Meinung

Verschwunden – Aufklärung verlangen

Was kann im Alltag nicht alles verschwinden. Schlüssel aus Handtaschen, Dateien von Festplatten, Kopfschmerz nach einer Tablette. Doch wenn Menschen verschwinden, ist das Horror. Unerträglich für Angehörige, Freunde, Mitstreiter_innen, ein Verlust womöglich für die Sache, die eine Person vertritt. Im Fall von Jean Bigirimana trifft all das zu. Seit zwei Jahren herrscht Ungewissheit über das Schicksal des burundischen Reporters, der für das unabhängige Nachrichtenportal Iwacu gearbeitet hat.
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Es braut sich was zusammen

Die im Grundgesetz fest geschriebene Pressefreiheit gilt immer und in jedem Fall. Doch wenn ich sehe, was in diesen Tagen in Dresden und in Stuttgart, was beim Kyffhäuser-Treffen der AfD in Sachsen-Anhalt und nicht zuletzt beim G20-Gipfel im vergangenen Jahr in Hamburg vor sich geht, dann wird mir Angst und Bange. Unser Land braucht einen Plan, wie das Grundrecht auf Pressefreiheit und sein Schutz von Ämtern, Behörden und Dienststellen wirksam durchgesetzt werden können!
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Zeit zum Umdenken: Die Musik spielt längst woanders

Erstmals heimst Netflix mehr Nominierungen für den US-Fernsehpreis Emmy ein als die klassischen Fernsehsender. Zur gleichen Zeit wettert die RTL-Chefin gegen ARD und ZDF, die sich mit ihren Programmen zu sehr ausgebreitet hätten. Betrachtet man beide Nachrichten zusammen, zeigt sich: Die privaten Sender verkämpfen sich an der falschen Front.
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Wer sich nicht wehrt, der lebt verkehrt

Es ist eine Binsenweisheit: Wer sich nicht wehrt, der lebt verkehrt. Für Freie oder Solo-Selbstständige schien das bislang nicht zuzutreffen oder die absolute Ausnahme einer bitteren Regel zu sein. Weit gefehlt: Wer bislang dachte, Freie könnten nicht streiken oder sich anderweitig kollektiv für ihre Interessen einsetzen, der ist nun eines Besseren belehrt. Und zwar in einem kurzen Zeitraum gleich mehrfach: bei der Deutschen Welle, der Eßlinger Zeitung, bei Radio Hamburg!  
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Fürth: Honorarfrei – ein Skandal!

Immer wieder versucht die öffentliche Hand mit zweifelhaften Methoden an Bilder oder Grafiken zu kommen, die sie dann auf ewig honorarfrei nutzen kann. Dieser Tage missbraucht die Stadt Fürth einen Fotowettbewerb für diesen Zweck. In der Ausschreibung wird allen Teilnehmer_innen die Zustimmung abverlangt, dass die eingereichten Arbeiten über Wettbewerb und Ausstellung hinaus unentgeltlich uneingeschränkt und ohne jegliches Honorar weiterhin genutzt werden dürfen. Das ist ein Skandal! 
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Die Rundfunkpolitik ist jetzt am Zug

Aufatmen – der Rundfunkbeitrag ist verfassungskonform! Damit haben die obersten Richterinnen und Richter in Karlsruhe ein weiteres Mal dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk den Rücken gestärkt. Denn eine sichere Finanzierung ist und bleibt das Fundament jeder guten Arbeit. Das wurde vom Bundesverfassungsgericht mit einer neuen Argumentation für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk untermauert.
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Die Nacktheit im Fernsehen

Eine Zeitlang war Nacktheit im Fernsehen auch dank vieler freizügiger Angebote der Privatsender so normal, dass sich kaum noch jemand daran zu stören schien. Mittlerweile hat sich der Trend jedoch derart ins Gegenteil gekehrt, dass das nudistische RTL-Format „Adam sucht Eva“ zur Ausnahme wird. Liegt es am Zeitgeist, erregt nackte Haut in Zeiten von YouPorn keine Aufmerksamkeit mehr oder sitzen an den entscheidenden Stellen bei den Sendern inzwischen viel mehr Frauen als früher, weshalb der männliche Blick nicht mehr dominiert?
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Von Frauen-Bashing bis reichlich gequält

Vorläufige Bilanz wenige Tage vor dem Finale der Fußball-WM: Die Quoten stimmten, die Leistungen schwankten, und die von den Funktionären gern beschworene Trennung von Sport und Politik war und ist eine Schimäre. Wenn es nach einigen politischen Scharfmachern gegangen wäre, hätte diese WM gar nicht erst stattfinden dürfen. Durchbruch an der Geschlechterfront: Die ARD sucht eine weibliche Fußballkommentatorin.
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Bereit für einen heißen Streiksommer

Wie hältst Du's mit dem Streik? Vor diese Frage sind in diesen Tagen unsere Mitglieder in den Streikbetrieben der Zeitungsbranche gestellt worden. Anlässlich der Urabstimmung wurde ihre Bereitschaft erkundet, für das Durchsetzen der Forderungen unserer Gewerkschaft bei Bedarf auch an einem unbefristeten Arbeitskampf teilzunehmen. Das Ergebnis ist eindeutig: Fast 90 Prozent der befragten dju-Mitglieder haben sich dafür ausgesprochen.
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Datenschutz: Mehr Sensibilität gefragt

Die europäische Datenschutz-Grundverordnung ist in Kraft. Mancherorts wird Aufregung simu­liert. Fraglich jedoch, ob es je zu einer Abmahnwelle kommt. Und ob daraus ein so lukratives Geschäft wie im Urheberrecht/ Copyright wird, werden die Gerichte entscheiden. So lange müssen wir die Nerven bewahren – und natürlich die Datenschutzbestimmungen auf unseren Websites und Blogs auf den aktuellen Stand bringen. Dass wir uns dabei en passant damit beschäftigen, welche Anbindungen an Soziale Netzwerke, welche Einbindungen von Video- und Tondienstleistern wirklich nötig, welche Statistiken datenschutzfreundlich sind, kann nicht schaden.
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Schlusslicht bei der Behördentransparenz

Ende Mai ist in Hessen das Informationsfreiheitsgesetz in Kraft getreten. Damit soll allen Bürgerinnen und Bürgern ein Recht auf Akteneinsicht bei öffentlichen Stellen eingeräumt werden. Allerdings sind die Regelungen so schlecht, dass die Reform weitgehend ins Leere laufen dürfte. Trotz massiver Kritik aus der Zivilgesellschaft und der Opposition hat die schwarz-grüne Landesregierung ein Gesetz verabschiedet, das eigentlich eine Mogelpackung ist.
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KI und Big Data zum Nutzen aller

Am 17. Mai ist Welttag der Telekommunikation und der Informationsgesellschaft. Motto in diesem Jahr: Der positive Nutzen von Künstlicher Intelligenz (KI) für die nachhaltige Entwicklung der gesamten Gesellschaft. Dazu zählen etwa die Förderung guter Gesundheitsvorsorge, nachhaltiger Städte oder des Klimaschutzes. Was das mit Medien und Journalismus zu tun hat, zeigen drei spannende Projekte, die ihre mittels KI und Big Data realisierten Geschichten in den Dienst der Gesellschaft stellen.
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Porträt des Journalisten Harald Gesterkamp vor grünen Bäumen

Alarmierendes jenseits von Sonntagsreden

Am 3. Mai, dem internationalen Tag der Pressefreiheit, wird traditionell Bilanz gezogen. Dabei lohnt es sich, nicht nur einen Blick auf die üblichen Verdächtigen wie China, Nordkorea oder Simbabwe zu werfen, sondern auch die dramatischen Zuspitzungen in einigen Ländern der Europäischen Union zu betrachten – darunter Diffamierungen, Drohungen und Morde.
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Noch zu wenig Schutz für Whistleblower

Die EU-Kommission hat einen Richtlinienentwurf vorgestellt, der Whistleblowern mehr Rechtssicherheit geben soll. Informanten, die ungesetzliche Praktiken enthüllen, sollen in der EU in Zukunft besser vor Entlassung oder sonstigen Repressalien geschützt werden. Ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung, wie man so schön kommentiert. Er kommt allerdings spät und ist schon vom Ansatz her mit Mängeln behaftet.
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Das Buch als Bauwerk menschlicher Würde

Bücher werden gebraucht. Das Internet darf nicht zur einzigen Plattform der Kommunikation werden. Unser Leben ist mehr als eine flüchtige Abfolge von Klicks und Tweets, in der wir leicht die Orientierung verlieren. Bücher helfen uns dabei, ein Bild von der Welt zu entwerfen, sie zu verstehen und zu deuten. Vielleicht auch immer wieder innezuhalten und zu fragen, wie wir eigentlich leben wollen. Auch im digitalen Zeitalter bleibt das Buch als Leitmedium unverzichtbar.
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Ausgewogenheit nur als Aushängeschild

Aktueller kann eine Sendung kaum sein. Nur einen Tag nach dem völkerrechtswidrigen, weil nicht mit UNO-Mandat ausgestatteten Luftangriff von USA, Großbritannien und Frankreich auf Syrien widmete „Anne Will“ sich der kriegerisch zugespitzten Situation im Nahen Osten. Doch blieben in der ARD-Talkrunde am vergangenen Sonntag (15.4.) die NATO-Apologeten weitgehend unter sich.
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