Medienpolitik

Die Rekruten – Werbung um Nachwuchs per Serie im Web

Der Bundeswehr gehen die Kämpfer aus. Zwecks Rekrutierung von Nachwuchs hat sie daher soeben auf YouTube eine Webserie gestartet. Titel: „Die Rekruten“. Inhalt: der „Alltag des Grundausbildung“ in täglichen Kurzvideos. Kostenpunkt für 90 Folgen: 1,7 Millionen Euro plus 6,2 Millionen Euro für eine aufwändige Werbekampagne. Ein erklärtes Ziel dieser Kampagne: Man wolle „mit den alten Klischees über die Bundeswehr aufräumen“. Kosten und Machart der Daily Soap werfen eine Reihe von Fragen auf.
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tageszeitung setzt sich mit Initiative für Mahnmal durch

Dass eine Zeitungskampagne in einen Parlamentsbeschluss mündet, kommt nicht alle Tage vor. Der „tageszeitung“ („taz“) ist das jetzt gelungen: Ihre Initiative für ein „Arisierungs“-Mahnmal in Bremen wurde vom Stadtparlament aufgegriffen. Mit breiter Mehrheit brachte die Bremische Stadtbürgerschaft in ihrer jüngsten Sitzung den Bau eines solchen Denkmals auf den Weg. Es soll an das Ausrauben jüdischer Haushalte durch die Nazis erinnern – und an die Mitwirkung der alteingesessenen Bremer Spedition Kühne + Nagel.
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Medien und Populismus: Volkes Stimme, Volkes Stimmungen

Europäer neigen dazu, sich über die kruden Sprüche eines Donald Trump lustig zu machen. Dabei sind auch in Europa jede Menge Politiker am Werk, deren Diskurs nicht unbedingt rationalen Ansprüchen genügt. Auch hierzulande wissen viele Journalisten nicht, wie sie mit dem unheimlichen Aufstieg der AfD umgehen sollen. Auf der Konferenz „Formate des Politischen“ in Berlin diskutierten Wissenschaftler_innen und Journaliste_innen unter dem Titel „Volkes Stimme, Volkes Stimmungen“ über Populismus und antipopulistische Strategien. Eingeladen dazu hatten die Bundespressekonferenz, die Bundeszentrale für politische Bildung und der Deutschlandfunk.
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Ringen um Sportrechte: Mit Qualität und Verbreitung punkten

Er ist einer der dienstältesten Sportjournalisten dieses Landes. Der ehemalige Judoka Dieter Gruschwitz startete seine journalistische Karriere 1979 beim Sender Freies Berlin, leitete dort ab 1992 den TV-Sport. 1996 wechselte er zum ZDF, wo er ab 2005 Leiter der Hauptredaktion Sport wurde. Anfang 2017 wird er in den Ruhestand treten. Als ZDF-Sportchef hat er jahrelang Olympische Spiele und Fußball-Weltmeisterschaften begleitet. M Online sprach mit ihm auf der medienpolitischen Tagung „Rundfunk im Abseits?“ von ver.di und DGB am 25. Oktober in München über die Perspektive sportlicher Großevents im öffentlich-rechtlichen Rundfunk.
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Rundfunkbeitrag bleibt in den nächsten Jahren stabil

Der Rundfunkbeitrag für ARD, ZDF und Deutschlandradio bleibt stabil und beträgt damit auch im kommenden Jahr 17,50 Euro im Monat. Die Ministerpräsidenten der Länder haben sich bei ihrem Treffen in Rostock dafür ausgesprochen, die von der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) vorgeschlagene Senkung um 30 Cent nicht umzusetzen. Die Mehrheit der Länder-Chefs plädierte dafür, mit den Überschüssen eine Rücklage zu bilden, um künftigen notwendigen Kostensteigerungen besser begegnen zu können. ver.di begrüßte die Entscheidung und die damit gewonnene Klarheit über den Rundfunkbeitrag.
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Sport als Türöffner und Innovationsmotor im Öffentlich-Rechtlichen

Die Sportberichterstattung gilt als eines der populärsten Programmgenres im öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Neben „Tatort“ und „Tagesschau“ erreichen nur noch der Fußball und die Olympischen Spiele mehr als 10 Millionen Zuschauer. Nach dem Gesetz von Angebot und Nachfrage sind die Preise für attraktive Sportrechte in den letzten Jahren explodiert. Eine zunehmend schwierigere Situation für ARD und ZDF in Zeiten knapperer Beitragseinnahmen. „Rundfunk im Abseits? Wie viel Sport braucht das öffentlich-rechtliche Programm“, lautete die Ausgangsfrage der medienpolitischen Tagung von ver.di, DGB und Hans-Böckler-Stiftung im Rahmen der diesjährigen Medientage in München.
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Zeitgemäße Online-Regelungen für öffentlich-rechtlichen Rundfunk gefordert

Mit einem Plädoyer für einen starken öffentlich-rechtlichen Rundfunk, insbesondere auch im Internet, hat Frank Werneke, stellvertretender Vorsitzender der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft, die diesjährige Medienpolitische Tagung von ver.di, Deutschem Gewerkschaftsbund und Hans-Böckler-Stiftung im Rahmen der Münchner Medientage eröffnet. „Rundfunk im Abseits? Wie viel Sport braucht das öffentlich-rechtliche Programm?“ lauten die Hauptfragen der zweitägigen Debatten, in denen es auch um den internationalen Sportmarkt, die Akzeptanz und Rolle von Sport im Programm sowie um Rechte und Finanzierung geht.
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Prix Europa-Abschluss mit Panel zur Freiheit der Medien

Zum Abschluss des 30. Prix Europa - des größten trimedialen Fachforums, das die besten Medienproduktionen des Kontinents sichtet, diskutiert und auszeichnet – fand am 22. Oktober eine Podiumsdiskussion mit dem Titel „Changing Europe - Politische Umbrüche und die Freiheit der Medien“ statt. Veranstaltet in Zusammenarbeit mit Reporter ohne Grenzen und der Bundeszentrale für politische Bildung, lag der Schwerpunkt des Gesprächs zwar auf der Situation in der Türkei und in Russland, aber auch vor schleichenden Einschränkungen der Medien in der westlichen Welt wurde gewarnt.
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Junge Welt: Mit Abokampagne gegen Millionenloch?

Die Existenz der linken überregionalen Tagszeitung „Junge Welt“ ist neuerlich ernsthaft gefährdet. Das teilten Verlag und Redaktion Mitte Oktober mit. Am 15. Oktober 2016 erfuhr auch die Leserschaft, dass „im laufenden Geschäftsjahr 2016 ein Jahresfehlbetrag in Höhe von 144 000 Euro aufgelaufen ist“ und in den Bilanzen insgesamt ein Loch von über 900 000 Euro klaffe. Damit die Zeitung weiter erscheinen könne, müsse „eine Reihe von Maßnahmen ergriffen werden“. Es sei nicht leicht, in Zeiten rechten Vormarschs eine linke unabhängige Tageszeitung zu machen, die „Junge Welt“ sei „aber gerade jetzt notwendiger denn je“, erklärte Chefredakteur Stefan Huth.
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Tarifliche Standards im Fokus der Filmförderung

Ab 2017 müssen Filmhersteller in einem Antrag auf Fördermittel nach dem Filmförderungsgesetz (FFG) angeben, ob für die Beschäftigten des konkreten Projekts ein Branchentarifvertrag gilt oder auf anderem Weg die Einhaltung sozialer Standards vereinbart wurde. Dieses Kriterium für eine Filmförderung hat der Ausschuss für Kultur und Medien des Deutschen Bundestages nunmehr im Regierungsentwurf zur Novellierung des FFG fixiert. ver.di bewertet das als Fortschritt für die Filmschaffenden.
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Prix Europa 2016: Changing Europe!

Der Prix Europa ist eine Leistungsshow europäischer Rundfunkanstalten. Seit nunmehr 30 Jahren kommen Vertreter der hauptsächlich öffentlich-rechtlichen Sender europäischer Staaten im Oktober in Berlin im Haus des Rundfunks zusammen, präsentieren ihre Programme aus Hörfunk, Fernsehen und längst auch Online und diskutieren die Herausforderungen einer sich stets verändernden Medienlandschaft. Dabei nimmt der Prix in der Festival-Landschaft eine ganz besondere Stellung ein. Kann doch auch der interessierte Laie an den Jury-Sitzungen teilnehmen.
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ZDF-Gutachten: Öffentlich-rechtliches Cloud-TV

Brauchen wir künftig noch ein öffentlich-rechtliches Fernsehen? Angesichts einer Medienlandschaft, in der jeder einzelne fast beliebig aus einem riesigen Internet-Angebot an Videos, Filmen und Sendungen wählen kann? Welche Rolle können und sollen ARD und ZDF in einer sich rasant verändernden Medienwelt spielen? Mit dieser Frage beschäftigt sich ein Gutachten, das soeben im Auftrag des ZDF von den Rechtsprofessoren Dieter Dörr, Bernd Holznagel und Arnold Picot vorgelegt wurde. Titel der Studie: „ Legitimation und Auftrag des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Zeiten der Cloud“.
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Wie deutsch ist die Deutsche Welle?

Verfügt die Deutsche Welle noch über ausreichende Mittel, um ihrer Aufgabe nachzukommen, »Deutschland als europäisch gewachsene Kulturnation und freiheitlich verfassten demokratischen Rechtsstaat verständlich zu machen“? Reicht die finanzielle Ausstattung, um mit BBC, CNN, Al Jazeera oder Russia Today konkurrieren zu können? Um diesen und weiteren Fragen nachzugehen, trafen sich in der ver.di MedienGalerie in Berlin ROG-Geschäftsführer Christian Mihr, die Vorsitzende des Gesamtpersonalrats der Deutschen Welle, Ayse Tekin, und Alex Mänz, Leiter Medienpolitik und Public Affairs bei der Deutschen Welle, zu einer von Thomas Klatt moderierten Diskussionsrunde.
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RBB-Reform: Kein Sprint, sondern ein Langstreckenlauf

Neue Besen kehren besser? 100 Tage nach Amtsantritt hat die neue Intendantin des Rundfunk Berlin-Brandenburg Patricia Schlesinger ihre Reformpläne für das RBB-Fernsehprogramm präsentiert. Die strategische Leitlinie lautet: Alle Kraft ins Abendprogramm, das „mutiger, kantiger, auffälliger, relevanter“ werden soll. Quotenschwache Sendungen werden gestrichen, neue Formate projektiert, neben Populärem sollen auch Information und Investigatives nicht zu kurz kommen. Bei diesem Relaunch wird es Gewinner und Verlierer geben. Aber Schlesinger stellt klar: „Dieser Reformprozess ist kein Sparprozess.“ Die Beschäftigten werden sie beim Wort nehmen.
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Regionalpresse: Chefs stärker beobachten!

Auch Ende September 2016 sind sie eine Männerbastion, die 100 Regionalzeitungen mit selbst produziertem Mantelteil in Deutschland. An ihren Redaktionsspitzen gibt es nur fünf Chefredakteurinnen, auch nur 18 Prozent der Stellvertretungen sind weiblich! Das hat der Verein „Pro Quote“ recherchiert, der 2012 antrat, den Frauenanteil in den Spitzenpositionen deutscher Medien bis nächstes Jahr auf 30 Prozent zu erhöhen. Bei überregionalen Leitmedien war die Kampagne erfolgreicher: „Die Zeit“ und „Bild“ haben bereits mehr als ein Drittel weibliches Führungspersonal. Doch in der Regionalpresse dominieren weiterhin „harte Blattmacher“. Warum? Wie kann man das ändern?
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Mit „funk“ wollen ARD und ZDF endlich die Jugend erreichen

Die öffentlich-rechtlichen Programmanstalten senden seit dem Wochenende ein neues Funksignal in das für sie bisher weitestgehend unbekannte Weltall, das sich Internet nennt. Das Signal scheint von einer etwas unheimlich dreinblickenden Katze mit buntem Lutscher auszugehen. Als Empfänger geben ARD und ZDF die etwas unspezifische Gruppe der 14- bis 29-Jährigen an. Offensichtlich sind das die Wesen, die auf den bunten Planeten der Internetwelt sitzen, eine Hand am Smartphone, das andere am Tablet, in möglichst weiter Entfernung zur nächsten Fernbedienung.
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