Medienpolitik

Ein ungewohntes Bild

Eine Kundgebung auf offener Straße für mehr Pressefreiheit, Redakteure, die wegen der Zensur von Parteifunktionären Arbeitsniederlegungen ankündigten: In der chinesischen Medienlandschaft passierten Anfang Januar Dinge, die man kaum für möglich hielt.
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Aktion für Somyot Prueksakasemsuk, Thailand

Rechtsstaat sieht anders aus: Der Gewerkschafter und Herausgeber der Zeitschrift „Voice of Thaksin“ (Stimme von Thaksin), Somyot Prueksakasemsuk, ist seit fast zwei Jahren im Gefängnis. Dabei wurde in seinem Prozess bis heute kein Urteil gesprochen. Die Behörden haben seine Anträge auf Freilassung gegen Kaution dennoch wiederholt zurückgewiesen.
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Syrischer Journalist geehrt

Reporter ohne Grenzen ehrt den syrischen Journalisten Mazen Darwish als Journalist des Jahres 2012. „Darwish hat sein Leben riskiert, um Menschenrechtsverletzungen in Syrien zu dokumentieren“, sagte ROG-Geschäftsführer Christian Mihr in Berlin.
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Webseite für zensierte Inhalte

Reporter ohne Grenzen hat bereits Ende November eine neue Webseite für zensierte Inhalte freigeschaltet. Auf www.wefightcensorship.org sind Artikel und Videos zugänglich, die in bestimmten Ländern nicht in den Medien auftauchen oder für die ihre Urheber verfolgt werden.
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Freie Presse im Aufwind

Das Reformtempo von Myanmar (Birma) erinnert an einen alten Hit der Rockband Fehlfarben: „Keine Atempause, Geschichte wird gemacht, es geht voran!“ Das lange isolierte Myanmar ist seit der Machtübernahme der quasi-zivilen Reformregierung von Präsident Thein Sein ein Land im Übergang von einer Militärdiktatur zu einer offenen Gesellschaft. Der Umbruch ist radikal – obwohl die alte Junta den Übergang choreographiert hat und dank der maßgeschneiderten Verfassung das Militär noch immer die Marschordnung bestimmt. Ein Gradmesser für den Erfolg des „Yes, we can“ à la Myanmar wird die Pressefreiheit sein. Um die ist es zunächst gut bestellt.
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Bauern als Filmemacher

Kuba zählt in Lateinamerika und der Karibik zu den Ländern mit einer langen Film- und Kinotradition. Das Nationale Filminstitut ICAIC, die Hochschule der Künste ISA in Havanna oder auch die Internationale Kino- und Filmhochschule EICTV genießen hohes Ansehen. Zählt man noch andere kulturelle Einrichtungen hinzu, wähnt sich die Hauptstadt zu Recht als kultureller Schmelztiegel der Region. Aber auch die kommunale Filmproduktion in der Sierra Maestra kann sich sehen lassen.
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Weniger bedrucktes Papier

In der US-amerikanischen Zeitungslandschaft hat Endzeitstimmung eingesetzt. Immer mehr Blätter verzichten darauf, jeden Tag auf bedrucktem Papier zu erscheinen. Sie wandern stattdessen ins Internet ab. Als im vergangenen Mai die in New Orleans beheimatete The Times-Picayune bekannt gab, künftig nur noch dreimal in der Woche gedruckt zu werden, ansonsten aber online zu erscheinen, war ein Höhepunkt der Flucht in das Internet erreicht: New Orleans war die erste US-amerikanische Großstadt, die ohne tägliche Zeitung auskommen muss. „Das Zeitungsgeschäft ist in einem Zustand anhaltender Qual“, fasste der Branchenbeobachter Alan Mutter die Lage zusammen. Insgesamt gelten lokale…
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Massenentlassungen bei Telemadrid

Ein Gesetz der konservativen spanischen Regierung hatte 2012 Privatisierungen im öffentlich-rechtlichen Fernsehen und Rundfunk ermöglicht. Längst wird in Madrid und in Valencia die große Axt an Regionalsendern angesetzt. Die Zahl der Beschäftigten wird bei RTVV in Valencia in den nächsten Monaten um 1.200 auf 500 verringert. Mitte Januar wurden bei Telemadrid auf einen Schlag von 1.170 Beschäftigte 860 entlassen. Betriebsräte, Gewerkschaften und Kritiker sprechen von „Säuberung“.
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Kein Land der Zeitungsleser

Im Zuge der aktuellen Entwicklungen in der Medienbranche, die von Zeitungsschließungen, Fusionen und zunehmender Mantelproduktion für mehrere Titel sowie neuen journalistischen Formen im Internet geprägt ist, wird in Deutschland wieder über Möglichkeiten der Presseförderung diskutiert. Auch ver.di ist Frank Bsirske zufolge offen „für alternative Finanzierungsmodelle zum Erhalt der Presse- und Meinungsfreiheit“. Allerdings nicht ohne die Verlage in die Pflicht zu nehmen, selbst in journalistische Qualität zu investieren und auch Bezahlmodelle im Internet – sinnvoll verzahnt mit Print – voranzutreiben, sagte der ver.di-Vorsitzende gegenüber dapd. In anderen…
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Mediendienst Integration

Die Kopftuch tragende Muslima als Sinnbild der türkischen Frauen in Deutschland – Klischees wie diese prägen die Berichterstattung über Migration und Integration, die oft diskriminierend und emotional aufgeladen ist. Wer den neuen „Mediendienst Integration“ zu Rate zieht, erfährt, dass nur 28 Prozent aller Türkinnen in der Bundesrepublik ein Kopftuch tragen, das für diese Bevölkerungsgruppe so „repräsentativ ist wie eine Lederhose in einem Bericht über Deutsche“.
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Zaghafter Wandel in Chile

Die Medienlandschaft des südamerikanischen Landes ist zu großen Teilen im Besitz vermögender Familien und ihrer Wirtschaftsimperien. Doch neue Onlineportale und ein landesweiter Radiosender halten dagegen.
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EU-Parlament: Schluss mit Buy-out-Verträgen

Das Europäische Parlament fordert, dass Maßnahmen ergriffen werden, um die rechtliche Position von Urhebern und ausübenden Künstlern zu garantieren, sie „fair“ und „angemessen“ zu vergüten und die Praxis der Buy-out-Verträge zu beenden. Diese Forderungen finden sich in einem Beschluss zum „Grünbuch über den Online-Vertrieb audiovisueller Werke“ vom 11. September. Ein Grünbuch ist in der EU Grundlage, Begründung und erster Schritt zur Einleitung gesetzgeberischer Maßnahmen.
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Stimme des Widerstands

Vor einem Jahr, am 6. Dezember 2011 wurde die Journalistin Luz Marina Paz ermordet. Es war der 18. Journalistenmord in Honduras in nur knapp zwei Jahren. Als Reaktion auf Paz’ Tod bildete sich die Gruppe „Journalistinnen für den Frieden und die Meinungsfreiheit“. Die Journalistinnen zogen wenige Tage später wütend vor den Präsidentenpalast. Sie dringen seither auf die Aufklärung der Morde an ihren Kolleginnen und Kollegen.
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Wie eine Fliege an der Wand

Der Aufwand war enorm. Allein vierzig Kameras waren nötig, um eine Neugeborenenstation so auszustatten, dass alle möglichen Perspektiven erfasst werden konnten. Doch der Einsatz hat sich gelohnt: „One Born Every Minute“ war vor zwei Jahren einer der großen Programmerfolge bei Channel 4. Das Format gilt heute als Trendsetter für ein neues Genre.
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Massenentlassungen und Privatisierung

Die Sparwut in Spanien hat die öffentlich-rechtlichen TV- und Radiosender erreicht. Beim staatlichen Radio Televisión Española (RTVE) wird ebenso die Schere angesetzt, wie bei den regionalen Sendern, die durch die jeweiligen Regionalverwaltungen subventioniert werden. Ein neues Gesetz der konservativen Regierung unter Mariano Rajoy ermöglicht es, Sendeanstalten zu privatisieren. Mehrere Regionen haben bereits angekündigt, davon Gebrauch machen zu wollen. Nach einer Sanierung sollen die Sender verkauft werden. Tausende Mitarbeiter fürchten um ihren Job.
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Komplexitätsfalle

„Europa ist ja nicht immer eine Umarmung sich liebender Partner, sondern oft auch griechisch-römisch oder Freistil“, konstatierte zu Beginn Rolf-Dieter Krause, langjähriger Brüssel-Korrespondent der ARD. Die Gültigkeit dieser Aussage lässt sich derzeit tagtäglich in den Medien nachvollziehen. Griechen-Bashing, Streit um Eurobonds, Kritik am Merkel-Kurs – kein Projekt bringt in Europa so viel Unfrieden wie der Euro.
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