Thematische Kategorien

Die Publizistik der Populisten

"Trump Bump” – so nennen amerikanische Zeitungsverlage liebevoll den Boom ihrer Digital-Abos, den ihnen Donald Trump unverhofft beschert hat. Eine Positivzuschreibung der Folgen der US-Wahl, beflügelt durch einen, der dem Journalismus vorsätzlich schaden wollte, ihm aber letztlich zu wirtschaftlicher Prosperität verholfen hat: Die New York Times hat im letzten Quartal 2016 über 250.000 zusätzliche Digital-Abos verkauft. Washington Post, Wall Street Journal und andere vermelden Rekordzuwächse. Es ist wie mit dem Ausgang des Wahlkampfs: Dass Trump gerade den Qualitätsmedien, die er als „Fake News” tituliert hat, zu neuem Durchbruch verhelfen würde, hätte niemand gedacht.
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Direkt-Kanal zum Wähler

Mehr als je zuvor spielt sich der Wahlkampf um den Bundestag im Internet ab. Mit Tweets, Apps und der Hilfe tausender Freiwilliger rüsten sich die Parteien für die Entscheidung im September. 84 Prozent der deutschen Bevölkerung informieren sich online, alleine Facebook hat über 25 Millionen aktive Nutzer_innen.
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Beruf Szenenbildner: Jürgen Weiß

Damit WDR-Wahlmoderator Jörg Schönenborn nicht blass wirkt, wenn er im Brennpunkt Wahlergebnisse analysiert, wird er niemals in roter Kulisse auftreten. Damit „Frau tv“ mit Journalistin Lisa Ortgies warm und zugewandt wahrgenommen wird, wird die Kulisse auf klare Lin­ien und Edelstahl verzichten. Für das und noch viel mehr ist Jürgen Weiß verantwortlich. Doch während er früher echte Modelle für eine Kulisse baute, entwirft er heute alles am Rechner als Szenenbildner beim WDR.
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Schon entdeckt? SeeMoz

Wiederentdeckt, müsste es richtig heißen. Denn zum 10. Jubiläum am 1. Mai präsentierte sich die Online-Ausgabe SeeMoZ noch immer „kritisch – widerborstig – informativ”, wie bei der ersten Vorstellung in M 6–7.2010. Nicht selbstverständlich für ein Medium, das auf Leser_innen zielt, die „sich mit dem konservativen Einheitsbrei des hiesigen Südkurier nicht mehr zufrieden geben”, wie Mitgründer Holger Reile formuliert. Zu Spit­zenzeiten verzeichnet man „täglich bis zu 6.000 Seitenaufrufe”.
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Amnesty International: Aktion für Fernand Cello, Madagaskar

Fernand Cello verließ am 5. Mai 2017 gerade eine Klinik in Madagaskars Hauptstadt Antananarivo, als Polizisten ihn anhielten und festnahmen. Er wurde in Ihosy inhaftiert, und ihm werden gleich sieben Straftaten zur Last gelegt – darunter „Verleumdung”, „Gefährdung der Staatssicherheit” und „Anstiftung zu Hass”. Hinter dem Vorgehen gegen den Mitarbeiter von „Radio Jupiter” stehen offensichtlich dessen Beiträge und Reportagen, die der Regierung oftmals unbequem sind. Seit Dezember 2016 hatte sich Fernand Cello (sein Geburtsname lautet Avimana Fernand) versteckt gehalten. Zuvor hatte er im Radio ein Stück veröffentlicht, in dem er einem Bergbauunternehmen und…
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Vom Zünden der Gensch-Rakete

Ein Gespräch im Hause DuMont über gewesene Interessenvertretung bei Berliner Zeitung und Berliner Kurier und die scheidende Betriebsratsvorsitzende des Berliner Verlages? – Mit diesen Kennern kein Wagnis: Nico Kramer war lange Vize von Renate Gensch, ist jetzt Betriebsratsvorsitzender der ausgegründeten Berliner Lesermarkt GmbH und steht dem Konzernbetriebsrat der DuMont Berliner Verlag vor. Holger Artus ist Betriebsratsvorsitzender bei der Hamburger Morgenpost.
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Nur ein Zuverdienst

ver.di organisiert rund 30.000 selbstständige Erwerbstätige. Im Projekt Cloud und Crowd des ver.di-Bereiches Innovation und Gute Arbeit gemeinsam mit Prof. Hans Pongratz von der Uni München beantwortete­­n 834 von ihnen Fragen zur ihrer Erwerbs- und Auftragssituation. Mehr als die Hälfte sehen es danach als Herausforderung, „regelmäßig und ausreichend Einkommen zu erzielen“.
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Aufnahmestopp

Der jahrelange Streit am Leipziger Institut für Kommunikations- und Medienwissenschaft um den Studiengang Journalistik hat einen neuen Höhepunkt erreicht: Im Wintersemester 2017/18 können sich keine Erstsemester einschreiben. Der Aufnahmestopp soll zunächst für mindestens ein Jahr gelten. Dies hat der Fakultätsrat Ende April beschlossen.
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Paralleluniversum

Medien wie die „Junge Freiheit“, „Compact“ oder der Blog „Politically Incorrect“ positionieren sich klar rechts und AfD-nah. Weniger bekannt sind Websites wie „Sputnik“, „eigentümlich frei“ oder „Blaue Narzisse“. In den sozialen Medien stoßen sie oft auf beachtliche Resonanz. Auf den ersten Blick harmlos, entpuppen auch sie sich beim näheren Hinsehen als ideologisch mehr oder weniger AfD-affine Publika­tionen. Als Teile eines „rechten Paralleluniversums“ (Meedia) und Filterblase reaktionärer Verschwörungstheorien.
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Knapp daneben ist auch vorbei

Die Meinungsforschung hat derzeit keinen leichten Stand. Ob Brexit-Abstimmung, Trump-Wahl oder der fulminante Einzug der AfD in diverse Landtage: Allerorten wird den Forschungsinstituten Totalversagen vorgeworfen, gern von Journalistinnen und Journalisten. Aber schauen diese auch richtig hin? Und welche Macht haben Wahlumfragen überhaupt?
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Journalisten angemessen vergüten

M | Eine Medienpolitik „von Großen für Große” urteilten Sie vor vier Jahren über die medienpolitischen Vorhaben der Großen Koalition. Sehen Sie sich in dieser Befürchtung bestätigt? Tabea Rößner | Die GroKo hatte Großes vor, aber sie ist als Tiger gestartet und als Bettvorleger gelandet. Die an sich begrüßenswerte Bund-Länder-Kommission hat die eigentlichen Themen gar nicht angepackt. Etwa den Komplex der Intermediären, die Plattformregulierung. Die Frage, wie bindet man Netzwerke ein, eine Plattform wie zum Beispiel Facebook, die ja große Marktmacht hat und damit auch Meinungsmacht. Das Gleiche gilt für Intermediäre wie Google. Da vermisse ich den Mut, ein…
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Presseauskunftsgesetz auf der Agenda

M | Was betrachten Sie als wichtigste medienpolitische Leistung der Großen Koalition in der ablaufenden Legislaturperiode? Martin Dörmann | Die wichtigste Leistung war die finanzielle und damit programmliche Stärkung unseres Auslandssenders Deutsche Welle. Sie stellt auch in Diktaturen einen Zugang zu unabhängigen Informationen sicher. Das ist in der heutigen Zeit, in der Fake News, Propaganda und die Verfolgung von Journalisten zunehmen, von enormer Bedeutung. In Sachen Digitalisierung wurden zwar Fortschritte erzielt, allerdings – wie viele Experten monieren – auf Basis der wenig zukunftsträchtigen Kupfertechnologie. Halten Sie diese Kritik für berechtigt? Das…
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Medienpolitik und Wahlversprechen

Wahlpapier ist geduldig. Erst kommen die programmatischen Versprechen, dann der pragmatische Kompromiss einer Koalitionsvereinbarung („Deutschlands Zukunft gestalten”). Was wurde aus den medienpolitischen Vorhaben und Ideen von Regierung und Opposition? Was setzen die Parteien in der kommenden Legislaturperiode auf die Agenda? Eine kommentierte Bilanz.
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Auf die Hetze, fertig, los!

Fast zwei Jahre ist es nun her, dass Bundesjustizminister Heiko Maas Facebook und Co. den Kampf angesagt hat. Nachdem der anfängliche Kuschelkurs inklusive Task Force allerdings nicht vom gewünschten Erfolg gekrönt war, blieb dem Minister nur noch die harte Tour: Ein Gesetz musste her. Nun ist es auf der Zielgeraden, das „Netzwerkdurchsetzungsgesetz“, dessen Inhalt genauso sperrig ist, wie sein Name.
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Alternativer Medienpreis in der Kritik

Am 2. Juni wurde der „Alternative Medienpreis 2017“ in Nürnberg verliehen. Unter den Preisträgern in der Kategorie „Macht“ der Film von Norbert  Fleischer „Ramstein – das letzte Gefecht“. Mit einem Offenen Brief, den M an dieser Stelle veröffentlicht, wendet sich „Kein-Raum für Rechts“ gegen die Ehrung von Fleischer, Redakteur des rechten Blogs „NuoVisoTV“.  Aufgrund der Kritik nimmt das interaktive Multimedia Projekt um Andrea Röpke seinen Preis in der Kategorie „Geschichte“ nicht an.
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Die Wahrheit lässt sich nicht einsperren

Die Initiative Nachrichtenaufklärung (INA) hat auf ihrem Forum in Köln den derzeit inhaftierten türkischen Journalisten Ahmet Şık mit dem Günter-Wallraff-Preis für Journalismuskritik ausgezeichnet. Ebenfalls geehrt wurden das deutsch-türkische Portal taz.gazete und der Buchautor Stefan Schulz.
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