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Das Ringen um Israels neue Rundfunkanstalt

Die neu gegründete israelische Rundfunkanstalt soll eigentlich am 1. Januar 2017 ihre Arbeit aufnehmen – doch ob es dazu kommt, wird immer fraglicher. Ministerpräsident und Kommunikationsminister Benjamin Netanyahu will den Start am liebsten verhindern. Dagegen hielt bis vergangene Woche Finanzminister Moshe Kahlon an – doch der knickte jetzt ein. Am Donnerstag soll erneut verhandelt werden. Die neue Anstalt “Kan“ zählt derweil auf der Website den Countdown zum Start am 1. Januar 2017.
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Anzeige im Südkurier „für Führer, Volk und Vaterland“

Nicht wenige „Südkurier“-Leser_innen in der Region Hochrhein waren irritiert und teilweise auch entsetzt, als sie am 11. November in der Online-Ausgabe der Tageszeitung eine Anzeige sahen, die an einen Gefallenen „für Führer, Volk und Vaterland“ erinnert. Ein Lapsus der Redaktion? Dummheit und Naivität, gepaart mit historischer Ignoranz im „Südkurier“-Hinterland? Leider nicht zum ersten Mal.
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Presserat: 60 Jahre freiwillige Selbstkontrolle

Der Deutsche Presserat feiert am 20. November sein 60-jähriges Bestehen. Journalisten und Verleger gründeten 1956 die Freiwillige Selbstkontrolle der Presse als ein staatsfernes, rein kollegiales Gremium. Seither setzt sich der Presserat für die Verteidigung der Pressefreiheit ein und hat mit dem Pressekodex ein ethisches Regelwerk geschaffen hat, das mittlerweile für eine ganze Branche verbindlich ist.
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Google prägt öffentliche Meinung

Angesichts eines Marktanteiles von mehr als neunzig Prozent prägt Google als Vermittler von Inhalten zumindest indirekt die öffentliche Meinung. Als am 8. November der amerikanische Präsident gewählt wurde, verzeichnete der Suchmaschinen-Marktführer allein zu diesem Thema in Deutschland mehr als fünf 5 Millionen Suchanfragen. Welche Artikel dabei wem nach welchen Kriterien offeriert wurden, entzieht sich jeglicher öffentlichen Kontrolle. Der Suchalgorithmus von Google basiert nach Angaben des Unternehmens auf etwa 200 Kriterien, die etwa 18.000 Mal pro Jahr modifiziert werden.
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Abhängigkeit durch Instant Articles

Facebook hat in Deutschland bundesweit mehr als 22 Millionen Nutzer_innen und erreichte 2015 bei den Social-Media-Networks einen Marktanteil von etwa 75 Prozent. Die Reichweite der weltweit größten Social-Media-Plattform liegt in Deutschland bereits etwa halb so hoch wie die aller gedruckten Tageszeitungen zusammen. Um ihre Leser_innen besser online zu erreichen, setzen immer mehr Redaktionen auf Facebooks Service Instant Articles. Bild.de oder Spiegel Online arbeiten mit Facebook zusammen und müssen im Gegenzug eigene direkte Kundenbeziehungen aufgeben. Auf den ersten Blick scheint die Zusammenarbeit lukrativ: Die Verlage dürfen bei Facebook neben ihren Inhalten eigene Anzeigen…
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Das Trugbild von der Vielfalt im Internet

Informationsintermediäre entscheiden in der Online-Welt zunehmend darüber, wer wann welche Informationen erhält. Zwischen Anbietern und Nutzer_innen von Nachrichten etablieren sich neue Akteure wie Google oder Facebook. Bei dieser Entwicklung handelt es sich nicht nur um die Ausdifferenzierung ökonomischer Wertschöpfungsketten. Vielmehr filtern und verteilen Internetintermediäre Informationen so, dass daraus Gefahren für die publizistische Medien- und Meinungsvielfalt resultieren können.
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Raus aus der Blase – rein ins echte Leben!

Der Wahlsieg Trumps hat auch hierzulande viele Demokraten in eine Schockstarre versetzt, die nur langsam nachlässt. Auch in Deutschland gab es schon immer begnadete Demagogen, die große Teile der Bevölkerung faszinierten, etwa den CSU-Altvorderen Franz-Josef Strauß. Aber nie hatten sie so durchschlagenden Erfolg. Angesichts des Vormarsches der Populisten in Europa wächst die Verantwortung der Medien. Trotz schwerer Fehler im Umgang mit der neuen Bewegung besteht kein Grund, in Sack und Asche zu gehen. Allerdings sollten aus dem fatalen Versagen der Medien im US-Wahlkampf von hiesigen Journalist_innen Konsequenzen gezogen werden.
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Fernsehen ist tot …

In den Berliner Rheinhardstraßenhöfen trafen sich am 5. November 2016 Autor_innen, Dramaturg_innen und andere Filmschaffende zum 7. Tag der Dramaturgie, um Einblicke in aktuelle Trends im Bereich der Filmstoffentwicklung zu bekommen und die Zukunft der Film- und Fernsehbranche zu diskutieren. Eine Branche, die sich in einem Umbruch befindet, der das Fernsehen, so wie wir es kennen, ins mediale Jenseits befördern wird. Wie aus der Asche etwas Neues erwachsen könnte, debattierte man unter dem Titel „Fernsehen ist tot. Es lebe das Geschichtenerzählen“.
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Fotodaten: Facebook darf nicht mehr löschen

Beschriftende IPTC-Daten von Fotos, die auf Facebook hochgeladen werden, dürfen dort nicht mehr entfernt oder verändert werden. Dass diese Daten, mit denen Fotografen ihre Urheberschaft kenntlich machen und weitere Informationen zum Bild geben, auf der Plattform erhalten bleiben müssen, hat das Landgericht Hamburg entschieden. Freelens hatte deshalb gegen Facebook geklagt, die Einhaltung von Urheberrechtsnormen verlangt und sie jetzt erfolgreich erstritten.
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Unterstützer für marktkritisches Filmprojekt gesucht

Wie in ihren früheren Filmen „Bahn unterm Hammer“, Water makes Money“ und „Wer rettet wen?“ beschäftigen sich Leslie Franke und Herdolor Lorenz erneut mit den desaströsen Folgen der neoliberalen Deregulierungspolitik, die seit der rot-grünen Bundesregierung Schröder/Fischer so richtig Fahrt aufgenommen hat. Die beiden Filmemacher wollen komplexe wirtschaftliche und politische Zusammenhänge allgemeinverständlich darstellen. Das gilt auch für ihr neues Projekt „Der marktgerechte Mensch“. Für den Film von unten werden noch Unterstützer gesucht.
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Constantin Medien: Seifenoper oder Intrigantenstadl?

Bei der Constantin Medien AG in Ismaning bei München ist nach der Hauptversammlung am 10. November weniger denn je klar, wohin die Reise geht. Zwei Gesellschaftergruppen mit gegensätzlicher Unternehmensstrategie blockieren sich gegenseitig. Mitten in die Auseinandersetzungen platzte jetzt auch noch die Nachricht von massiven Entlassungen bei der Tochterfirma Plazamedia. Keine guten Zukunftsaussichten für die kriselnde Constantin.
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Nicht nur aus Versehen aufklärerisch

Die "Otto Brenner Preise für kritischen Journalismus" wurden am 15. November 2016 in Berlin zum zwölften Mal verliehen. Den 1. Preis erhielten Frederik Obermaier und Bastian Obermayer von der „Süddeutschen Zeitung“. Die Jury würdigte damit ihren besonderen Einsatz bei Recherchen und Veröffentlichung der "Panama Papers - Die Geheimnisse des schmutzigen Geldes". Der Preisverleihung voraus ging die medienpolitische Tagung der Otto-Brenner-Stiftung, die sich 2016 mit der Analyse von TV-Satiresendungen befasste.
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VG Wort: Rechte wahren, nicht abtreten

Vor der Mitgliederversammlung der VG Wort am 26. November 2016 verweisen Politik und Verbände erneut auf die Brisanz der dort anstehenden Entscheidungen. Nach dem Urteil des Bundesgerichtshofes, das den bisherigen Verteilungsschlüssel bei der Rechteverwertung zwischen Urhebern und Verlagen im Wissenschaftsbereich gekippt hat, muss die Mitgliederversammlung über die Rückabwicklung von Verlegeranteilen und die zukünftige Verteilungspraxis beschließen. Die Entscheidungen scheinen zugleich existenziell für das bisherige Modell der Verwertungsgesellschaften.
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ver.di Köln: Kooperation statt Ellenbogen

Wir brauchen mehr Vernetzung, Austausch und Kooperation, war die übereinstimmende Meinung der Teilnehmer_innen des ersten Kölner AustauschTags für Freie und Solo-Selbstständige am 12. November 2016. Fast 50 Frauen und Männer, ein guter Teil von ihnen noch keine ver.di-Mitglieder, folgten der Einladung der Kölner ver.di-Aktiven. In von erfahrenen Kolleg_innen geleiteten Workshops diskutierten sie über ihre Probleme und Möglichkeiten, gemeinsam für bessere Bedingungen für ihre selbstständige Arbeit zu sorgen. Bester Nebeneffekt: Das persönliche Kennenlernen und die Erfahrung, „ver.di ist ein toller Laden“.
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Schieflage auf dem Marktplatz Urheberrecht

Die Gesetzgeber befassen sich mit Reformen des Urheberrechts. Auf europäischer Ebene deuten sich erste Ansätze eines Urhebervertragsrechts nach deutschem Vorbild an. Dass das Urheberrecht „fit gemacht“ werden solle für das digitale Zeitalter, fordern viele. Braucht es ein gründliches Update? Tut es wirklich Not, das Urheberrecht an die „digitale Gesellschaft“ anzupassen?
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Alternativen zu männlichen Heldengeschichten

„Das bisschen Haushalt...“ – Der Titel des Medienlabors, vom Journalistinnenbund (JB) unter der Frage „Wie Journalistinnen über Ökonomie berichten“ am 8. November in Frankfurt/Main organisiert, war durchaus zweideutig. Fünf namhafte Vertreterinnen der Profession begaben sich auf die Suche nach Alternativen zwischen den Polen: Private Arbeit – vor allem Pflege und Erziehung, die im klassischen Wirtschaftsjournalismus fast nicht vorkommt. Oder öffentliche Haushalte und Unternehmensbilanzen, die nicht zu verstehen Journalistinnen gerne unterstellt wird.
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