Titel

Massiver Druck

?Was steckt hinter den Outsourcingplänen beim WDR? Werner: Die Auslagerungsbestrebungen gehen zurück auf Forderungen der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten, die dies als generelle Richtung zur Kostensenkung empfohlen hat. Jetzt kommt jeder Intendant und lagert aus, damit er etwas vorzuweisen hat bei den Politikern. Ich glaube, der Hintergrund ist ein anderer: Alle Bonner Parteien scheinen sich vom öffentlich-rechtlichen Rundfunk zu verabschieden, sie stützen die Bertelsmann-Kirch-Allianz, denn nur sie hat Chancen, auf dem internationalen Markt mitzuspielen. Öffentlich-rechtlicher Rundfunk taugt nicht zum Global Player. Das gibt natürlich niemand…
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Konfusionsräte

Hurra, wir fusionieren, wir machen aus SWF und SDR den SWR. Warum? Weil. Die Politik in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz, die will das. Warum, weil sie in ihrem leidenschaftlichen Bemühen um die Herstellung von Landes- und Regionalidentitäten allen Stammtischen zwischen Wuteschingen im Süden und Witterschlick im Norden, zwischen Mönchdeggingen im Osten und Freischeid im Westen mannigfache Gelegenheiten bieten will, sich in unseren Programmen wiederzufinden.
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Outsourcing – Wer schützt den öffentlich-rechtlichen Rundfunk vor sich selbst?

Die Mütter und Väter des Grundgesetzes setzten eindeutige Maßstäbe zum Schutz des öffentlich-rechtlichen Rundfunks vor äußeren Feinden wie staatlicher Dominanz und wirtschaftlicher Macht. Durch ausreichende Finanzierung über Gebühren und gesellschaftliche Kontrolle sollte nach dem Medienmißbrauch im Faschismus ein eindeutiges Signal für die demokratische Funktion des Rundfunks in der Gesellschaft gesetzt werden. Auch das Bundesverfassungsgericht hat in vielen Urteilen dieses Prinzip bis heute gestärkt, indem es den Bestand und Entwicklung eines staatsfrei und wirtschaftlich unabhängigen öffentlich-rechtlichen Rundfunks, der durch seinen Grundversorgungsauftrag der…
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Im ZDF: Statt Outsourcing Service- oder Cost-Center

IG Medien und Personalrat im ZDF konnten bisher verhindern, daß Dienstleistungsbereiche im ZDF in großem Stil ausgelagert und privatisiert werden. Statt outzusourcen werden in Mainz Dienstleistungsbereiche wie beispielsweise der Kfz-Betrieb, das Archiv, die Graphik oder der Außenübertragungsbereich mit den Ü-Wagen als Service-Center oder als Cost-Center geführt. Sie sollen im Idealfall wie selbständige Betriebe agieren.
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Deutsche Verlage in osteuropäischen Zeitungsmärkten

Deutsche Verlage haben in den letzten Jahren mit kräftigen Investitionen in Verlage und Druckereien stattliche Anteile in den Medienmärkten Osteuropas erworben. In zwei Beiträgen wird die Entwicklung der Zeitungs- und Zeitschriftenangebote in Polen, Ungarn, der Tschechischen und Slowakischen Republik sowie in Bulgarien gegeben. Zunächst wird das Engagement in den Zeitungsmärkten dargestellt.
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Ganz wie bei Orwell

Nach Ungarn und Österreich ist die Verlagsgruppe WAZ nun auch in Bulgarien auf dem Vormarsch Etwas Merkwürdiges ist passiert. Bulgarische Journalisten begrüßen sich seit kurzem mit einem knackigen, deutschen "Guten Abend". Die Tageszeitung "Kontinent" erscheint mit einem Kästchen auf der ersten Seite. Darin steht in großen Lettern: "Dies ist eine bulgarische Tageszeitung."
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Zierrat fürs Jubiläum?

"Zieren", so führte der Intendant aus, sollte das Thema "WeibsBilder und TeleVisionen" das 30. Jubiläum der Mainzer Tage der Fernsehkritik. Die Frage also, wie sich "Frauen und Fernsehen" - so der Untertitel der Veranstaltung - jetzt und in Perspektive zueinander verhalten, welchen Platz die Frau "funktional, beruflich, hierarchisch" - so Stolte weiter -, in einem Programmunternehmen wie dem ZDF einnimmt, und welches Bild dieses Programm und andere - öffentlich-rechtliche und private - von ihr haben und veröffentlichen, als Jubiläumszierrat, der im rundfunkpolitischen, beruflichen und programmlichen Alltag auch wieder abgelegt werden kann?
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Ernüchternde Bilanz

Einen "Männermedientag", den würde Ilse Ridder-Melchers, die nordrhein-westfälische Ministerin zur Gleichstellung von Mann und Frau, auch gerne mal unterstützen.
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Mehr als eine Nische zum Broterwerb

Für ein Unternehmen zu arbeiten, löst alle finanziellen Probleme", sagte mir einmal eine Kollegin. "Ein Mitarbeitermagazin ist schnell geschrieben, wird gut bezahlt und läßt einem dadurch jede Freiheit für wirklich guten Journalismus." Weit gefehlt. Zwar ist die Bezahlung tatsächlich besser als bei Tageszeitungen und den meisten Magazinen. "Doch was früher eine Nische zum Broterwerb war, wird heute ständig professioneller", stellt der Betriebswirtschaftler Franz Klöfer von der Fachhochschule Mainz fest.
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Millionenfach gelesen

Vor gut einhundert Jahren, am 27. Oktober 1888, erblickte die erste deutsche Werkzeitschrift das Licht der Medienwelt. Heute gibt es ungefähr 700 bis 900 Mitarbeiterzeitschriften in den Unternehmen. Damit ist die Mitarbeiterzeitschrift - nach dem Aushang am Schwarzen Brett - nicht nur das am häufigsten genutzte, sondern auch das älteste schriftliche innerbetriebliche Kommunikationsmittel. Geschätzte 1500 Journalisten arbeiten für die Mitarbeitermagazine. Davon haben weniger als die Hälfte eine journalistische Ausbildung. Das hat die Studie "Der MAZ-Redakteur 1995" der "Arbeitsstelle für innerbetriebliche Kommunikation" an der Fachhochschule Mainz unter Leitung von Prof. Franz Klöfer…
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„Die Intendanten Beck und Teufel haben ihren Südwestrundfunk gegründet…

Der württembergische Löwe mit den badischen Greifschwingen flog über den Bildschirm. Vier Herren mit überaus selbstzufriedenen Gesichtern, aus jedem Knopfloch das Eigenlob blitzend, präsentierten sich nach sieben Sitzungen der Südwestwelt: Intendant Teufel und Intendant Beck, im Nebenberuf Ministerpräsidenten der Länder Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz, zusammen mit den Landesfunkhausdirektoren im Ministerrang Goll und Brüderle stellen den großen Wurf zur ARD-Reform und zur Neuordnung von SDR und SWF vor: Der per Staatsvertrag reglementierte Südwestrundfunk wurde einer kaum nachhakenden JournalistInnenschar selbstgefällig präsentiert. (Sie waren am Vorabend schon…
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Arbeitslos in der Wachstumsbranche?

Neue Zahlen und Untersuchungen belegen: Der Anteil der Freien in der Medien-Branche wächst unaufhörlich - die Einkommen halten nicht Schritt. Uns gehts doch gold - könnte man meinen. Gerademal 4493 arbeitslose Journalisten verzeichnete die Bundesanstalt für Arbeit Ende Januar dieses Jahres. Das sind zwar auf jeden Fall 4493 zuviel. Aber trotzdem: Vorausgesetzt, es gäbe auch jetzt im Frühjahr 1997 nur rund 56000 (RedakteurInnen, VolontärInnen und Freie zusammen), wie sie das im vergangenen Jahr erschienene Lehrbuch "Journalistik II" des Münsteraner Professors Siegfried Weischenberg aufgrund einer eigenen Studie von 1992 ausweist, stellten diese 4493 Kolleginnen und Kollegen eine…
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Kaum Angebote – Keine Kooperation mit den Verlagen

Mein Finger ist schon halb abgefallen, bis der "Soft-Touch"-Knopf des Siemens-Nixdorf Computers reagiert. Das Bild des Monitors verändert sich und erhellt unmerklich die abgedunkelte Wartehallenatmosphäre des Arbeitsamtes in Hamburg-Eimsbüttel. Zwölf meistens besetzte Terminals stehen hier für Arbeitssuchende bereit. An den Bildschirmen läßt sich der "Stellen-Informations-Service" (SIS) der Bundesanstalt für Arbeit abrufen.
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Droht Fotografen der digitale Ausverkauf?

Bildjournalisten, Fotogafen und natürlich auch anderen Urhebern droht im Zeitalter von Internet, Online-Zeitungen und CD-ROM der Verlust eines wesentlichen Teils ihrer Existenzgrundlage. Sekundenschnelle weltweite Verfügbarkeit, unbegrenzte Reproduzierbarkeit, vor allem aber der Druck der Medienkonzerne und Multimediaproduzenten nagen am Schutz ihrer Urheberrechte. Welche Probleme, welche Gegenstrategien gibt es?
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Der Fotoreporter ist tot – es lebe der Fotoreporter

Totgesagt hat man die klassische Fotoreportage in letzter Zeit schon häufig. Doch leben Totgesagte bekanntlich länger und darum nimmt offenbar niemand den vielerorts angestimmten Abgesang auf die Reportage, das Sahnehäubchen der Fotografie, so richtig ernst. Ohne zu dramatisieren, muß man ihren Zustand aber wohl als besorgniserregend bezeichnen.
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Neue Kosten – wer zahlt?

"Früher habe ich von einem Negativ Abzüge gemacht und jeder Kunde konnte es nach seinen eigenen Bedürfnissen aufbereiten: vom technisch gut ausgestatteten ,Handelsblatt' bis zum Gewerkschaftssekretär, der mit minimalen technischen Möglichkeiten ein Flugblatt illustrieren wollte." Seit einem Jahr hat der Kölner Fotograf Jürgen Seidel seine Dunkelkammer weitgehend gegen einen Computerarbeitsplatz mit Scanner eingetauscht.
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