Helma Nehrlich

Helma Nehrlich arbeitet als freie Journalistin in Berlin. Erreichbar per Mail unter nehrlich@pressebuero-transit.de

Alle Artikel von Helma Nehrlich

Nicht auf Augenhöhe

Die erste Güteverhandlung blieb erfolglos. Drei freie Mitarbeiter*innen aus der arabischen Redaktion der Deutschen Welle (DW) klagen gegen ihren Arbeitgeber. Vor Jahresende 2020 wurden ihre Verträge beendet und ein Festangestellter umgesetzt. Sie gehören zu den kritischen, unbequemen Beschäftigten, die sich seit Längerem gegen Missstände beim deutschen Auslandssender wandten.
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Entdecke die Möglichkeiten!

Die Vielfalt in der Gesellschaft muss sich in der Berichterstattung, aber auch in den Redaktionen widerspiegeln. Closed Shop war gestern. Doch schaffen die Frauenquote bei der taz, Tagesschau-Sprecherinnen mit Migrationshintergrund und Mentoringprogramme schon genügend interkulturelle Kompetenz? Wie die Vielfalt fördern? Und wie sieht es mit mehr Beteiligung in der Gewerkschaft selbst aus?
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Lokalzeitung muss kräftig nachzahlen

Eine seit Jahren im Lokalressort tätige freie Journalistin hat in der Berufungsverhandlung vor dem Oberlandesgericht Nürnberg mehr als 66.000 Euro Nachhonorierung für kleine Texte und Bildunterschriften erstritten. Sie berief sich dabei auf die Gemeinsamen Vergütungsregeln (GVR) für Journalist*innen an Tageszeitungen, die das Gericht trotz deren Kündigung als Orientierungshilfe anerkannte. Auch in weiteren Punkten weist das Urteil über den Einzelfall hinaus.
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Mitbestimmung darf Freie nicht auslassen

Das Bundespersonalvertretungsgesetz für Freie öffnen! – Diese Haltung vertritt ver.di seit Langem. Nun bekräftigt Bundesvorstandsmitglied Christoph Schmitz die Forderung nach Mitbestimmung von freien Mitarbeitenden auch in Personalräten des öffentlichen-rechtlichen Rundfunks. Er richtet sich mit Briefen direkt an die Mitglieder der Bundestagsausschüsse für Inneres sowie Kultur und Medien. Die Gesetzesnovelle wird aktuell in den parlamentarischen Gremien debattiert.
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Endlich Novemberhilfe, leider nicht für alle

Endlich: Seit 12. Januar, so informiert die Bundesregierung, seien die technischen Voraussetzungen für die reguläre Auszahlung der „außerordentlichen Wirtschaftshilfe“ für den Monat November geschaffen. Die Länder starten mit der Überweisung der seit 25. November beantragten Gelder. Soloselbstständige konnten bis zu 5000 Euro Hilfen direkt beantragen. Doch bislang wurden bestenfalls Abschläge ausgezahlt. Was das für sie bedeutet und warum viele ganz durch Raster fielen, beleuchtet ein Projekt von Selbstständigen bei ver.di Niedersachsen-Bremen.
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Buchtipps: Zu früh auf dem Müll gelandet

Zwei erstaunliche Bücher, die mit Journalistik und Journalismusausbildung in der DDR zu tun haben, sind in diesem Herbst erschienen. Streng theoretisch das eine, von Geschichten und Personen strotzend das andere. Beide benennen Defizite und verweisen auf einen grundlegenden Mangel. Und sie halten auf ihre Weise ein „Fenster offen“ zu Sichtweisen und Erfahrungen, die nach 30 Jahren noch längst nicht aufgearbeitet sind.
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Gegen visuellen Gedächtnisverlust

Ratlosigkeit“ ist das Wort, mit dem Werner Bachmeier seine Position zur Zukunft von Fotoarchiven zusammenfasst. Und er meint damit nicht nur sein eigenes, bestens gepflegtes digitales Archiv, das übers Internet zugänglich ist. Er stellt die Sinnfrage grundsätzlich. In Redaktionen, bei Auftraggebern, ja generell schwinde das Bewusstsein für hochprofessionelle Fotoarbeit, die über den Tag und die schnelle Aktion hinausreicht. Neben Dokumentation erzählten gute Fotos immer Geschichten. Wenn danach nicht mehr gefragt würde, seien Zeit und Mühe vergebens.
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Buchtipp: Porträts aus der Arbeitswelt

Der Hochofenmeister bei der letzten Schicht vor der Werksschließung in Sulzbach-Rosenberg blickt vom Cover. Wie ein Fels in der Brandung, stolz vielleicht, auch etwas müde. Fast 40 Jahre hat er hier geschuftet. Das „zweite Ich“ der Porträtierten ist es, das Werner Bachmeier interessiert, wenn er Menschen in ihrem Arbeitsumfeld ablichtet. Ein Gespräch auf Augenhöhe sei oft der Schlüssel zum Foto.
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Novemberhilfen

Novemberhilfen und weitere Versprechen

Ganz aktuell*: Die Anträge für die "Novemberhilfe" können jetzt auf der bundesweiten Überbrückungshilfe-Plattform gestellt werden. Das gilt auch für Kulturschaffende, Solo-Selbstständige und Freiberufler, die direkt oder indirekt von den akuten Schließungen durch den Teilshutdown betroffen sind. Sie können die "außerordentliche Wirtschafthilfe des Bundes" für Einnahmeausfälle im November bis maximal 5000 Euro ohne Steuerberater selbst beantragen. Da die partiellen Schließungen verlängert werden, soll das, so die Ankündigung, dann auch für die Förderung gelten.
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Fotokunst: Was davor und was danach ist

Harald Hauswald hat einen fotografischen Blick, der sich kaum anlernen lässt. Und er kann warten. Auf den einen Moment, der – aus dem Alltag herausgehoben – im günstigen Fall beim Betrachter später noch einen Film in Bewegung setzt. Wenn, so sagte er, in ein Foto ein bisschen etwas davon reingepackt sei, „was davor und was danach ist“, funktioniere das. Gerade können sich Besucher einer ersten Hauswald-Retrospektive in Berlin davon überzeugen. Auch ein Beitrag zum Einheits-Jubiläum…
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Noch zappenduster

Als „den großen Verlierer in der Corona-Krise“ sehen einige Branchenkenner die Kinos. Sorgen haben sie jedenfalls zuhauf: Bis Anfang Juli waren alle Häuser geschlossen. Zwar gab es bundesweit Förderprogramme und fast flächendeckend wurde Kurzarbeit vereinbart, doch ersehnten die Betreiber den Neustart. Der brachte strenge Hygieneauflagen – ganze Sitzreihen mussten frei bleiben und zumeist zwei Sitze zwischen Besuchergrüppchen.
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Als Freie arbeitslos: Nur wer hat, der kann

Freie und Solo-Selbstständige sind in Zeiten von Corona besonders benachteiligt, weil passgenaue staatliche Hilfen fehlen. Da ist gut dran, wer sich bei beträchtlichen Umsatzeinbrüchen selbst helfen und auf eine freiwillige Arbeitslosenversicherung zurückgreifen kann. 74.000 Freie und Selbstständige, die so ein „Versicherungsverhältnis auf Antrag“ eingegangen sind, können sich noch bis Ende September zu Sonderbedingungen arbeitslos melden.
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Damit Publizieren keine Mutprobe wird

In Bayern kann man erste Erfolge beim Kampf gegen Hasskriminalität im Internet vorweisen. Wie Medienvertreter als Zielscheibe von Hat Speech besser zu schützen sind und was getan werden sollte, Hassposts nicht nur zu löschen, sondern als Straftat zu verfolgen, darum ging es bei einer Münchner Videokonferenz anlässlich des europaweiten Aktionstages für die Betroffenen von Hasskriminalität am 22. Juli.
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Kinos neu starten und das Colosseum retten

Der Neustart der Kinos unter Hygienevorgaben löst in der ersten Juliwoche vielerorts Freude aus – beim entwöhnten Publikum, bei Filmschaffenden, die endlich ihre neuen Streifen zeigen wollen, bei Verleihern und nicht zuletzt den Beschäftigten der Filmtheater. Am Berliner Traditionshaus UCI Kinowelt „Colosseum“ blieb die Wiedereröffnung wegen Insolvenz leider aus – nach fast 100 Jahren Betrieb. Stattdessen wurde diskutiert und demonstriert.
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Ausbremsen gilt nicht

Fünf Wochen Shutdown. So wird dieser Corona-Frühling auch in die Biografien der Auszubildenden des Bühnenservice Berlin eingehen. Der Theaterdienstleister unter dem Dach der hauptstädtischen Opernstiftung ist der größte Ausbildungsbetrieb in der Berliner Kulturbranche. Was bedeutet der Ausfall für die angehenden Fachkräfte für Kostüm- und Requisitenfertigung oder Bühnenbildproduktion? Wir fragten vor Ort nach.
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Datteln IV und der Journalist als Störer

Die Proteste gegen die Inbetriebnahme von Datteln IV werden gerade intensiviert – trotz Corona. Nicht nur Klimaschützer und örtliche Bündnisse beklagen, dass das Steinkohlekraftwerk ungenehmigt am falschen Platz errichtet wurde und trotz Kohleausstieg noch ans Netz soll. Zu den Auseinandersetzungen ist eine Klage hinzugekommen gegen ein ausgesprochenes Aufenthaltsverbot für einen Fotografen. ver.di erreichte am 28. Mai einen Teilerfolg für die Pressefreiheit. Das Verwaltungsgericht Gelesenkirchen setzte das Verbot aus.  
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