Sarah Schaefer

Sarah Schaefer ist freie Journalistin und lebt in Berlin.

Alle Artikel von Sarah Schaefer

Akkus in rot, gelb und grün

Die Verantwortung der Redaktionen

Auf die mentale Gesundheit zu achten, ist keine individuelle Aufgabe. Auch Arbeitgeber*innen können und sollten etwas für psychische Gesundheit ihrer Mitarbeiter*innen tun. Wie funktioniert das in einer Branche, die so geprägt ist von Zeit und Leistungsdruck und belastenden Inhalten wie der Journalismus? Wir haben uns in zwei Redaktionen umgehört, die sich dazu Gedanken gemacht haben: das Magazin Neue Narrative und der Schleswig-Holsteinische Zeitungsverlag (SHZ).
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Büro im Riga Media Hub

Media Hub Riga: Ein sicherer Ort

Wer den Media Hub Riga besuchen will, bekommt vorab von Leiterin Sabīne Sīle die Anweisung, die Adresse nicht weiterzugeben und keine Fotos zu machen, die seine Lage preisgeben. Drinnen wartet die alltägliche Atmosphäre eines Büros. Der Media Hub wirkt wie ein gewöhnlicher Co Working-Space – nur freundlicher. An den Wänden hängen Fotos von lächelnden Menschen am Strand, eine Girlande aus Orangenscheiben schmückt den Flur. Luftballons, auf denen „Happy Birthday“ steht, zeugen von einer Geburtstagsparty.
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EU und Medien

EU stimmt für Medienfreiheitsgesetz

Das Europäische Parlament hat den European Media Freedom Act (EMFA) mit einer deutlichen Mehrheit angenommen. Das Medienfreiheitsgesetz soll die Unabhängigkeit und Vielfalt von Medien stärken und Besitzstrukturen im Mediensektor transparent machen. Medienorganisationen begrüßten das Gesetz. An der Frage, inwiefern Journalist*innen vor Ausspähung geschützt werden sollen, wäre das Vorhaben fast gescheitert. Einer Überwachung werden nun enge Grenzen gesetzt – doch Bedenken bleiben. 
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Medien im Exil: Von Moskau nach Riga

Mehr als 30 Jahre lang hatte Radio Free Europe/Radio Liberty ein Büro in Moskau. Der US-Auslandssender kam 1991 auf Einladung des damaligen Präsidenten Boris Jelzin nach Russland. Doch spätestens mit Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine ist die Arbeit der Journalist*innen dort unmöglich geworden. Vor einem Jahr ist die Redaktion nach Lettland umgezogen. Nun berichtet sie aus dem Exil und ist überzeugt: Vor allem in unsicheren Zeiten hat sie die Aufmerksamkeit der Menschen in Russland. Ein Besuch in Riga.
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Schon entdeckt? Neue Lausitz

Die Lausitz steht vor einer tiefgreifenden Transformation. Der Kohleausstieg wird die Region in Brandenburg und Sachsen nachhaltig verändern, ebenso wie die begleitenden Fördermilliarden der Bundesregierung. Als Leitmedium für diesen Strukturwandel in Deutschlands größter Braunkohleregion begreift sich die digital erscheinende„Neue Lausitz“. Gründerin und Chefredakteurin Christine Keilholz sagt: „Durch die polarisierte Diskussion über den Kohleausstieg ist eine Nische entstanden, in die wir hineingegangen sind.“
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Was Freie gegen miese Honorare tun können

Dass freie Journalist*innen – vor allem jene, die schreiben – oft unterirdisch schlecht bezahlt werden, ist eine Tatsache, über die man in der Medienbranche nicht gerne spricht. Was aber ist überhaupt ein faires Honorar? Vergütungsregeln gibt es zwar, doch die sind nicht auf dem aktuellen Stand – und werden dennoch häufig unterschritten. Für dieses Jahr kündigt die dju in ver.di neue Verhandlungen mit den Zeitungsverlegern an. Publizistin Silke Burmester rät zu einer anderen Haltung im Job.
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Einsatz für Privatfunk

Während die Arbeit der Rundfunkräte zuletzt stärker ins Blickfeld der Öffentlichkeit geraten ist, ist über die Landesmedienanstalten und deren Kontrollgremien wenig bekannt. Sandra Nachtweih ist Vorsitzende des Medienausschusses der Medienanstalt in Mecklenburg-Vorpommern und hat als solche mit dem privaten Rundfunk und hin und wieder auch mit Angeboten von Influencer*innen im Land zu tun. Mit M hat sie über die Aufgaben des MAMV, den Umgang mit Verstößen und die drohende Insolvenz der regionalen TV-Sender gesprochen.
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re:publica 23: Wo bleibt der Cash?

18 Bühnen mit über 1100 Sprecher*innen: In Berlin lädt die re:publica „Cash“ direkt an der Spree zum Treffen der Digitalszene. Es geht um Geld, aber natürlich auch um die Zukunft der Medien und des Journalismus. Journalist*innen berichten, wie MeToo-Recherchen zu einem Umdenken in Chefredaktionen geführt haben, werben für einen Journalismus, der sich vom Reichweitenmodell verabschiedet und streiten über die Frage, ob sich die Öffentlich-Rechtlichen zu sehr dem New Journalism verschreiben.
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Buchtipp: Die Kämpfe eines Arbeiterkinds

Pommesbude, Adiletten und Karl Marx beim Yoga: In „Scheiblettenkind“ erzählt Eva Müller von einer jungen Frau, die in einem westdeutschen Dorf als Kind von Arbeiter*innen aufwächst. Die Heldin dieser autofiktionalen Graphic Novel sucht nach einem anderen Leben und führt dabei einen ständigen Kampf – mit den Umständen, in die sie hineingeboren wurde, und mit sich selbst. Müller verfällt dabei nie in simple Schemata, sondern lotet mit einem beeindruckenden Blick für Details die vielfältigen Formen von Ausgrenzung und Abgrenzung aus.
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Astrologie und Punkrock

Die Schwedin Liv Strömquist ist eine der einflussreichsten Comiczeichnerinnen. Die Graphic Novel „Der Ursprung der Welt“ über die Kulturgeschichte der Vulva gilt manchen als moderner feministischer Klassiker. Ihr neues Buch handelt von Astrologie: Strömquist macht sich darin ausgiebig über die Eigenheiten der Sternzeichen lustig. Im Interview mit M erzählt sie, wie sie zu diesem Thema gefunden hat, wie Punk, Underground-Comics und ihr Studium ihren Stil geprägt haben und welche Frage sie in Interviews heute nicht mehr hört.
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Feminismus im Comic: Ganz ohne Superman

Comics waren lange eine Sache von Männern und Jungs. In ihren Abenteuern retteten maskuline Helden wie Superman die Welt, Zeichner dominierten die Branche. Doch das ändert sich. Viele der aufsehenerregenden Comics der vergangenen Jahre stammen von Frauen. Die Zeichnerinnen erzählen aus ihrem Leben, hinterfragen stereotype Geschlechterrollen und machen feministische Begriffe und Theorien populär. Ganz neu ist das nicht: Ein Blick in die Geschichte zeigt, dass feministische Perspektiven schon sehr früh Teil der Comickultur waren.
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Buchtipp: Erdoğans Aufstieg

Auf dem Buchdeckel blickt einem Recep Tayyip Erdoğan entgegen, wie man ihn aus den Nachrichten kennt, mit ernstem Blick, Krawatte und Anzug. Dreht man das Buch aber um, ist Erdoğan im Gewand eines Sultans zu sehen. Der Comic vertritt entschieden die These, dass Erdoğan nicht etwa ein moderner islamischer Demokrat war, der sich – aus welchen Gründen auch immer – in einen Despoten verwandelt hat. Sondern dass die Fassade des pro-westlichen Anzugträgers von Beginn an nur einem einzigen Zweck diente: sich die größtmögliche Macht zu sichern.
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Mangelnde Vielfalt, ungleiche Bedingungen

Patricia Schlesinger ist mittlerweile fristlos entlassen, doch abgeschlossen ist die Affäre damit längst nicht. Längst überfällig scheint nun eine ernsthafte Diskussion über die Strukturen der Öffentlich-Rechtlichen – und die Macht beziehungsweise Ohnmacht seiner Kontrollgremien. Der RBB-Rundfunkrat kündigte bereits an, sich kritisch mit seiner eigenen Rolle und Arbeitsweise auseinanderzusetzen.
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Buchtipp: Wege aus der Krise des Berufs

Wie kommt der Journalismus aus der Krise? Die Autorinnen Ellen Heinrichs und Astrid Prange de Oliveira suchen in ihrem Buch „Journalismus auf der Couch“ in 15 Gesprächen Antworten auf diese Frage. Zu Wort kommen Journalist*innen, die für ganz unterschiedliche Medienformate tätig sind, darunter Isabel Schayani („WDR for you“), „Zeit“-Chefredakteur Giovanni di Lorenzo und Maren Urner, Mitgründerin von „Perspective Daily“. Zentrale Themen sind der konstruktive Journalismus und Diversität in den Medien.
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Buchtipp: Ostdeutsche Regisseurinnen in der Nachwendezeit

Die Sichtweisen auf die Zeit nach der Wende sind vielschichtig – doch für viele davon ist im gängigen Narrativ der Wiedervereinigung bis heute kein Platz. Vor diesem Hintergrund ist das Buch „Was wir filmten“ entstanden. In Essays und Gesprächen beschäftigen sich Filmemacherinnen aus drei Generationen mit Filmen von ostdeutschen Regisseurinnen nach 1990. Den Impuls gab das Internationale Frauen Film Fest Dortmund/Köln.
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Männerüberschuss im Film

Männerüberschuss in der deutschen Film- und TV-Branche: Obwohl es in der jüngsten Zeit Verbesserungen gab, kann von einem ausgeglichenen Geschlechterverhältnis von Frauen und Männern vor und hinter der Kamera noch immer keine Rede sein. Daran wird auch die Novelle des Filmförderungsgesetzes voraussichtlich nichts ändern – das sagt eine Regisseurin, die seit Jahren für ein Umdenken in ihrer Branche kämpft. Denn weibliche Filmemacherinnen begegnen noch immer massiven Vorurteilen.
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