Günter Herkel

Günter Herkel lebt in Berlin und arbeitet als freier Medienjournalist für Branchenmagazine in Print, Rundfunk und Online
Foto: Jan-Timo Schaube

Alle Artikel von Günter Herkel

Russland: Medien und die Fußball-WM

Zwei Wochen vor dem Start der Fußball-Weltmeisterschaft in Russland beklagt die Journalisten-Organisation Reporter ohne Grenzen (ROG)  zunehmend schwierigere Arbeitsbedingungen für die Medien. Es herrsche ein „Klima der generellen Angst“, Journalist_innen und potentielle Informant_innen würden vor dem großen Sportereignis gezielt eingeschüchtert. Aufgrund der propagandistischen Bedeutung der WM für das Außenbild Russlands seien massive Repressalien für ausländische Reporter_innen allerdings zunächst nicht zu erwarten.
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Freier Journalist klagt gegen Springer

Darf ein Verlag ältere Texte freier Autorinnen und Autoren ohne Genehmigung und ohne Vergütung in Online-Archiven vermarkten? Müssen freie Autor_innen sich für die langjährige Online-Verwurstung ihrer Arbeitsprodukte mit nem Appel und nem Ei abspeisen lassen, im Zweifel sogar mit Null Euro? Um diese Fragen geht es in einem Musterprozess, den der freie Autor Rainer Jogschies mit Unterstützung von ver.di seit einem Jahr gegen den Axel Springer Verlag führt.
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Rundfunk: Über Mittel, Akzeptanz und Auftrag

Ein Gespenst geht um in Europa: das Gespenst des rundfunkpolitischen Populismus. Ob in der Schweiz, in Polen, Ungarn, Dänemark oder Deutschland – in vielen Ecken des alten Kontinents formieren sich die Gegner eines unabhängigen Rundfunks. Die Instrumente: Mittelkürzungen, politische Disziplinierung, fragwürdige Plebiszite. Unter dem Titel „Kritik und Reformen überall: Reboot des öffentlich-rechtlichen Systems?“ diskutierten auf der „Media Convention“ Anfang Mai in Berlin Rundfunkmanager und Politiker über aktuelle Tendenzen.
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Medialer Wettlauf mit künstlicher Intelligenz

Ob personalisierte Werbung, Empfehlungen über undurchsichtige Algorithmen bis zu von Robotern produzierten Inhalten – Künstliche Intelligenz hält Einzug in die Wertschöpfungskette der Medien. Das stellt ganz neue Anforderungen an die Medienaufsicht. Über die „Perspektiven der konvergenten Medienregulierung für das 21. Jahrhundert“ debattierten am 19. April in Berlin Politiker, Wissenschaftler und Rundfunkmanager auf einem Symposion der Medienanstalten (DLM).
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Repolonisierung nur mit anderem Anstrich

In Polen weht ausländischen Verlagen ein scharfer Wind entgegen. Die rechtskonservative Regierung will den publizistischen Einfluss speziell der deutschen Medienhäuser gesetzlich eindämmen. Den zulässigen Kapitalanteil nichtpolnischer Verlagshäuser will man gezielt und beträchtlich eindämmen. Bislang scheiterte die zunächst geplante „Repolonisierung“ am Widerstand der EU. Jetzt soll ein neuer Versuch mit einem Anti-Trust-Gesetz gestartet werden.
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Jubiläum: RBB-Profil geschärft und gerockt

Der Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) wird am 1. Mai 15 Jahre alt. Anlässlich des Jubiläums zog Intendantin Patricia Schlesinger im Haus des Rundfunks an der Masurenallee eine Zwischenbilanz. Die vor acht Monaten initiierte TV-Programmreform befinde sich „auf einem guten Weg“. In den nächsten Jahren aber werde der Sender noch mal „gekrempelt und gerockt“. Die Programme, so Schlesinger, seien „Motor und Taktgeber“ jeder Reform. Ihr Anspruch, vor allem in der Prime Time ab 20:15 Uhr den Beitragszahler_innen anstelle von Wiederholungen ein „selbstgemachtes Programm“ anzubieten, sei weitgehend erfüllt.
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Ausgewogenheit nur als Aushängeschild

Aktueller kann eine Sendung kaum sein. Nur einen Tag nach dem völkerrechtswidrigen, weil nicht mit UNO-Mandat ausgestatteten Luftangriff von USA, Großbritannien und Frankreich auf Syrien widmete „Anne Will“ sich der kriegerisch zugespitzten Situation im Nahen Osten. Doch blieben in der ARD-Talkrunde am vergangenen Sonntag (15.4.) die NATO-Apologeten weitgehend unter sich.
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Bertelsmann wächst bei gebremstem Schaum

Bertelsmann wächst wieder, wenngleich mit gebremstem Schaum. 2017 steigerte Deutschlands größter Medienkonzern seinen Umsatz um 1,4 Prozent auf 17,2 Milliarden Euro (Vorjahr: 17,1 Mrd.) Positiv sieht es auch auf der Ertragsseite aus. Mit einem Ebitda von 2,64 Mrd. Euro (2016: 2,57 Mrd.) erzielte der Konzern neuerlich ein Rekordergebnis – mit der RTL Group in der Rolle der Cash Cow. „2017 war ein erfolgreiches Jahr für Bertelsmann“, sagte Vorstandschef Thomas Rabe am 27. März auf der Bilanzpressekonferenz in Berlin.
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FreeDeniz: Yücel liest erstmals öffentlich 

„Auf die Freiheit“ – unter diesem Motto stand der erste öffentliche Auftritt des Journalisten Deniz Yücel nach seiner Freilassung aus türkischer Isolationshaft am 24. März in Berlin. Eingeladen hatte die Initiative „#FreeDeniz“. Im ausverkauften Festsaal Kreuzberg bedankte sich Yücel bei seinen Unterstützern für ihr Engagement: „Das hat mir viel Kraft gegeben.“ Verbunden war das Solidaritäts-Event mit der Präsentation von Yücels teilweise in der Haft entstandenem Buch „Wir sind ja nicht zum Spaß hier“.
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Untrennbar: Kosten und Qualität

M | Sie haben gleich zu Beginn ihrer Amtszeit als ARD-Vorsitzender eine Anhebung des Rundfunk­beitrags ab 2021 gefordert, dazu möglichst einen jährlichen Inflationsausgleich. Mit welcher Begründung? Ulrich Wilhelm | Nach Jahren ohne Ausgleich der Teuerung – und mit Blick auf Tarifanpassungen, Rechte­kosten- oder Verbreitungskostensteigerungen – brauchen wir ab 2021 wieder eine Anpassung unserer Mittel, weil wir ansonsten tief in die Programme schneiden müssten. Natürlich hat jeder den Ehrgeiz, alles auszuschöpfen, wo wir jenseits des Programms sparen können, etwa bei Verwaltung und Technik. Das tun wir aber schon seit Jahren. Jetzt ist ein Punkt erreicht, wo es ohne einen…
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Düsteres Bild gezeichnet

Für freie und unabhängige Medien“ – unter diesem Motto stand der Kongress „Free European Media 2018“, zu dem die Europäische Journalistenvereinigung (EJF) und der Europarat am 15./16. Februar ins polnische Gdansk geladen hatten. Mehr als 120 Journalist_innen, Wissenschaftler_innen, Politiker_innen und Zivilaktivist_innen debattierten über die Situation der Medien in Europa.
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Mehr Mitbestimmung im Rundfunk gefordert

Der Streit über die Zukunft von ARD und ZDF verschärft sich. Manche reden von einer Akzeptanzkrise. Unter dem Eindruck des No-Billag-Referendums in der Schweiz diskutierten am 9. März in Berlin auf Einladung der Fraktion Die Linke im Bundestag und der Rosa-Luxemburg-Stiftung Politiker, Wissenschaftler und Journalisten über „Auftrag und Rolle der Medien in Zeiten des digitalen Wandels. Die Linke steht „für ein öffentlich-rechtliches Rundfunksystem, in dem die festen und freien Beschäftigten mehr und die Verwaltungen weniger zu sagen haben“.
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Spektakuläres Jahr für Springer-Konzern

Axel Springer legt bei Umsatz und Gewinn erneut zu – dank des weiterhin blühenden Digitalgeschäfts. Der Umsatz stieg im vergangenen Jahr um 8,3 Prozent auf 3,56 Milliarden Euro. Der Nettogewinn fällt mit 378 Millionen Euro aufgrund einiger „Sondereffekte“ um rund 16 Prozent niedriger aus als 2016. Für die Aktionäre  springt trotzdem einiges heraus: Der Vorstand empfiehlt der kommenden Hauptversammlung eine Erhöhung der Dividende von 1,90 auf den neuen Rekordwert von 2 Euro je Aktie.
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Googles Filterblasen sind geplatzt

„Algorithmen transparent machen: Welchen Einfluss hatte Google auf die Bundestagswahl 2017?“ – Diese Frage stand im Mittelpunkt einer im Auftrag einiger Landesmedienanstalten durchgeführten Untersuchung über die Rolle von Algorithmen bei der politischen Meinungsbildung im Internet, die in der Bayerischen Landesvertretung in Berlin vorgestellt wurde. Ergebnis: Die „Theorie“ von der Filterblase ist zwar – zunächst – geplatzt. Zur Entwarnung besteht jedoch nach Meinung von Expert_innen kein Anlass.
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Netzfreiheit: Russland zieht die Schrauben an

Spätestens seit den Massenprotesten gegen Wahlfälschungen 2011/12 wird in Russland auch die Kommunikationsfreiheit im Internet immer mehr eingeschränkt. Viele Blogger_innen und Nutzer_innen sozialer Netzwerke wurden seitdem verfolgt und verurteilt – manche nur, weil sie einen kritischen Kommentar geteilt haben. Auf Einladung von Reporter ohne Grenzen diskutierten russische Netzaktivist_innen über Internetzensur in Russland vor den Präsidentschaftswahlen am 18. März.
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Radio Fritz wird „fritzundzwanzig“

„Fritz“ wird 25 – „und das hört man“. Das Jugendradio des Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) feiert in Kürze das erste Vierteljahrhundert seiner Existenz – standesgemäß im Programm und mit einer Reihe von Clubshows in Berlin und Brandenburg. Doch im Zeitalter von Streaming-Diensten wird die Luft für das erste öffentlich-rechtliche Jugendprogramm allmählich dünner.
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