Thematische Kategorien

Gewalt in Bangkok

Seit Monaten erschüttern politische Unruhen Bangkok. Die dritte Januarwoche, der Beginn der „Belagerung Bangkoks“ durch die Anhänger des regierungsfeindlichen „People’s Democratic Reform Committee“ (PDRC), war geprägt von zunehmender Gewalt. Kompromissloses Ziel von PDRC-Chef Suthep Thaugsuban ist der Sturz der gewählten Regierung von Premierministerin Yingluck Shinawatra, die Einführung einer „totalen Demokratie“ mit einer ernannten „Volksregierung“ an der Spitze. Nach Schüssen, Granatangriffen, Toten und Verletzten ist es unmöglich, Prognosen über die weitere Entwicklung zu wagen. Beschleunigt sich die Spirale der Gewalt? Greift das Militär ein? Nur eines…
mehr »

Unabhängiger Film auf Kuba

Im Mai 2013 versammelten sich spontan 80 Filmemacher und Produzenten verschiedener Altersgruppen im Cafe „Erdbeer und Schokolade“ in Havanna. Ohne ihr Wissen hatte sich eine Kommission zur Restrukturierung des staatlichen kubanischen Filminstituts (Instituto Cubano del Arte e Industria Cinematográficos, ICAIC) konstituiert. Das ICAIC regelt den größten Teil des Filmschaffens der Insel, es stellt seinen Mitgliedern Logistik und Wissen zur Verfügung. Ihm gehört die Mehrzahl der Filmemacher der ersten und zweiten Generation seit seiner Gründung 1959 an. Die Filmschaffenden fordern nun mehr Teilhabe und ein Filmgesetz, das ihnen mehr Unabhängigkeit in der Filmproduktion…
mehr »

Gefiltert und abgehört

Der Moskauer Journalist Andrej Soldatow ist Experte für russische Sicherheitspolitik. Sein russisch- und englischsprachiges Nachrichtenportal Agenta.ru setzt sich kritisch mit dem Inlandsgeheimdienst FSB auseinander. Für die Veranstaltung „Sotschi und das Internet“ wurde er von Reporter ohne Grenzen nach Berlin eingeladen. Er spricht über Internetzzensur und die massive Überwachungs-Architektur im Vorfeld und während der Olympischen Spiele. Wie frei ist das russische Internet? Andrej Soldatow | Bis vor wenigen Jahren war es fast komplett frei. Die Regierung war stolz darauf, dass sie sich in punkto Netzzensur von Ländern wie China unterscheidet. Nach dem arabischen…
mehr »

Schlag gegen das freie Wort

Ein kleiner Staat mit zweifelhaftem Mafia-Image strebt in die EU, doch hat er mit dem Schutz der Pressefreiheit nur wenig am Hut: In Montenegro mehren sich die Übergriffe gegen kritische Journalisten. Die Täter werden nie gefasst. Die verantwortlichen Politiker reagieren entweder gar nicht – oder beschränken sich auf folgenlose Lippenbekenntnisse der Solidarität.
mehr »

Streichkonzert

Die im April neu gewählte konservativ-liberale Regierung Islands kürzte Ende vergangenen Jahres neben dem Gesundheitsetat massiv die Mittel für die Kultur. Betroffen sind fast alle Einrichtungen: Museen, Bibliotheken, Künstlerstipendien, und vor allem der öffentlich-rechtliche Rundfunk. 60 Angestellte des isländischen Rundfunks RUV, rund ein Fünftel der Mitarbeiter, wurden entlassen.
mehr »

Totgesagte leben länger

Die Via Angelo Bargoni gehört nicht zu den einladenden Flecken von Trastevere, dem angesagten Ausgehviertel in Rom. In der von Schlaglöchern übersäten Straße steht ein achtstöckiger Bürokomplex, der auch schon bessere Tage erlebt hat. Auf dem Balkon in der ersten Etage steht Matteo Bartocci und raucht. Er ist Redakteur einer Zeitung, von der viele glauben, sie hätte längst das Zeitliche gesegnet: il manifesto. „Es ist ja auch ein Wunder, dass es uns noch gibt“, sagt der 38-jährige Journalist, der seit elf Jahren für das kleine unabhängige Blatt arbeitet.
mehr »

Tagesschau-App mit Texten zulässig

Das Oberlandesgericht Köln hat die Klage von acht deutschen Verlagen gegen die Tagesschau-App abgewiesen. Mit dieser App werde das Verbot „presseähnlicher Angebote“ des öffentlich-rechtlichen Rundfunks im Internet verletzt, hatten die Kläger argumentiert. Dem folgten die Richter nicht. Sie sahen mit der Genehmigung des Konzeptes für tagesschau.de durch die Gremien des NDR auch die konkrete, im Streit befindliche Umsetzung des Angebots Tagesschau-App als „legalisiert“ an. „Textangebote gehören zu den öffentlich-rechtlichen Internetangeboten schlicht und ergreifend dazu“, reagierte ver.di-Vize Frank Werneke auf das Urteil. „Man kann in einem Medium wie dem Internet, das…
mehr »

Kino-Klage gegen Filmförderung gescheitert

Die deutsche Filmförderung entspricht dem Grundgesetz. Das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe bestätigte am 28. Januar die Rechtmäßigkeit der Filmabgabe. Sie wird aufgrund eines Bundesgesetzes von Kinos, Fernsehsendern und Videowirtschaft erhoben, um den deutschen Film zu fördern. Die Karlsruher Richter wiesen die Verfassungsbeschwerden der United Cinemas International Multiplex GmbH (UCI) sowie von drei Schwestergesellschaften ab. Die Kinos hatten sich gegen die Abgabe gewehrt: Das Geld gehe zu oft an Produktionen, die an der Kinokasse keinen Erfolg hätten, argumentierten sie. Der Bund habe angesichts der Kulturhoheit der Länder keine Regelungskompetenz. Das wiesen die Richter…
mehr »

Auskunftsrecht gestärkt

Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben muss einem Journalisten des Springer-Verlages Auskunft über die Vermietung des früheren Flughafens Berlin-Tempelhof geben. Hans-Wilhelm Saure wollte wissen, wie der Wortlaut des Mietvertrags aussieht, nach dem Teile des Flughafens für eine Modemesse genutzt werden konnten. An der Wirtschaftlichkeit dieses Vertrages gibt es erhebliche öffentliche Zweifel. Außerdem ist fraglich, ob es ein ordentliches Vergabeverfahren gegeben hat. Nach einem ablehnenden Bescheid der Behörde und einer Niederlage vor dem Verwaltungsgericht hat der Verlag jetzt vor dem Oberverwaltungsgericht Nordrhein-Westfalen Recht bekommen. Die Bundesanstalt wurde zur Auskunft…
mehr »

Vom Wert des gedruckten Wortes

Die langjährigen Zeitungsredakteure Norbert Bicher und Alfons Pieper wollen in dem von ihnen herausgegebenen Buch „Zeitung unter Druck“ den Wert des gedruckten Wortes nicht in Frage stellen. Sie erinnern an die Verantwortung von Verlegern und Journalisten und stellen die Unverrückbarkeit der Zeitung im demokratischen System heraus. Der von der Friedrich-Ebert-Stiftung verlegte Band vereint 30 Beiträge zur Vergangenheit und zur Zukunft der Presse. Wie lange wird es noch Papierzeitungen geben? Manche sagen: 15 Jahre, andere: bis 2050. Die Einen sagen: Zeitungen seien nutzlose Auslaufmodelle. Andere fragen, wie sich die Rolle der Zeitungen durch Digitalisierung, Netzwerke und…
mehr »

Kredithürden

Europas Kreativwirtschaft droht aufgrund fehlender Kredite in den kommenden sieben Jahren eine Finanzierungslücke von 13,4 Milliarden Euro. Zu diesem Ergebnis kommt eine Anfang des Jahres von der EU-Kommission vorgelegte Studie.
mehr »

Schon entdeckt? Radio Corax

Wie die meisten ostdeutschen Städte ist Halle in Sachsen-Anhalt ein so genannter Ein-Zeitungs-Kreis. Dem lokalen Tageszeitungs-Monopolisten Mitteldeutsche Zeitung gehören noch zwei Anzeigenblätter, zwei Stadtmagazine, und er ist mehrheitlich am lokalen Fernsehkanal beteiligt. In diese publizistische Tristesse brachte Radio Corax im Jahr 2000 Farbe. Corax ist ein nicht-kommerzielles, lokales Bürgerradio. Es ist in Halle und Umgebung terrestrisch empfangbar sowie im Internet per Livestream. Das Programm ist eine bunte Mischung aus Musikstilen, thematisch vielfältigen Sendungen mitunter in anderen Sprachen. Es gibt ein russischsprachiges Format, eine Sendung von Flüchtlingen,…
mehr »

Kein Grund für Extrawürste

Zu teuer? Wenn die Bezahlung der Zeitungsboten wegen des Mindestlohns um durchschnittlich 20 Prozent erhöht werden müsste, läge der Anteil der Zustellung an den Gesamtkosten der Zeitungsproduktion bei 13,7 Prozent – das wären gerade mal 2,3 Prozent mehr als jetzt. Übrigens: Die Abo-Preise wurden seit 2007 im Westen um 20, im Osten um fast 30 Prozent erhöht. Wären die Einkommen der Zusteller entsprechend gestiegen, gäbe es in Sachen Mindestlohn viel geringeren Handlungsdruck. Bloß ein Zuverdienst? Auch Rentner und Minijobber arbeiten nicht als Zusteller, weil sie gerne nachts spazieren gehen. Oft kommen sie ohne den »Zusatzverdienst« schlicht nicht über die…
mehr »

Keine Ausnahmen!

Bei den Zeitungszustellern ist die Empörung groß. „Ich bin entsetzt“, sagt Gabi Grimm. Die Betriebsratsvorsitzende der Braunschweiger Zustellfirma AVA bezeichnet es als Frechheit, dass die Verlage und diverse Unionspolitiker ausgerechnet bei den mehr als 300.000 Zeitungsboten eine Ausnahme vom geplanten Mindestlohn fordern. „Das ist diskriminierend und bei einem so harten Job ohne jede Rechtfertigung“, sagt Grimm.
mehr »

Frisierte Texte

Eine neue Studie beschreibt, wie Unternehmen die Einträge im Online-Lexikon Wikipedia gezielt beeinflussen und unliebsame Informationen verschwinden lassen. Die bisherigen Regularien, an denen sich die überwiegend ehrenamtlich tätigen Schreiber orientieren, reichen nicht aus, um Manipulationsversuche abzuwehren.
mehr »

Eine Milliarde Überschuss

Dank der Umstellung auf das neue Beitragssystem werden ARD und ZDF bis zum Ende der aktuellen Beitragsperiode deutlich mehr Geld einnehmen, als sie eigentlich brauchen. Als Bedarf für die Jahre 2013 bis 2016 hatten die Sender gut 29,5 Milliarden Euro angemeldet. Weil aber seit letztem Jahr vor allem Wirtschaftsunternehmen deutlich höhere Beiträge zahlen müssen, werden die tatsächlichen Einnahmen voraussichtlich 30,8 Milliarden Euro betragen. Unterm Strich wird mit einem Überschuss von mehr als einer Milliarde Euro gerechnet.
mehr »