Medienpolitik

Bissig und aufmüpfig

„The Clinic“ begann eigentlich als Flugblatt, das sich über Pinochet lustig machte. 12 Jahre später ist sie die meistgelesene Zeitschrift Chiles und behauptet sich auf einem Printmarkt, den zwei Großverlage unter sich aufgeteilt haben. Der Gründer und Chefredakteur hat keine journalistische Ausbildung, aber er kann den Erfolg erklären.
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Schwerpunkt Pressefreiheit: Aufbruchstimmung

Pressefreiheit? Die Zeit ist reif dafür wie nie zuvor, meinen die Journalistenorganisationen in der arabischen Region. Deshalb brachte die Internationale Journalisten-Föderation (IJF) mit Unterstützung der Friedrich-Ebert-Stiftung Gewerkschaftsvertreter aus über einem Dutzend arabischer Länder in Casablanca zusammen. Unter dem Motto „Wind der Veränderung – lasst uns eine Agenda für die Medien setzen“ kamen sie aus dem Oman und Bahrain ebenso wie aus Tunesien und Marokko, aus Somalia ebenso wie aus dem Sudan, Jordanien und dem Libanon, Kuwait und Mauretanien, den Vereinten Arabischen Emiraten, Palästina und dem Jemen.
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Schwerpunkt Pressefreiheit: Freier, schneller und konsequenter

Der arabische Fernsehsender al-Dschasira gilt für viele als ein Mitauslöser der Revolutionen in Tunesien und Ägypten. Aktham Suliman, Deutschlandkorrespondent des Senders, widerspricht dieser These und rechnet dennoch für die Zukunft mit großen Veränderungen in der arabischen Medienlandschaft. M | Tunesien, Ägypten, Libyen, aber auch Syrien, Jemen oder Bahrain: Die arabische Welt schreit lautstark nach politischen Veränderungen. Es gibt die These, dass Medien wie das Internet oder eben auch al-Dschasira dabei eine entscheidende Rolle spielen. Sehen Sie das auch so? AKTHAM SULIMAN | Es ist immer einfach Modelle aufzustellen, vor allem, wenn eine Situation rätselhaft ist.…
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Schwerpunkt Pressefreiheit: Arabischer Frühling

Seit Dezember ist die Welt in Nordafrika und am Golf nicht mehr so wie sie jahrzehntelang war. In Tunesien und Ägypten gelang es – meist jugendlichen – Protestierern, die verhassten Regime zu stürzen. Auch die Pressefreiheit profitierte in diesen Ländern. Danach allerdings geriet der arabische Frühling ins Stocken: In Libyen tobt ein Bürgerkrieg, und auch in Syrien will ein Alleinherrscher die Macht nicht abgeben. Für einheimische und auch ausländische Journalisten ist die Berichterstattung oft schwierig und gefährlich. Ein Überblick anlässlich des Internationalen Tages der Pressefreiheit am 3. Mai.
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Junge Zeitung in Südafrika

Südafrikas stark konzentrierter Zeitungsmarkt hat einen neuen Bewerber. Das überregionale Blatt The New Age gilt als regierungsfreundlich, gibt sich aber unabhängig. Die junge Zeitung hat das Potenzial, Regierungsarbeit ausgewogen zu erklären – während sich die meisten übrigen Titel auf kritischem Kollisionskurs mit der Politik befinden.
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Für mehr Solidarität

Die Internationale Journalisten-Föderation (IJF) in Brüssel mit über 600.000 Mitgliedern in 125 Ländern hat eine neue Generalsekretärin: Die Journalistin und Gewerkschaftsaktivistin Beth Costa aus Brasilien. Sie löst Aidan White ab, der dieses Amt 25 Jahre lang inne hatte. Beth Costa arbeitete 20 Jahre lang als Fernsehjournalistin in Rio de Janeiro und Sao Paulo. Von 1998 bis 2004 war sie Präsidentin der brasilianischen Journalistengewerkschaft FENAJ. Internationale Erfahrung sammelte sie unter anderem von 2001 bis 2004 als Mitglied des IJF Executive Committee. Unser IJF-Vertreter Wolfgang Mayer, der letztes Jahr ins Administrative Committee als höchstes politisches Organ der IJF…
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Funkstille

„Wir haben eine Schlacht gewonnen, aber noch nicht den Krieg“, heißt es reichlich militaristisch auf dem bekanntesten alternativen Journalistenportal Griechenlands, katalipsiesiea.blogspot.com. „Schon allein dass die Arbeitgeber nun über die Unterzeichnung eines Tarifvertrags nachdenken, ist ein Erfolg des Streikdrucks.“ Der Gewerkschaft der Redakteure der Athener Tageszeitungen, ESIEA, wurde bereits ein inoffizielles Angebot des Vorsitzenden des Verbandes der Athener Tageszeitungsverleger, EIHEA, gemacht. „Bevor wir verhandeln, muss aber ein offizielles Angebot auf den Tisch“, erläutert Antonis Davanellos, Generalsekretär der ESIEA im Gespräch mit M.
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Am Puls der Zeit

Wer über politische Filmemacherinnen auf dem Laufenden sein will, tut gut daran, das jährlich – abwechselnd in Dortmund und Köln stattfindende – Internationale Frauenfilmfestival (IFFF) zu besuchen. Die in Dortmund gezeigten Spiel- und Dokumentarfilme sind Gradmesser, bei welchen Themen „Handlungsbedarf besteht, die Welt zu verändern“. Unter anderem ging es um den Klimawandel, Fluchtbewegungen und soziale Ausgrenzung, sowie den medialen und politischen Umgang mit der Gefahr atomarer Verseuchung, den Krieg in Afghanistan und radikalen Feminismus.
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Rechercheerfolge

Der US-amerikanische Zeitungsmarkt steckt in der Krise. Große Zeitungen mussten massiv Personal abbauen, die Qualität leidet. In diesem Umfeld hat das Milliardärsehepaar Herbert und Marion Sandler aus San Francisco vor mehr als drei Jahren beschlossen, den investigativen Journalismus jährlich mit zehn Millionen Dollar zu unterstützen. Gemeinsam mit dem damaligen Redaktionsleiter des Wall Street Journals, Paul Steiger, gründeten sie die Organisation ProPublica mit Sitz in New York, der Steiger als Chefredakteur vorsteht. Mehr als hundert Geschichten hat ProPublica seitdem recherchiert und dafür in diesem Jahr zum zweiten Mal den Pulitzer-Preis erhalten.
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Wo sitzt das Leck?

Es gab in den letzten Jahrzehnten keine Enthüllung journalistischer Art, die amerikanische Politiker so aus der Fassung gebracht hatte, wie die Ankündigung, rund 251.287 Depeschen des US-Außenministeriums veröffentlichen zu wollen. Bis Ende April wurden rund 10.000 Depeschen veröffentlicht. Allein diese Depeschen lösten vielerorts kleinere und größere politische Erdbeben aus, wo sich offizielle und vertrauliche Äußerungen voneinander eklatant unterschieden. Wie sehen die Perspektiven für diese Art radikaler Transparenz aus?
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Giftige Mischung

Wer in den Staaten Südosteuropas als Journalist arbeitet, lebt mitunter gefährlich. Zwar wird man die Situation aller Staaten nicht über einem Kamm scheren können, aber die generelle Einschätzung der Organisation Reporter ohne Grenzen (ROG) liest sich so: „Wir beobachten die Lage der Pressefreiheit in vielen südosteuropäischen Staaten, namentlich auf dem Balkan mit großer Sorge. In einer Reihe von Staaten stehen Medien unter dem Einfluss von Wirtschaftsunternehmen und politischen Akteuren, die auch auf die Inhalte Einfluss nehmen.“
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Zu Unrecht verweigert

Von Peter Nowak | Klagen lohnt sich. Diese Erfahrung konnten im Jahr 2010 Kamil Majchzak (siehe M 12/2010) und Friedrich Burschel (in dieser Ausgabe) machen. Beiden Journalisten war die Akkreditierung zum G8- bzw. Natogipfel zu Unrecht verweigert wurden, wie die Gerichte feststellten. Schon die Datensammlung, die zu der Ablehnung führte, war rechtswidrig. Ende gut – alles gut? Leider nicht.
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Neue Mediengewerkschaft

In der Schweiz ist eine neue Gewerkschaft entstanden. Am 3. Dezember 2010 haben 300 Delegierte der Gewerkschaften Kommunikation und comedia auf einem Fusionskongress im Stade de Suisse in Bern die Gewerkschaft Medien und Kommunikation syndicom gegründet.
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BBC im Streik

Nachdem am 5. und 6. Oktober beinahe bei der BBC (British Broadcasting Corporation) gegen geplante Verschlechterungen der Rentenregelungen gestreikt worden wäre (M berichtete), war es am 5. und 6. November dann wirklich soweit. Ab 0 Uhr nachts streikten die 4000 BBC-Journalisten, der World Service eingeschlossen.
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Reporteros auf Recherchetour

Gustavo Gorriti ist Redaktionsleiter von IDL-Reporteros, einem ehrgeizigen Projekt, das den investigativen Journalismus in Peru wiederbeleben will. Dabei kann sich der 62-jährige auf internationale Unterstützung verlassen – eine Blaupause für andere Länder?
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Noch ein weiter Weg bis zur EU

Zweieinhalb Jahre nach der Unabhängigkeitserklärung steht das Kosovo vor vielen Problemen. Angesichts von Armut, Arbeitslosigkeit und schlechter Infrastruktur scheint die Medienfreiheit ein zweitrangiges Problem. Doch wer soll von den Mängeln in der Demokratie oder der Korruption erfahren, wenn Zeitungen und Fernsehsender unter dem Einfluss der Regierungspartei stehen?
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