Aktuelle Meldungen

Mediensalon: „Live“ als Zusatzangebot

Live-Berichte als Ticker und Tweets, auf Blogs oder anderen Kanälen können nur ein Zusatzangebot sein. Für die journalistische Qualität der Gesamtberichterstattung sei Einordnung, Analyse und Hintergrund notwendig. Darin war sich die Runde im Berliner Mediensalon zum Thema „Wie ‚live‘ kann Journalismus mit Qualitätsanspruch sein“ einig. Dass immer mehr Leserinnen und Leser ein Interesse an der „Gatekeeper“-Funktion durch ausgebildete Journalist_innen haben, zeige die Renaissance der Newsletter, die eine Auswahl nach professioneller Gewichtung bieten.
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Diskussion um NetzDG geht weiter

„Das NetzDG muss novelliert werden“, forderte die grüne Bundestagsabgeordnete und frühere Ministerin Renate Künast beim 10. Internet Governance Forum Deutschland zur „Digitalen Teilhabe“ in Berlin. Deshalb habe die Fraktion Bündnis 90/die Grünen einen Antrag in den Bundestag eingebracht, um das Thema wieder auf die Tagesordnung zu setzen. Nach ihrer Ansicht fehlten im Netzwerkdurchsetzungsgesetz (NetzDG) klare Regeln zu Meldewegen und Transparenzberichten der Unternehmen, zum Jugendschutz und der Kennzeichnung von Social Bots sowie zu Put-Back-Verfahren für fälschlich Gelöschtes.
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ARD, ZDF und Co.: Too big to fail?

Sind die gebührenfinanzierten Medien ihr Geld wert?  Sind „Marken“ wie ARD und ZDF  stark genug, um sich in der wachsenden Informationsflut behaupten zu können? Wie sieht ihre Perspektive in der digitalen Gesellschaft aus? Und wie kann ein ausreichend finanzierter öffentlich-rechtlicher Rundfunk sichergestellt werden? Um diese und andere Fragen kreiste der „Gesellschaftspolitische Dialog“ , zu dem der DGB-Bundesvorstand am 27. November Medienmacher_innen, Medienpolitiker_innen und Gewerkschafter_innen eingeladen hatte.
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Computer Bild streikt für Tarifvertrag

Unter dem Motto „Wir wollen keine Schnäppchen mehr sein“ haben heute die Mitarbeiter_innen der Springer-Zeitschrift Computer Bild für mehrere Stunden ihre Arbeit niedergelegt. Es war nach einem Ausstand im Juli bereits der zweite Warnstreik. ver.di und der DJV verhandeln mit der Springer-Tochter seit Monaten über einen Haustarifvertrag. Die Beschäftigten der größten Computer-Zeitschrift Europas verdienen bis zu 40 Prozent weniger als ihre Kolleginnen und Kollegen in Verlagen, in denen der Tarifvertrag für Zeitschriften gilt.
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Schon entdeckt? Riffreporter

Die freie Journalistin Anja Krie­ger kommt ins Schwärmen, wenn sie über „Riffreporter“ spricht: „Jeder kann sein Herzensprojekt so umset­zen, wie er oder sie möchte, und bekommt dabei Hilfe von den Anderen.“ Krieger hat sich auf Wissen­schaftsjournalismus speziali­siert. Ihren englischsprachigen Podcast „Plastisphere“ über die Allgegenwart von Plastik begleitet sie mit deut­schen Artikeln auf dem Online-Portal „Riffreporter“. Dort sollen sich selbstbewusste Freie selbstverwirklichen kön­nen. Krieger spricht von einer „kooperativen und positiven Stimmung“.
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Bessere Chancen auf Arbeitslosengeld

Rund 30.000 Kurzzeitbeschäftigte haben künftig einen verbesserten Anspruch auf Arbeitslosengeld. Darauf hat sich heute die Regierungskoalition geeinigt. Weil sie lediglich befristet für die Dauer von einzelnen Projekten angestellt werden, hatten es diese Beschäftigten bisher schwer, einen Anspruch auf Arbeitslosengeld in den Phasen zwischen den Projekten zu erwerben. ver.di hatte sich im politischen Raum immer wieder gegen diese Benachteiligung ausgesprochen und deutliche Verbesserungen bei der verkürzten Anwartschaft auf Arbeitslosengeld gefordert.
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„Frauenmacht“: DW und RBB liegen vorn

Die Deutsche Welle und der RBB sind bei „Pro Quote Medien“ in der ersten Studie zur Gleichstellung im Rundfunk auf der Sonnenseite gelandet: Beide Sender erreichen einen „Frauenmachtanteil“ von über 50 Prozent. Als Schlusslichter wurden der Saarländische Rundfunk und das Deutschlandradio mit rund 25 Prozent ausgemacht. Zwar blieb die Definition von Frauenmacht zur Vorstellung der Studie im Berliner Haus des Deutschlandradios am 22. November nicht unumstritten. Fest steht aber, dass in Spitzenpositionen der Sender weiter mehrheitlich Männer das Sagen haben.
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Buchtipp: Die dunkle Seite der TV-Macht

„Wie ich mir meinen Platz in der Fernsehhölle verdient habe“: Der Titel verspricht nicht zu viel. Autor Kai Tilgen hat einst als Kabelhilfe angefangen und ist heute Regisseur bei TV-Formaten wie „Deutschland sucht den Superstar“ („DSDS“), „The Biggest Loser“ oder bei „Reality“-Reihen am Nachmittag. Sein Buch ist als unverblümte Beschreibung vor allem eine Abrechnung mit dilettantischen Produktionsbedingungen und dem alltäglichen Zynismus der Branche. Doch sei für ihn als Geschichtenerzähler alles "Teil der künstlerischen Mischkalkulation".
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Medien und AfD: Mehr Reflexion als Reflexe

Die Wissenschaftsstiftung der IG Metall hat am 19. November in Berlin zum 14. Mal den Otto-Brenner-Preis für kritischen Journalismus verliehen. Prämiert wurden 2018 Arbeiten, die das Motto „Gründliche Recherche statt bestellter Wahrheiten“ vorbildlich umsetzten. Zugleich wurde auf einer Medientagung eine neue Studie der Otto-Brenner-Stiftung zum Verhältnis von Medien und AfD vorgestellt und debattiert. Zum Abschluss stellte Cornelia Berger, Bundesgeschäftsführerin der dju in ver.di, aus gewerkschaftlicher Sicht drei Thesen dazu vor.
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Rumänien hebelt Quellenschutz aus

Rumänien darf die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) nicht missbrauchen, um Journalisten unter Druck zu setzen, warnt die EU-Kommission. Die rumänische Datenschutzaufsicht droht derzeit damit, ein Bußgeld von bis zu 20 Millionen Euro gegen ein rumänisches Medienunternehmen zu verhängen, das seine Informationsquellen nicht offenlegen will. Das EU-Parlament und die Bürgerrechtsorganisation Digitalcourage drängen auf eine rasche Klärung der Affäre, um Nachahmaktionen zu verhindern.
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Erneuter Stellenabbau bei Reuters geplant

Im deutschen Büro der globalen Nachrichtenagentur Reuters sollen aus strategischen Gründen zehn von 80 Stellen im Textbereich gestrichen werden. Vor wenigen Tagen hatte bereits der Deutschlandfunk berichtet, dass es laut einer E-Mail des Reuters-Europa-Chefs an Mitarbeiter_innen zu Jobverlusten in einigen europäischen Niederlassungen kommen solle. In den letzten sechs Jahren sind bei Reuters Deutschland bereits 20 Prozent der Stellen weggefallen. ver.di fordert den Verzicht auf den angekündigten Abbau und will die Geschäftsführung gemeinsam mit dem Betriebsrat zu Gesprächen auffordern.
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Zuschuss für Freie zur Altersversorgung

Freie Autorinnen und Autoren können beim Autorenversorgungswerk (AVW) der VG Wort einen einmaligen Zuschuss von bis zu 7.500 Euro zu ihrer privaten Altersvorsorge beantragen. Bezuschusst werden Kapitallebensversicherungen, zusätzliche private Rentenversicherungen, Sparverträge und auch Neuabschlüsse. Wer unsicher ist, ob er die Bedingungen für den Zuschuss erfüllt, den bittet das Autorenversorgungswerk, trotzdem auf jeden Fall Kontakt mit der VG Wort aufzunehmen. Denn viele Ansprüche werden derzeit nicht wahrgenommen.
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Duisburger Filmwoche: Im Umbruch

Ein deutscher Aggregatzustand: Mitten unter Pegida- Demonstrant_innen bewegt sich die Kamera. Manche schauen offensiv ins Objektiv, andere brüllen „Lügenpresse“ und „Haut ab!“. Der Kamerablick wirkt ratlos. Eine der nächsten Szenen dann: der Blick in eine MDR-Redaktion. Umgang der Medien, Umgang mit den Medien – das war auf der Duisburger Filmwoche ein zwar nicht explizites aber unübersehbares Thema in mehreren Filmen. Umbrüche liegen in der Luft und erfordern „Handeln“, so das Motto der 42. Duisburger Filmewoche vom 06. bis 10. November.
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Filmtipp: Im Kampf für gleichen Lohn

Vor kurzem erinnerten Gewerkschaften mit dem alljährlichen „Tag der betrieblichen Entgeltgleichheit“ daran, dass Frauen für die gleiche Arbeit immer noch erheblich weniger verdienen als Männer. Einen Meilenstein in ihrem Kampf für Lohngerechtigkeit lässt der Film „Keiner schiebt uns weg!“ wieder lebendig werden. Es geht um die Heinze-Frauen, Laborarbeiterinnen eines Gelsenkirchener Foto-Unternehmens, die Ende der 1970er Jahre mit Hilfe der IG Druck und Papier eine Lohnnachzahlung und geschlechterunabhängige Bezahlung erstritten.
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Zentralredaktionen als Vielfaltskiller

„Parlamentsjournalismus im technischen und ökonomischen Medienwandel“ war der Titel einer Debatte im Rahmen der Konferenz „Formate des Politischen“ am 8. November im Atrium der Bundespressekonferenz (BPK). Im Fokus der Diskussion stand schnell die wachsende Rolle der Zentralredaktionen und ihre Folgen für die publizistische Vielfalt in Deutschland. Eingeladen hatten der Deutschlandfunk, die Bundeszentrale für politische Bildung und die BPK.
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Filmtipp: Mission Wahrheit bei Arte

Ein Jahr lang begleitet die US-amerikanische Regisseurin Liz Garbus die Nachrichtenredaktion der New York Times (NYT) bei ihrer Arbeit. Deren Alltag hat sich seit der Präsidentschaft von Donald Trump gehörig verändert. Nicht nur, weil er die Berichterstattung von investigativen Journalisten grundsätzlich in Misskredit bringt. Die Redaktion verlangt den Reportern viel ab, sie haben seit Trump einen „24-Stunden Job“. Arte zeigt die vierteilige mit dem WDR koproduzierte Dokureihe.
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