Günter Herkel

Günter Herkel lebt in Berlin und arbeitet als freier Medienjournalist für Branchenmagazine in Print, Rundfunk und Online
Foto: Jan-Timo Schaube

Alle Artikel von Günter Herkel

Mehr Verlierer als Gewinner beim Rechte-Hickhack

Es begann mit einem Blackout. Erst nach 20 Minuten gab es am Freitag, dem 13. (!) Live-Bilder aus Frankreich vom ersten WM-Gruppenspiel der deutschen Handball-Nationalmannschaft gegen Ungarn. Allerdings nur per Smartphone oder PC. Deutsche TV-Sender gingen beim Rechtepoker leer aus. Stattdessen springt der Hauptsponsor der Deutschen Handball-Liga als publizistischer Akteur ein. Kein Beispiel, das Schule machen sollte.
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Das Ende einer Ära – Kai Diekmann verlässt Springer

Er ist ein echtes Springer-Eigengewächs. Als 21jähriger startete Diekmann seinen Durchmarsch an der hauseigenen Journalistenschule. 15 Jahre lang polarisierte er an der Spitze von Deutschlands größtem Boulevardblatt „Bild“. Politische Leichen, darunter die eines Bundespräsidenten, pflasterten seinen Weg. Jetzt, gut 30 Jahre später, verlässt er den Verlag mit unbekanntem Ziel.
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Der Spiegel: Klare Strategie vermisst

Krise beim Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“: Erstmals in seiner Geschichte sprach der Verlag Mitte November betriebsbedingte Kündigungen aus. 35 Mitarbeiter sind betroffen. Insgesamt fallen im Rahmen des Sparprogramms „Agenda 2018“ bis Ende nächsten Jahres rund 150 Arbeitsplätze weg. Auch der seit langem schwelende Konflikt zwischen Print und Online brachte zuletzt wieder negative Schlagzeilen. Spekulationen über eine Ablösung von „Spiegel Online“-Chef Florian Harms schienen auf der letzten Gesellschafter-Versammlung am 1. Dezember einstweilen beendet. Nur wenige Tage später wurde nun der Wechsel an der Spitze des Newsportals bekannt gegeben. 
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AfD-Wölfe im Schafspelz

Dass die AfD mit den etablierten Medien auf Kriegsfuß steht, ist nicht neu. Aus ihrem Milieu, aus dem Umfeld der Sympathisanten von Pegida und Co. wurde der Begriff der „Lügenpresse“ in die Welt gesetzt. Vor allem die öffentlich-rechtlichen Medien sind den Rechtspopulisten ein Dorn im Auge. Kurz vor der Jahreswende haben sie jetzt eine politische Breitseite gegen ARD und ZDF abgefeuert. Die Große Anfrage der AfD-Fraktion im Sächsischen Landtag mit Hunderten Unterfragen zum öffentlich-rechtlichen Rundfunk belegt – trotz unfreiwilliger Komik im Detail - vor allem eines: Petry und ihre Mitstreiter meinen es ernst mit ihrer Attacke auf das demokratische Mediensystem dieses Landes.
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Raus aus der Blase – rein ins echte Leben!

Der Wahlsieg Trumps hat auch hierzulande viele Demokraten in eine Schockstarre versetzt, die nur langsam nachlässt. Auch in Deutschland gab es schon immer begnadete Demagogen, die große Teile der Bevölkerung faszinierten, etwa den CSU-Altvorderen Franz-Josef Strauß. Aber nie hatten sie so durchschlagenden Erfolg. Angesichts des Vormarsches der Populisten in Europa wächst die Verantwortung der Medien. Trotz schwerer Fehler im Umgang mit der neuen Bewegung besteht kein Grund, in Sack und Asche zu gehen. Allerdings sollten aus dem fatalen Versagen der Medien im US-Wahlkampf von hiesigen Journalist_innen Konsequenzen gezogen werden.
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Constantin Medien: Seifenoper oder Intrigantenstadl?

Bei der Constantin Medien AG in Ismaning bei München ist nach der Hauptversammlung am 10. November weniger denn je klar, wohin die Reise geht. Zwei Gesellschaftergruppen mit gegensätzlicher Unternehmensstrategie blockieren sich gegenseitig. Mitten in die Auseinandersetzungen platzte jetzt auch noch die Nachricht von massiven Entlassungen bei der Tochterfirma Plazamedia. Keine guten Zukunftsaussichten für die kriselnde Constantin.
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Die Rekruten – Werbung um Nachwuchs per Serie im Web

Der Bundeswehr gehen die Kämpfer aus. Zwecks Rekrutierung von Nachwuchs hat sie daher soeben auf YouTube eine Webserie gestartet. Titel: „Die Rekruten“. Inhalt: der „Alltag des Grundausbildung“ in täglichen Kurzvideos. Kostenpunkt für 90 Folgen: 1,7 Millionen Euro plus 6,2 Millionen Euro für eine aufwändige Werbekampagne. Ein erklärtes Ziel dieser Kampagne: Man wolle „mit den alten Klischees über die Bundeswehr aufräumen“. Kosten und Machart der Daily Soap werfen eine Reihe von Fragen auf.
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Medien und Populismus: Volkes Stimme, Volkes Stimmungen

Europäer neigen dazu, sich über die kruden Sprüche eines Donald Trump lustig zu machen. Dabei sind auch in Europa jede Menge Politiker am Werk, deren Diskurs nicht unbedingt rationalen Ansprüchen genügt. Auch hierzulande wissen viele Journalisten nicht, wie sie mit dem unheimlichen Aufstieg der AfD umgehen sollen. Auf der Konferenz „Formate des Politischen“ in Berlin diskutierten Wissenschaftler_innen und Journaliste_innen unter dem Titel „Volkes Stimme, Volkes Stimmungen“ über Populismus und antipopulistische Strategien. Eingeladen dazu hatten die Bundespressekonferenz, die Bundeszentrale für politische Bildung und der Deutschlandfunk.
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Ringen um Sportrechte: Mit Qualität und Verbreitung punkten

Er ist einer der dienstältesten Sportjournalisten dieses Landes. Der ehemalige Judoka Dieter Gruschwitz startete seine journalistische Karriere 1979 beim Sender Freies Berlin, leitete dort ab 1992 den TV-Sport. 1996 wechselte er zum ZDF, wo er ab 2005 Leiter der Hauptredaktion Sport wurde. Anfang 2017 wird er in den Ruhestand treten. Als ZDF-Sportchef hat er jahrelang Olympische Spiele und Fußball-Weltmeisterschaften begleitet. M Online sprach mit ihm auf der medienpolitischen Tagung „Rundfunk im Abseits?“ von ver.di und DGB am 25. Oktober in München über die Perspektive sportlicher Großevents im öffentlich-rechtlichen Rundfunk.
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Sport als Türöffner und Innovationsmotor im Öffentlich-Rechtlichen

Die Sportberichterstattung gilt als eines der populärsten Programmgenres im öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Neben „Tatort“ und „Tagesschau“ erreichen nur noch der Fußball und die Olympischen Spiele mehr als 10 Millionen Zuschauer. Nach dem Gesetz von Angebot und Nachfrage sind die Preise für attraktive Sportrechte in den letzten Jahren explodiert. Eine zunehmend schwierigere Situation für ARD und ZDF in Zeiten knapperer Beitragseinnahmen. „Rundfunk im Abseits? Wie viel Sport braucht das öffentlich-rechtliche Programm“, lautete die Ausgangsfrage der medienpolitischen Tagung von ver.di, DGB und Hans-Böckler-Stiftung im Rahmen der diesjährigen Medientage in München.
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ZDF-Gutachten: Öffentlich-rechtliches Cloud-TV

Brauchen wir künftig noch ein öffentlich-rechtliches Fernsehen? Angesichts einer Medienlandschaft, in der jeder einzelne fast beliebig aus einem riesigen Internet-Angebot an Videos, Filmen und Sendungen wählen kann? Welche Rolle können und sollen ARD und ZDF in einer sich rasant verändernden Medienwelt spielen? Mit dieser Frage beschäftigt sich ein Gutachten, das soeben im Auftrag des ZDF von den Rechtsprofessoren Dieter Dörr, Bernd Holznagel und Arnold Picot vorgelegt wurde. Titel der Studie: „ Legitimation und Auftrag des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Zeiten der Cloud“.
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RBB-Reform: Kein Sprint, sondern ein Langstreckenlauf

Neue Besen kehren besser? 100 Tage nach Amtsantritt hat die neue Intendantin des Rundfunk Berlin-Brandenburg Patricia Schlesinger ihre Reformpläne für das RBB-Fernsehprogramm präsentiert. Die strategische Leitlinie lautet: Alle Kraft ins Abendprogramm, das „mutiger, kantiger, auffälliger, relevanter“ werden soll. Quotenschwache Sendungen werden gestrichen, neue Formate projektiert, neben Populärem sollen auch Information und Investigatives nicht zu kurz kommen. Bei diesem Relaunch wird es Gewinner und Verlierer geben. Aber Schlesinger stellt klar: „Dieser Reformprozess ist kein Sparprozess.“ Die Beschäftigten werden sie beim Wort nehmen.
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Wie viel Sport brauchen die Öffentlich-Rechtlichen…

So viel Olympia war im deutschen Fernsehen noch nie. Bei den Sommerspielen in Rio übertrugen ARD und ZDF im täglichen Wechsel rund 280 Stunden live. Dazu kamen noch einmal 40 Stunden Olympia-Zusammenfassungen und rund 1000 Stunden Livestreams auf den Online-Seiten der Sender. Kritik an Rechtekosten, Gigantomanie und publizistischem Overkill begegneten die Öffentlich-Rechtlichen mit dem Hinweis auf die enge, ressourcensparende Kooperation beider Programme. Eine überfällige Strategie – schließlich schießen die Preise für hochkarätige Sportrechte immer mehr in die Höhe.
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Lokale Sternstunden

Wenn es ein Argument für die gedruckte Zeitung gibt, ist es der Lokalteil. Die Elbe-Jeetzel Zeitung aus Lüchow-Dannenberg im nordöstlichen Niedersachsen liefert täglich den Beweis dafür, dass Lokaljournalismus nicht provinziell und öde sein muss. Auch wenn die bewegten Zeiten von Anti-AKW-Kampf und Castor-Transporten ins benachbarte Gorleben längst vorbei sind. Der Branchendienst Meedia ernannte die EJZ unlängst erneut zur „stärksten Heimatzeitung der Republik”.
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Fusion von ARD und ZDF bedeutet weniger Wettbewerb

Die ARD lehnt die Forderung des bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer nach einer Fusion von ARD und ZDF ab. Eine solche Fusion bedeutet aus unserer Sicht ein Weniger an publizistischer Vielfalt ´, ein Weniger an Meinungsvielfalt und natürlich auch ein ganzes Stück Weniger an publizistischem Wettbewerb“, sagte die ARD-Vorsitzende und MDR-Intendantin Karola Wille am Mittwoch (14.9.) nach der Intendantenkonferenz in Berlin. Wille: „Es sei gegenwärtig wichtiger denn je, die Gesellschaft und die in ihr vertretenen Meinungen angemessen abzubilden. Dagegen spreche manches dafür, die Kooperation der öffentlich-rechtlichen Sendersysteme weiter zu verstärken.
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Zugang, Auffindbarkeit und Entgelte auch für kleinere Sender

Die Medienanstalten wollen die analoge Verbreitung des Kabelfernsehens im Jahr 2018 beenden. Dies kündigte Siegfried Schneider, Vorsitzender der Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten (DLM), bei der Vorstellung des diesjährigen Digitalisierungsberichts am Rande der Internationalen Funkausstellung in Berlin an. Die Digitalisierungsquote im Kabel liegt demnach derzeit bei 82,1 Prozent, der Anteil der ausschließlich analogen Kabelhaushalte sank gleichzeitig auf 16,8 Prozent oder 2,9 Millionen Haushalte. Damit sei die 80-Prozent-Marke, die normalerweise Maßstab für einen Analog-Digital-Switch sei, deutlich überschritten.
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