Helma Nehrlich

Helma Nehrlich arbeitet als freie Journalistin in Berlin. Erreichbar per Mail unter nehrlich@pressebuero-transit.de

Alle Artikel von Helma Nehrlich

Mogelpackung

M | Dass die Werbewirtschaft ihre Methoden fortentwickelt und dabei auch in den journalistischen Werkzeugkasten greift, müsste noch keine Bedrohung des (Qualitäts)journalismus bedeuten. Warum ist es doch eine? Stephan Russ-Mohl | Es ist sogar eine doppelte Bedrohung: Zum einen entziehen die neuen Methoden der Werbewirtschaft dem unabhängigen Journalismus Ressourcen – sei das Content Marketing, die zielgruppen-präzise „Direktwerbung” über Facebook oder Google anstatt in herkömmlichen journalistischen Medien.
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In den Fängen des Content Marketing

Ganz neu: Aldi wird Dein Wellness­coach. Literaturtipps von der Bahn, Zukunftsdebatten mit der Deutschen Post und die Parkassistenz-App vom bayerischen Automobilkonzern gibt es ja längst. Mit Magazinen, Online-Ratgebern, Eventportalen, Social-Media-Angeboten oder Apps versuchen Unternehmen Business-Partner und Verbraucher verstärkt da zu erwischen, wo Produkte noch gar nicht im Vordergrund stehen. Mehr unterbewusst wird der Boden für Absatz bereitet, wenn Marken mit Gefühlen aufgeladen werden. Content Marketing heißt das Zauberwort, seit das Web 2.0 die Kanäle erweitert hat.
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Auch künftig Autoren und Verleger gemeinsam?

Wie weiter mit der VG Wort? hieß es am 31. August 2016 auch in Berlin bei der gemeinsamen Veranstaltung der Journalistengewerkschaften und der Schriftsteller in ver.di. Gast der Informationsveranstaltung, wie sie in Vorbereitung der VG Wort-Mitgliederversammlung gerade vielerorts stattfinden, war Dr. Robert Staats, geschäftsführendes Vorstandsmitglied. Das BGH-Urteil zur Verteilungspraxis der VG Wort hat Wellen geschlagen und Verunsicherung gebracht. Der Referent war angetreten, mit Missverständnissen aufzuräumen und Perspektiven aufzuzeigen. Es ging um einen Fahrplan, „die gemeinsame Rechtewahrnehmung von Autoren und Verlagen in der VG Wort fortzusetzen“.
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Zeit Online: Haustarifvertrag wird scharf geschaltet

Bis zum April 2016 arbeiteten alle etwa 140 Beschäftigten der Berliner Online-Redaktion des Hamburger Zeit-Verlages tariflos. Es galten nur die gesetzlichen Leitplanken und Betriebsvereinbarungen, die der Betriebsrat zuvor ausgehandelt hatte. Inzwischen ist das anders. Der von ver.di, dem DJV und dem Journalistenverband Berlin-Brandenburg mit der Geschäftsführung vereinbarte Tarifvertrag für Zeit Online wird Ende Juni endgültig unterzeichnet. Er führt die Redakteur_innen und Angestellten an das Niveau der Flächentarifverträge heran. Studentische Mitarbeiter_innen sind mit einem deutlichen Plus ihrer Stundensätze in den Tarifvertrag integriert.
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Click mit Kick

Cloudworker arbeiten, wann und wo sie wollen. Sie schreiben Text, übersetzen, entwerfen Logos, testen Webseiten oder entwickeln Software. Aufträge holen sie sich über digitale Plattformen, dorthin liefern sie auch. Auftraggeber und Mitbewerber können in Japan sitzen oder nur zwei Straßen entfernt. Man lernt sie nicht kennen. Wie viel Geld solche Arbeit dem Einzelnen einbringt, ist vorab schwer zu sagen. Oft wenig, mitunter gar nichts. Doch die neue digitale Arbeitsweise boomt.
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150 Jahre: Meilensteine gewerkschaftlicher Selbstbehauptung

Der 20. Mai 1866 lag zu Pfingsten. 34 Abgesandte deutscher Buchdruckergehilfen hatten sich in Leipzig zum ersten Buchdruckertag versammelt, um ihren Verband zu gründen. Der bildet die älteste Wurzel der heutigen Dienstleistungsgewerkschaft. Auf den Tag genau 150 Jahre später wurde in der ver.di-Bundesverwaltung des Jubiläums gedacht – mit der Eröffnung der Ausstellung „Vom Deutschen Buchdruckerverband zur Einheitsgewerkschaft – ver.di. Solidarität. Emanzipation. Tarifkampf“.
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Tageszeitungen: Verhandlung ergebnislos vertagt

Ergebnislos wurde heute die dritte Verhandlungsrunde für die über 14.000 festen und freien Journalistinnen und Journalisten an Tageszeitungen abgebrochen. Als "ungenügend" bezeichnete der stellvertretende ver.di-Vorsitzende Frank Werneke ein Angebot der Zeitungsverleger, das eine Gehaltserhöhung von zwei Prozent ab 1. Mai 2016, also nach vier Leermonaten, für zwei Jahre vorsah. Die Verhandlung in Berlin war von ersten Streiks und Aktionen in drei Bundesländern begleitet worden. Im nordrhein-westfälischen Ostwestfalen-Lippe, in Stuttgart, Mannheim, Oberndorf und Ludwigsburg bekräftigten rund 300 Streikende die Forderung der Deutschen Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) in…
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Aufgescheucht: Verdacht auf Scheinselbstständigkeit

Plötzlich werden Pauschalisten bundesweit Festanstellungen in Zeitschriften- und Zeitungsverlagen angeboten, Freie müssen gehen oder andere Vertragsklauseln akzeptieren. Auslöser sind gezielte Kontrollen von Behörden und Zoll. Auch die Ankündigung der Bundesarbeitsministerin, Gesetze zu verschärfen, scheucht die Branche auf. Man sucht Lösungen für das Problem Scheinselbstständigkeit. Mit mehr Rechtskonformität bei Beibehaltung größtmöglicher Flexibilität. Problematisch wird das da, wo zu lausigen Bedingungen eingestellt wird oder Neuregelungen dazu führen, dass Freie auf der Strecke bleiben.
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Zeit-Onliner machen mittags (Z)offline

In einer “kreativen Mittagspause“ demonstrierten heute Beschäftigte von Zeit Online Geschlossenheit in der laufenden Tarifverhandlung und machten Druck auf die Arbeitgeberseite. Ende Januar hatten Geschäftsführung und Chefredaktion der Zeit-Tochter nach Einschätzung von ver.di ein Angebot „weit unter Niveau“ vorgelegt und das bisher nur ungenügend aufgebessert.
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Verhandlungsstart für Journalisten an Tageszeitungen

Die erste Runde der Entgelt-Tarifverhandlungen für Journalistinnen und Journalisten an Tageszeitungen endete heute in Frankfurt am Main ohne konkretes Ergebnis. „Unsere Forderung liegt seit zwei Monaten auf dem Tisch“, so ver.di-Vize und Verhandlungsführer Frank Werneke. In Anbetracht dessen sei es „enttäuschend“, dass die Zeitungsverleger kein Angebot beziffert hätten. „Das zieht die Tarifauseinandersetzung nur in die Länge.“
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DGB: Klare gesetzliche Regeln für Werkverträge

Klares Wetter – klare Regeln: Der DGB-Vorsitzende Reiner Hoffmann und DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach machten sich heute in Berlin öffentlich für eindeutige gesetzliche Kriterien stark, um echte von unechten Werkverträgen zu unterscheiden. Vor dem Brandenburger Tor spielten sie sich die Karten zu.
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Empörung über zweites Urteil für „Rabaukenjäger“

Das Landgericht Neubrandenburg hat am 5. Februar eine Verurteilung wegen Beleidigung gegen einen Redakteur des „Nordkurier“ bestätigt. Kritiker sahen bereits im Urteil der ersten Instanz eine Missachtung der Pressefreiheit. Auch mit dem neuerlichen Spruch, den Chefredakteur Lutz Schumacher als „absurdes Urteil gegen die Meinungsfreiheit“ wertet, wollen sich weder Journalist noch Zeitung zufriedengeben.
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Es reicht! Gegen den Hass aus dem Netz

„Uns reicht es!“ schrieb der Ressortleiter Berlin/Brandenburg der „Berliner Zeitung“ den Leser_rinnen „In eigener Sache“. Am Tag darauf legte die Chefredakteurin nach und bezeichnete Gewaltandrohungen und Beleidigungen gegen Redakteure aus den sozialen Netzwerken als Angriff auf die Zivilisation, den man nicht hinnehme und auch juristisch dagegen vorgehe. In der Redaktion sei die Meinungsbildung dazu im Gange, erklärt Frederik Bombosch, Sprecher des Redaktionsausschusses.
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Kabarett im NDR als Nullnummer

Null Honorar habe der Norddeutsche Rundfunk dem Kabarettisten-Duo Jennifer und Michael Ehnert für die Fernseh-Aufzeichnung und Sendung ihrer Tourneeproduktion „Zweikampfhasen“ geboten. Dagegen wandten sich die Kreativen am 17. Januar 2016 in einem Offenen Brief an Intendant Lutz Marmor. Zwei Tage später reagierte der Sender. Ehnert bezweifelt nun, dass mit dem NDR ein „ernsthaftes Gespräch über den Wert von Kultur“ möglich sei.
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Hassbotschaften im Netz aktiv entgegnen

Facebook gab gestern die Gründung einer „Initiative für Zivilcourage Online“ bekannt. Der Internetriese will nun nicht nur Hassbotschaften im Netz zügig löschen, sondern in einem Netzwerk Online-Extremismus aktiv bekämpfen. Zu den Partnern gehört die Berliner Amadeu-Antonio-Stiftung. Fragen an Anetta Kahane, die Vorsitzende der Stiftung, die Initiativen für Zivilgesellschaft und demokratische Kultur bündelt.
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Bruchlandung in Regensburg

Der angekündigte „Pilot“, ein von Arbeitgeberseite als zeitgemäß gesehener neuer Haustarifvertrag für Verlag und Redaktion der „Mittelbayerischen Zeitung“ in Regensburg, ging unerwartet zu Bruch. Der externe Verhandlungsführer Johannes Weberling, wesentlicher Konstrukteur des Vertragsentwurfes auf Arbeitgeberseite, erklärte Mitte Dezember 2015 nach fast vier Jahren Marathon das Scheitern der Verhandlungen. Zum „Bedauern und Unverständnis“ der Gewerkschaften.
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