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Editorial: Ringen um gute Medienarbeit

Für einen Journalismus, der diesen Namen noch verdient, für Zeitungen und Zeitschriften von hoher inhaltlicher und technischer Qualität muss offenbar in Deutschland mehr den je gestritten werden. So war es notwendig, die Binsenweisheit „Qualität kostet!“ auf ein Plakat zu schreiben und auf die Straße zu gehen. Tausende Tageszeitungsredakteure, Verlagsangestellte und Drucker taten das in den vergangenen Wochen während der laufenden Tarifrunden, die – ginge es nach dem Willen der Arbeitgeber – zu weniger Geld für mehr Leistung, zu noch mehr Arbeitsverdichtung aufgrund anhaltender Ausdünnung der Belegschaften und letztlich zu einer Abwertung der Medienberufe führen würden.…
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Spiegel-Affäre bis heute aktuell

Hohe Quoten gab es im Mai für eine Geschichte, die mehr als ein halbes Jahrhundert alt ist und doch bis heute interessiert: Die Spiegel-Affäre 1962. Arte vervierfachte seine Zuschauerzahl bei der Erstausstrahlung, insgesamt wollten mehr als 4,6 Millionen den ARD-Film über die Ereignisse sehen, als Verteidigungsminister Franz-Josef Strauß vor Wut schäumte über den Spiegel-Artikel „Bedingt abwehrbereit“, der die Bundeswehr als Scheinriesen entlarvte. Herausgeber Rudolf Augstein, Autor Conrad Ahlers und andere büßten mit Untersuchungshaft wegen des Vorwurfs des Landesverrats. Doch Strauß hatte nicht mit den vielen Demonstrationen für die Pressefreiheit gerechnet und musste am…
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Schwerpunkt Pressefreiheit: Die Welle der Freiheit

Der ehemalige tunesische Oppositionssender Radio Kalima, der lange Zeit nur über Internet zu hören war, wird bald auf UKW senden. „Wir warten nur noch auf die Lizenz“, erklärt Omar Mestiri, der 60-jährige Direktor von Kalima. „Die Medienlandschaft ist ein Zeichen dafür, ob der Übergang zur Demokratie ernst gemeint ist oder nicht“, beschreibt Mestiri Kalimas Aufgabe im neuen Tunesien.
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Schwerpunkt Pressefreiheit: Kontrollierter Informationsfluss

Der 30-jährige afghanische Reporter Sayed Yaqub Ibrahimi arbeitet für das britische „Institute for War and Peace Reporting“ (IWPR) sowie für mehrere Websites und Redaktionen in Afghanistan. Dafür hat er mehrere Medienpreise erhalten. Dennoch muss Yaqub seit neun Monaten aus dem Ausland berichten – in Afghanistan ist es zu riskant für ihn.
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Schwerpunkt Pressefreiheit: Aufbruchstimmung

Pressefreiheit? Die Zeit ist reif dafür wie nie zuvor, meinen die Journalistenorganisationen in der arabischen Region. Deshalb brachte die Internationale Journalisten-Föderation (IJF) mit Unterstützung der Friedrich-Ebert-Stiftung Gewerkschaftsvertreter aus über einem Dutzend arabischer Länder in Casablanca zusammen. Unter dem Motto „Wind der Veränderung – lasst uns eine Agenda für die Medien setzen“ kamen sie aus dem Oman und Bahrain ebenso wie aus Tunesien und Marokko, aus Somalia ebenso wie aus dem Sudan, Jordanien und dem Libanon, Kuwait und Mauretanien, den Vereinten Arabischen Emiraten, Palästina und dem Jemen.
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Schwerpunkt Pressefreiheit: Freier, schneller und konsequenter

Der arabische Fernsehsender al-Dschasira gilt für viele als ein Mitauslöser der Revolutionen in Tunesien und Ägypten. Aktham Suliman, Deutschlandkorrespondent des Senders, widerspricht dieser These und rechnet dennoch für die Zukunft mit großen Veränderungen in der arabischen Medienlandschaft. M | Tunesien, Ägypten, Libyen, aber auch Syrien, Jemen oder Bahrain: Die arabische Welt schreit lautstark nach politischen Veränderungen. Es gibt die These, dass Medien wie das Internet oder eben auch al-Dschasira dabei eine entscheidende Rolle spielen. Sehen Sie das auch so? AKTHAM SULIMAN | Es ist immer einfach Modelle aufzustellen, vor allem, wenn eine Situation rätselhaft ist.…
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Schwerpunkt Pressefreiheit: Fotos für die Pressefreiheit

In diesem Buch wird jede Seite zum Blickfang. Sehenswert sind nicht nur die Fotos von Christian Lutz über die problematische Ölförderung in Nigeria oder die von Richard Mosse über US-Soldaten im Irak. Jede Seite des Bandes ist ein Innehalten wert, lohnt ein genaues Studium. Dazu kommen lesenswerte Texte: Im ersten Teil als Fakten über die Pressefreiheit in ausgewählten Ländern, im zweiten Teil als Reportagen über mal mehr und mal weniger beachtete Konflikte dieser Welt.
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Schwerpunkt Pressefreiheit: Arabischer Frühling

Seit Dezember ist die Welt in Nordafrika und am Golf nicht mehr so wie sie jahrzehntelang war. In Tunesien und Ägypten gelang es – meist jugendlichen – Protestierern, die verhassten Regime zu stürzen. Auch die Pressefreiheit profitierte in diesen Ländern. Danach allerdings geriet der arabische Frühling ins Stocken: In Libyen tobt ein Bürgerkrieg, und auch in Syrien will ein Alleinherrscher die Macht nicht abgeben. Für einheimische und auch ausländische Journalisten ist die Berichterstattung oft schwierig und gefährlich. Ein Überblick anlässlich des Internationalen Tages der Pressefreiheit am 3. Mai.
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Fünf Rollen für die Präsidentin

Entwicklerin, Vermittlerin, Botschafterin, Moderatorin, Netzwerkerin – mit diesen Begriffen beschreibt Martina Hartung ihre neue Aufgabe als Jugendpräsidentin der Union Network International (UNI) – Global Union in Europa.
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Skandalös

„Deutsche Profi-Journalisten in Südostasien bearbeiten und formulieren ihre Rohtexte: Kompetent – individuell – zeilengenau. Und konkurrenzlos billig!“ So bot vor acht Jahren ein „European Asian Business Network“ seine Dienste an. „Konkurrenzlos billig, das stimmt“, kommentierte damals die Hamburger Wochenzeitung Die Zeit und fragte rhetorisch: „Welcher Texter aus Berlin oder München könnte Honorare unterbieten, zu denen sein Konkurrent aus Thailand arbeitet? Eine Zeitungszeile unter Palmen kostet 30 Cent, eine Arbeitsstunde 15 Euro“. Ginge es nach den Vorstellungen der Verleger in den neuen Bundesländern, so hätte das „üppige Leben“ freier Texter unter…
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Redakteure auf der Straße

Ergebnislos blieb auch die vierte Verhandlungsrunde für die bundesweit 14.000 Redakteurinnen und Redakteure an Tageszeitungen am 4. Mai in Dortmund. Aber mit der Ruhe in den Redaktionen ist es vorbei! Mit Warnstreiks und Demonstrationen machten rund 1.500 Redakteur/innen aus Tageszeitungen – teilweise mit Unterstützung von Verlagen und Druckereien – in Rostock, Hamburg, Bremen, Hessen, Bayern und Baden-Württemberg klar, dass sie weitere Absenkungen im Flächentarifvertrag und bei den Einkommen nicht hinnehmen werden.
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Editorial: Pressefreiheit sichern!

Pressefreiheit ist ein Grundrecht. Dennoch wird sie in vielen Ländern mit Füßen getreten. Die Liste der „Feinde der Pressefreiheit“, die jedes Jahr am 3. Mai von Reporter ohne Grenzen (ROG) heraus gegeben wird, ist lang. 38 Staats- und Regierungschefs, Könige, paramilitärische Gruppen, kriminelle Netzwerke und extremistische Organisationen verdienen 2011 diesen Titel.
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Junge Zeitung in Südafrika

Südafrikas stark konzentrierter Zeitungsmarkt hat einen neuen Bewerber. Das überregionale Blatt The New Age gilt als regierungsfreundlich, gibt sich aber unabhängig. Die junge Zeitung hat das Potenzial, Regierungsarbeit ausgewogen zu erklären – während sich die meisten übrigen Titel auf kritischem Kollisionskurs mit der Politik befinden.
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Aktion für Banjir Ambarita, Indonesien

Die Täter kamen mit dem Motorrad. Der indonesische Journalist Banjir Ambarita war in der Nacht zum 3. März gerade in der Stadt Jayapura auf dem Heimweg, als zwei Männer ihn aufhielten und mit mehreren Messerstichen in die Brust schwer verletzten. Ambarita konnte gerade noch eine nahe liegende Polizeistation erreichen, wurde ins Krankenhaus gebracht und überlebte dank einer Notoperation. Die Angreifer entkamen unerkannt.
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Für mehr Solidarität

Die Internationale Journalisten-Föderation (IJF) in Brüssel mit über 600.000 Mitgliedern in 125 Ländern hat eine neue Generalsekretärin: Die Journalistin und Gewerkschaftsaktivistin Beth Costa aus Brasilien. Sie löst Aidan White ab, der dieses Amt 25 Jahre lang inne hatte. Beth Costa arbeitete 20 Jahre lang als Fernsehjournalistin in Rio de Janeiro und Sao Paulo. Von 1998 bis 2004 war sie Präsidentin der brasilianischen Journalistengewerkschaft FENAJ. Internationale Erfahrung sammelte sie unter anderem von 2001 bis 2004 als Mitglied des IJF Executive Committee. Unser IJF-Vertreter Wolfgang Mayer, der letztes Jahr ins Administrative Committee als höchstes politisches Organ der IJF…
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Funkstille

„Wir haben eine Schlacht gewonnen, aber noch nicht den Krieg“, heißt es reichlich militaristisch auf dem bekanntesten alternativen Journalistenportal Griechenlands, katalipsiesiea.blogspot.com. „Schon allein dass die Arbeitgeber nun über die Unterzeichnung eines Tarifvertrags nachdenken, ist ein Erfolg des Streikdrucks.“ Der Gewerkschaft der Redakteure der Athener Tageszeitungen, ESIEA, wurde bereits ein inoffizielles Angebot des Vorsitzenden des Verbandes der Athener Tageszeitungsverleger, EIHEA, gemacht. „Bevor wir verhandeln, muss aber ein offizielles Angebot auf den Tisch“, erläutert Antonis Davanellos, Generalsekretär der ESIEA im Gespräch mit M.
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