Günter Herkel

Günter Herkel lebt in Berlin und arbeitet als freier Medienjournalist für Branchenmagazine in Print, Rundfunk und Online
Foto: Jan-Timo Schaube

Alle Artikel von Günter Herkel

Im Streaming-Zeitalter

Das Zusammenwachsen des Fernsehens mit digitalen Angeboten spiegelt sich vor allem in der zunehmenden Nutzung von Streaming-Plattformen und Sender-Mediatheken. Auch in Deutschland verändert der Markteintritt großer Video-on-Demand-Anbieter wie Netflix den Medienalltag – zugleich eine Chance, junge Zielgruppen mit neuartigen Informationsformaten zu erreichen.
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Buchtipp: Medienumbruch und Öffentlichkeit

Wie der digitale Wandel die öffentliche Diskussion in unserer Mediendemokratie verändert, ist Leitthema des Bandes „Medienumbruch und Öffentlichkeit“. Medienwissenschaftler Norbert Bolz beschäftigt sich in seinem Stück „Propaganda 2.0“ mit der Transformation des Propagandabegriffs im digitalen Zeitalter. Der „Islamische Staat“ verzichte – anders als noch die RAF – auf eine Begründung für seine Terroraktivitäten. Er werbe schlicht „mit der eigenen Grausamkeit“. Viele Nachrichtenmedien gingen dieser Strategie auf den Leim.
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Ist’s auch Wahnsinn, hat es doch Methode

Die AfD meint es ernst mit ihrer Attacke auf das gewachsene demokratische Mediensystem dieses Landes. Ins Visier genommen hat sie vor allem den öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Man trete ein für eine „vielfältige Medienlandschaft, die freie Information und kritische Diskussion ermöglicht“? So stand es noch im Entwurf des Parteiprogramms. Aber auch die Forderung nach „ Schluss mit politischer Korrektheit“, will sagen: einer Berichterstattung, die zum Beispiel auf Minderheitenrechte Rücksicht nimmt. In der Endfassung sind einige der früheren Worthülsen nunmehr zusammengeschnurrt auf den wahren Kern der AfD-Medienstrategie. Und die läuft auf eine Zerschlagung von ARD und ZDF…
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Wachsender Kostendruck auf Rundfunkanstalten

Die Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) empfiehlt in ihrem am 13. April vorgelegten 20. Bericht eine Senkung des Rundfunkbeitrags um 30 Cent auf monatlich 17,20 Euro ab 2017. Die Einnahmen aus dem Beitragsaufkommen bis 2020 reichten aus, um den Finanzbedarf von ARD, ZDF und Deutschlandradio in der nächsten Gebührenperiode zu decken, begründete KEF-Vorsitzender Heinz Fischer-Heidlberger diesen Schritt in Mainz.
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Buchtipp: Warum wir den Medien nicht mehr trauen

Die Glaubwürdigkeitskrise der Medien ist Ausgangspunkt dieser aktuellen Streitschrift von Uwe Krüger, wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Abteilung Journalistik der Uni Leipzig. Der Autor grenzt sich von polemischen Zuspitzungen à la „Lügenpresse“, „Gleichschaltung“ und anderen Verschwörungstheorien ab. Er begreift sich als „skeptischer Nutzer“, einer von denen, „die argwöhnten, die offensichtlichen Einseitigkeiten und der frappierende Gleichklang bei bestimmten Themen könne etwas mit informeller Kommunikation, Absprachen und Druck auf einer öffentlich nicht sichtbaren politisch-medialen Hinterbühne zu tun haben“.
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Panama-Papers: Auswertung ohne ideologische Scheuklappen!

Mit der Enthüllung der „Panama Papers“ ist der “Süddeutschen Zeitung“ ein überragender Coup gelungen. Denn bei der Zuspielung von internen Dokumenten der Kanzlei Mossack Fonseca handelt es sich um das bislang größte Datenleck der sogenannten Offshore-Finanzindustrie. Einer Industrie, die mithilfe von Briefkastenfirmen im Verborgenen schmutzige Geschäfte betreibt. Und dabei die nationalen Steuerbehörden, das heißt die Allgemeinheit, um Hunderte von Milliarden betrügt.
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Wie hoch ist der Bedarf?

Die bedarfsgerechte Finanzierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks ist eine wesentliche Voraussetzung für gutes Programm und hochwertige journalistische Berichterstattung. Doch wie hoch ist dieser Bedarf? Das prüft derzeit, wie alle vier Jahre, die Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) für die kommende Beitragsperiode 2017-2020. Ihre Empfehlungen hat die KEF am 24. Februar mit den Intendantinnen und Intendanten von ARD, ZDF und Deutschlandradio sowie den Ländern diskutiert. Im Entwurf ihres 20. Berichts schlägt sie unter anderem vor, den Rundfunkbeitrag ab 2017 zum zweiten Mal in Folge zu senken – um 29 Cent auf dann 17,21 Euro im Monat.
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Berechtigte Kritik oder Futterneid?

Öffentlich-rechtliche Sender kooperieren mit privaten Verlagen. Was die Beteiligten als win-win-Situation ansehen, ist manchen Wettbewerbern ein Dorn im Auge. Es ist die Rede von rechtlich fragwürdigen „Meinungskartellen“. Berechtigte Kritik oder journalistischer Futterneid?
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iTunes für Journalismus

Vor zwei Jahren startete im niederländischen Utrecht das Start Up Blendle, eine Nachrichtenplattform, bei der Nutzer_innen für einzelne Artikel zahlen. Im September 2015 expandierte das Unternehmen nach Deutschland. Michael Jarjour ist Redaktionsleiter der fünfköpfigen Redaktion, die täglich auch einen Newsletter über die Medien verschickt, den bei Blendle lesen kann. M sprach mit Jarjour über die bisherigen Erfahrungen.
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Springer 2016: „Beschleunigte digitale Expansion“

Der Verlag Axel Springer SE verkündete auf seiner Bilanzpressekonferenz in Berlin, sich weiter auf Erfolgskurs zu „einem der international führenden digitalen Verlage“ zu befinden. Im Geschäftsjahr 2015 stieg der Umsatz um 8,5 Prozent auf knapp 3,295 Milliarden Euro, das Ebitda erhöhte sich um 10,2 Prozent auf 559 Millionen Euro. Für das Jahr 2016 kündigte Springer an, massiv in den Ausbau seiner digitalen Geschäftsmodelle investieren zu wollen, Stichwort "Business Insider" und "Upday". Zum Thema Scheinselbstständigkeit äußerte man sich hingegen nur verhalten.
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Immer, überall und gleichzeitig

UKW, DAB+ oder IP-Radio – welches ist der Königsweg auf dem Weg zum größtmöglichen Radiogenuss? Längst ist Radio auf einer Vielfalt von Übertragungsplattformen präsent. Aber die Zeit der Glaubenskämpfe in Sachen Radionutzung scheint abzuebben. Gleichzeitigkeit statt Ausschließlichkeit ist die neue Losung. Im Rahmen eines technischen Symposiums der Medienanstalten diskutierten in der vergangenen Woche Branchenexperten über die “bunte Zukunft des Radios“.
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Glaubwürdigkeit und Sparzwang

Karola Wille ist seit 2011 Intendantin des Mitteldeutschen Rundfunks und seit dem 1. Januar 2016 auch Vorsitzende der ARD. Der Beginn ihrer Amtszeit fällt zusammen mit einer heftigen Debatte über die Glaubwürdigkeit der Medien und mit einer neuen Gebührenrunde. Laut Entwurf des 20. KEF-Berichts soll der Rundfunkbeitrag erneut gesenkt werden. Dabei bringt die Digitalisierung neue Aufgaben mit sich, etwa das geplante Online-Jugendangebot und die Umstellung von UKW auf DAB Plus. Wie die ARD den Konflikt zwischen Sparzwängen und Erfüllung ihres Programmauftrags lösen will, erläutert Wille im Gespräch mit M.
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Entschleunigen und Medienkompetenz fördern

Anders als erhofft ist das Internet keineswegs ausschließlich ein Instrument demokratischer Kommunikation. Im Netz konkurrieren seriöse wie desorientierende Quellen um die Aufmerksamkeit der User_innen. Auf der Fachveranstaltung „Information und Desinformation im Netz“ debattierten am 27. Januar in Berlin Medienwissenschaftler und -politiker über den richtigen Umgang mit den Netzinhalten. Eingeladen hatten das Grimme Institut, die Thüringer Landessmedienanstalt (TLM) sowie die Landesmedienanstalt Saarland (LMS).
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Spiegel: Strategie mit Widersprüchen

Im 70. Jahr seiner Existenz steckt der „Spiegel“ in seiner bislang tiefsten Krise. Auf sinkende Anzeigenerlöse und Verkäufe reagiert der Verlag mit einem drastischen Sparprogramm. Die von der Geschäftsführung verordnete „ Agenda 2018“ wird in den nächsten drei Jahren an die 150 Jobs kosten. Zugleich sollen mit Investitionen vor allem im Online-Bereich zusätzliche Einnahmequellen erschlossen werden.
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Staatslastig wie eh und je

Der Anteil von staatlichen und staatsnahen Mitgliedern darf in den Gremien des öffentlich-rechtlichen Rundfunks ein Drittel nicht übersteigen. Bis ins Sendegebiet des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR) hat sich der weise Beschluss des Bundesverfassungsgerichts offenbar noch nicht herumgesprochen.
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Medienangebote für Flüchtlinge

„Marhaba – Ankommen in Deutschland”, laut Selbstbeschreibung „das erste Programm in Deutschland, das sich auf Arabisch speziell an Flüchtlinge und Zuwanderer aus dem Nahen Osten richtet”. Einmal wöchentlich erklärt der smarte Moderator Constantin Schreiber auf Arabisch, wie Deutschland tickt. In der Folge „Essen und Trinken” erfahren Flüchtlinge, die n-tv nutzen, dass es hierzulande für Muslime tabuisierte Lebensmittel wie Schweinefleisch gibt. Aber auch, dass aus Deutschland einige der Spitzenköche dieser Welt kommen. In einer anderen Folge lässt der Moderator Flüchtlinge vor dem Berliner Landesamt für Gesundheit und Soziales Fragen stellen, die er anschließend…
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