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Warum mache ich das eigentlich?

"Warum machst Du das eigentlich?" - Die Frage ist wiederkehrend - seit nunmehr 17 Jahren. Solange bin ich Mitglied, seit fast einem Dutzend Jahre Vorsitzender des Betriebsrates des zur WAZ-Gruppe gehörenden Zeitungsverlags Westfalen. In diesem reinen Redaktionsverlag - die verschiedenen technischen Betriebe sind in eigenen Firmen organisiert - erscheint die alt-ehrwürdige "Westfälische Rundschau". An ihr arbeiten täglich rund 250 festangestellte und zahllose freie KollegInnen in mehr als 30 Redaktionen. Sie werden vertreten durch einen siebenköpfigen Betriebsrat, der im übrigen über keine Vollfreistellung verfügt. Die gibt es gemäß Gesetzestext erst ab 300 Beschäftigten. Und…
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Lauschangriff gefährdet die Grundlagen der freien Presse

"Heute back ich, morgen brau ich, übermorgen hol ich der Frau Königin ihr Kind..." Der Plan ging nicht auf, der Kindesraub konnte verhindert werden - denn Rumpelstilzchen wurde belauscht. Ein typischer Fall der Gefahrenabwehr. Nicht nur im Märchen, auch heute sind solche Lauschangriffe, - technisch weit fortgeschritten - schon möglich und in den Polizeigesetzen der Länder längst erlaubt. Doch künftig soll nicht mehr nur zur Gefahrenabwehr gelauscht werden, auch bei der Strafverfolgung soll die Wanze dabei sein.
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Kritik an MDR-Plänen

Wie Ende Dezember '97 bekannt wurde, verhandelt der MDR mit der Neuen Deutschen Filmgesellschaft (NDF) über eine Beteiligung an der MDR-Tochter drefa Produktion und Lizenz GmbH. Die NDF gehört nach eigenen Angaben zu 77 Prozent dem Münchner Medienunternehmen Leo Kirch. Die drefa Produktion und Lizenz GmbH ist eine Tochterfirma der drefa Holding. Die Produktion und Lizenz GmbH hat unter anderem die Geschäftszweige Lizenzen, Film- und Videoproduktionen sowie Videotext.
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Inhaltsübersicht M 12/1997

Titelthema Bundesweite Warnstreiks ...begleiten die Tarifverhandlungen für Redakteurinnen und Redakteure an Tageszeitungen BDZV setzt auf Verschleppungstaktik Noch kein Durchbruch bei den Tarifverhandlungen Streiksplitter Und sie können’s doch: Streiken Die Warnstreiks im Überblick Signale zum Aufbruch gesetzt - aber nicht personell abgedeckt Fachgruppe Journalismus vertagt Vorstandswahl Medienmarkt Europa: Journalismus unter Druck 12. JournlistInnentag diskutierte Gestaltungsmöglichkeiten angesichts fortschreitender Medien- Internationalisierung Gemeinsame Initiative zum Zeugnisverweigerungsrecht [M] kennzeichnet Manipulation Allein speichern sie dich…
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Die Chancen von Reformen nutzen

Ein von kommerziellen und staatlichen Interessen unabhängiger Sender, der die Sorgen und Nöte, die Ziele und Vorstellungen der Bürger seines Bundeslandes in seinem Programm widerspiegelt, seine Zuschauer und Zuhörer sachgerecht und umfassend informiert und damit zum öffentlichen Meinungsbildungsprozeß beiträgt, gerät - um so ernsthafter er dieses betreibt - in von machtpolitischen und kommerziellen Gelüsten getriebene Auseinandersetzungen.
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Und sie können es doch: streiken!

Auch Journalistinnen und Journalisten haben irgendwann die Schnauze voll und werfen die Brocken hin. Seit langem zeichnet sich ab, daß der BDZV die Machtprobe mit IG Medien und DJV sucht. Bange Frage bei Zusammenkünften der Tarifkommission und bei Vorstandssitzungen: Wie mobilisieren wir unsere Kolleginnen und Kollegen? Aus vielen Redaktionen wurde berichtet, beim Thema Tarifpolitik schauen sich die Redakteurinnen und Redakteure auf die Fußspitze. In der bisherigen Tarifrunde hat kaum jemand daran gedacht und nun streiken sie doch - zwar nicht alle, aber immer mehr. Im folgenden - ohne Gewähr auf Volllständigkeit - ein Überblick über die Aktionen.
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Allein speichern sie dich zum Nulltarif ein

Online-Zeitungen, Pressedatenbanken und CD ROM: AG Urheberrecht der Fachgruppe Journalismus für Wahrnehmung durch Verwertungsgesellschaften Ich stutze. Diese Zeile kommt mir bekannt vor, obwohl sie mitten im Wort beginnt und ein Eigenname verstümmelt ist. Ich suche auf den Internet-Seiten der Handelsblatt-Tochter GENIOS Web-Search nach einem Artikel, den ich 1994 für die "Frankfurter Rundschau" geschrieben hatte. Registrierung mit Name, Adresse und Kontoverbindung, dann FR-Datenbank auswählen. Unter meinem Autorennamen werde ich dort allerdings nicht fündig. Kein Eintrag. Nur der Nachname? Ein Titel, aber nicht von mir. Also Stichwortsuche. 20 Titel, drei von mir. Zwei sehe ich mir…
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Kinderkram und Tagewerk

Dienstagmorgen, 6.30 Uhr. Der Abend im Fotolabor war lang und der Kleine auch noch zweimal wach ... Ich stehe müde im Bad. "Wie wird Joghurt gemacht? Und wer tut die Erdbeeren da rein?" Sean ist vier und im besten Fragealter. Da ich vor kurzem beruflich in einer Molkerei zu tun hatte, kann ich dem Kind korrekt antworten, ohne groß darüber nachdenken zu müssen. Nachdenken funktioniert erst später im Auto auf dem Weg zum Kindergarten. Die zwei hinten in ihren Kindersitzen sind ausnahmsweise friedlich, hauen sich keine Spielzeugautos auf den Kopf, öffnen weder Gurte noch Fenster.
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BDZV setzte auf Verschleppungstaktik

Am 9. Dezember hat der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger der IG Medien die Fortsetzung der Tarifverhandlungen für die Redakteurinnen und Redakteure an Tageszeitungen für Sonntag, 14. Dezember, angeboten. Die Verhandlungen sollen ab 11 Uhr in Frankfurt am Main stattfinden.
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Nicht länger für einen schlauen Satz zweimal dumm lächeln

"20 Jahre und (k)ein bißchen weiter?" Barbara Schönfeldt, Journalistin, von Anfang an dabei und somit zur "Gründungsmutter" avanciert, gefiel der Titel "mit dem verschämten ,k’", den die SDR-Frauen für die Jubiläums-Veranstaltung im großen Sendesaal der Villa Berg ausgesucht hatten, keineswegs. "Das Ende der Bescheidenheit" sei längst eingeläutet. "Wann hören Frauen endlich auf, ständig ihre Bescheidenheit mit sich herumzuschleppen, sich immer wieder klein zu machen?" Der Verlauf der Tagung, die etwa 350 ARD-, ZDF-, ORF- und auch einige SRG-Frauen zusammenführte, machte dann auch deutlich, daß die Frauenarbeit in den öffentlich-rechtlichen Sendern sich nicht zu…
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Privatfunkbeschäftigte definieren medienpolitische Positionen

"Medienpolitik geht uns alle an!" Mit diesem Slogan war in der IG Medien vor drei Jahren erstmals der Versuch unternommen worden, eine Debatte über einheitliche medienpolitische Grundsatzpositionen unter Einschluß des privatwirtschaftlichen Bereichs in Gang zu setzen.
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Justizminister für besseren Schutz des Redaktionsgeheimnisses

Journalisten sollen besser vor Beschlagnahmungen geschützt werden: Die Justizminister der Bundesländer haben auf ihrer Herbstkonferenz beschlossen, den Grundsatz der Verhältnismäßigkeit deutlicher herauszustellen.
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Medienmarkt Europa: Journalismus unter Druck

Skepsis gegenüber den Verheißungen einer neuen Medienlandschaft sei mehr als angebracht, riet IG-Medien-Vorsitzender Detlef Hensche und forderte ungehinderten Zugang der Medien zu allen öffentlichen Ereignissen. Unter dem Motto "Medienmarkt Europa: Journalismus unter Druck" diskutierten Medienexperten und etwa 100 Interessierte auf dem 12. JournalistInnentag der Fachgruppe Journalismus der IG Medien am 29. November im Stuttgarter Rathaus. Die zunehmende Internationalisierung der Medienindustrie wurde unter dem Aspekt der veränderten arbeitsmarkt- und sozialpolitischen Rahmenbedingungen beleuchtet, über Möglichkeiten zur Formierung von Gegenkräften wurde debattiert.
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[M] kennzeichnet Manipulationen

Eine Kennzeichnungspflicht für Bildmanipulationen soll den Wert dokumentarisch-publizistischer Fotos sichern. Darauf haben sich die wichtigsten Interessenverbände im Bereich der Fotografie und des Journalismus geeinigt und ein entsprechendes Memorandum verfaßt.
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Gemeinsame Initiative zum Zeugnisverweigerungsrecht

Zum ersten Mal haben sich die wichtigsten Organisationen von Presse und Rundfunk auf eine breite Gesetzesinitiative zum Zeugnisverweigerungsrecht verständigt. In einem gemeinsamen Gesetzentwurf fordern sie die Erweiterung dieses Rechts zum Schutz der Informanten und des Redaktionsgeheimnisses; zugleich treffen sie wirksame Vorkehrungen gegen unangemessene Übergriffe der Justiz auf Redaktionen und Journalisten.
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Handy auf dem Spielplatz

Mein erstes Erlebnis als "Freier mit Kind" hatte ich, als meine Tochter wenige Monate alt war. Ich sollte einen nicht tagesaktuellen Hörfunkbeitrag mit O-Tönen für einen ARD-Sender produzieren. Reine Routine. Ich schrieb also das kurze Stück und faxte es an die Redaktion. Mein Auftraggeber, ein festangestellter Kollege mit Zeitvertrag, hatte inhaltlich abgesehen von Kleinigkeiten nichts auszusetzen. "Kommen Sie doch rüber und nehmen Sie das gleich auf, ich will das morgen früh senden", teilte er mir telefonisch mit. Auch das eigentlich normale Routine. Nur: für "Freie" mit Kleinkindern ist vieles nicht normal. Der Anruf des Redakteurs erreichte mich um zwei Uhr mittags in meinem…
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