Rundfunk

Kein Haussegen am Obergraben

Aus dem Tarifkonflikt, den die Tageszeitungsredakteure im Dezember ausgetragen haben, ist in Siegen mehr geworden: ein Lehrstück über den Zustand der Branche, die dafür antritt, Wächter der Demokratie zu sein - anderswo, nicht in eigener Sache. ... Am Siegener Obergraben ist die Spitze eines Eisbergs unverhofft sichtbar geworden. Aus Hausnummer 33 sendet Radio Siegen, in Hausnummer 39 wird die "Siegener Zeitung" gemacht.
mehr »

Die Chancen von Reformen nutzen

Ein von kommerziellen und staatlichen Interessen unabhängiger Sender, der die Sorgen und Nöte, die Ziele und Vorstellungen der Bürger seines Bundeslandes in seinem Programm widerspiegelt, seine Zuschauer und Zuhörer sachgerecht und umfassend informiert und damit zum öffentlichen Meinungsbildungsprozeß beiträgt, gerät - um so ernsthafter er dieses betreibt - in von machtpolitischen und kommerziellen Gelüsten getriebene Auseinandersetzungen.
mehr »

Nicht länger für einen schlauen Satz zweimal dumm lächeln

"20 Jahre und (k)ein bißchen weiter?" Barbara Schönfeldt, Journalistin, von Anfang an dabei und somit zur "Gründungsmutter" avanciert, gefiel der Titel "mit dem verschämten ,k’", den die SDR-Frauen für die Jubiläums-Veranstaltung im großen Sendesaal der Villa Berg ausgesucht hatten, keineswegs. "Das Ende der Bescheidenheit" sei längst eingeläutet. "Wann hören Frauen endlich auf, ständig ihre Bescheidenheit mit sich herumzuschleppen, sich immer wieder klein zu machen?" Der Verlauf der Tagung, die etwa 350 ARD-, ZDF-, ORF- und auch einige SRG-Frauen zusammenführte, machte dann auch deutlich, daß die Frauenarbeit in den öffentlich-rechtlichen Sendern sich nicht zu…
mehr »

Privatfunkbeschäftigte definieren medienpolitische Positionen

"Medienpolitik geht uns alle an!" Mit diesem Slogan war in der IG Medien vor drei Jahren erstmals der Versuch unternommen worden, eine Debatte über einheitliche medienpolitische Grundsatzpositionen unter Einschluß des privatwirtschaftlichen Bereichs in Gang zu setzen.
mehr »

TPR- Verhandlungen vertagt

Gewerkschaften lehnen 1,75-Prozent-Angebot der Arbeitgeber ab Diese erste Verhandlungsrunde über einen neuen Entgelttarifvertrag für die ca. 5000 Beschäftigten der privaten Rundfunkveranstalter am 13. November 1997 in Frankfurt am Main endete nach vierstündigen Verhandlungen ohne Ergebnis.
mehr »

„Reform im öffentlich-rechtlichen Rundfunk: Gewerkschaften und Rundfunkanstalten – Partner oder Kontrahenten?“

"Befürchten Sie nicht, daß ich meinem Kollegen Reiter an die Seite treten will. Der geht nicht nur Ihnen, der geht mir auch in seiner Vorstellungskraft zu weit" - so ZDF-Intendant Dieter Stolte auf einer Veranstaltung am 6. Oktober in Hamburg, zu der der Verband NDL in der IG Medien in die Akademie für Publizistik eingeladen hatte.
mehr »

Privatisierung schwächt öffentlich-rechtlichen Rundfunk

Die Personal- und Betriebsratsvorsitzenden der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten und ihrer Tochterunternehmen haben Privatisierungsbestrebungen, insbesondere beim Mitteldeutschen und beim Westdeutschen Rundfunk, entschieden zurückgewiesen.
mehr »

Nur alte Hüte

Wenn die Unterhändler aus den Staatskanzleien in Stuttgart und Mainz konsequent gewesen wären, dann wären sie zu ihren Beratungen über den neuen Staatsvertrag SWR in alten Lastwagen mit Holzvergasern vorgefahren statt im ICE oder Mercedes. So alt und klapprig ist das, was sie zustande gebracht haben, und was sie auch noch als Reformwerk ausgeben. Dreißig Jahre Diskussion über Rundfunk in Deutschland waren offenbar vergeblich.
mehr »

Im Dezember weniger recherchieren?

Bei der Umwandlung von Abteilungen in "Profit Center" fängt der Westdeutsche Rundfunk mit seinen Archiven an. Damit wird ausgerechnet das verteuert und verknappt, was ohnehin schon vernachlässigt und schlecht bezahlt ist: die Recherche. Bittere Folgen drohen vor allem den freien Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die die Abteilung Dokumentation und Archive bisher am intensivsten nutzen.
mehr »

„Gehste mit, biste hin!“

Ich belausche zwei WDR-Kollegen im Gespräch auf dem Weg zum Veranstaltungsraum. War es nun zwölf Jahre her, oder sogar mehr? fragten sie sich. Wie lange hatten sie keine Gewerkschaftsveranstaltung mehr besucht? Jetzt, wo der Westdeutsche Rundfunk darauf zusteuert, von seinen 4500 Beschäftigten rund 500 per "Outsourcing" in eigene Tochterunternehmen zu entlassen, war ihnen der Anlaß wichtig genug. Rund 220 WDR-Beschäftigte füllten schließlich am 8. September den Saal, in den der WDR-Betriebsverband der IG Medien eingeladen hatte. Unter der Überschrift "Gehste mit, biste hin" gab es Informationen von Rechtsanwalt Horst Welkoborsky.
mehr »

Massiver Druck

?Was steckt hinter den Outsourcingplänen beim WDR? Werner: Die Auslagerungsbestrebungen gehen zurück auf Forderungen der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten, die dies als generelle Richtung zur Kostensenkung empfohlen hat. Jetzt kommt jeder Intendant und lagert aus, damit er etwas vorzuweisen hat bei den Politikern. Ich glaube, der Hintergrund ist ein anderer: Alle Bonner Parteien scheinen sich vom öffentlich-rechtlichen Rundfunk zu verabschieden, sie stützen die Bertelsmann-Kirch-Allianz, denn nur sie hat Chancen, auf dem internationalen Markt mitzuspielen. Öffentlich-rechtlicher Rundfunk taugt nicht zum Global Player. Das gibt natürlich niemand…
mehr »

Konfusionsräte

Hurra, wir fusionieren, wir machen aus SWF und SDR den SWR. Warum? Weil. Die Politik in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz, die will das. Warum, weil sie in ihrem leidenschaftlichen Bemühen um die Herstellung von Landes- und Regionalidentitäten allen Stammtischen zwischen Wuteschingen im Süden und Witterschlick im Norden, zwischen Mönchdeggingen im Osten und Freischeid im Westen mannigfache Gelegenheiten bieten will, sich in unseren Programmen wiederzufinden.
mehr »

Pflichtabgabe zur Bundesfilmförderung geplant

Das schmeckt ihnen überhaupt nicht, was Bundeswirtschaftsminister Günter Rexrodt da plant: Die privaten und öffentlich-rechtlichen Fernsehveranstalter sollen gesetzlich zu Abgaben nach dem Filmförderungsgesetz (FFG) verpflichtet werden.
mehr »

Outsourcing – Wer schützt den öffentlich-rechtlichen Rundfunk vor sich selbst?

Die Mütter und Väter des Grundgesetzes setzten eindeutige Maßstäbe zum Schutz des öffentlich-rechtlichen Rundfunks vor äußeren Feinden wie staatlicher Dominanz und wirtschaftlicher Macht. Durch ausreichende Finanzierung über Gebühren und gesellschaftliche Kontrolle sollte nach dem Medienmißbrauch im Faschismus ein eindeutiges Signal für die demokratische Funktion des Rundfunks in der Gesellschaft gesetzt werden. Auch das Bundesverfassungsgericht hat in vielen Urteilen dieses Prinzip bis heute gestärkt, indem es den Bestand und Entwicklung eines staatsfrei und wirtschaftlich unabhängigen öffentlich-rechtlichen Rundfunks, der durch seinen Grundversorgungsauftrag der…
mehr »

Im ZDF: Statt Outsourcing Service- oder Cost-Center

IG Medien und Personalrat im ZDF konnten bisher verhindern, daß Dienstleistungsbereiche im ZDF in großem Stil ausgelagert und privatisiert werden. Statt outzusourcen werden in Mainz Dienstleistungsbereiche wie beispielsweise der Kfz-Betrieb, das Archiv, die Graphik oder der Außenübertragungsbereich mit den Ü-Wagen als Service-Center oder als Cost-Center geführt. Sie sollen im Idealfall wie selbständige Betriebe agieren.
mehr »

Betriebliche Altersversorgung ARD-übergreifend neu geregelt

Die meisten Manteltarifverträge im Rundfunkbereich sehen die Zusage einer Altersversorgung vor, jedoch sind die Einzelheiten in jeweils eigenständigen Versorgungsregelungen verankert. Alle Rundfunkanstalten hatten bereits Anfang der neunziger Jahre ihre Versorgungsregelungen gekündigt. Für die bereits davor eingestellten Beschäftigten blieb diese Kündigung ohne unmittelbare Folgen, da die Verträge nach dem Tarifvertragsgesetz individualrechtlich nachwirken. Für alle inzwischen neu Hinzugekommenen sowie für alle zukünftigen Beschäftigten entfalten die gekündigten Verträge jedoch keine Wirkung mehr.
mehr »