Konzernstrategien

Weg aus Berlin

„Sat.1 ist Berlin“ skandierten an die 300 Sat.1-Beschäftigte am 13. November auf einer Kundgebung auf dem Berliner Hausvogteiplatz. Sie protestierten gegen das wenige Stunden zuvor vom ProSieben.Sat.1-Vorstand bekannt gegebene Aus für den Sat.1-Standort Berlin. ver.di und der DJV haben den Vorstand von ProSiebenSat.1 zu Tarifverhandlungen aufgefordert. Eine erste Runde fand am 10. Dezember statt.
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Journalismus auf Sparflamme

Massenentlassungen bei Gruner + Jahr, drastische Sparprogramme beim WAZ-Konzern, beim Süddeutschen Verlag, der FAZ und anderswo. Die Verlagskonzerne missbrauchen die Turbulenzen auf dem Finanzmarkt, um Tabula rasa auf Kosten von Belegschaften und Pressevielfalt zu machen. Droht die größte Medienkrise seit dem Platzen der Internetblase vor sieben Jahren?
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Zuckerbrot und Peitsche

Dicke Luft bei Gruner + Jahr: In einem internen Rundbrief an die Führungskräfte des Verlagsriesen am Hamburger Baumwall, einem „Chairman’s Letter“, hat Vorstandschef Bernd Kundrun informiert, dass „Titel, die sich bisher nicht überzeugend etablieren konnten“, eingestellt werden sollen. Es sei „notwendig, dass wir in den nächsten Wochen in all unseren Ländern unser Portfolio um jene Titel bereinigen, die keine Aussicht haben, die Krise zu überstehen.“ 60 Beschäftigten wurde nahe gelegt, „freiwillig“ zu gehen.
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Neue Realitäten im Norden

Stürmische Zeiten im Nordosten: Neu- und Ausgründungen sowie Fusionspläne in ­großem Stil sind nicht mehr nur der Fantasie geschuldete Gedankenspiele weitsichtiger Betriebsräte, sondern seit kurzem Realität – eine aktuelle Ergänzung zur Titelgeschichte in diesem Heft. Während der Nordkurier (Neubrandenburg) zerlegt wird, steht bei der Ostsee-Zeitung (Rostock) und den Lübecker Nachrichten eine „Kooperation“ an.
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Provinz-Davids mit Marktmacht

Es war eines der schöneren Weihnachtsfeste für den Verleger in der Pfalz und die Verleger in Württemberg. Am 22. Dezember 2007 verkündeten Stuttgarter Zeitung und Stuttgarter Nachrichten in ihren Samstagausgaben: Das Bundeskartellamt hat die Übernahme des Münchner Zeitungskonzerns durch die Stuttgarter Südwestdeutsche Medien-Holding (SWMH) genehmigt!
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Kein Gegenhalten mehr

Die Medienwissenschaftlerin Brigitta Huhnke zum schleichenden Bedeutungsverlust der Frankfurter Rundschau (FR). Huhnke forscht und publiziert unter anderem darüber, wie durch Medien und Politik Themen strategisch gesetzt werden und unterrichtet an der Universität Klagenfurt unter anderem Recherche und Reportage.
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Gute Geschäfte sehen anders aus

Als Springer-Vorstandschef Mathias Döpfner Anfang November die Konzernzahlen der ­ersten neun Monate des Jahres 2007 präsentierte, strahlte er noch unbeirrt Optimismus aus. Die Zwischenbilanz schien ihm Recht zu geben. Konzernumsatzsteigerung um gute 8,9 Prozent auf 1,89 Milliarden Euro, Gewinnzunahme um 3,6 Prozent auf knapp 180 Millionen Euro – diese Zahlen konnten sich sehen lassen. Auch die Baustelle PIN AG bewertete Döpfner gelassen. Der von der SPD angepeilte Mindestlohn von 9,80 Euro pro Stunde, sei sicherlich „sehr unerfreulich“, be­deute aber „kein Abschreibungsrisiko“. We­nige Wochen später dann das böse Erwachen.
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Protest gegen Einheitskost

SCHWERIN/ROSTOCK. Als fundamentalen Angriff auf Vielfalt und Qualität der regionalen Presse kritisiert ver.di die Pläne zur Bildung einer Gemeinschaftsredaktion zwischen Lübecker Nachrichten und Ostsee-Zeitung mit Sitz in Lübeck.
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Wieder ganz in Ostfriesen-Hand

LEER. Die Zeitungsgruppe Ostfriesland (ZGO) GmbH in Leer ist wieder ganz in der Hand heimischer Verleger: Das Bundeskartellamt genehmigte einen Antrag vom 1. Oktober, nach dem die ZGO-Mitgesellschafter Dunkmann (Beteiligungs GmbH und A.H.F. GmbH & Co. KG) sowie Engelberg (Siebe Ostendorp Druckerei und Verlag GmbH) die Anteile der Nordwest-Zeitung erwerben.
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Deutsche Zeitungsholding erwirbt Netzeitung-Gruppe

BERLIN. Die Deutsche Zeitungsholding, Eigentümerin des Berliner Verlags (Berliner Zeitung, Berliner Kurier), wird die Netzeitung-Gruppe von der derzeitigen Eigentümerin Orkla ASA (Norwegen) erwerben. Der Kaufvertrag wurde in Berlin unterzeichnet. Er steht unter dem Vorbehalt der Zustimmung des Bundeskartellamts.
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Widerstand gegen Berlin-Umzug

HAMBURG. Proteste gegen den Bild-Umzug von Hamburg nach Berlin. Nunmehr wird der Umzug von Bild und Bild am Sonntag erst im März 2008 stattfinden und nicht wie zuvor verlautet zum 3. Oktober dieses Jahres.
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Teilerfolg vor Gericht gegen Springer-AGBs

BERLIN. Das Landgericht Berlin hat der Axel Springer AG am 5. Juni untersagt, wichtige Passagen ihrer neuen Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) für die freien Journalisten des Verlags zu nutzen. Es gab damit in wichtigen Teilen einem Antrag des Deutschen Journalisten-Verbandes, von ver.di und von Freelens auf Einstweilige Verfügung gegen die neuen Honorarregelungen statt.
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Weltweit die Nummer Zwei

Springer Science + Business Media mit seinem Hauptsitz in Berlin ist nach eigenen Angaben in über 20 Ländern vertreten und veröffentlicht pro Jahr 1450 Fachzeitschriften. Die Eigentümer der Verlagsgruppe sind die britischen Private-Equity-Gesellschaften Cinven und Candover. Die Bertelsmann AG hatte 1999 die Mehrheit des wissenschaftlichen Springer Verlags erworben und ihre Fachverlagsgruppe Bertelsmann Fachinformation mit dem Springer Verlag zur BertelsmannSpringer Gruppe fusioniert.
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Marktführer und Player

Der Fachpressemarkt präsentiert sich insgesamt unübersichtlich. Selbst die Gesamtzahl der von Verlagen in Deutschland herausgegebenen Titel – 3.753 laut Deutsche Fachpresse – ist nur geschätzt. Und nicht jeder Titel, der als Fachzeitschrift auftritt, ist es auch. So bezeichnen sich etliche Special-Interest-Titel der Publikumspresse als Fachzeitschrift. Bei der IVW melden alle Modellbahn-Zeitschriften ihre Auflagen unter „Fachpresse“. Hinzu kommt: Die Fachpresse wird in ihren Titeln und Verlagen immer internationaler. Viele wissenschaftliche Titel erscheinen auf englisch. Viele Verlage in Deutschland sind Töchter von Auslandskonzernen. Höchste Zeit also, den Dschungel etwas zu…
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Der Umzug: 3. Oktober?

Das Timing war perfekt: Am Abend des Kampftags der Arbeit ruft der Chefredakteur von Bild beim Betriebsrat an und informiert, dass da etwas am nächsten Tag in der FAZ stehen würde. Was – das konnten Betriebsrat, Belegschaft und Bild-Redakteure dann in einem Exklusiv-Interview mit Kai Diekmann am Folgetag nachlesen: Die Bild-Redaktion verlässt den Stammsitz Hamburg, wird von der Hansestadt nach Berlin umziehen.
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Puppen tanzen an der langen Leine

Die Verlagsgruppe Madsack galt bislang als Vorreiter für den perfektionierten digitalen Workflow. Nun schlagen die Niedersachsen einen neuen Weg ein: Der Medienkonzern wird aufgespalten, die einzelnen Unternehmensteile sollen sich auf ihren „Märkten“ behaupten, ohne die schützende Hand des Mutterhauses.
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