Rundfunk

„Gehste mit, biste hin!“

Ich belausche zwei WDR-Kollegen im Gespräch auf dem Weg zum Veranstaltungsraum. War es nun zwölf Jahre her, oder sogar mehr? fragten sie sich. Wie lange hatten sie keine Gewerkschaftsveranstaltung mehr besucht? Jetzt, wo der Westdeutsche Rundfunk darauf zusteuert, von seinen 4500 Beschäftigten rund 500 per "Outsourcing" in eigene Tochterunternehmen zu entlassen, war ihnen der Anlaß wichtig genug. Rund 220 WDR-Beschäftigte füllten schließlich am 8. September den Saal, in den der WDR-Betriebsverband der IG Medien eingeladen hatte. Unter der Überschrift "Gehste mit, biste hin" gab es Informationen von Rechtsanwalt Horst Welkoborsky.
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Massiver Druck

?Was steckt hinter den Outsourcingplänen beim WDR? Werner: Die Auslagerungsbestrebungen gehen zurück auf Forderungen der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten, die dies als generelle Richtung zur Kostensenkung empfohlen hat. Jetzt kommt jeder Intendant und lagert aus, damit er etwas vorzuweisen hat bei den Politikern. Ich glaube, der Hintergrund ist ein anderer: Alle Bonner Parteien scheinen sich vom öffentlich-rechtlichen Rundfunk zu verabschieden, sie stützen die Bertelsmann-Kirch-Allianz, denn nur sie hat Chancen, auf dem internationalen Markt mitzuspielen. Öffentlich-rechtlicher Rundfunk taugt nicht zum Global Player. Das gibt natürlich niemand…
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Konfusionsräte

Hurra, wir fusionieren, wir machen aus SWF und SDR den SWR. Warum? Weil. Die Politik in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz, die will das. Warum, weil sie in ihrem leidenschaftlichen Bemühen um die Herstellung von Landes- und Regionalidentitäten allen Stammtischen zwischen Wuteschingen im Süden und Witterschlick im Norden, zwischen Mönchdeggingen im Osten und Freischeid im Westen mannigfache Gelegenheiten bieten will, sich in unseren Programmen wiederzufinden.
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Pflichtabgabe zur Bundesfilmförderung geplant

Das schmeckt ihnen überhaupt nicht, was Bundeswirtschaftsminister Günter Rexrodt da plant: Die privaten und öffentlich-rechtlichen Fernsehveranstalter sollen gesetzlich zu Abgaben nach dem Filmförderungsgesetz (FFG) verpflichtet werden.
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Outsourcing – Wer schützt den öffentlich-rechtlichen Rundfunk vor sich selbst?

Die Mütter und Väter des Grundgesetzes setzten eindeutige Maßstäbe zum Schutz des öffentlich-rechtlichen Rundfunks vor äußeren Feinden wie staatlicher Dominanz und wirtschaftlicher Macht. Durch ausreichende Finanzierung über Gebühren und gesellschaftliche Kontrolle sollte nach dem Medienmißbrauch im Faschismus ein eindeutiges Signal für die demokratische Funktion des Rundfunks in der Gesellschaft gesetzt werden. Auch das Bundesverfassungsgericht hat in vielen Urteilen dieses Prinzip bis heute gestärkt, indem es den Bestand und Entwicklung eines staatsfrei und wirtschaftlich unabhängigen öffentlich-rechtlichen Rundfunks, der durch seinen Grundversorgungsauftrag der…
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Im ZDF: Statt Outsourcing Service- oder Cost-Center

IG Medien und Personalrat im ZDF konnten bisher verhindern, daß Dienstleistungsbereiche im ZDF in großem Stil ausgelagert und privatisiert werden. Statt outzusourcen werden in Mainz Dienstleistungsbereiche wie beispielsweise der Kfz-Betrieb, das Archiv, die Graphik oder der Außenübertragungsbereich mit den Ü-Wagen als Service-Center oder als Cost-Center geführt. Sie sollen im Idealfall wie selbständige Betriebe agieren.
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Betriebliche Altersversorgung ARD-übergreifend neu geregelt

Die meisten Manteltarifverträge im Rundfunkbereich sehen die Zusage einer Altersversorgung vor, jedoch sind die Einzelheiten in jeweils eigenständigen Versorgungsregelungen verankert. Alle Rundfunkanstalten hatten bereits Anfang der neunziger Jahre ihre Versorgungsregelungen gekündigt. Für die bereits davor eingestellten Beschäftigten blieb diese Kündigung ohne unmittelbare Folgen, da die Verträge nach dem Tarifvertragsgesetz individualrechtlich nachwirken. Für alle inzwischen neu Hinzugekommenen sowie für alle zukünftigen Beschäftigten entfalten die gekündigten Verträge jedoch keine Wirkung mehr.
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Zierrat fürs Jubiläum?

"Zieren", so führte der Intendant aus, sollte das Thema "WeibsBilder und TeleVisionen" das 30. Jubiläum der Mainzer Tage der Fernsehkritik. Die Frage also, wie sich "Frauen und Fernsehen" - so der Untertitel der Veranstaltung - jetzt und in Perspektive zueinander verhalten, welchen Platz die Frau "funktional, beruflich, hierarchisch" - so Stolte weiter -, in einem Programmunternehmen wie dem ZDF einnimmt, und welches Bild dieses Programm und andere - öffentlich-rechtliche und private - von ihr haben und veröffentlichen, als Jubiläumszierrat, der im rundfunkpolitischen, beruflichen und programmlichen Alltag auch wieder abgelegt werden kann?
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Ernüchternde Bilanz

Einen "Männermedientag", den würde Ilse Ridder-Melchers, die nordrhein-westfälische Ministerin zur Gleichstellung von Mann und Frau, auch gerne mal unterstützen.
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Öffentlich-rechtlichen Rundfunk zur „tragenden Säule“ der Informationsgesellschaft ausbauen

Dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk in Europa fällt vor dem Hintergrund einer rasanten Angebotsvervielfältigung und zunehmenden Kommerzialisierung im Medien- und Telekommunikationsbereich eine wichtige Leitfunktion bei der umfassenden Vermittlung von Informationen und kulturellen Angeboten zu. Dies haben die Vorsitzenden der IG Medien, Detlef Hensche, und Kurt van Haaren, Deutsche Postgewerkschaft (DPG), zum ersten Europatag des öffentlich-rechtlichen Rundfunks erklärt.
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BR online – wo bleiben die Urheberrechte der Freien?

"Gehört - gelesen" - diesen Dienst bietet der Bayerische Rundfunk seinen Hörerinnen und Hörern heute schon an - wer will, kann ausgewählte Beiträge schwarz auf weiß gedruckt am Kiosk kaufen und nachlesen. "Gehört - gelesen" - und zwar auf dem Computer oder dort gar nachgehört soll die Zukunft sein. Der BR "goes" - wie er selber sagt - "Online".
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„Die Intendanten Beck und Teufel haben ihren Südwestrundfunk gegründet…

Der württembergische Löwe mit den badischen Greifschwingen flog über den Bildschirm. Vier Herren mit überaus selbstzufriedenen Gesichtern, aus jedem Knopfloch das Eigenlob blitzend, präsentierten sich nach sieben Sitzungen der Südwestwelt: Intendant Teufel und Intendant Beck, im Nebenberuf Ministerpräsidenten der Länder Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz, zusammen mit den Landesfunkhausdirektoren im Ministerrang Goll und Brüderle stellen den großen Wurf zur ARD-Reform und zur Neuordnung von SDR und SWF vor: Der per Staatsvertrag reglementierte Südwestrundfunk wurde einer kaum nachhakenden JournalistInnenschar selbstgefällig präsentiert. (Sie waren am Vorabend schon…
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Dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk soll die Basis entzogen werden

Die jüngsten Äußerungen des MDR-Intendanten und amtierenden ARD-Vorsitzenden, Prof. Dr. Udo Reiter, zur Fusion von öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten werfen erneut ein Schlaglicht auf die von der Politik verordnete Rundfunkstrukturreform, die in der Konsequenz auf ein Zerschlagen des öffentlich-rechtlichen Rundfunksystems in der Bundesrepublik hinauslaufen. Seine Vorschläge zur Bildung von nur noch sechs Rundfunkanstalten vor dem Hintergrund der Abschaffung des Gebührenfinanzausgleichs stellen langfristig nicht nur die Existenz des föderalen, demokratisch strukturierten öffentlich-rechtlichen Rundfunksystems in Frage, sondern sind in dieser Form auch eine unerlaubte…
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Digitale Notizen aus der Provinz

Ein Thema ganz nach seinem Geschmack: Während die Politiker den deutsch-tschechischen Versöhnungsvertrag unterzeichnen, sammelt Nikolaus Neumaier im Grenzland O-Töne: Wie gut sind die nachbarschaftlichen Beziehungen? Wieviele gemischte Ehen gibt es? Wie selbstverständlich ist der kleine Grenzverkehr? Neumaier ist Hörfunk-Korrespondent des Bayerischen Rundfunks in Hof, ganz im Nordosten des Freistaats, geographisch auf der Höhe Prags gelegen. München samt Funkhaus ist weit, 318 Bahnkilometer Richtung Süden.
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Wenn der Journalist zum Cutter wird

Nicht nur im Hörfunk ist die Digitalisierung auf dem Vormarsch. Beim Bayerischen Fernsehen hat die neue Technik jetzt die Nachrichtenredaktion erreicht. Dort wird Bildmaterial, das von anderen ARD-Sendern oder von ausländischen Stationen per Überspielung kommt, auf einer neuen Schnitteinrichtung für die BR-Nachrichtensendung Rundschau aufbereitet. Das besondere: Die Anla-ge wird nicht von Cutterin-nen, sondern von den journalistischen Mitarbeitern bedient.
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SDR/SWF-Kon-Fusion

Voreiliges Intendantenpapier zur Neuordnung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks im Südwesten/Beschäftigungspakt beim Südwestfunk - Landesweite Arbeitsgruppe der IG Medien
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