Medienpolitik

Vielfalt sichern

Auch andernorts hätte die seit 2007 in Mekklenburg-Vorpommern laufende Initiative von DGB, ver.di und DJV unter dem Titel „Unser Land braucht seine Zeitungen – Qualität und Vielfalt sichern“ ihre Berechtigung. Dies war eine Erkenntnis des Pressetages unter dem Motto „Abbruch – Umbruch – Aufbruch“ im Landtag von Schwerin, denn an immer mehr Orten besitzt die regionale Tageszeitung Monopolcharakter. Doch wie verantwortungsvoll geht sie damit um? Das war eine Kernfrage, über die auf dem Treffen im Schweriner Schloss diskutiert wurde.
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Suche nach Henne und Ei

Die auf Podiumsveranstaltungen beliebte Frage nach der fehlenden europäischen Öffentlichkeit endet gern in gegenseitigen Schuldzuweisungen der Medienschaffenden und ihrer Kunden. Warum berichtet Ihr nicht mehr aus Europa? fragen die Leserinnen und Zuschauer. Warum interessieren Euch gesamteuropäische Themen wie Energiesicherung, Antiterrorkampf oder Krisenintervention so wenig? antworten die Redakteure und Autorinnen. Stellt man die Frage andersherum: Warum gibt es keine Öffentlichkeit für europäische Themen? ist das Ergebnis auch nicht befriedigender. Die Suche nach Henne und Ei, also danach, wer für die Ignoranz verantwortlich ist, bleibt ungeklärt.
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Forderungen bekräftigt

In der zweiten Verhandlungsrunde für auf Produktionsdauer beschäftigte Film- und Fernsehschaffende hat ver.di am 23. März in München die Forderung bekräftigt, die Gagen linear um zehn Prozent zu erhöhen und gleichzeitig die Maximalarbeitszeit pro Tag auf 12 Stunden zu begrenzen. Seitens der Produzenten wurden erneut keine Tariferhöhungen angeboten und dagegen zur Begrenzung des Arbeitszeit ein Wert von 72 Stunden pro Woche genannt. Die Verhandlungen werden am 11. Mai fortgesetzt.
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Zuwachs bei jungen Hörern

Ende März wurde Deutschlandradio-Intendant Ernst Elitz aus seinem Amt verabschiedet. Als Gründungsintendant hatte er 1994 die Fusion von Deutschlandfunk, RIAS Berlin und Deutschlandsender (DS) Kultur zu den zwei nationalen und werbefreien Hörfunkprogrammen Deutschlandfunk und Deutschlandradio Kultur auf den Weg gebracht. Vorher hatte Elitz unter anderem für den Spiegel und als Fernsehdirektor des Süddeutschen Rundfunks gearbeitet. Er gilt als engagierter Verfechter des Qualitätsjournalismus.
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Wahlerfolge

ver.di und der DJV haben bei der Personalratswahl im ZDF in der Zentrale und in den Auslandsstudios einen unerwartet hohen Wahlerfolg erzielt. Obwohl zwei andere Listen gegen die beiden Gewerkschaften angetreten sind, haben sich über 61% der ZDF-Mitarbeiter für die gemeinsame Liste von ver.di und DJV entschieden. Gegenüber der letzten Wahl vor vier Jahren haben die beiden Gewerkschaften nicht nur prozentual gewonnen, sondern erzielten sogar 700 zusätzliche Stimmen. Sie haben damit die absolute Mehrheit weit übertroffen und 14 Sitze von 23 möglichen Personalratsmandaten errungen. Die Wahlbeteiligung lag bei 56,7 Prozent. Inzwischen hat sich der Personalrat im ZDF konstituiert und…
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ver.di sorgt für mehr Ver.dienst

Die Tarifverhandlungen im öffentlich-rechtlichen Rundfunk sind in vollem Gange. Bei den meisten Rundfunkanstalten sind mit dem 31. März die Gehaltstarifverträge ausgelaufen. Der Hessische Rundfunk und das ZDF haben bereits einen Abschluss erzielt. In anderen Anstalten gab es zwar Verhandlungen, aber die Angebote waren mager. Beim Mitteldeutschen Rundfunk (MDR) kam es zu beeindruckenden Warnstreiks.
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Presse-Grosso wieder im Lot

Eine staatliche Regulierung des deutschen Pressevertriebssystems ist zunächst abgewendet. Sinkende Handelspannen stellen Großhandel jedoch vor wirtschaftliche Herausforderungen.
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Mediengezwitscher

Spätestens seit dem Amoklauf in Winnenden ist der Microblogging-Dienst Twitter im Bewusstsein der medialen Öffentlichkeit angelangt – doch bereits zuvor hatte sich gezeigt, dass sich der Dienst nicht nur für die Übermittlung von Nachrichtenlinks, sondern auch für die Mikroberichterstattung zu Notfällen und Katastrophen eignet, die einen mobilen Einsatz und schnell getakteten, hohen Nachrichtendurchsatz verlangen. Doch wie sinnvoll ist Twitter als Recherche-Werkzeug?
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Rundfunk im Fadenkreuz der Politik

Soll ZDF-Chefredakteur Nikolaus Brender auch nach Ablauf seines bisherigen Vertrags 2010 im Amt bleiben? Bis vor kurzem hätte man dies eher als eine rhetorische Frage angesehen. Gilt Brender doch als brillanter und unabhängiger Journalist, der vor allem das informationspolitische Profil des Zweiten mit „Frontal 21“, aufwändigen Dokumentationen und erfolgreicher Personalpolitik (er holte Claus Kleber als Anchorman zum „Heute-Journal“ und verhinderte Anfang dieses Jahres seinen Abgang zum „Spiegel“) maßgeblich geschärft hat.
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„Kommerz TV – nein Danke!“

Harte Zeiten erfordern kämpferische Maßnahmen! Mit ihrem 36stündigen Streik gegen den geplanten Umzug nach München haben 500 Berliner Sat.1-Mitarbeiterinnen und -mitarbeiter Rundfunkgeschichte geschrieben. Privatfunk und Gewerkschaften – ein von Anfang an schwieriges Verhältnis.
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Schrill, vulgär, pfiffig

M | Wie haben Sie 1984 den Start der ersten Privatsender wahrgenommen? BERND GÄBLER | Damals gab es die Schreckensvision einer „verkabelten Republik“. Es schien als sollten die Bürger, reduziert auf ihre Funktion als Endverbraucher, irgendwelchen Anbietern hilflos wie Marionetten ausgeliefert werden. Daran entzündete sich die Kritik. Das Programm des neuen privaten Fernsehens war zunächst uninteressant.
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Der Köder hat geschmeckt

Sat.1 war einen Tag schneller als RTL, doch das ist längst Schnee von gestern. Eine ganze Generation ist mittlerweile mit einer täglichen Serie wie „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“ groß geworden, mit den Abgründen menschlichen Daseins in Talk- und Gerichts-Shows, mit dem Elends-Tourismus in Formaten, die angeblich der Lebensberatung dienen, mit beinahe allgegenwärtigem Klatsch und Tratsch sowie mit der Gewissheit, dass das Fernsehen aus unscheinbaren Zeitgenossen quasi über Nacht „Superstars“ machen kann.
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Zum Gegenspieler gemausert

25 Jahre Privatfernsehen, aber der Jubel hält sich in Grenzen. Streikende Mitarbeiter vor der Berliner Sat.1-Zentrale, besorgte Gesichter bei RTL angesichts dramatisch sinkender Werbeerlöse – so rechte Feierstimmung will bei den großen Privatsendern derzeit nicht aufkommen. Mit geringer Verzögerung hat die Finanzkrise auch Teile der elektronischen Medien erfasst. Die Abhängigkeit vom Werbemarkt zeigt erste Auswirkungen auf die Programmpolitik der Privaten. Die fetten Jahre scheinen einstweilen vorbei.
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Filmabgaben verfassungsmäßig?

Gerade noch strahlender Held zur Berlinale, nun von obersten Gerichten gerügt: Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU) und in dieser Funktion auch „Bundes-Film-Papst“ stehen turbulente Zeiten bevor. Der 6. Senat des Bundesverwaltungsgerichts in Leipzig hält die Abgabenpolitik auf Basis des neuen Filmförderungsgesetzes (FFG) in der derzeitigen Form für „verfassungswidrig“. Deshalb setzten die Richter die von neun Kinobetreibern angestrengten Verfahren vorläufig aus und riefen das Bundesverfassungsgericht an.
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Mit Tabus aufräumen

Das Filmfestival „Ausnahme|Zustand – Verrückt nach Leben“ ist seit Herbst 2008 auf Tour durch Deutschland: Nach dem Start der zweiten Staffel in Leipzig (6. bis 11. März) gastieren bis Ende 2009 die insgesamt zwölf deutschen und internationalen Produktionen in rund 45 Städten von Berlin bis Würzburg. Die Festivalfilme thematisieren den alltäglichen Wahnsinn in der Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen.
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Sammeln im Netz

Die Deutsche Nationalbibliothek sammelt seit Oktober auch Netzpublikationen. Wird es damit ein kostenloses Archiv für das deutschsprachige Internet geben, eine Art staatlich finanzierter Archive.org, eine WayBackMachine? Oder droht Website-Betreibern damit eine neue Abmahnwelle? Denn wer seine digitalen Medienwerke nicht abliefert, riskiert laut der jetzt in Kraft getretenen Pflichtablieferungsverordnung eine Ordnungsstrafe von bis zu 10.000 Euro.
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