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Über Politiker-Psyche und Unternehmermacht

Keine deutsche Zeitung, sondern der englische "Guardian" enthüllte als erstes Blatt, dass die Lufthansa nicht nur Probleme mit ihren Piloten, sondern auch mit der Presse hat. Weil dem Flugunternehmen die Berichterstattung der "Süddeutschen Zeitung" (SZ) über den Pilotenstreik quer kam, reduzierte es selbstherrlich die Bordauflage des Münchner Blatts um über 10000 Exemplare - "aus Gründen der Medienvielfalt", wie die Kranich-Crew höhnisch verlautbarte.
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Viel Verantwortung, wenig Geld

Journalistin zu werden war mein größter Wunsch. Deshalb ergriff ich meine "Chance": ein Volontariat bei einem Anzeigenblatt in der Provinz. Zu Beginn war ich eine bessere Schreibkraft, zuständig für das Abtippen eingegangener Pressemeldungen. Außentermine - das hieß: Die Kaninchenzüchtervereine der Region besser kennen lernen. Inzwischen kenne ich alle preisgekrönten Oberrammler beim Namen und habe sie in Artikeln ausführlich beschrieben. So hatte ich mir meine Ausbildung nicht vorgestellt. Was war schief gelaufen? Den Traum vom Journalismus träumen viele jungen Leute. Dies musste ich schmerzhaft feststellen, als ich mich quer durch die Bundesrepublik um ein Volontariat…
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Freiheit in Sicht

Akbar Ganji darf gegen Zahlung einer Kaution das Gefängnis verlassen. Der iranische Journalist, der nach der Rückkehr von einer Berliner Tagung der Heinrich-Böll-Stiftung in Teheran festgenommen wurde, traf jetzt in zweiter Instanz auf mildere Richter. Allerdings war bei Redaktionsschluss noch nicht endgültig über seine Freilassung entschieden.
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Der Maßstab heißt Qualität

Es reicht nicht, neue Berufe zu schaffen: Auf die Umsetzung und die Weiterbildung kommt es an Alle sitzen in der ersten Reihe: Wenn im Bündnis für Arbeit die Vertreter von Staat, Arbeitgebern und Gewerkschaften beschließen, mehr junge Menschen für die Informations-, Kommunikations- und Medienwirtschaft auszubilden, habe sie vor allem die IT-Berufe im Blick. Die "Medienberufe" werden einfach mitgezählt.
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Verschwunden in Berlin

Der kolumbianische Journalist und Filmemacher Erick Arellan Bautista lebt in Berlin im Exil, weil das kolumbianische Militär ihn mit dem Tod bedroht. Im vergangenen Jahr ist er zu Dreharbeiten über die Angehörigenorganisation ASFADDES nach Bogotá zurückgekehrt.
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„Das letzte Tabu“

Pünktlich zum 100-jährigen Jubiläum des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) hatte "das Sturmgeschütz der Demokratie" anfang vergangenen Jahres die Verstrickungen des weltweit größten Sportverbandes mit dem NS-Regime ins Visier genommen. Im unverkennbaren "Spiegel"-Slang ("Papa Gnädigs treue Enkel") enthüllte das Hamburger Nachrichten-Magazin, dass etliche Alt-Nazis zum engsten Führungszirkel des 1949 wieder gegründeten DFB gehört hätten. Urdeutsche Karrieren eben, schließlich sei die Wiederauferstehung brauner Seilschaften ein Wesensmerkmal der bundesrepublikanischen Nachkriegsgesellschaft. "Dem DFB diese Personalie vorzuwerfen wäre billig", schrieb der "Spiegel", das Problem…
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Ungeordneter Rückzug

Verteidigungsminister Scharping hat seinen juristischen Kampf gegen einen ihn als Kriegslügner schwer belastenden WDR-Film nach nur kurzem Scharmützel aufgegeben - Über die Gründe schweigt er sich aus
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Hohe Erwartungen an sich selbst und an die Gewerkschaft

"Gäbe es mediafon nicht, müsste es erfunden werden." Rundum positiv ist das Echo auf mediafon, das telefonische Beratungsangebot der IG Medien für Freie. Das jedenfalls ergab eine Befragung unter mehr als hundert Ratsuchenden durch die Begleitforschung. Es ging um die berufliche Situation, um Erwartungen an ver.di und Erfahrungen mit mediafon. Fragen an Frank Rehberg vom IMU-Institut zu den Ergebnissen der Untersuchung.
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„Ein Meilenstein der deutschen Medienpolitik“

Nach dem Spiel ist vor dem Spiel - diese immer gültige Regel aus dem Mund des Mannheimer Fußballtrainers Sepp Herberger bewahrheitet sich in diesen Tagen erneut mit besonderer Wirkung für den Ort seines einstigen Wirkens. Einerseits fällte der Erste Senat des Bundesarbeitsgerichts in Erfurt am Dienstag, dem 19. Juni, um 15.13 Uhr im Saal 3 ein historisches höchstrichterliches Urteil - eines, das in der Geschichte der deutschen Rechtsprechung einmalig und presserechtlich wie verfassungspolitisch von erheblicher Bedeutung ist (Az.: 1 AZR 463/00).
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Dealer unter sich

Am 31. Mai trat ein Vertrag in Kraft, mit dem ARD und ZDF von Kirch-Media Rechte für die Fußball-Weltmeisterschaft 2002 erwerben. Für die WM 2006 räumt Kirch den beiden öffentlich-rechtlichen Systemen eine Option ein. Der Kaufpreis der Rechte wird von ARD und ZDF mit etwa 225 Millionen DM für 2002 angegeben. Der genaue Wortlaut der Verträge wurde nicht veröffentlicht.
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Pepe Rei aus Haft entlassen

Fünf Monate nach seiner Festnahme ist der ehemalige Redaktionschef der baskischen Zeitschrift "Ardi Beltza" (Schwarzes Schaf) am 13. Juni aus der Haft entlassen worden. Rei war am 19. Januar unter dem Vorwurf inhaftiert worden, Kontakte zur ETA zu unterhalten (M berichtete mehrfach).
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Der schmale Grat zur Ausbeutung

Gib mir einen Pegelton! - Kommt Schnitt definitiv nicht dran in der Prüfung? - Hast du das Band schon kodiert? - Wieviel muss ich über Difitaltechnik wissen? - Konzentrierte Anweisungen und aufgeregtes Stimmengewirr füllen die Regieräume der "Schule für Rundfunktechnik" (SRT) in >Nürnberg. Angehende Mediengestqalter/innen bereiten sich auf ihren zweiten praktischen Prüfungsteil vor. Neben der selbstständig nach eigenen Plänen erstellten Arbeitsprobe müssern sie im Studio unter der Aufsicht der Prüfer beweisen, dass sie das berufliche Handwerkszeug beherrschen, die einen Kamera,  Ton und Licht, die anderen Schnitt und Buldmischung.
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„Bild“ und Wahrheit

Am Rande einer Nazi-Demonstration im Juli vergangenen Jahres in Hamburg erleidet ein selbständiger Elektroinstallateur schwere gesundheitliche Schäden durch Polizisten - und findet sich zwei Tage später großformatig in der "BILD"-Zeitung wieder mit der Bildunterschrift "Szene der Gewalt, durch Linke provoziert." Das Gegendarstellungsverfahren verläuft im Sande.
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Aktion für: Yubaraj Ghimirey, Binod Raj Gyawali und Kailash Sirohiya

Der Artikel passte den Behörden nicht, und deshalb drangen Polizisten in Zivil in die Redaktionsräume der nepalesischen Zeitung "Kantipur" ein. Kurzerhand wurden mit Yubaraj Ghimirey, Binod Raj Gyawali und Kailash Sirohiya der Chefredakteur, der Herausgeber und der Chef vom Dienst des Blattes am 6. Juni gegen 18 Uhr festgenommen und in eine Polizeistation in der Hauptstadt Kathmandu gebracht. Die Anklage gegen sie lautet auf "Verbreitung von Hass und Verachtung gegen den König", was für die Beschuldigten eine Haftstrafe von bis zu drei Jahren nach sich ziehen kann. Die Inhaftierung scheint auf einen am Tag der Festnahme veröffentlichten Artikel zurückzugehen, in dem Baburam…
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Denunzianten und nützliche Idioten

Muss die Geschichte der bundesdeutschen Medien teilweise umgeschrieben werden? Nur der beharrlichen Wühlarbeit der Stasi in den Medien der Bundesrepublik sei es zu danken, dass die DDR im Laufe der Jahrzehnte in immer rosigerem Licht erschien. So lautet eine der Thesen des Historikers Hubertus Knabe in seinem jüngsten Werk "Der diskrete Charme der DDR - Stasi und Westmedien". Quod erat demonstrandum.
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Die Wahrheit stirbt lange vor dem Krieg

Jürgen Elsässers materialreiche Studie über die Lügen im Jugoslawienkrieg ist auch eine Herausforderung an die Journalisten
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