Günter Herkel

Günter Herkel lebt in Berlin und arbeitet als freier Medienjournalist für Branchenmagazine in Print, Rundfunk und Online
Foto: Jan-Timo Schaube

Alle Artikel von Günter Herkel

Buchtipp: Eine Grabrede auf die gedruckte Zeitung

Der frühere FAZ-Autor Schulz intoniert einen Grabgesang auf die gedruckte Zeitung, im Grunde auf das Medium Tageszeitung insgesamt. Den Verlegern und Journalisten attestiert er Blindheit und Unverständnis der technologischen Entwicklung, die seiner Ansicht nach den Untergang des Mediums unweigerlich nach sich ziehen: „Statt dass Zeitungsverlage in gut funktionierende technische Verfahren des digitalen Zeitungsvertriebs investieren, durch die sie wieder in eine Beziehung zu ihren Lesern treten, setzen sie auf die Laufkundschaft der sozialen Netzwerke und Werbeerlöse im Massenmarkt.“
mehr »

Radiomarkt: Bauer Media Group weiter auf Expansionskurs

Die Bauer Media Group expandiert weiter auf dem internationalen Radiomarkt. Unlängst erwarben die Hamburger die Radiogruppe Orion in Großbritannien. Mit diesem Zukauf übernahm Bauer die Marktführerschaft auf dem lukrativen Radiomarkt der Insel. Mit zusätzlichen 1,25 Millionen Hörern liegt die Reichweite von Bauer in Großbritannien nun bei rund 17,4 Millionen. Weltweit hält das Medienhaus 106 Radiostationen in acht Ländern. Auch in Deutschland würde Bauer sich gern stärker engagieren. Als Hindernisse betrachtet man allerdings die „hohe Regulierungsdichte“ und eine „Blockadehaltung gegenüber neuer Technologie“.
mehr »

Gleichschaltung? Gleiche Schaltung!

Die Medienwelt ist doch immer wieder mal für `ne Überraschung gut. Neulich am Zeitungskiosk – ja, es gibt sie noch, die guten alten Holzmedien – springt es dem Betrachter gleich ins Auge: Alle drei Hauptstadt-Regionalblätter – Tagesspiegel, Berliner Morgenpost und Berliner Zeitung – tragen das gleiche Kleid. „Neueröffnung im Herzen Berlins“ steht da in schwarzen und weißen Lettern auf blauem Grund. Auf der Frontseite! Nanu, fragt sich der argwöhnische Zeitgenosse. Ist es jetzt so weit? Reicht der lange Arm Erdogans, sein Bestreben zur Harmonisierung der Medienlandschaft inzwischen bis in die deutsche Kapitale?
mehr »

Kein Ruhmesblatt

Es sind unruhige Zeiten. Krieg, Bürgerkrieg, Terror, individuelle Gewaltakte beherrschen seit Wochen die Schlagzeilen. Brennpunkte und Sondersendungen über dramatische Ereignisse wie die von Nizza, Würzburg, München und Ansbach stürzen in immer kürzeren Abständen auf ein verschrecktes Publikum ein. Keine Frage: In Krisenzeiten ist der Nachrichtenjournalismus besonders gefordert. Die Bürger verlangen – zu Recht – nach korrekter Information und Aufklärung durch die Medien sowie nach entschlossenem Handeln von Politik und staatlicher Exekutive. Gemessen an diesem Anspruch kann den Medien nach der Gewaltwelle im Monat Juli allerdings kein gutes Zeugnis ausgestellt werden.
mehr »

Medienkritik: Zwischen Fußballstadien und Fanmeilen

Sexistische Beschimpfungen gegen eine ZDF-Reporterin, durchwachsene Leistungen von Moderatoren, Experten und Reportern, Bilderzensur durch die kommerzgeile UEFA, aber auch viele spannende Übertragungen – die am 10. Juli endende „UEFA Euro 2016“ hatte allerhand zu bieten. Bis zu 30 Millionen Zuschauer oder 80 Prozent Marktanteil für ARD und ZDF belegen die ungebrochene Attraktivität des Spiels auf dem grünen Rasen. Im Laufe des vierwöchigen Fußballspektaktels „vergaßen“ die öffentlich-rechtlichen Anstalten allerdings gelegentlich, ihrer Kernkompetenz ausreichend nachzugehen: der Information über das Weltgeschehen jenseits der Ereignisse zwischen Stadien und Fanmeilen.
mehr »

Fußball-EM: Krawall-Bilder ausgeblendet

Keine Bilder von Hooligan-Krawallen oder Flitzern erwünscht: Bei der Fußball-EM will die UEFA den TV-Zuschauern eine heile Welt vorgaukeln. ARD und ZDF protestieren – mit gebremstem Schaum. Spät, sehr spät reagieren ARD und ZDF auf die ganz offensichtliche Zensur der Bildberichterstattung der UEFA bei der hierzulande von zig Millionen verfolgten Fußball-Europa-Meisterschaft, Verzeihung: der „UEFA-Euro 2016“. So lautet die offizielle Bezeichnung des Spektakels, und so soll das populäre Event von den Sportreportern auch präsentiert werden – dazu hat der mächtige Europäische Fußballverband die Sender verdonnert.
mehr »

Mehr funktionale Angebote

M | Zwar wird das Totenglöckchen für das lineare Fernsehen noch nicht geläutet. Aber auch bei den Öffentlich-Rechtlichen stellt man fest, dass immer mehr Zuschauer zu nicht-linearen TV-Konsumformen abwandern. Wie reagiert die ARD-Verwertungskommission, deren Vorsitzender Sie sind, auf diesen Trend? Manfred Krupp | Das lineare Fernsehen wird noch über viele Jahre dominant sein. Im Augenblick ist es noch so, dass bedeutend mehr linear gesehen als non-linear abgerufen wird. Unsere vordringlichste Aufgabe ist, das beitragsfinanzierte Programm unseren Nutzern kostenfrei zugänglich zu machen. Das heißt, erste Priorität hat der Ausbau unserer Mediatheken. Wir wollen sie…
mehr »

Im Streaming-Zeitalter

Das Zusammenwachsen des Fernsehens mit digitalen Angeboten spiegelt sich vor allem in der zunehmenden Nutzung von Streaming-Plattformen und Sender-Mediatheken. Auch in Deutschland verändert der Markteintritt großer Video-on-Demand-Anbieter wie Netflix den Medienalltag – zugleich eine Chance, junge Zielgruppen mit neuartigen Informationsformaten zu erreichen.
mehr »

Buchtipp: Medienumbruch und Öffentlichkeit

Wie der digitale Wandel die öffentliche Diskussion in unserer Mediendemokratie verändert, ist Leitthema des Bandes „Medienumbruch und Öffentlichkeit“. Medienwissenschaftler Norbert Bolz beschäftigt sich in seinem Stück „Propaganda 2.0“ mit der Transformation des Propagandabegriffs im digitalen Zeitalter. Der „Islamische Staat“ verzichte – anders als noch die RAF – auf eine Begründung für seine Terroraktivitäten. Er werbe schlicht „mit der eigenen Grausamkeit“. Viele Nachrichtenmedien gingen dieser Strategie auf den Leim.
mehr »

Ist’s auch Wahnsinn, hat es doch Methode

Die AfD meint es ernst mit ihrer Attacke auf das gewachsene demokratische Mediensystem dieses Landes. Ins Visier genommen hat sie vor allem den öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Man trete ein für eine „vielfältige Medienlandschaft, die freie Information und kritische Diskussion ermöglicht“? So stand es noch im Entwurf des Parteiprogramms. Aber auch die Forderung nach „ Schluss mit politischer Korrektheit“, will sagen: einer Berichterstattung, die zum Beispiel auf Minderheitenrechte Rücksicht nimmt. In der Endfassung sind einige der früheren Worthülsen nunmehr zusammengeschnurrt auf den wahren Kern der AfD-Medienstrategie. Und die läuft auf eine Zerschlagung von ARD und ZDF…
mehr »

Wachsender Kostendruck auf Rundfunkanstalten

Die Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) empfiehlt in ihrem am 13. April vorgelegten 20. Bericht eine Senkung des Rundfunkbeitrags um 30 Cent auf monatlich 17,20 Euro ab 2017. Die Einnahmen aus dem Beitragsaufkommen bis 2020 reichten aus, um den Finanzbedarf von ARD, ZDF und Deutschlandradio in der nächsten Gebührenperiode zu decken, begründete KEF-Vorsitzender Heinz Fischer-Heidlberger diesen Schritt in Mainz.
mehr »

Buchtipp: Warum wir den Medien nicht mehr trauen

Die Glaubwürdigkeitskrise der Medien ist Ausgangspunkt dieser aktuellen Streitschrift von Uwe Krüger, wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Abteilung Journalistik der Uni Leipzig. Der Autor grenzt sich von polemischen Zuspitzungen à la „Lügenpresse“, „Gleichschaltung“ und anderen Verschwörungstheorien ab. Er begreift sich als „skeptischer Nutzer“, einer von denen, „die argwöhnten, die offensichtlichen Einseitigkeiten und der frappierende Gleichklang bei bestimmten Themen könne etwas mit informeller Kommunikation, Absprachen und Druck auf einer öffentlich nicht sichtbaren politisch-medialen Hinterbühne zu tun haben“.
mehr »

Panama-Papers: Auswertung ohne ideologische Scheuklappen!

Mit der Enthüllung der „Panama Papers“ ist der “Süddeutschen Zeitung“ ein überragender Coup gelungen. Denn bei der Zuspielung von internen Dokumenten der Kanzlei Mossack Fonseca handelt es sich um das bislang größte Datenleck der sogenannten Offshore-Finanzindustrie. Einer Industrie, die mithilfe von Briefkastenfirmen im Verborgenen schmutzige Geschäfte betreibt. Und dabei die nationalen Steuerbehörden, das heißt die Allgemeinheit, um Hunderte von Milliarden betrügt.
mehr »

Wie hoch ist der Bedarf?

Die bedarfsgerechte Finanzierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks ist eine wesentliche Voraussetzung für gutes Programm und hochwertige journalistische Berichterstattung. Doch wie hoch ist dieser Bedarf? Das prüft derzeit, wie alle vier Jahre, die Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) für die kommende Beitragsperiode 2017-2020. Ihre Empfehlungen hat die KEF am 24. Februar mit den Intendantinnen und Intendanten von ARD, ZDF und Deutschlandradio sowie den Ländern diskutiert. Im Entwurf ihres 20. Berichts schlägt sie unter anderem vor, den Rundfunkbeitrag ab 2017 zum zweiten Mal in Folge zu senken – um 29 Cent auf dann 17,21 Euro im Monat.
mehr »

Berechtigte Kritik oder Futterneid?

Öffentlich-rechtliche Sender kooperieren mit privaten Verlagen. Was die Beteiligten als win-win-Situation ansehen, ist manchen Wettbewerbern ein Dorn im Auge. Es ist die Rede von rechtlich fragwürdigen „Meinungskartellen“. Berechtigte Kritik oder journalistischer Futterneid?
mehr »

iTunes für Journalismus

Vor zwei Jahren startete im niederländischen Utrecht das Start Up Blendle, eine Nachrichtenplattform, bei der Nutzer_innen für einzelne Artikel zahlen. Im September 2015 expandierte das Unternehmen nach Deutschland. Michael Jarjour ist Redaktionsleiter der fünfköpfigen Redaktion, die täglich auch einen Newsletter über die Medien verschickt, den bei Blendle lesen kann. M sprach mit Jarjour über die bisherigen Erfahrungen.
mehr »