbietern und Nutzer_innen von Nachrichten etablieren sich neue Akteure wie Google oder Facebook. Bei dieser Entwicklung handelt es sich nicht nur um die Ausdifferenzierung ökonomischer Wertschöpfungsketten. Vielmehr filtern und verteilen Internetintermediäre Informationen so, dass daraus Gefahren für die publizistische Medien- und Meinungsvielfalt resultieren können.
mehr »

Raus aus der Blase – rein ins echte Leben!

Der Wahlsieg Trumps hat auch hierzulande viele Demokraten in eine Schockstarre versetzt, die nur langsam nachlässt. Auch in Deutschland gab es schon immer begnadete Demagogen, die große Teile der Bevölkerung faszinierten, etwa den CSU-Altvorderen Franz-Josef Strauß. Aber nie hatten sie so durchschlagenden Erfolg. Angesichts des Vormarsches der Populisten in Europa wächst die Verantwortung der Medien. Trotz schwerer Fehler im Umgang mit der neuen Bewegung besteht kein Grund, in Sack und Asche zu gehen. Allerdings sollten aus dem fatalen Versagen der Medien im US-Wahlkampf von hiesigen Journalist_innen Konsequenzen gezogen werden.
mehr »

Fernsehen ist tot …

In den Berliner Rheinhardstraßenhöfen trafen sich am 5. November 2016 Autor_innen, Dramaturg_innen und andere Filmschaffende zum 7. Tag der Dramaturgie, um Einblicke in aktuelle Trends im Bereich der Filmstoffentwicklung zu bekommen und die Zukunft der Film- und Fernsehbranche zu diskutieren. Eine Branche, die sich in einem Umbruch befindet, der das Fernsehen, so wie wir es kennen, ins mediale Jenseits befördern wird. Wie aus der Asche etwas Neues erwachsen könnte, debattierte man unter dem Titel „Fernsehen ist tot. Es lebe das Geschichtenerzählen“.
mehr »

Fotodaten: Facebook darf nicht mehr löschen

Beschriftende IPTC-Daten von Fotos, die auf Facebook hochgeladen werden, dürfen dort nicht mehr entfernt oder verändert werden. Dass diese Daten, mit denen Fotografen ihre Urheberschaft kenntlich machen und weitere Informationen zum Bild geben, auf der Plattform erhalten bleiben müssen, hat das Landgericht Hamburg entschieden. Freelens hatte deshalb gegen Facebook geklagt, die Einhaltung von Urheberrechtsnormen verlangt und sie jetzt erfolgreich erstritten.
mehr »

Unterstützer für marktkritisches Filmprojekt gesucht

Wie in ihren früheren Filmen „Bahn unterm Hammer“, Water makes Money“ und „Wer rettet wen?“ beschäftigen sich Leslie Franke und Herdolor Lorenz erneut mit den desaströsen Folgen der neoliberalen Deregulierungspolitik, die seit der rot-grünen Bundesregierung Schröder/Fischer so richtig Fahrt aufgenommen hat. Die beiden Filmemacher wollen komplexe wirtschaftliche und politische Zusammenhänge allgemeinverständlich darstellen. Das gilt auch für ihr neues Projekt „Der marktgerechte Mensch“. Für den Film von unten werden noch Unterstützer gesucht.
mehr »

Constantin Medien: Seifenoper oder Intrigantenstadl?

Bei der Constantin Medien AG in Ismaning bei München ist nach der Hauptversammlung am 10. November weniger denn je klar, wohin die Reise geht. Zwei Gesellschaftergruppen mit gegensätzlicher Unternehmensstrategie blockieren sich gegenseitig. Mitten in die Auseinandersetzungen platzte jetzt auch noch die Nachricht von massiven Entlassungen bei der Tochterfirma Plazamedia. Keine guten Zukunftsaussichten für die kriselnde Constantin.
mehr »

Nicht nur aus Versehen aufklärerisch

Die "Otto Brenner Preise für kritischen Journalismus" wurden am 15. November 2016 in Berlin zum zwölften Mal verliehen. Den 1. Preis erhielten Frederik Obermaier und Bastian Obermayer von der „Süddeutschen Zeitung“. Die Jury würdigte damit ihren besonderen Einsatz bei Recherchen und Veröffentlichung der "Panama Papers - Die Geheimnisse des schmutzigen Geldes". Der Preisverleihung voraus ging die medienpolitische Tagung der Otto-Brenner-Stiftung, die sich 2016 mit der Analyse von TV-Satiresendungen befasste.
mehr »