Internationales

Die Stimme der anderen

Seit dem Militärputsch vom Sommer 2009 geht ein tiefer Riss durch die Medienlandschaft von Honduras. Die großen Blätter und Sender stehen auf der Seite der Regierung. Das einzige Gegengewicht bilden die kommunalen Radios wie „Radio Uno“. Der kleine Sender aus San Pedro Sula ist eine Stimme des Widerstands und kann immerhin von fast zwei Millionen Honduranern gehört werden. Redaktionsleiter Eduardo Coto Barnica (Foto, 61 Jahre) gehört zu den auch international bekannten Journalisten des Landes. Wie andere auch wurde er in den letzten zwei Jahren mehrfach verhaftet, wiederholt verfolgt und konnte mehrfach fliehen.
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Der Blick hinter die Mauer

Israelische Journalisten sind immer selbst betroffen. Zumindest wenn es um den Konflikt mit den Palästinensern geht. Das weiß Shlomi Eldar schon lange. Seit Anfang der 1990er Jahre berichtet er schwerpunktmäßig über die Menschen im Gazastreifen und der Westbank.
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Aktion für Eskinder Nega, Äthiopien

Jetzt soll Eskinder Nega plötzlich ein Terrorist sein. Das entschieden die äthiopischen Behörden und ließen den regierungskritischen Journalisten festnehmen. Es war der 14. September: An diesem Tag ergriffen die Sicherheitskräfte des ostafrikanischen Landes in der Hauptstadt Addis Abeba neben dem Journalisten auch gleich mehrere Oppositionspolitiker. Ihnen allen wird offenbar vorgeworfen, sich an Aktivitäten der verbotenen Partei „Ginbot 7“ beteiligt zu haben.
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Die Euphorie ist vorbei

Zwei Jahrzehnte nach dem Zerfall Jugoslawiens stehen nicht nur Journalisten-Gewerkschaften in den kleinen Balkan-Republiken vor wachsenden Problemen. „Die Situation der Medien ist grauenhaft“, waren sich die Teilnehmer des „Regional Trade Union Round-Table“ einig, den die Europäische Journalisten-Föderation (EJF) im Oktober in Skopje durchführte. JournalistInnen und GewerkschafterInnen aus Serbien, Kroatien, Bulgarien und Mazedonien sowie deutsche Vertreter der dju und des DJV diskutierten in der Hauptstadt Mazedoniens, der ehemaligen jugoslawischen Republik, die brennenden Probleme in ihren Ländern.
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Nachrichten aus aller Welt

SYRIEN | Die syrischen Machthaber schrecken vor keiner Grausamkeit zurück, wenn es um Unterdrückung des Rechtes auf freie Meinungsäußerung geht. In der Manier mittelalterlicher Despoten wurden dem syrischen Karikaturisten Ali Ferzat (Farzat) bei einem Überfall seitens staatlicher Schlägertruppen mehrere Finger gebrochen und sein linkes Auge durch Kopftritte schwer verletzt. „Schlagt ihn, damit er nicht mehr zeichnen und seinen Herrn nicht mehr beleidigen kann“ hat man ihn dabei verhöhnt. Ferzat ist einer der renommiertesten Karikaturisten der arabischen Welt. Sein Satireblatt wurde bereits 2003 verboten. Seitdem agierte Ferzat im Internet und bot damit eine regimekritische…
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Deckmantel Terrorbekämpfung

Unter dem Eindruck der Anschläge von 2001 wurden weltweit Gesetze und Verordnungen zur präventiven Bekämpfung des Terrors verabschiedet. In der Abwägung von Sicherheitsbedürfnissen und Bürgerrechten blieb vielfach die Pressefreiheit auf der Strecke.
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Lieferwagen abgefackelt

Ausgebrannte Lieferwagen, Drohungen und Überfälle gegen die Macher der Vijesti: Um die Pressefreiheit ist es beim EU-Anwärter Montenegro nicht gut bestellt. Die Zeitung vermutet die Täter im Dunstkreis von Ex-Premier Djukanovic, der aus seinem Missfallen über die Gazette keinen Hehl macht.
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Dubiose Aufarbeitung

Wenn jene, die etwas verbrochen haben, mit der Aufarbeitung ihres eigenen Verbrechens beauftragt werden, dann kommt nur selten etwas dabei heraus. Das zeigt sich auch jetzt wieder in Folge des Murdoch-Skandals, der Großbritannien über den Sommer erschütterte. Zur Erinnerung: Die Enthüllungen über tausende im Auftrag der News of the World abgehörte Telefone brachten die enge Verzahnung zwischen dem Murdoch-Monopol, dem Londoner Scotland Yard und der Führung der konservativen Partei zu Tage.
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Gegenpol zu den Privaten

Anfang Juni wurde in der venezolanischen Hauptstadt Caracas mit der „Lateinamerikanischen Union von Nachrichtenagenturen“ (ULAN) ein neuer Regionalverband gegründet. Man wolle, so hieß es am Rande des Treffens, der „Informationsblockade transnationaler Medienkonzerne“ etwas entgegensetzen.
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Schneller im Netz

Die Erwartungen waren groß, als im Februar ein neues Glasfiberkabel von Venezuela nach Kuba verlegt wurde. Die rund 1.500 Kilometer lange Verbindung sollte den Inselstaat endlich an das moderne Datennetz anschließen. Nun verzögert sich der Anschluss aber wegen interner und externer Probleme.
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Aktion für Lydia Cacho Ribeiro, Mexiko

Der Anrufer wurde deutlich: Es sei die letzte Warnung. Wenn sie den Mund nicht halte, werde sie umgebracht, sagte der unbekannte Mann am Telefon. Ganz ähnlich lautete eine Drohung, die per E-Mail einging.
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Massenentlassungen im Rundfunk

Nach dem Ende der ungarischen EU-Ratspräsidentschaft wächst in Budapest wieder der Druck auf unabhängige Medien und kritische Journalisten. Über 500 Redakteure der öffentlich-rechtlichen Radio- und Fernsehsender wurden seit Anfang Juli entlassen, bis zum Herbst soll ihre Zahl auf 1.000 wachsen. Antónia Mészáros, 34, war bis vor Kurzem eine der beliebtesten Moderatorinnen des Nachrichtenmagazins „Az Este“ („Der Abend“), das jeden Tag um 21 Uhr im ungarischen öffentlich-rechtlichen Fernsehkanal MTV läuft. Mit ihrer sechsjährigen Erfahrung bei der BBC brachte die Journalistin die wichtigsten politischen Ereignisse auf den Punkt und stellte ihren prominenten Gästen…
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Murdochgate

Großbritannien erlebt derzeit eine der tiefsten sozialen und politischen Krisen der Nachkriegszeit. Die brennenden Innenstädte Englands Anfang August sind da nur das jüngste Zeichen. Hinzu kommt das Potential für Massenstreiks gegen das Sozialabbauprogramm der Regierung im Herbst. Bereits am 30. April streikten 700.000 Beschäftigte im öffentlichen Dienst. Es gibt noch ein Problem, das derzeit fast vergessen scheint, sich aber standhaft weigert von der Bildfläche zu verschwinden: Der Abhörskandal oder Murdochgate, wie er auch genannt wird.
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Lemminge-Effekt

Über die Instrumentalisierung von Journalisten für politische Zwecke und mangelndes Hinterfragen sprach M mit Professor Michael Haller, wissenschaftlicher Direktor des Instituts für Praktische Journalismus- und Kommunikationsforschung in Leipzig, zugleich Herausgeber von Message, der internationalen Zeitschrift für Journalismus M | Welche Erinnerung haben Sie an die Ereignisse vom 11. September 2001? MICHAEL HALLER | Ich war an dem Tag in Luzern, im Medienausbildungszentrum der Schweiz. Wir machten gerade einen Workshop mit Journalisten über das Erzählen, als diese Bilder plötzlich auf allen Kanälen liefen. Manche hielten es anfangs für einen Fake. Das zeigt, wie…
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Kein Ruhmesblatt

Die Medienberichterstattung über das Massaker von Oslo zeigte die Journalisten vielfach nicht auf der Höhe der berufsethischen Anforderungen ihrer Profession. In einigen elektronischen Medien wurde ohne jede Absicherung sehr früh ein islamistischer Hintergrund angenommen, der sich letztlich als falsch erwies. Aber auch für viele Printmedien war der Kasus kein Ruhmesblatt. Manche Redaktionen überregionaler Blätter missachteten elementare Regeln für die Berichterstattung über Gewaltverbrechen.
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Verdächtige Fotografen

Die Kampagne „I am a photographer, not a terrorist (PHNAT)“ stellte am 14. Juni eine Broschüre über ihre Arbeit in den vergangenen Jahren vor. PHNAT wird von verschiedenen Fotografen – und Journalistenvereinigungen unterstützt, einschließlich der Journalistengewerkschaft NUJ. Die Wurzeln der Kampagne liegen im Februar 2008. Damals warnte die Londoner Polizei die Bevölkerung mit Postern vor „verdächtigen Fotografen“.
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