Aktuelle Meldungen

Serbien: Bizarre Ausstellung gegen Zensurvorwurf

In den meisten westeuropäischen Staaten schauen die Medien der Politik auf die Finger. Beim EU-Anwärter Serbien behält die Regierung die Medien im Auge: Mit der bizarren Ausstellung „Unzensierte Lügen" will die regierende SNS den Nachweis erbringen, dass der Vorwurf der Medienzensur unbegründet sei. Mancher Autor fühlt sich an die Nazi-Ausstellung „Entartete Kunst" erinnert. Serbiens mächtigsten Mann ist damit nun auch der Sprung in die Welt der Kunsthallen geglückt. In der Ende Juli in Belgrad eröffneten Wanderausstellung prangt das Antlitz des nationalpopulistischen Premiers Aleksander Vucic auf hunderten von Titelblättern, Fotos und Karikaturen.
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Tarifergebnis für Zeitungsjournalisten angenommen

Mit großer Mehrheit hat die Tarifkommission der dju in ver.di am 28. Juli dem Verhandlungsergebnis für die über 14.000 Journalist_innen an Tageszeitungen zugestimmt. Im Vorfeld gab es vor allem von Streik-Aktiven Kritik am Abschluss. Daraufhin hat M Online ein Forum dazu angeboten, das von vielen genutzt wurde. Die Tarifkommission bewertete das Tarifergebnis letztlich „als realistischen Ausdruck des Kräfteverhältnisse“. Gleichfalls angenommen wurde in der Sitzung der Tarifabschluss für die 5.000 Redakteurinnen und Redakteure in Zeitschriftenredaktionen, der einen Tag zuvor, am 27. Juni, erreicht worden war.
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dju fordert Freilassung von Journalistinnen und Journalisten in der Türkei

Die Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) in ver.di protestiert gegen die Missachtung der Grundrechte wie Pressefreiheit und Meinungsfreiheit durch die türkische Regierung. Allein die aktuellen Haftbefehle gegen etwa 90 türkische Medienschaffende, von denen einige bereits inhaftiert wurden, seien absolut inakzeptabel: „Wir fordern die türkische Regierung auf, die Verhafteten frei zu lassen und die Schließung von Zeitungen und Fernsehsendern rückgängig zu machen“, sagte der Vorsitzende der dju in ver.di, Ulrich Janßen.
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Gehaltssteigerungen für Redakteure von Zeitschriften

Die Gehälter für die über 5.000 Redakteurinnen und Redakteure in Zeitschriftenredaktionen werden ab dem 1. September 2016 um 1,5 Prozent und ab dem 1. September 2017 um 1,6 Prozent erhöht. So lautet das Ergebnis der dritten Tarifrunde zwischen dem Verband Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ) sowie der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) und dem Deutschen Journalisten-Verband (DJV), die heute Nachmittag zu Ende ging. Das Tarifergebnis orientiert sich an den Abschlüssen der Branchen Druckindustrie und Zeitungsverlage. Es soll rückwirkend ab 1. April dieses Jahres und dann für eine Laufzeit von 25 Monaten bis Ende April 2018 gelten.
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Türkei: ROG fordert Ende der Hexenjagd auf Journalisten

Reporter ohne Grenzen (ROG) ist schockiert über die Verhaftungswelle gegen Journalist_innen in der Türkei. In den vergangenen Tagen hat die Justiz gegen rund 90 Medienschaffende Haftbefehle erlassen und einige davon bereits vollzogen. „Die massenhaften Haftbefehle der vergangenen Tage zielen unmissverständlich darauf, unbequeme Journalisten mundtot zu machen“, sagte ROG-Geschäftsführer Christian Mihr. „Das Versprechen der Regierung in Ankara, trotz des Ausnahmezustands Grundrechte wie die Pressefreiheit zu achten, ist offensichtlich keinen Pfifferling wert. Die Hexenjagd auf kritische Journalisten in der Türkei muss sofort aufhören.“
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Fotografin 25 Jahre vom Verfassungsschutz beobachtet

Geahnt hatte sie es irgendwie schon, da manchmal obskure Personen ihre Arbeit beobachteten – doch nach der Gewissheit sitzt der Schock tief: Die Hamburger Fotojournalistin Marily Stroux ist seit mehr als 25 Jahren im Visier des Inlandsgeheimdienstes. Das hat das Hamburger Landesamt für Verfassungsschutz ihr auf Anfrage bestätigt. Und nicht nur das: Auch die verdeckte Staatsschutz-Ermittlerin des Hamburger Landeskriminalamtes mit dem Tarnnamen „Maria Block" hat zumindest in den Jahren 2008 bis 2012 Berichte über Strouxs Arbeit und Umfeld in der linken Szene angefertigt und auch an den Verfassungsschutz weitergeleitet.
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DOK Leipzig: Jurymitglieder für ver.di-Preis gesucht

Der im Rahmen des Internationalen Leipziger Festivals für Dokumentar- und Animationsfilm DOK verliehene ver.di-Preis wird ab 2016 erstmals als „ver.di-Preis für Solidarität, Menschlichkeit und Fairness“ an einen Film aus dem Deutschen Wettbewerb verliehen. Im Zuge dieser neuen Ausrichtung des mit 2.500 Euro dotierten Preises wird künftig auch die Zusammensetzung der ver.di-Jury nach einer zuvor jahrelang konstanten Besetzung alljährlich wechseln. Noch bis zum 10. August 2016 können Bewerbungen und Vorschläge für die Jury 2016 eingereicht werden.
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Hate Speech: Kontern statt schweigen!

„Viele Menschen sind entsetzt über Hass und üble Beschimpfungen im Netz, doch das wird nicht wahrgenommen, weil viel zu viele schweigen.Wir wollen die Betroffenen mit dieser Kampagne empowern!“ So Konstantina Vassilliou-Enz von den Neuen deutschen Medienmachern (NdM), die seit Februar das No Hate Speech Movement des Europarats in Deutschland koordinieren. Am 22. Juli starteten sie die Kampagnen-Website „No Hate Speech“ mit einem Online-Flashmob. Ihr #NoHateSpeech-Tweet wurde von Unterstützer_innen zeitversetzt an fast 650.000 Menschen geschickt und sie jubelten: „Wir trenden auf Twitter, die Timelines sind voll – ihr seid großartig!“
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„Werk ohne Autor“: Dreh am seidenen Faden

Am Set von „Werk ohne Autor“ (W.O.A.) unter der Regie von Florian Henckel von Donnersmarck („Das Leben der Anderen“) ist es offenbar zu deutlichen Verstößen gegen die tariflichen Arbeitszeitregelungen gekommen. Filmschaffende hatten von übermäßig langen Arbeitstagen und unzulässigen Überschreitungen der 13. Arbeitsstunde berichtet. Die ver.di-FilmUnion forderte die sofortige Umsetzung der Bestimmungen des Tarifvertrags für Film- und Fernsehschaffende (TV FFS) und kündigte an, anderenfalls die zuständigen Behörden einzuschalten.
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Polizist muss Schadensersatz an Journalisten zahlen

2000 Euro Schadensersatz muss ein Polizist aus Chemnitz einem Journalisten zahlen, dessen Kamera er während der Blockupy-Demo 2013 beschädigt hatte. Mit dieser Auflage stellte das Amtsgericht Frankfurt am Main das Strafverfahren gegen ihn ein. Das rabiate Vorgehen der „Ordnungshüter“ gegen Pressevertreter während der Demonstration rund um das Frankfurter Bankenviertel hatte damals in Hessen große Empörung ausgelöst. Denn auch andere Journalisten wurden bei dem Polizeieinsatz massiv in ihrer Arbeit behindert.
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Gegen Buy-out-Verträge für AFP-Fotografen

Agence France Presse hat allen freien Fotograf_innen in einer Reihe von Ländern außerhalb Frankreichs einen neuen Total-Buy-out-Vertrag zur Unterschrift vorgelegt. AFP unterhält 200 Büros in 150 Ländern. Im weltweiten Netz der Berichterstattung arbeiten außer 2300 Festangestellten tausende freie Text- und Bildjournalisten für die Nachrichtenagentur. Nachdem sich freie Fotograf_innen an die Internationale Journalisten-Föderation gewandt hatten, hat die IFJ die weltweite Online-Kampagne „AFP: Demand fair terms for freelance photographers“ gestartet.
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Nach Putschversuch: Säuberungswelle in der Türkei

Nach dem missglückten Putschversuch in der Türkei betreibt Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan eine massive Säuberungsaktion in Militär, Justiz, Verwaltung, religiösen Behörden und Medien. Nachdem Reporter ohne Grenzen (ROG) zuvor bereits die Schließung von mehr als einem Dutzend Nachrichtenwebseiten durch die Aufsichtsbehörde für Telekommunikation kritisiert hatte, wurde nun bekannt, dass die Telekommunikationsbehörde RTÜK darüber hinaus 24 Radio- und Fernsehsendern die Sendelizenz entzogen hat.
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Schon entdeckt? EJO

„Vor allem von Forschern erwarten wir, dass es Teil ihrer Jobbeschreibung sein sollte, in die (Fach-)Öffentlichkeit hineinzuwirken“, betont Journalismus-Professor Stephan Russ-Mohl, der das Europäische Journalisten-Observatorium EJO 2004 gründete, um „die Kluft zwischen der Medien-, Kommunikations- und Journalismusforschung und der Medienpraxis zu verringern“. Durch Beobachtung aktueller Trends in der Medienbranche in Europa und den USA sollte das Observatorium einen Beitrag zur Qualitätssicherung im Journalismus leisten. Die vielsprachige Website bietet differenziert-informative, aktuelle journalistische Beiträge wie etwa eine Analyse von Brexit-Kommentaren.
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Neue Erleichterungen im Presse-Kartellrecht geplant

Die Bundesregierung will erneut die Kartellbestimmungen für Verlage lockern. Der Entwurf für eine 9. Novelle des Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschränkungen (GWB) sieht vor, dass Verlage künftig Kooperationen eingehen können, um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. Die Redaktionen sollen davon ausgeschlossen sein. ver.di kritisiert das Vorhaben als einen weiteren Schritt in Richtung Medienkonzentration.
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Südkurier weiter unter Druck: Gemaßregelter Redakteur geht

Mit ihrer Vorgehensweise in der Personalie Michael Lünstroth haben Chefredakteur Stefan Lutz und Lokalchef und Regionalleiter Jörg-Peter Rau dem „Südkurier“ einen schweren Imageschaden zugefügt. Bundesweit wird seit Wochen über den Presseskandal am Bodensee und den massiven Glaubwürdigkeitsverlust der Tageszeitung vor Ort berichtet. Vor einigen Tagen zog auch der SWR nach und berichtete in der Landesschau über die Hintergründe, die dazu führten, dass Lünstroth mit einem Schreibverbot und einer Abmahnung belegt wurde. Nun hat der langjährige Lokalreporter seine Kündigung eingereicht.
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Viel Gerede um Filmerbe – Taten lassen auf sich warten

Was machen mit all den alten Filmen, den filmischen Dokumenten und Schnipseln, die in den zahlreichen Archiven, Dachböden und Kellern dieser Republik lagern oder sich nur unter einer Staubschicht liegend weiter zersetzen? Die Antwort darauf ist relativ einfach: erhalten und zugänglich machen, denn niemand sagt allen Ernstes: weg mit dem Krempel. Doch ab da scheiden sich die Geister und obwohl die Diskussion schon einige Zeit andauert – der Kinematheksverbund ist nach Aussage von Rainer Rother, dem Künstlerischen Direktor der Deutschen Kinemathek, seit 2008 an dem Thema – fehlt nach wie vor der große Generalplan.
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