Berufsbild

Schleichwerber im Abseits

Ein wahrhaft heißes Eisen hat die „Initiative Qualität im Journalismus“ angepackt: „Quali­tätsfalle Schleichwerbung: Abwege und Auswege“ lautete das Motto der gemeinsamen Veranstaltung der dju in ver.di, des DJV und des Deutschen Presserats im Oktober. Drei Diskussionsrunden, besetzt mit hochkarä­tigen Medienschaffenden und -experten, beschäftigten sich unter dem Dach des DeutschlandRadios in Berlin mit Schleichwerbung im Fernsehen, mit der Einfluss­nahme der Wirtschaft auf den redaktionellen Teil der Printmedien und mit den Plänen der EU zur De­regulierung der TV-Werbung.
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Das große Töröö

Der Bild-Aufmacher Anfang November ist ein journalistisches Lehrstück: „Seid ihr Politiker IRRE?“ In dieser Zeile steckt investigativer Stammtisch, gekoppelt mit hintergründiger Sachaufklärung in Frageform. Und knallharte Fakten schließen sich in den fetten Unterzeilen an: „Münte schmeißt hin – Stoiber will nicht mehr – Große Koalition vor dem Aus? – KEINER denkt an unser Land!“ Nur noch Kai Diekmann ist Deutschland und er kämpft, muss kämpfen! Denn, so Diekmann in einem FAZ-Interview, „Bild ist, um es mit einer Methapher aus der eher linken Ecke zu formulieren, die gedruckte Barrikade der Straße.“ Kai Diekmann streitet nicht alleine an dieser…
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Presserat rügt Fotoveröffentlichungen

BONN. Auf seiner Sitzung am 27. September in Bonn erteilte die Kammer 2 des Beschwerdeausschusses der Bild-Zeitung eine öffentliche Rüge wegen einer Prozessberichterstattung mit der Überschrift „Kannibale grillte seine Cousine im Backofen“.
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Billige Konkurrenz

Arbeitslose Journalisten und Hochschulabsolventen der Geisteswissenschaften werden in Frankfurt als Ein-Euro-Jobber eingesetzt. Die Deutsche Journalistinnen-und Journalisten-Union (dju) in Frankfurt sieht solche von der Arbeitsagentur nach Hartz IV verordneten Jobs keinesfalls als gemeinnützig und im öffentlichen Interesse an. Vielmehr wird so ein Verdrängungswettbewerb zu regulär frei arbeitenden Journalisten eröffnet. Sie werden in ihrer Existenz durch die neue Billigkonkurrenz bedroht.
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Erst gefeuert – dann wieder eingestellt

Am Ende setzte sich doch die bessere Einsicht durch; eine zuvor fristlos gekündigte Lokalredakteurin der Badischen Neuesten Nachrichten (BNN) erhielt ihren Job zurück. Ob das allerdings ohne Druck durch Medien und Gewerkschaften passiert wäre, ist eine offene Frage.
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Einmalige Symbiose

Zumindest ein Gutes hatte der putschartig vorgetragene Wunsch Gerhard Schröders nach vorzeitigem Entzug des Vertrauens durch den Deutschen Bundestag: Die Dauer des Wahlkampfs reduzierte sich durch diesen Coup auf einen überschaubaren Zeitraum. Materialschlachten vergangener Wahlkämpfe mit nichtssagenden Flyern, Kugelschreibern, Aufklebern und Luftballons in den Farben der jeweiligen Parteien blieben dem genervten Publikum - auch dank Sommerpause - weitgehend erspart. Den Politikern schien dies durchaus in den Kram zu passen.
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Die unsichtbaren Strömungen

Das britische Videokollektiv Undercurrents produziert seit mehr als zehn Jahren Bilder vom Rand der Mainstream-Gesellschaft. Aus ihrem "Archive of Dissent" beliefern die Camcorder-Aktivisten Sender und Dokumentarfilme mit Hintergrundmaterial über internationale Proteste.
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Mehr Zeit anstatt mehr Geld

Der ver.di-Betriebsverband NDR hat eine Umfrage durchgeführt: Mehr als 69 Prozent haben sich dafür ausgesprochen, in der kommenden Gehaltstarifrunde für eine Verkürzung der Arbeitszeiten anstatt für mehr Geld zu streiten.
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Deutscher Presserat prüft Schleichwerbung in Printmedien

In der aktuellen Debatte um die Schleichwerbung im Rundfunk gelte es, dem Deutschen Presserat zufolge auch zu prüfen, wie es in den Printmedien mit der Trennung von redaktionellen Texten und Werbung aussieht.
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Die Fachgruppe 7 im Verband deutscher Archivare Sammeln, verschlagworten und prüfen

Die Fachgruppe 7 im Verband deutscher Archivarinnen und Archivare e.V. (VdA) wurde als berufsständische Organisation Ende der fünfziger Jahre gegründet. Im Mittelpunkt der Aktivitäten stehen die jährlich stattfindenden Frühjahrstagungen, wo in der Regel drei Tage lang öffentlich mit Experten aus Theorie und Praxis über die jeweils aktuelle Entwicklung in den Medienarchiven diskutiert wird.
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Presseversorgung bleibt attraktiv

Eitel Sonnenschein bei der Jahreshauptversammlung der Gremien des Presseversorgungswerkes im Juni: Das Neugeschäft stieg im vergangenen Jahr um elf Prozent auf 380 Mio. Euro, die Zahl der Verträge wuchs gar um 30 Prozent. "2004 war für uns ein Jahr, wie es immer sein könnte", bilanzierte Geschäftsführer Dr. Falk. Trotzdem wird es ein Ausnahmejahr sein - wesentliche Ursache des Booms war das am 1. Januar dieses Jahres in Kraft getretene Alterseinkünftegesetz. Es krempelt die Altersvorsorge von vor- auf nachgelagerte Besteuerung um und kappte damit zugleich das Privileg von Kapitallebensversicherungen.
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Der Pudding an der Wand

"Qualität im Journalismus definieren zu wollen, gleicht dem Versuch, einen Pudding an die Wand zu nageln." So mancher Vortragende auf der diesjährigen Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft (DGPuK) in Hamburg griff dieses launige Zitat des Medienforschers Stephan Ruß-Mohl auf, da der Qualitätsbegriff allgemein so schwer zu fassen ist. Qualität ist immer abhängig von Wertsystemen, die wiederum von Interessengruppen definiert werden - politische, ästhetische, journalistisch-professionelle, ethische Werte, ökonomische Effizienzkriterien oder Publikumserwartungen.
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Täglich ein Marathon?

Länger arbeiten - härter arbeiten: Zeitschriftenverleger verlangen jetzt, was auch andere Branchen ihren Beschäftigten abfordern: Länger arbeiten ohne Lohnausgleich. Dagegen vertrauen Zeitungsverleger weiterhin darauf, dass Redakteure auch ohne Anweisung länger arbeiten, als sie müssten. Wie lange noch?
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Die heimliche Medienrevolution

Für Redakteure gehören PC und Internet mittlerweile zum alltäglichen Handwerkszeug. Doch wie so oft gilt: Journalisten wissen über (fast) alles etwas, aber über etwas Konkretes meist nichts. Wer diese Oberflächlichkeit in puncto moderne Kommunikation beheben möchte, dem sei das jüngste Buch aus der Telepolis-Reihe des Heise-Verlags empfohlen. Mit tiefem Einblick in Zusammenhänge und praktischer Fachkenntnis klärt der Diplom-Informatiker und Journalist Erik Möller seine Kollegen auf: Weniger über die Hardware, dafür umso mehr über freie Software, Webtagebücher (Weblogs) und alternative Online-Lexika (Wikimedia) - ihre Entstehung und Entwicklung.
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Neue Wut gegen Lobhimmelei

Die Rolle der Medien sollte darin bestehen, zu informieren, zu artikulieren, zu kritisieren und zu kontrollieren, vor allem aber gesellschaftliche und politische Missstände transparent zu machen - eine Selbstverständlichkeit? Keineswegs, bei den 38. Tagen der Mainzer Fernsehkritik unter dem Titel "Bilder des sozialen Wandels" Ende April wurden Grundsätze der Presseethik forsch zur Disposition gestellt. Einzig der unverstellte Blick eines unabhängigen Dokumentarfilmers zeigte Alternativen auf.
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Kein Stechuhrjournalismus

Eine frische Brise weht in den Redaktionsstuben der Hansestadt Rostock: Die Arbeitszeiten von 110 Redakteuren der Ostsee- Zeitung sollen künftig erfasst werden. Der Betriebsrat der OZ will das mit Hilfe einer Einigungsstelle durchsetzen.
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