Christian Bunke

Keine Lust auf Debatte

Großbritannien wählt am 7. Mai ein neues Parlament. Diese Wahl findet in einem Klima politischer Instabilität statt, wie sie die britische Gesellschaft in der Nachkriegsgeschichte noch nicht gekannt hat. Auch wenn Schottland (vorerst!) im Vereinigten Königreich bleibt, ist neben der andauernden Diskussion über das Für und Wider der Sparpolitik der Regierung das Zusammenspiel der verschiedenen Städte, Regionen und Nationen Großbritanniens ein Thema von zunehmender Bedeutung für die Politik. Das geht an den Medien nicht spurlos vorbei. Schon gar nicht an der BBC.
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Lokales zentralisiert

Fünfzehn Jahre arbeitete Tony Howard als Redakteur für verschiedene Lokalzeitungen im Nordwesten Englands. Diese Karriere ist nun beendet. Nicht, weil er es so gewollt hat, sondern, wie er sagt, „weil die Zeitungskonzerne vor nichts zurückschrecken, um ihren Profit zu steigern. Vor gar nichts.” Was Tony das Genick gebrochen hat, sind neue technologische Entwicklungen, die den britischen Lokaljournalismus umkrempeln. Und zwar auf Kosten von Arbeitsplätzen und Qualität, wie die Journalistengewerkschaft NUJ nicht müde wird zu betonen.
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Eskalationsspirale

Seit Glenn Greenwald im Auftrag des Londoner Guardian die Enthüllungen von Edward Snowden öffentlich machte, hat diese Tageszeitung wieder verstärkt mit Drohungen von staatsnahen Medien und Regierungspolitikern zu kämpfen. Es ist nicht das erste Mal, dass man der Zeitung die „Instrumente“ zeigt, um sie in die Schranken zu weisen.
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Abhörskandal in Richterhand

Seit dem 28. Oktober wird vor dem Londoner Strafgerichtshof Old Bailey der Abhörskandal rund um das Revolverblatt News of the World (NOW) aufgearbeitet. Mitarbeiter der NOW haben über Jahre hinweg tausende Einwohner Großbritanniens illegal abhören lassen, um so Zugang zu exklusiven Geschichten zu bekommen. Die am emotionalsten aufgeladene ans Licht gekommene Aktion war das Eindringen in die Mailbox des Handys von Milly Dowler, einem im März 2002 verschwundenen 13 jährigen Mädchen. Im September 2002 wurde ihr toter Körper gefunden. Dowler war ermordet worden.
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Abhörskandal und Folgen

Am 8. Mai wird der britischen Königin ein Entwurf zur Regulierung der britischen Presse vorgelegt, der dann aller Wahrscheinlichkeit nach vom so genannten „privy council“ gebilligt wird. In diesem Rat sind unter anderem die Mitglieder des Regierungskabinetts und die Führer der Oppositionsparteien versammelt.
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Zerplatzte Seifenblasen

„Delivering Quality First“ ist der Titel für ein Sparprogramm bei der britischen BBC. Doch Qualität wird hier nicht geliefert. Stattdessen gibt es Stellenabbau, Entlassungen, Gebäudeschließungen und Mobbing gegen Beschäftigte. Am 18. Februar streikten die BBC-Journalisten gegen die geplanten Entlassungen. Bis zum 20. März laufen Urabstimmungen aller Gewerkschaften. Dann könnte es einen Streik des gesamten BBC-Personals geben.
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Dubiose Aufarbeitung

Wenn jene, die etwas verbrochen haben, mit der Aufarbeitung ihres eigenen Verbrechens beauftragt werden, dann kommt nur selten etwas dabei heraus. Das zeigt sich auch jetzt wieder in Folge des Murdoch-Skandals, der Großbritannien über den Sommer erschütterte. Zur Erinnerung: Die Enthüllungen über tausende im Auftrag der News of the World abgehörte Telefone brachten die enge Verzahnung zwischen dem Murdoch-Monopol, dem Londoner Scotland Yard und der Führung der konservativen Partei zu Tage.
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Murdochgate

Großbritannien erlebt derzeit eine der tiefsten sozialen und politischen Krisen der Nachkriegszeit. Die brennenden Innenstädte Englands Anfang August sind da nur das jüngste Zeichen. Hinzu kommt das Potential für Massenstreiks gegen das Sozialabbauprogramm der Regierung im Herbst. Bereits am 30. April streikten 700.000 Beschäftigte im öffentlichen Dienst. Es gibt noch ein Problem, das derzeit fast vergessen scheint, sich aber standhaft weigert von der Bildfläche zu verschwinden: Der Abhörskandal oder Murdochgate, wie er auch genannt wird.
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Verdächtige Fotografen

Die Kampagne „I am a photographer, not a terrorist (PHNAT)“ stellte am 14. Juni eine Broschüre über ihre Arbeit in den vergangenen Jahren vor. PHNAT wird von verschiedenen Fotografen – und Journalistenvereinigungen unterstützt, einschließlich der Journalistengewerkschaft NUJ. Die Wurzeln der Kampagne liegen im Februar 2008. Damals warnte die Londoner Polizei die Bevölkerung mit Postern vor „verdächtigen Fotografen“.
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BBC im Streik

Nachdem am 5. und 6. Oktober beinahe bei der BBC (British Broadcasting Corporation) gegen geplante Verschlechterungen der Rentenregelungen gestreikt worden wäre (M berichtete), war es am 5. und 6. November dann wirklich soweit. Ab 0 Uhr nachts streikten die 4000 BBC-Journalisten, der World Service eingeschlossen.
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BBC kurz vor Streik

Am 5. und 6. Oktober hätte es beinahe erstmals einen gemeinsamen Streik aller bei der BBC organisierten Gewerkschaften gegeben. 97% aller Mitglieder der Journalistengewerkschaft NUJ, sowie 90% aller Mitglieder der anderen beteiligten Gewerkschaften waren dafür. Ein neues Angebot der BBC stoppte die Aktion – vorerst.
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Zensurgeist

In Großbritannien tobt eine Medien-Krise, kein Medium, weder Print, Radio oder Fernsehen ist davon ausgenommen. Am schlimmsten trifft es den Lokaljournalismus. Weltwirtschaftskrise, kapitalistische Ausbeutungspolitik der Medienkonzerne und dubiose Handlungsweisen der Politik ergeben ein Gemisch, welches in einem Jobmassaker mündet. Selbst bei überregionalen Zeitungen führt dies mittlerweile zu Streiks.
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Rekordgewinne kein Hindernis

Die britische Medienbranche steckt in der Krise. Bei Rundfunk, Fernsehen, Lokal- und Regionalzeitungen sowie den nationalen Titeln stehen Massenentlassungen an. Die Mediengewerkschaft NUJ lud deshalb am 24. Januar zu einer Diskussionsrunde in London ein. Mehr als 150 Vertrauensleute und Aktivisten aus Großbritannien und der Republik Irland kamen.
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Streiks gegen Niedriglöhne

Vermehrt wehrten sich Redakteure britischer Zeitungen im letzten Sommer gegen ihre miese Bezahlung. Die britische Gewerkschaft NUJ, die seit langem gegen die Niedriglohnkultur in Großbritannien Sturm läuft, ringt um landesweit gültige Tarifverträge. Eine Aktivistenkonferenz im November soll weitere Impulse geben.
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Proteste gegen Niedriglöhne

Lokaljournalismus ist in Großbritannien ein Niedriglohnsektor. Selbst erfahrene Journalisten bekommen neben Newcomern wenig Geld für ihre Arbeit. Die Gewerkschaft ringt um neue landesweite Tarifverträge.
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