Formate

Engel und Teufel zugleich?

Im Internet-Zeitalter gibt es keine Zunftordnung mehr. Das Mittelalter hat streng zwischen Schuhmachern und Riemenschneidern unterschieden. Der eine fertigte Schuhe, der andere durfte nur Schnürsenkel. Diese Sortierkästchen gehören der Vergangenheit an. Vieles, was früher getrennt war, ist zusammengewachsen. Aber kann man Engel und Teufel zugleich sein? Das ist in erster Linie eine gewerkschaftliche Frage. Was nämlich, wenn der Himmel seine Engel nicht mehr anständig bezahlt? Dann wird man ernsthaft über die neuen Zeiten reden müssen.
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Der Unternehmerjournalist

Der Sparzwang ist ein verbreitetes Phänomen in der europäischen Medienlandschaft, der Rotstift diktiert in vielen Redaktionen. Wie können Journalistinnen und Journalisten damit umgehen, wie sollen sich die Journalistengewerkschaften positionieren? Mit diesen Fragen beschäftigten sich rund 50 Vertreterinnen und Vertreter der Mitgliedsgewerkschaften der Europäischen Journalistenföderation EJF Mitte März bei dem Seminar „Confronting Austerity – Financial and Employment Models for Journalism“ in Wien. Die Nachwuchswerbung wurde als wesentlicher Aspekt für ein erfolgreiches Mitgestalten der künftigen Medienlandschaft betont. Die Gewerkschaften sollten sich um Studierende…
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Keine Ländergrenzen

Der Umbruch in der europäischen Medienlandschaft ist unübersehbar. Online gibt es weder für Themen noch für Nutzer Ländergrenzen. Deshalb widmeten sich im Vorfeld der Wahlen zum EU-Parlament das Deutsche Pressemuseum im Ullsteinhaus e. V. und EUNIC, der Zusammenschluss europäischer Kulturinstitute in Berlin, in einer Podiumsdiskussion dem Wandel der Presse in Europa. Die Teilnehmer der Debatte sahen darin eher eine Chance und Bereicherung denn eine Bedrohung ihrer Arbeit.
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Brücken gebaut

Brücken bauen und Mauern einreißen: „Walls and Bridges“ – das war das Ziel der Linken Medienakademie (LiMA) in diesem Jahr. Und – das ist gelungen: 500 Menschen hatten sich angemeldet, es gab 1.300 Kursbuchungen. In einer insgesamt lockeren und aufgeschlossenen Atmosphäre lag viel Spannung in der Luft, wenn es Teilnehmer mitunter stundenlang und weit über die Zeit auf ihren Stühlen aushielten, um alles Wissenswerte aus den fast 100 Dozenten herauszuholen.
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Leipzigs Neue

Bereits seit 20 Jahren erscheint LEIPZIGS NEUE – linke Monatszeitung für Politik, Kultur und Geschichte. Sie wird herausgegeben vom „Projekt Linke Zeitung e. V. Leipzig“, vertreten durch den Philosophieprofessor Kurt Schneider, zu DDR-Zeiten Dekan der Fakultät für Philosophie und Geisteswissenschaft der Karl-Marx-Universität zu Leipzig. Der Verein besitzt nach eigenen Angaben kein Kapital und finanziert sich ausschließlich aus den Vertriebs- und Anzeigenerlösen sowie Spenden. Der Autorenkreis setzt sich aus rund 20 Köpfen zusammen; Honorare für die journalistischen Beiträge werden nicht gezahlt. Auch die redaktionelle Arbeit leisten Chefredakteur Michael Zock und seine zwei…
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Verfassungswidrig

Der ZDF-Staatsvertrag ist verfassungswidrig, der staatliche Einfluss auf den Sender zu hoch. Mit deutlichen Worten hat das Bundesverfassungsgericht die politischen Ränkespiele in den ZDF-Gremien kritisiert und einen neuen Meilenstein in seiner Rundfunk-Rechtsprechung gesetzt. Dennoch bleibt einiges vage, ein weitergehendes Urteil wäre wünschenswert gewesen.
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Nicht hinterfragte Wahrheiten

Kann ein Journalist auch Aktivist sein? Diese Frage wird seit einiger Zeit sehr kontrovers diskutiert. Auch M griff sie auf. Entzündet hat sich die Diskussion an den Veröffentlichungen des NSA-Materials durch Glenn Greenwald. Hierzulande stößt sie auf breitere Aufmerksamkeit, seit Kai Biermann und Patrick Beuth in Frage stellten, ob Greenwald nach einem Videoauftritt vor dem Chaos Computer Club noch als Journalist bezeichnet werden könnte.
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Datensammler noch unterwegs

Der Europäische Gerichtshof (EuGH) hat am 8. April die EU-Richtlinie zur anlasslosen Vorratsdatenspeicherung gekippt. Sie ist nicht mit den europäischen Grundrechten vereinbar, war die klare Ansage. Da verwundert es schon, wenn die deutsche Regierung weiter zaudert, dieses Thema endlich ad acta zu legen.
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Editorial: Pressefreiheit im Visier

Die Freiheit der Medien, ihre Unabhängigkeit, ihre Vielfalt sind nach wie vor in vielen Ländern keine Selbstverständlichkeit. Im Gegenteil! Vor allem wenn es an die Machtstrukturen geht, wenn Menschen auf Veränderung in einer korrupten oder militanten Gesellschaft dringen, geraten auch Journalisten, Fotografinnen, Kameraleute … häufig ins Visier von Machthabern oder Fanatikern. So trauern wir um die renommierte AP-Fotografin Anja Niedringhaus, die in Afghanistan erschossen wurde. Beim EU-Anwärter Türkei sind Journalisten wegen ihrer Arbeit in Haft und stehen vor Gericht. Auch in Vietnam sind Blogger als Andersdenkende hinter staatlichen Gittern. In Ägypten nimmt die Hetze gegen…
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Schon entdeckt? Photonews

Sie passen in keine Schublade und nur mit Mühe in die Regale des Zeitschriftenhandels. Mit ihrem annähernd DIN A 3 großen Format fallen die Photonews schon äußerlich aus dem Rahmen. Auch inhaltlich ist die seit nunmehr 25 Jahren monatlich herausgegebene „Zeitung für Fotografie” eine Ausnahmeerscheinung neben dem Wust an technikfixierten Hochglanzmagazinen.
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Mehr Empathie

„Für ein soziales und geschlechtergerechtes Europa” werben Gewerkschafterinnen zum Internationalen Frauentag. Was können Medien dazu beitragen? Anregungen lieferte die Jahrestagung des Netzwerks Medienethik zu „Medien, Ethik und Geschlecht. Gerechtigkeit und Vielfalt in der Medienwelt”.
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Auf ein Wort: Warum so voreilig?

Die Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten KEF hat eine Entlastung der Beitragszahler um 73 Cent im Monat vorgeschlagen. Darüber sollen die Ministerpräsidenten bei ihrem Treffen am 12. März entscheiden. Warum so voreilig?
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Editorial: Streiks zeigten erste Wirkung

Das „Tarifwerk der Zumutungen” wie die Journalistinnen und Journalisten an Tageszeitungen den Verleger-Vorschlag für neue Tarifverträge bezeichnen, fand auch Anfang März keine Zustimmung. Zwei Streikwellen in mehreren Bundesländern hatten erste Wirkung gezeigt. Es kam Bewegung in die Verhandlungen.
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Das verkannte Ressort

Das größte Ansehen auf dem Printsektor genießen hierzulande die wenigen großen überregionalen Tageszeitungen wie Frankfurter Allgemeine Zeitung und Süddeutsche Zeitung. Für die Herstellung von kommunaler Öffentlichkeit dagegen sind andere Blätter wichtiger, Hunderte von Lokal- und Regionalzeitungen.
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Editorial: Starker Einsatz für den Film

„Starker Einsatz“ heißt der neue Filmpreis der ver.di FilmUnion. Er wird in diesem Jahr zum ersten Mal zur Berlinale am 10. Februar im Rahmen der Verleihung des Deutschen Schauspielerpreises in Kooperation mit dem Bundesverband der Film- und Fernsehschauspieler (BFFS) vergeben.
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Vom Wert des gedruckten Wortes

Die langjährigen Zeitungsredakteure Norbert Bicher und Alfons Pieper wollen in dem von ihnen herausgegebenen Buch „Zeitung unter Druck“ den Wert des gedruckten Wortes nicht in Frage stellen. Sie erinnern an die Verantwortung von Verlegern und Journalisten und stellen die Unverrückbarkeit der Zeitung im demokratischen System heraus. Der von der Friedrich-Ebert-Stiftung verlegte Band vereint 30 Beiträge zur Vergangenheit und zur Zukunft der Presse. Wie lange wird es noch Papierzeitungen geben? Manche sagen: 15 Jahre, andere: bis 2050. Die Einen sagen: Zeitungen seien nutzlose Auslaufmodelle. Andere fragen, wie sich die Rolle der Zeitungen durch Digitalisierung, Netzwerke und…
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