Internationales

Kritik an Musharraf

Der pakistanische Präsident Pervez Musharraf hat mit der Verhängung des Ausnahmezustands am 3. November auch die Medien verstärkt geknebelt. Das Informationsministerium schuf eine Sonderbehörde, die die führenden Presseorgane des Landes überwachen soll. Dem speziellen Blick der Regierung unterliegen auch die großen englischsprachigen Zeitungen des Landes, wie „The Dawn“ oder „The Daily Times“. Die Behörde soll sicherstellen, dass keine Berichte veröffentlicht werden, die „dem Präsidenten oder der Armee feindlich gesinnt“ sind. Damit ist der Zensur Tür und Tor geöffnet.
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Posthum geehrt

Das P.E.N.-Zentrum Deutschland hat den in der Türkei ermordeten Journalisten Hrant Dink und die viele Jahre von ihm herausgegebene Zeitung „Agos“ mit der Hermann-Kesten-Medaille ausgezeichnet. In Istanbul läuft der Prozess gegen Dinks Mörder.
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Diffamiert und verfolgt

Im Grunde hätte das alles in diesem Jahr nicht passieren können. Bereits im Juli 2003 unterschrieb Bodo Hombach, Geschäftsführer der WAZ Mediengruppe, zusammen mit dem OSZE-Beauftragten für die Freiheit der Medien die Grundsätze zur Garantie redaktioneller Unabhängigkeit. Darin wird klar festgeschrieben, dass vor allem die Eigentümer journalistischer Medien eine besondere Verantwortung für Demokratie und Rechtsstaatlichkeit haben. Dazu zählt unter anderem das Einstehen für Menschenrechte, internationale Verständigung und die Verteidigung gegen jedwede nationalistische oder rassistische Diskriminierung. Zudem hat die WAZ im Juli 2007 mit der Internationalen…
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Drogenbande bedroht Journalisten

Die Macher der Regionalzeitung „El Imparcial del Istmo“ wussten, dass ihr Vorhaben riskant war. Als sie vor sechs Monaten begannen, über organisierte Kriminalität beim Drogenhandel im mexikanischen Bundesstaat Oaxaca zu berichten, hatte es bereits mehrfach Übergriffe auf Journalisten gegeben, die sich mit dem Thema befassten.
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Prominentes Kuratorium für ROG

Ein hochrangig besetztes Kuratorium wird künftig die Menschenrechtsorganisation Reporter ohne Grenzen unterstützen.
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Tod auf offener Straße

Alischer Sajipow ist tot. Am Abend des 24. Oktober wurde Alischer Sajipow in Osch, einer Stadt im Süden Kirgistans, erschossen. Drei kaltblütig aus nächster Nähe abgefeuerte Kugeln beendeten das Leben des 28-Jährigen.
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Achteinhalb Jahre Gefängnis

Der aserbaidschanische Journalist Eynulla Fatullayev muss für achteinhalb Jahre ins Gefängnis und umgerechnet 230.000 US-Dollar Strafe zahlen. Dies entschied ein Gericht am 30. Oktober. Fatullayev hatte in einem Artikel über Aserbaidschans Unterstützung der US-Militäroperationen in der Region geschrieben.
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Medien am Gängelband

Allein bei „Delo“, der größten Tageszeitung im EU-Musterland Slowemien, mussten 25 Redakteure in den letzten zwei Jahren ihre Posten räumen. Für grenzüberschreitendes Aufsehen und Proteste internationaler Journalistenverbände sorgte vor allem die umstrittene Abberufung der „Delo“-Korrespondenten in den Nachbarländern Kroatien und Österreich.
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Agentur Kurdistan

Seit dem Sturz Husseins wurden im Irak mehr Journalisten getötet als in 20 Jahren Vietnamkrieg – an Straßensperren, bei Entführungen und Attentaten, aber auch bei Übergriffen von Milizen oder des Militärs. Dennoch gibt es Versuche, demokratische Medien zu installieren. Die Zahl der Radio- und Fernsehstationen sowie der Zeitungen hat sich in kurzer Zeit verdreifacht. Allerdings gehören diese in der Regel politischen Parteien oder religiösen Gruppen, die ihre eigenen Interessen verfolgen. Demokratie aber braucht unabhängige Medien. Dies gilt natürlich auch für eine besondere Region im Irak, den Norden des Landes, wo die kurdische Bevölkerung lebt. Deshalb engagieren sich…
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Unter Spionageverdacht

Eine gut vorbereitete Recherchereise führte die Filmemacher Florian Opitz und Andy Lehmann in die Hände des nigerianischen Geheimdienstes. Sechs Wochen wurden sie in Nigeria festgehalten und der Spionage beschuldigt. Mit Unterstützung ihrer Produktionsfirma 2pilots, von ver.di, des WDR und des Auswärtigen Amtes gelang es schließlich die beiden freizubekommen und nach Hause zu holen.
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Die ganze Welt ist unsere Bühne

„All the world is our stage“ unter diesem Motto hatten sich vom 17. bis 19. Oktober 2007 in Madrid 130 Delegierte von Medien- und Kulturgewerkschaften aus der ganzen Welt versammelt. UNI-MEI – das steht für Media,-Entertainment-International ist zwar der kleinste Sektor in der weltgrößten Gewerkschaftsinternationale Union Network International, zählt aber immerhin rund 130 Mitgliedsgewerkschaften in über 80 Ländern, darunter ver.di.
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„Ex Gratia“ für Anschlag

Mit einer Geschichte aus der dunkelgrauen Medienlandschaft muss sich das Auswärtige Amt derzeit beschäftigen. Das deutsche Außenministerium soll Druck machen auf Bukarest, damit man sich dort schnellst- möglich zu einer Ex-Gratia-Zahlung an ehemalige Redakteure des „amerikanischen Kalte-Krieg-Senders Radio Free Europe in München“ (Der Spiegel) bequemt. „Ex Gratia“, ein Zeichen des guten Willens ohne einklagbaren Rechtsanspruch. Der Anlass hierfür liegt mehr als ein Vierteljahrhundert zurück.
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Stand up for Journalism

Europaweit fanden unter dem Motto: „Stand up for Journalism“ am 5. November Aktionen gegen Gewalt und Zensur statt. Dazu aufgerufen hatte die Europäische Journalisten Förderation (EJF). Wie viele andere Gewerkschaften und Organisationen in Europa hatte sich die Fachgruppe Medien und ihre Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) in ver.di dem Aufruf angeschlossen.
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Tariferhöhung und Mindestlohn

Schwedische Journalistinnen und Journalisten haben eine deftige Lohnerhöhung von 10 Prozent und einen Mindestlohn erstritten. „Ein großer Erfolg“, meint der Journalistenverband SJF. Aber es gibt auch kritische Stimmen.
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Ermordet und nicht vergessen

Am 1. Todestag von Anna Politkowskaja, am 7. Oktober, fanden in verschiedenen deutschen Städten Gedenkveranstaltungen statt, so in Hamburg und Potsdam. In Berlin erinnerte Reporter ohne Grenzen (ROG) gemeinsam mit amnesty international (ai) mit einer Mahnwache vor der russischen Botschaft an die kritische Journalistin, die in Moskau erschossen wurde. Im Berliner ver.di-Haus fand eine Lesung mit anschließender Diskussion statt. In Paris wurde Anna Poltikowskaja auf dem Platz der Menschenrechte gedacht. In Rom und im südfranzösischen Perpignan sind öffentliche Plätze nach ihr benannt worden.
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US-Zeitungen in Verlustzonen

Die US-Medien sind im Umbruch. Das Internet setzt den Verlagen zu – und tragfähige neue Geschäftsmodelle sind noch nicht in Sicht. Es herrscht Untergangsstimmung: Der amerikanische Medienprofessor Philip Meyer prophezeit, dass die letzte Zeitung im ersten Quartal des Jahres 2043 gedruckt wird. Und die Zeitschrift Economist titelt: „Who killed the newspaper?“
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