Medienpolitik

Solidaritätsbesuch

"Mit Eurem Streik realisiert ihr ein Stück konkreter Rundfunkfreiheit in Europa", erklärte Peter Völker, Bundesgeschäftsführer der Fachgruppe Rundfunk und Film beim Hauptvorstand der IG Medien, anlässlich einer Solidaritätsveranstaltung mit rund 8000 Prager Bürgerinnen und Bürgern vor dem Gebäude der besetzten Nachrichtenredaktion des tschechischen Senders Ceská Televize (CT).
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Aus der Not eine Tugend gemacht

Südafrikas Übergang von einem diktatorischen und rassistischen Regime zu einem freien, demokratischen Vielvölkerstaat ist historisch einzigartig. Die Wahl des wohl prominentesten politischen Gefangenen Nelson Mandela 1994 zum ersten Präsidenten eines neuen Südafrikas und der dann eingeleitete Versöhnungsprozess gelten bis heute als vorbildlich. Eine wichtige Rolle in diesem Prozess spielten von Anfang an die Medien.
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Solche Berichte bitte künftig vermeiden

"Kritische Beiträge muss eine Regierung aushalten", meint Sabine Sparwasser, stellvertretende Pressechefin des Auswärtigen Amtes (AA). Doch der bisweilen joviale Ton des nun von Josef Fischer geleiteten Amtes kann schnell umschlagen. Das musste auch Albrecht Kieser erleben, dessen Hörfunkbeitrag "Asylrecht und Diplomatie - die Lageberichte des Auswärtigen Amtes" im Mai der Deutschlandfunk ausstrahlte. Knapp zwei Wochen später ging ein Schreiben der Presseabteilung an die zuständige Redaktion, in dem das Amt fordert, "zukünftig ähnlich einseitige und unausgewogene Berichte wie die von Herrn Kieser" zu vermeiden.
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Nur noch „Präventions- und Krisenradio“

Auf heftige Kritik der Betroffenen sind die Vorstellungen der Bundesregierung zur Reform der Deutschen Welle gestoßen. Redakteursausschuss und IG Medien warnen vor einer Gefährdung der grundgesetzlich garantierten Unabhängigkeit des Rundfunks.
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Eine Zeitschrift ehemaliger Feinde

Die jüngsten Bilder aus Nordirland zeigen altbekannte Szenen: Märsche protestantischer Traditionalisten, die einen mehr als dreihundert Jahre zurückliegenden Triumph zelebrieren, katholische Anwohner, die sich provoziert und gedemütigt fühlen, Straßenschlachten mit Polizei und Armee. Es scheint, als habe es den Friedensprozess der vergangenen Jahre nie gegeben. Die Zeitschrift "The Other View" will gegensteuern.
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Nur noch wirtschaftliche Kriterien?

Spätestens nach den US-amerikanischen Präsidentschaftswahlen im November, so die Ein-schätzung zahlreicher Experten, werden die Verhandlungen der Welthandelsorganisation WTO weiter gehen. Im Rahmen des DienstleistungsabkommensGATS (General Agreement on Tarifs and Services), das der WTO angegliedert ist, sollen dort voraussichtlich auch Weichen für den Medien- und Unterhaltungssektor gestellt werden. Die Leistungen der Telekommunikation sind zwar schon im GATS enthalten, vergleichbare Abkommen gelten allerdings noch nicht für die Verbreitung von Rundfunkprogrammen über Kabel und Satellit, werden aber angestrebt.
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EU-Kommission muss TV-Finanzierung prüfen

Die EU-Kommission muss die Finanzierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks künftig gründlich prüfen. Dies entschied Anfang Mai das Europäische Gericht Erster Instanz (EuG) in Luxemburg. Erfolg hatte dort eine Klage des privaten portugiesischen Fernsehanbieters SIC.
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Alles inszeniert?

Die kommerziellen Medien sind zu einer entscheidenden antidemokratischen Macht in den USA geworden. Mit dieser These warf der Medienökonom Robert McChesney von der Universität Illinois einen für hiesige Verhältnisse ungewohnt scharfen Blick aufs Gewerbe. McChesney ist Autor eines in den USA viel diskutierten Buches "Rich media, poor democracy" und sprach auf der Cologne Conference im Rahmen des Kölner Medienforums.
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„Ich will es schwer machen wegzusehen“

Es ist schon ein merkwürdiges Phänomen, nach jedem Krieg im letzten Jahrzehnt, der bedeutend genug war, über Wochen oder Monate von den großen Medien behandelt zu werden, nach jedem mediatisierten Krieg also, beginnt eine Diskussion darüber, was wir Journalisten alles falsch gemacht haben. Golfkrieg - Bosnienkrieg - und jetzt der Kosovokrieg.
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„Die Kunst der Stunde ist Widerstand“

Die Leitung der Diagonale, der jährlichen österreichischen Filmschau, hatte bewusst keinen Politiker als Redner eingeladen; also saß Burgschauspieler und Staatssekretär Morak am Eröffnungsabend stumm im Parterre. Aber die Politik holte die Filmschau gleich ein.
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Wir schreiben über unsere eigenen Probleme

Parvin Ardalan, geboren 1966, arbeitete als Journalistin im Iran für mehrere Zeitungen, darunter auch zusammen mit Faradsch Sarkuhi für die Literaturzeitschrift "Adineh". Am gleichen Tag wie Sarkuhi wurde sie 1996 verhaftet. Sie kam wieder frei, musste aber aus Furcht vor erneuter Verhaftung in den Untergrund gehen - und konnte danach nicht mehr journalistisch arbeiten. Im März und April war sie auf Einladung von Reporter ohne Grenzen in Deutschland. Inzwischen ist sie wieder in ihre Heimat zurück gekehrt. Ob sie dort wieder in ihrem Beruf arbeiten kann, ist ungewiss.
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Mit der „Axt“ durchs Management

Die Trendwende an der Spitze der britischen Rundfunk- und Fernsehgesellschaft BBC war schon in seiner Antrittsrede vor rund 400 ausgesuchten BBC-Mitarbeitern aller Bereiche spürbar. Der bisherige Boss des privaten Medienkonzerns Pearson TV begrüßte diese kurz und knapp: "Hallo, ich bin Greg Dyke. Meine Mitarbeiter nennen mich Greg!".
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Journalistinnen und Journalisten ohne Computer

Das Interesse an den "Ersten Afrikanischen Internationalen Pressetagen" im April in Hamburg hätte größer sein können: Während rund 50 Kolleginnen und Kollegen vom schwarzen Kontinent angereist waren, fanden neben mehreren Dutzend Lobbyisten und Afrika-Experten nur wenige deutsche Journalistinnen und Journalisten den Weg zum Kongress im Gruner + Jahr Verlagshaus.
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Zwischen Repression und Regenbogen

Die South African Broadcasting Corporation (SABC) wurde 1936 als Hörfunksender gegründet. Erst seit 1976 strahlt sie auch Fernsehprogramme aus. Als Rundfunkmonopolist war sie zu Apartheidszeiten Sprachrohr und Propagandainstrument der Regierung. Heute ist sie der größte Radio- und TV-Anbieter des Landes und, wie es der frühere Fernseh-Nachrichtenchef Allister Sparks formulierte, "die am radikalsten rekonstruierte Institution Südafrikas"1.
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„Der Reichtum der Mogule geht einher mit publizistischer Armut“

"Ihr könnt mich dämonisieren damit, dass Ihr das Wort Macht benutzt. Aber das bringt doch erst den Spaß, oder? Dieses kleine Stück der Macht zu besitzen." Nein, es gehe nicht ums Geld sicher nicht im Sinne von Mega-Money. Viel mehr genieße er diesen Einfluss, der mit einer Zeitung komme. So oder ähnlich hat sich Rupert Murdoch immer wieder zu seiner Passion geäußert, die Medienwelt erobern zu wollen. Zumindest beschreibt ihn so sein bisher wohl bedeutendster Biograph William Shawcross, der ihn den "Direktor im Informationszirkus" (1993) nennt.
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Workers World Radio

Martin Jansen sitzt mit zuversichtlicher Miene inmitten von Computern, Lautsprechern, digitalen Schneidemaschinen, Mikrophonen und Abspielgeräten. Seit mehr als einem Jahr hat der Mitarbeiter des Arbeiterbildungszentrums TULEC (Trade Union Library and Education Center) alle Hebel in Bewegung gesetzt, um die Finanzierung für die Grundausstattung des Studios sicherzustellen. Ab Februar 2000 wird Workers World Radio Productions seine Arbeit im südafrikanischen Kapstadt aufnehmen.
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