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„Wir arbeiten nicht mehr gratis“

Arbeitszeiterfassung bei Tageszeitungen – viele Redakteur_innen waren nicht begeistert, als sie von den Plänen ihrer Betriebsräte erfuhren: „Passt nicht zum Berufsbild“, „das ist Überwachung“. Doch überall dort, wo die Mehrarbeit erfasst und in Freizeit ausgeglichen wird, herrscht Zufriedenheit. „Selbst die Skeptiker sind heute dankbar. Die Stimmung unter den Redakteuren hat sich verbessert“, sagt Jörg Brokmann, Betriebsratsvorsitzender der Braunschweiger Zeitung.
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Buchtipp: Plädoyers für guten Journalismus

Die Berufsaussichten und die Arbeitsbedingungen für Journalistinnen und Journalisten verschlechtern sich, die Zukunftsfähigkeit des Berufs steht infrage und neuerdings wird die Lauterkeit der dort Arbeitenden bestritten. In einem Buch aus dem Frankfurter Westend-Verlag beleuchten die beiden Herausgeber, Professoren an der Technischen Universität Dortmund, zusammen mit 14 jungen Journalismus-Absolvent_innen Aspekte des „Vertrauensverlusts“ der Medien.
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Ulrich Janßen: Er wird uns unendlich fehlen

Wir trauern um Ulrich Janßen, Vorsitzender der Deutschen Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) in ver.di und Vorsitzender des Bundesvorstands des Fachbereichs Medien, Kunst und Industrie. Er starb in der Nacht auf den 31. März 2017 in Berlin. Die Trauerfeier fand am 6. April in Oldenburg statt (Update 11.4.). Wer seine Anteilnahme ausdrücken und einen persönlichen Abschiedsgruß hinterlassen möchte, kann dies auf dieser Seite tun.
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Weser-Kurier: Klagen auf Gehaltserhöhung

Bei vielen Verlagen ist es in Mode gekommen, sich aus der Tarifbindung zu verabschieden. In Bremen wehren sich jetzt langjährig Beschäftigte des Weser-Kuriers (WK) gegen die Folgen dieser Sparmaßnahmen: Sie klagen vor dem Arbeitsgericht, damit sie weiterhin dieselben Gehaltserhöhungen wie in tarifgebundenen Betrieben erhalten. Unruhe gibt es im Pressehaus auch, weil der WK seine Werder-Bremen-Berichterstattung an eine konzerneigene Firma auslagert.
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Auslandssender sind global unverzichtbar

Die Bedeutung weltweiter Kommunikation nimmt kontinuierlich zu. Gleichzeitig geraten Meinungs- und Pressefreiheit in immer mehr Regionen unter Druck. Gerade in Diktaturen und autoritären Regimen tritt an die Stelle freier Medien staatliche Propaganda. Welche Rolle kommt Auslandssendern wie der Deutschen Welle, der BBC oder France 24 vor diesem Hintergrund in der globalen Kommunikation zu? Eine Debatte beim „Medienpolitischen Dialog“ der SPD-Bundestagsfraktion gab darauf einige Antworten.
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Freiwillige Job-Auszeit im Flüchtlingscamp

Er hat einen guten Job. Verreist viel und auch sonst mangelt es ihm an nichts. Doch der Cross-Media-Manager hat erstmal einen Schlussstrich unter sein Sorglosleben gezogen. Ostersonntag zieht Sven Weiss für ein Jahr nach Griechenland in ein Flüchtlingscamp, um aktiv mit anzupacken in der Flüchtlingshilfe. Sein Arbeitgeber, der Axel-Springer-Verlag, begrüßt dieses Engagement. „Ich wurde beurlaubt. Niemand hatte etwas dagegen. Im Gegenteil“, erzählt der Düsseldorfer.
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Radio Bremen weist Abmahnung zurück

Insgesamt neun Zeitungsverlage in Nord- und Ostdeutschland gehen derzeit juristisch gegen Radio Bremen (RB) und den Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) vor, weil sie die Internetauftritte der beiden Sender für zu presseähnlich halten. Die Pressehäuser forderten zunächst Unterlassungserklärungen von beiden Anstalten, blieben damit aber erfolglos. Daraufhin erhoben sie Klagen vor dem Landgericht Bremen und dem Landgericht Potsdam.
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Nordbayerischer Kurier: Verhandlungen geplatzt

Die Sozialplanverhandlungen beim Nordbayerischen Kurier in Bayreuth sind geplatzt. Geschäftsführer Bodo Kurz hatte am Samstag (25.03.17) in einem Offenen Brief an die Leser_innen die Schuld für die sich seit Dezember 2016 hinziehenden Auseinandersetzungen dem Betriebsrat zugeschoben. Der Betriebsrat hat am Montag gekontert und erklärt, dass man sich nun in der Einigungsstelle des Arbeitsgerichts Bamberg wiedersehe.
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Bertelsmann 2016 mit neuem Rekordgewinn

Bei Bertelsmann stottert der Wachstumsmotor. Im vergangenen Jahr sank der Konzernumsatz des Gütersloher Medienkonzerns erneut leicht auf 16,95 Milliarden Euro (Vorjahr 17,1 Mrd.). Dagegen legten die Erträge zu. Mit einem Ebitda von 2,57 Milliarden Euro (Vj: 2,49 Mrd.) erzielte der Konzern einen neuen Rekordgewinn. Das liegt hauptsächlich an den guten Ergebnissen der RTL Group.
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RTL: Tariflos aber mit Erfolgsbeteiligung

RTL verkündete auch für das Jahr 2016, seine Mitarbeiter_innen am Erfolg des Unternehmens zu beteiligen. Deshalb bekämen sie „demnächst“ 1,5 zusätzliche Monatsgehälter, vermeldet die Fachzeitschrift Werben & Verkaufen dieser Tage. Exakt ist diese Angabe nicht. Richtig ist, dass diese 17 Millionen Euro den 3000 Beschäftigten der RTL-Mediengruppe zugutekommen. Sie fließen in einen Fonds zur Altersvorsorge.
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Google boykottiert: Zeit zum Umdenken

Zeitungswerbung über Terror-Videos, Auto-Werbung zwischen Neonazi-Tiraden – wegen solcher Werbeplatzierungen wird Google von Werbetreibenden wie Pepsi, Volkswagen oder der britischen Regierung boykottiert. Für redaktionelle Medien ist die Krise des Konzerns eine Chance ihre eigene Werbepolitik zu überdenken!
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Geteiltes Echo zur neuen Kodexregel

Das Plenum des Deutschen Presserats hat eine Neufassung der Regeln für die Kriminalitätsberichterstattung beschlossen. Redaktionen werden verpflichtet, stets sorgfältig zu prüfen, ob die Erwähnung der Herkunft von Straftätern durch ein öffentliches Interesse gerechtfertigt ist. Die Änderung der Richtlinie 12.1 des Pressekodex hat geteiltes Echo hervorgerufen. Wir sprachen mit Manfred Protze, seit 2016 Sprecher des Presserats.
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Maus & Co feiern das ganze Jahr Geburtstag

Rund ein Dutzend Spartenkanäle haben ARD und ZDF seit 1984 lanciert, aber keiner war je so erfolgreich wie der Kinderkanal; in diesem Jahr wird der Kika zwanzig. Den eigentlichen Geburtstag am 1. Januar hat der Sender verstreichen lassen, denn gefeiert werden soll das ganze Jahr: mit zahlreichen Mitmach-Aktionen und Programmhighlights. Am 27. März wird ein Facebook-Auftritt für Eltern gestartet.
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Von der Politik gekaufte Medien

In Bulgarien findet am kommenden Sonntag die vorgezogene Parlamentswahl statt, nachdem Staatspräsident Rumen Radew im Januar das Parlament aufgelöst hatte. Das ärmste Land der Europäischen Union ist auch eines der politisch instabilsten. Hinzu kommt eine Medienoligarchie, in der die Berichterstattung durch die Politik gelenkt wird und sich ein Großteil der Medien im Besitz einiger weniger Unternehmer befindet.
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Nicht nur alarmieren, Perspektive erweitern

„Aktivistin“ oder „Weltverbesserer“ – die meisten Medienprofis in Deutschland verwahren sich gegen solche Klassifizierung, denn nach gängigem Berufsverständnis sind Journalist_innen neutrale Vermittler, die Fakten basiert, nicht parteiisch berichten. Doch in Zeiten sozialer Spaltung reicht das nicht mehr, um die Integrationsfunktion zu erfüllen, die Medien laut Grundgesetz für die Gesellschaft haben.
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Wie viel Öffentlichkeit verträgt die Justiz?

Werden künftig die Urteile der obersten Bundesgerichte live im Fernsehen und im Internet verkündet werden dürfen? Im Deutschen Bundestag wird derzeit ein Gesetzentwurf beraten, der diese bislang nicht erlaubte Praxis genehmigen soll. Über Sinn und Unsinn von mehr Öffentlichkeit im Gerichtssaal debattierten soeben Juristen, Politiker und Journalisten auf einer gemeinsamen Veranstaltung des Instituts für Europäisches Medienrecht (EMR)und des Deutschen EDV-Gerichtstags e.V. in Berlin.
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