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Gershkovich: Post aus russischer Haft

Ende März wurde der US-Journalist Evan Gershkovich vom russischen Inlandsgeheimdienst FSB in Jekatarinenburg verhaftet. Jetzt hat das „Wall Street Journal“ einen handgeschriebenen Brief ihres Russland-Korrespondenten veröffentlicht, den der Reporter an seine Familie geschrieben haben soll. Es soll die erste direkte Kontaktaufnahme mit seiner Familie seit der Verhaftung sein. Gegen Gershkovich wurde mittlerweile Anklage erhoben. Ihm drohen bis zu 20 Jahre Haft. Der Vorwurf: Spionage für Washington.
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Portrait von Günter Herkel

Springer-Döpfners Machtmissbrauch

"Free west, fuck the intolerant muslims und all das andere Gesochs”? Die „Ossis“ präzise aufgespalten in „entweder Kommunisten oder Faschisten“? – derlei dahingerotzte Unflätigkeiten und Rassismen kennt man zu Genüge aus erhitzten Internet-Chats. Diesmal stammen die Verbalinjurien allerdings nicht von einem aufgebrachten Wutbürger, sondern von Springer-Vorstandschef Mathias Döpfner.
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Kritik an Regeln für Medienschaffende in der Ukraine

Die Journalistenorganisation Reporter ohne Grenzen (RSF) kritisiert, dass die Ukraine seit Ende März Journalisten untersagt, in Gebiete an der Front zu reisen. Insgesamt 52 Städte und Dörfer, darunter Makijiwka, Bohdaniwka bei Kiew und das umkämpfte Bachmut lägen in einer roten Zone, welche Journalistinnen und Journalisten nicht mehr betreten dürfen, heißt es bei RSF. Darüber habe das Operative Kommando Ost, eines von vier regionalen Streitkräftekommandos der ukrainischen Armee, am 19. März informiert.
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Accountsperren für Hass im Netz

Mit Hilfe eines neuen Gesetzes soll energischer als bisher gegen digitale Gewalt im Internet vorgegangen werden. Entsprechende Eckpunkte hat das Bundesjustizministerium (BMJ) am 12. April veröffentlicht. Danach könnten Gerichte Social-Media-Accounts sperren lassen, wenn darüber Menschen schwerwiegend persönlich angegriffen werden. Außerdem sollte es Betroffenen erleichtert werden, die Klarnamen der Täter im Netz herauszufinden, berichtete gestern die ARD in der Tagesschau. Das Gesetz war im Koalitionsvertrag der Ampel-Regierung angekündigt worden.
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Schon entdeckt?  Science Notes

„Wir müssen kein finanziell konkurrenzfähiges Produkt herstellen, sondern können mit Texten und Design experimentieren. Unsere Herausforderung ist, jedes Mal ein spannendes und ansprechendes Heft zu konzipieren“, so Thomas Susanka, Chefredakteur des Wissenschaftsmagazins „Science Notes“. Seit 2018 erscheint es als gedrucktes Heft mit Online-Kostproben – mit dem Ziel, Wissenschaft verständlich und erfahrbar zu machen.
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Nur dahingesagt – oder “dahingerotzt”?

Mit verbalen Entgleisungen gegenüber einigen Flaggschiffen des deutschen Journalismus überraschte Hamburgs Schulsenator Ties Rabe (SPD) unlängst. Da sich seine Kritik pauschal gegen alle Journalist*innen richtet, kann das nicht unwidersprochen bleiben.
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Türkei: Hoffnung für die Pressefreiheit?

Um die Pressefreiheit in der Türkei steht es nicht gut, aber es besteht Hoffnung auf Besserung. Alles hängt von der kommenden Präsidentschaftswahl ab, sagten die Journalist*innen Şirin Payzın, Barış Terkoğlu und Timur Soykan bei einem Pressegespräch der dju in ver.di Hamburg. Verliert Recep Tayyip Erdogan die Wahl, kann sich die Presselandschaft erholen. Gewinnt er, gibt es keine Hoffnung mehr.
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Bündnis für Schutz der Kreativität beim Umgang mit KI  

Von Künstlicher Intelligenz geschaffene Medieninhalte müssen fair vergütet, als Teil der Fairness gegenüber Nutzer*innen auch klar gekennzeichnet werden und die Prozesse des Zugriffs auf Trainingsdaten der KI müssen transparent gestaltet und menschliche Kreativität geschützt und gefördert werden. Diese Forderungen von 15 Verbänden kreativer Kultur- und Medienschaffender werden von der Deutschen Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) in ver.di unterstützt. Unter dem Motto „KI aber fair“ wird heute dazu ein Positionspapier veröffentlicht.
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Kein neuer Prozess für Mumia Abu Jamal

Es wird kein Wiederaufnahmeverfahren für Mumia Abu Jamal geben. Nun hat auch Richterin Lucretia Clemons vom Common Pleas Court in Philadelphia den Antrag des US-Journalisten auf einen neuen Prozess abgelehnt. Damit haben sich die Hoffnungen auf seine Freilassung in absehbarer Zeit zerschlagen. Unterstützer*innen sprechen von Rechtsbeugung. In Berlin ist zu Abu Jamals Geburtstag am 24. April eine Solidaritätsveranstaltung geplant, auf der auch ein neues Buch mit seinen Texten vorgestellt wird.  
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Unklare Zuständigkeit für Presseförderung

In der Frage einer staatlichen Pressehilfe bahnt sich möglicherweise ein neuer Konflikt in der Ampel-Regierung an. Ein vom Bundeswirtschaftsministerium (BMWK) beauftragtes Gutachten sieht eine Zustellförderung für bestimmte Printmedien als wirtschaftlich sinnvoll und verfassungskonform an. Dennoch verweist das BMWK gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa) auf fehlende Zuständigkeit für eine potenzielle Presseförderung.
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BurdaVerlag stellt Zeitschriften ein

Der BurdaVerlag stellt zum 1. Mai 2023 seine redaktionellen Prozesse im Special-Interest-Bereich neu auf. In diesem Prozess werden „sieben kleinere, nicht mehr wirtschaftliche Titel“ eingestellt, heißt es aus dem Unternehmen. Insgesamt bis zu 40 Mitarbeitende an den Standorten Offenburg, München, Hamburg und Berlin könnten davon betroffen sein. Für sie würden sozialverträgliche Lösungen erarbeitet oder Möglichkeiten in anderen Aufgabengebieten des Verlags gesucht.
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Editorial: Chancenreich und lösungsorientiert

Er geistert schon länger durch die Debattenwelt der Medienschaffenden, der „Konstruktive Journalismus“. Zunehmende Kritik an dem, was zum Lesen, Hören und Sehen über Politik und Gesellschaft angeboten wird, befeuert die Diskussion: zu viel Negatives, Einseitiges, Oberflächliches, Verlautbartes, … letztlich Depressives. Rezipienten verweigern sich und schalten ab. Somit war das Thema des 35. Journalismustages von ver.di Anfang März brandaktuell. Konstruktiven Journalismus als „Einladung“ zu verstehen, „neu über Journalismus nachzudenken“, wie es Keynote-Speakerin Sham Jaff formulierte, wurde 200fach angenommen. Positiv besetztes Vokabular prägte die vielfältigen…
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Portrait von Jasper Prigge

Medien und Recht: Was sind Texte, Fotos und Videos eigentlich wert?

Welche Vergütung für ein Werk ist angemessen und wie hoch ist sie, wenn das Urheberrecht verletzt wurde? Das Urheberrechtsgesetz (UrhG) soll das Einkommen von Kreativen sichern, indem es verhindert, dass Werke wie Texte, Fotos oder Videos ohne Erlaubnis verwendet werden. Denn bei geistigen Leistungen ist die Gefahr groß, dass sich andere einfach an ihnen bedienen und die Ur-heber*innen leer ausgehen. Aber selbst wenn eine Erlaubnis erteilt wurde, ein Werk zu nutzen, muss die Vergütung „angemessen“ sein. Ist dies nicht der Fall, können Urheber*innen verlangen, dass der Vertrag dahingehend geändert wird, dass sie eine angemessene Vergütung erhalten, selbst wenn im Vertrag etwas…
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Das ZDF feiert seinen 60. Geburtstag

Im Schatten diverser ARD-Skandale feierte das Zweite Deutsche Fernsehen am 1. April seinen 60. Geburtstag. Zu den Highlights gehören eine umfangreiche Retrospektive von Filmklassikern, nostalgische Programmansagen sowie attraktive Innovationen für Programmforscher- und O-Ton-Sammler*innen. Trotz überzeugender Zuschauerresonanz erwartet die Politik auch vom ZDF einen substanziellen Beitrag zur Reform des öffentlich-rechtlichen Systems.
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Hemmschuh beseitigt – Tarifrecht ändern?

Der Paradigmenwechsel datiert vom September vergangen Jahres. Seither gibt es wettbewerbsrechtliche Leitlinien der EU-Kommission, die auch Solo-Selbstständigen ein kollektives Tarifrecht zuerkennen. Speziell Selbstständige, die Arbeitnehmer*innen vergleichbar beschäftigt sind, werden nicht mehr vorrangig als Unternehmen, sondern als sozial schutzbedürftig gesehen. Was geschehen muss, um aus Möglichkeiten auch kollektive Regelungen zu machen, darüber wird jetzt nachgedacht – bei Gewerkschaften, in Politik und Wissenschaft.
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Länder wollen kein Medienfreiheitsgesetz

Die Bundesländer bleiben bei ihrer Ablehnung gegenüber dem geplanten Europäischen Medienfreiheitsgesetz. Die rheinland-pfälzische Medienstaatssekretärin Heike Raab (SPD), Vertreterin der Rundfunkkommission der Länder, betonte am vergangenen Mittwoch vor dem Kulturausschuss, der Vorschlag für eine Verordnung „zur Schaffung eines gemeinsamen Rahmens für Mediendienste im Binnenmarkt“ greife in die Kulturhoheit der Länder ein, Medien seien kein dem EU-Binnenmarkt unterworfenes Wirtschaftsgut.
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