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Deftige Ohrfeige

Wie viel Staat braucht die Presse? Als Ex-Bundesinnenminister Otto Schily im Herbst 2005 vor den deutschen Zeitungsverlegern zu diesem Thema sprach, beantwortet er die Frage mit einem knappen „so wenig wie möglich, so viel wie nötig“. Zwei Wochen zuvor waren die Redaktion der Zeitschrift „Cicero“ und die Wohnung des Autors Bruno Schirra auf Betreiben des Bundeskriminalamts von der Staatsanwaltschaft Potsdam durchsucht, etliches Material beschlagnahmt worden.
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Protestgesang

Die Moritaten-Melodie war bekannt, der Text abgewandelt: „Die BITKOM saß greinend bei Angie und machte gar heftigen Wind“ tönte es am 17. Januar vor dem Berliner Filmmuseum. „Den Reibach mit unseren Werken, den machen nicht wir, sondern sie. Vor allem die Druckerhersteller, die wollen teilen nie“, sangen Gewerkschafter und Vertreter der Initiative Urheberrecht aus Protest zum Leierkas­ten.
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AG zum Schutz des Urheberrechts gegründet

Eine Arbeitsgemeinschaft zum Schutz des journalistischen Urheberrechts (AG SJU) wurde mit Jahresbeginn in Berlin von der freien Journalistin Gisela Sonnenburg gegründet. Die AG ist vorerst nur für Wortjournalisten zuständig.
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Durch METIS zu Online-Tantiemen

Für die zusätzliche Veröffentlichung ihrer Texte im Internet haben Printjournalisten und Autoren bisher kaum einen Cent erhalten. „Alles inklusive“, behaupteten Verlage anfangs dreist und legalisierten den Urheberrechtsraub später durch Formularverträge oder Allgemeine Geschäftsbedingungen. 2008 soll es nun in größerem Umfang Geld für die Autoren von Online-Texten geben – von der Verwertungsgesellschaft Wort. Das Meldesystem METIS wurde am 1. Januar 2007 gestartet.
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Ideen und Engagement gefragt

Lange Zeit etwas vernachlässigt, aber spätestens seit den letzten beiden Youth Media Conventions sind sie vorne mit dabei – die jungen Leute in der dju in ver.di. Sie sind Studierende der Medienstudiengänge, Volontärinnen und Redakteure, Praktikantinnen, Jugendzeitungsmacher oder freie Mitarbeiterinnen in Lokalmedien. Fast 1.000 junge Journalisten haben sich in der dju organisiert – die nicht nur unter 27 Jahre alt sind, sondern ihre Gewerkschaft auch aktiv mit gestalten.
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Praktikumsmühle

Die „Generation Praktikum“ gehörte 2006 zu den vieldiskutierten Phänomenen auf dem Arbeitsmarkt. Doch die Angaben waren sehr unterschiedlich. Deshalb haben die DGB-Jugend und die Hans-Böckler-Stiftung eine Studie in Auftrag gegeben, die für Praktikanten mit Studienabschluss „belastbare Zahlen“ bieten soll, erklärte DGB-Vize Ingrid Sehrbrock bei der Vorstellung in Berlin. 37 Prozent aller Absolventen leisten nach dem Studienabschluss noch ein oder meh­rere Praktika, im Bereich Medien, Kunst und Kultur sogar mehr als die Hälfte. Rund 50 Prozent der Praktika werden nicht bezahlt. Zwei Drittel der Absolventen müssen in dieser „Sucharbeitslosigkeit“ die Eltern um Geld…
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Die Filmschaffenden rücken zusammen

Noch ist die Satzung nur ein Entwurf, doch das Ziel ist klar: Zehn Berufsverbände der Filmbranche werden am 9. Februar in Berlin die Bundesvereinigung der Filmschaffenden-Verbände gründen.
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Ungebrochener Protest

Warnstreik Ende letzten Jahres: Ungebrochen ist auch nach drei Jahren seit Verhandlungsbeginn der Protest der Bremer CinemaxX-Beschäftigten gegen die Verschleppung der Tarifgespräche.
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Filmleute unter Druck

Die Film- und Kulturschaffenden in Deutschland stehen erheblich unter existenziellem Druck. Das Unterlaufen tariflicher Mindestbedingungen, eine schlechte soziale Absicherung, der tägliche Kampf um Honorare, Gagen und Verwertungsrechte bei Produktionen und Sendern sowie um Arbeitslosengeld I oder II oder die Anerkennung der Selbständigkeit machen deutlich, wie wichtig ein schnelles Handeln seitens des Gesetzgebers wäre. Dazu wollen der BundesFilmVerband (BFV) in ver.di und eine Reihe von Berufsverbänden des Film eng zusammenarbeiten.
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Auf dem Weg zum TV-Giganten

Nach dem Verkauf von ProSiebenSat.1 an die Finanzinvestoren KKR und Permira soll Deutschlands profitabelste Privatsendergruppe jetzt Teil eines paneuropäischen TV-Netzwerks werden. Dem Vernehmen nach verfolgen die Investoren ein längerfristiges Konzept – anders als der bisherige Besitzer Haim Saban. Ihm und seinen Ko-Gesellschaftern gelang mit dem Deal innerhalb von drei Jahren eine Verdreifachung ihres Einsatzes.
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Eiskalt frei gestellt

Der 19. Januar 2007 war ein Tag, den die Redaktion der Münsterschen Zeitung nicht so schnell vergessen wird. Aus ihren schmucklosen Redaktionsräumen im Druck­haus (Redaktionsjargon „Lattenheim“) wurden sie zu einem Termin beim Verlags­geschäftsführer Lutz Schumacher ins frisch renovierte Verlagsgebäude in Münsters Neubrückenstrasse zitiert. Der teilte der 19köpfigen Truppe in einem zehnminütigen Gespräch lapidar mit, dass sie ab sofort von der Arbeit „freigestellt“ sei.
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Bittere Kröten

Nein, es steht nicht gut um das linksliberale Schlachtross des überregionalen Printjournalismus. Schwindende Auflage, rote Zahlen, wechselnde Eigentümer und fortgesetzter Personalabbau sind die unrühmlichen Stichworte, mit denen die Frankfurter Rundschau immer wieder in die Schlagzeilen gerät.
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Tarifabschluss bei dpa mit Übernahme von Volos

FRANKFURT / MAIN. Dass Tarifpolitik auch heute noch zu kreativen Lösungen fähig ist, zeigt der Tarifabschluss für die Deutsche Presse-Agentur (dpa). Ende November einigten sich die Tarifparteien auf einen Abschluss, der im materiellen Teil im wesentlichen dem Abschluss für die RedakteurInnen an Tageszeitungen folgt.
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Falscher Reisejournalist akzeptiert Geldstrafe

BREMEN. Der ehemalige niedersächsische CDU-Landtagsabgeordnete Thorsten Thümler muss endgültig 900 Euro Strafe wegen Betruges mithilfe eines Presseausweises bezahlen. Dieses Urteil des Amtsgerichts Oldenburg ist nunmehr rechtskräftig, nachdem er seine zunächst eingelegte Berufung zurückgenommen hat.
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Das Ende der Kuschelpolitik

Im Axel Springer Verlag geht die Angst um. An den Standorten Hamburg und Berlin drohen Arbeitsplatzabbau, Outsourcing und Lohndumping. Zugleich versucht der Verlag, auch die Honorare freier Journalisten im Handstreichverfahren zu kürzen.
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Deutsche Bildagenturen mit 200 Mio. Euro Umsatz

Der Bundesverband der Pressebild-Agenturen und Bildarchive (BVPA) hat erstmals eine eigene Wirtschaftsstudie über den deutschen Bildermarkt des Jahres 2005 erstellt, an der 44 Verbands­agenturen teilnahmen. In einer Pressemitteilung informierte er über das umfangreiche Zahlenwerk, welches vollständig nur den Beteiligten vorliegt. Danach haben die befragten Agenturen 32,9 Mio. Euro Umsatz im Geschäftsjahr 2005 erwirtschaftet.
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