Berufsbild

Mediale Gipfelstürmer

Die Medien berichteten vom G8-Gipfel in Heiligendamm und den Protestaktionen zum Teil vorbildlich, aber auch skurril und ärgerlich. Als Quellen standen den Berichterstattern im Pressezentrum in Kühlungsborn die Fernsehkanäle, der Zugriff auf dpa und diverse Pressesprecher zur Verfügung. „Hier wurde Material übernommen, ohne es zu prüfen. Das finde ich schon bedenklich“, staunte Wiebke Dierkes vom Marburger Radio „Unerhört“.
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Kritische Quelle

Die „Financial Times Deutschland“ bezeichnete Whistleblowing erst kürzlich in einer Titelzeile als „Petzen“. Einen positiv besetzten Begriff gibt es in der deutschen Sprache nicht – Menschen mit Zivilcourage sind Nestbeschmutzer, Verräter, Verleumder, Denunzianten, Dissidenten oder Deserteure.
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Schleichwerbung weiter im Visier vom Presserat

Die Beschwerdeausschüsse des Deutschen Presserats haben am 5. und 6. Juni in Bonn fünf Rügen ausgesprochen.
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Krieg als Reality Show

„Wie die Medien Kriege begründen, befördern und mit rasanten ‚specials‘  beschreiben“, das war Thema des „2. Potsdamer Tages der Medienkritik“ Ende April auf dem Gelände der UniversitätPotsdam veranstaltet von der Rosa-Luxemburg Stiftung und der dju in ver.di. 
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Verhaltenskodex für WAZ-Journalisten

Ein „Verhaltenskodex“ für die Tageszeitungen der WAZ-Mediengruppe soll „den hohen Qualitätsanspruch an die journalistische Arbeit“ dokumentieren und gleichzeitig „die Unabhängigkeit der Redaktion“ sichern. Die 6-seitige Selbstverpflichtung unter anderem zur klaren Trennung von journalistischer Nachricht und Werbung, zur aktiven Abwehr inhaltlicher Einflussnahmen von Werbe­kunden und anderen Interessierten auf die Re­daktion, zur Einhaltung der geltenden Tarifverträge und Achtung der Publizistischen Grundsätze des Deutschen Presserates wurde jetzt unterzeichnet. Übrigens auch von den Betriebsräten der nordrhein-westfälischen WAZ-Tageszeitungen.
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Der Journalist beim BND

Er interessierte sich für das Leben der Anderen, bis zum Hindukusch. Jetzt hat Geheim­agent „Dali“, alias Wilhelm Dietl, Journalist aus der Oberpfalz, seine Weltreisen als Agent des Bundesnachrichtendienstes (BND), in einer surrealistischen Lebensbeichte auf den Markt gebracht. Als BND-Emissär mit Presseausweis wähnt er sich noch immer als Patriot: „Es war ein Arbeitsverhältnis und zu alledem“, so will er es verstanden sehen, „diente es der Sicherheit Deutschlands.“
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Zähes Ringen

Der Presseausweis muss als Legitimations- und Arbeitsinstrument für Journalisten in seinem Wert und seiner Aussagekraft erhalten bleiben. Darauf haben die vier ausstellungsberechtigten Verbände in einem eindringlichen Schreiben an den amtierenden Vorsitzenden der Innenministerkonferenz, den Berliner Innensenator Dr. Ehrhart Körting, im Februar noch einmal nachdrücklich hingewiesen.
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Zunehmende Kontrollen

Der Bundestag hat am 22. März die dritte Novelle des Künstlersozialversicherungsgesetzes (KSVG) beschlossen – und fast alle sind voll des Lobes: Die Novelle stärke „das finanzielle Fundament“ der Künstlersozialversicherung, erklärte das Bundessozialminis­terium. Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU) sieht jetzt „eine höhere Beitragsgerechtigkeit“. Und der sozialpolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Klaus Brandner, erkennt „den besonderen Vorzug“ darin, dass „die drängenden Finanzierungsprobleme aus dem System heraus gelöst werden“.
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Schleichwerbung hält an

Die Beschwerdeausschüsse des Deutschen Presserats haben 13 öffentliche Rügen ausgesprochen, acht davon richteten sich gegen Schleichwerbung und das Trennungsgebot. Insgesamt wurden 108 Beschwerden behandelt, fünf davon galten dem Redaktions­datenschutz.
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Leserbrief: Keine Fachkompetenz

„Qualitätszweifel der ersten Zuschauerin“ in M 01 – 02 / 2007 In Ihrem Interviev beklagt Frau Schröder-Jahn das Verhalten jüngerer AutorInnen: „Die haben zum Teil recht viel Ahnung aber eben nicht von einem professionellen Schnittplatz … Die quatschen einem manchmal sehr in den Schnitt rein. Oder die Kollegen bedrängen einen, was jetzt so die digitalen Effekte angeht.“
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Nachrichtenparadies oder Langweiler

„Brüssel“ gilt in vielen Ländern als Inbegriff der Bürokratie. Doch Brüssel ist auch die Stadt, in der die meisten ausländischen Korrespondentinnen und Korrespondenten akkreditiert sind. Fast 1.150 aus 62 Ländern waren im vergangenen Juni bei den EU-Institutionen angemeldet. Wie die Journalisten in Brüssel die Nachrichtenthemen auswählen und verarbeiten und auf welche Resonanz sie dabei in ihren Heimatredaktionen stoßen, erforschte von 2004 bis 2007 eine Gruppe von Hochschulinstituten aus ganz Europa unter der Leitung des Erich-Brost-­Instituts in Dortmund. Erschienen sind die Bände in der Reihe „Adequate Information Management in Europe AIM“. Das Projekt endete Anfang…
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Vom Stammtisch zur Kampagne

Unter dem Titel „Der neue Mensch“ polemisierte der „Spiegel“ Anfang des Jahres gegen Gender Mainstreaming. Gemeinsam mit Geschlechterforschern habe Familienministerin Ursula von der Leyen ein Umerziehungsprogramm gestartet. Unterstützung erhält das Hamburger Herrenmagazin von ganz rechts.
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Medialer Marathonläufer

Den Bert-Donnepp-Preis für Medienpublizistik erhält in diesem Jahr der Radiojournalist Jörg Wagner. Die Jury, der vom Adolf-Grimme-Institut ver­ge­benen Auszeichnung, würdigte seine Leis­tung als „medialer Marathonläufer“ beim „Radio Eins“-Medienmagazin des Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB).
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Unterhaltsamer Multikulti-Stoff

Dass der Alltag von Migrantenfamilien erfolgreich in deutsche Wohnzimmer gebracht werden kann – das demonstrieren zwei Unterhaltungsformate, die Lob von verschieden Seiten ernteten: Bei der Verleihung des Deutschen Fernsehpreises wurde „Türkisch für Anfänger“ (ARD) als „beste Serie“ ausgezeichnet und „Alle lieben Jimmy“ (RTL) erreichte die Endrunde für die Nominierung der „besten Sitcom“. Die Zeitung Hürriyet ernannte 2006 zum „richtig türkischen Fernsehjahr“.
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Mehr Mut und Statut

Der alte Hut innere Pressefreiheit wird wieder aufgeputzt. Tatsächlich war er im Alltag und im gewerkschaftlichen Trend etwas aus der Mode gekommen. Redaktionsstatute, die Ende der 60er und 70er Jahre in der Bundesrepublik zur Sicherung der journalistischen Unabhängigkeit entstanden, verstaubten im Schrank. Im Zuge der Digitalisierung, des Wandels der Verlegerkaste und globaler Entwicklungen gewinnt das gute Stück neuerlich an Tragfähigkeit. In der Berliner Zeitung wurde kürzlich ein Redaktionsstatut errungen. Unter dem Titel: „Zensor Markt. Innere Medienfreiheit – Konflikte um die Qualitätskontrolle“ debattierte der 20. Journalistentag der dju in ver.di am 25. November in…
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