Günter Herkel

Günter Herkel lebt in Berlin und arbeitet als freier Medienjournalist für Branchenmagazine in Print, Rundfunk und Online
Foto: Jan-Timo Schaube

Alle Artikel von Günter Herkel

Mensch vor Monitoren

Rundfunkreform nach Skandaljahr zwingend

Die Enthüllung zahlreicher Skandale im RBB und in anderen ARD-Sendern hat eine grundlegende Reform des öffentlich-rechtlichen Rundfunks auf die Agenda der Medienpolitik gesetzt. Mit einheitlichen Compliance-Regeln sollen per Staatsvertrag die bislang ungenügenden Kontrollmechanismen verschärft werden. Auch die hauptbetroffene ARD gibt sich neue Leitlinien. Um die künftige Höhe des Rundfunkbeitrags bahnt sich ein schwerer medienpolitischer Konflikt an.
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Tabula rasa bei ARD und ZDF?

Der öffentlich-rechtliche Rundfunk steht mehr denn je unter Druck. Bislang wurde öffentlich hauptsächlich über Skandale diskutiert, weniger über radikale Reformen. Das hat sich spätestens mit dem umstrittenen Auftritt des ARD-Vorsitzenden Tom Buhrow Anfang November in Hamburg verändert. Seitdem scheinen für einige Akteure selbst eine mögliche Fusion von ARD und ZDF sowie massive Programmkürzungen nicht mehr tabu zu sein. Gleichzeitig läuft die Aufarbeitung der Skandale im RBB und im NDR weiter.
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Portrait von Günter Herkel

Die gekaufte WM

Das Desaster kam mit Ansage: Boykott und Desinteresse bescherten ARD und ZDF bei der Fußball-WM in Katar drastische Quoteneinbrüche. Anders als von den Sendern und vom DFB erwartet blieben die Kritiker des Spektakels, die angesichts der Menschenrechtssituation Abstinenz gelobt hatten, konsequent. Selbst die drei Spiele der deutschen Nationalmannschaft wurden im Schnitt von weniger als 15 Millionen gesehen, die Auftaktpleite gegen Japan gar nur von knapp zehn Millionen. 
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Im Schatten des Ukraine-Krieges

Über den konkreten Verlauf des russischen Angriffskriegs in der Ukraine wird das deutsche Publikum seit Beginn der Invasion in allen Medien umfassend informiert. Das diesjährige Treffen des Korrespondenten-Netzwerks „Weltreporter“ am 11. November in Hamburg kreiste dagegen um das Thema „Nebenkriegsschauplätze: Wie Russlands Krieg die Welt verändert“. Erstmals erprobt wurde dabei das Format eines „Reporterslams“. Fazit: Viele Weltregionen sind in der Berichterstattung nach wie vor unterbelichtet.
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Komplizen von Katars „Sportswashing“?

Am 20. November startet die Fußball-WM in Katar. Über die Schattenseiten dieses Mega-Events – WM-Baustellen und Sklavensystem, Diskriminierung queerer Personen und Frauen, Korruption – wurde in den letzten Monaten viel publiziert. Wie kann in dieser Situation eine Medienberichterstattung gelingen, die die Balance zwischen Sportjournalismus und den Erwartungen einer kritischen Öffentlichkeit schafft?
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Portrait von Günter Herkel

ARD: scharf, aber respektvoll im Bürgerparlament

In zentralen gesellschaftlichen Problemen – Corona, Migration, Arm und Reich – erleben viele Menschen die Gesellschaft als gespalten. Seit Amtsantritt der Ampelkoalition hat sich nach einer Infratest dmap-Umfrage im Auftrag der ARD der gesellschaftliche Zusammenhalt sogar noch verschlechtert. Mit ihrer Themenwoche „WIR gesucht – Was hält uns zusammen?“  will die ARD gegensteuern. Neue Formate wie „Das Bürgerparlament“ sollen den direkten Dialog mit dem Publikum fördern. Auftakt gelungen.
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Portrait von Günter Herkel

Raus aus der Empörungsspirale

Wenn zwei in den Medien regelmäßig präsente Publizisten wie Richard David Precht und Harald Welzer ein medienkritisches Buch vorlegen, ist erhöhte Aufmerksamkeit gewiss. Die Aufregung, die das Werk „Die Vierte Gewalt“ ausgelöst hat, erscheint jedoch so maßlos und überdimensioniert, dass darüber die Substanz der von den Autoren vertretenen Hauptthesen fast schon in den Hintergrund getreten ist. Möglicherweise hat dazu der provokative Untertitel „Wie Mehrheitsmeinung gemacht wird, auch wenn sie keine ist“ beigetragen.
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Rückschläge für große  Pläne bei Bertelsmann 

Deutschlands größter Medienkonzern verfolgt ehrgeizige Ziele. Bis 2025 stehen angeblich fünf bis sieben Milliarden Euro für Investitionen zur Verfügung. Auf 24 Milliarden Euro soll der Gesamtumsatz bis 2024 steigen. Die Aktualität sieht grauer aus. In Frankreich scheiterte die Großfusion der TV-Sender TF1 und M6. Für Deutschland kündigte die Geschäftsleitung angesichts der krisenhaften ökonomischen Entwicklung einen rigorosen Sparkurs an. Speziell beim einstigen Flaggschiff Gruner+Jahr drohen massive Einschnitte. 
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Vielfalt für das Gemeinwohl

Wie kann „Gemeinwohl durch Vielfalt in den Medien“ entstehen? Welche Rolle spielen dabei öffentlich-rechtliche Medien? Zwei von vielen Fragen, um die es auf der Zweiten Europäischen Public Value Konferenz am 5. und 6. Oktober in Leipzig ging. Ausrichter war der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) in Kooperation mit der Handelshochschule Leipzig (HHL). Rund 130 Journalist*innen, Medienwissenschaftler- und Politiker*innen diskutierten über Vielfalt als eine Grundvoraussetzung der Demokratie. 
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Tablet liegt auf einem Tisch. Schreibende Hand daneben.

ARD in der Krise vor „hartem Stück Arbeit“

Die ARD will nach den Skandalen im RBB, im NDR und anderen Anstalten verlorengegangenes Vertrauen zurückgewinnen. Nach dem Rücktritt der früheren RBB-Intendantin Patricia Schlesinger vom ARD-Vorsitz übernimmt 2023 Kai Gniffke, Intendant des Südwestrundfunks, die Leitung des Senderverbunds von WDR-Intendant Tom Buhrow. Auf der Sitzung des SWR-Rundfunkrats am 23. September kündigte Gniffke Programmatisches an: Transparenz, Compliance, Wirtschaftlichkeit.
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Echte Reform scheint unabdingbar

Der öffentlich-rechtliche Rundfunk steckt in einer Legitimationskrise. Immer neue Enthüllungen vor allem der Springer-Medien „Business Insider“ und „Bild“ über mutmaßlichen Filz und Verschwendung in verschiedenen ARD-Anstalten gefährden die Glaubwürdigkeit des öffentlich-recht-lichen Rundfunks. Rundfunkpolitische Folgen sind einstweilen noch nicht absehbar. Zur Rückgewinnung des Vertrauens sind nachhaltige Konsequenzen und Reformen dringend notwendig.
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Zeitungen

Keine bedingungslose Presseförderung

Der Bundesrat macht sich stark für ein Förderkonzept des Bundes zum Erhalt der Pressevielfalt. Mit einer Entschließung forderte er in seiner Sitzung am 16. September die Bundesregierung auf, schnellstmöglich Maßnahmen zu ergreifen, um die flächendeckende Versorgung mit Presseerzeugnissen zu gewährleisten. Während die Verlegerverbände die Bundesratsinitiative unisono begrüßten, erwartet ver.di eine Knüpfung der Förderung an bestimmte Konditionen wie zum Beispiel die Tarifbindung.
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Alle Macht den Räten?

Im Gefolge des Skandals beim Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) werden auch die öffentlich-rechtlichen Kontrollgremien verstärkt kritisch beäugt. Mit dem neuen Medienstaatsvertrag kommen zusätzlich anspruchsvolle Aufgaben auf sie zu. Sind Rundfunk- und Verwaltungsräte gerüstet, diese Aufgaben zu bewältigen? „Alle Macht den Räten? Rundfunkauftrag zwischen Wunschkonzert und Kostendruck“ lautete das Motto der von ver.di und DGB veranstalteten Medienpolitischen Tagung am 7. September in Berlin.
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Digitalradio weiter auf Wachstumskurs

Der Hörfunk in Deutschland bleibt weiterhin auf digitalem Wachstumskurs. Mehr als zwei Drittel aller Personen ab 14 Jahren haben mittlerweile Zugang zu mindestens einer Empfangsmöglichkeit für Digitalradio. Das analoge UKW behauptet sich zwar als meistgenutzte Empfangsart, verliert aber kontinuierlich an Bedeutung. Dies sind Ergebnisse der Studie „Audio Trends 2022 – Digitalisierungsbericht der Medienanstalten“, die im Umfeld der Internationalen Funkausstellung online präsentiert wurde.
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Wie reformfähig sind ARD und ZDF?

Seit dem Skandal im RBB steht der öffentlich-rechtliche Rundfunk (ÖRR) verstärkt unter Druck. Auch aus anderen ARD-Anstalten kommen beunruhigende Meldungen, die die Akzeptanz der Sender beeinträchtigen könnten. Fast schon trotzig klang vor diesem Hintergrund der Titel der Veranstaltung „Öffentlich-rechtliche Medien: Grundpfeiler einer demokratischen Gesellschaft“, die auf Einladung der Friedrich-Ebert-Stiftung am 30. August in Berlin stattfand.
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Richterhammer

Sieg gegen Springer um Nachvergütung

Die Axel Springer Mediahouse ist nicht befugt, ältere Texte freier Autor*innen ohne Genehmigung und Honorarzahlung im Online-Archiv „Rewind“ (mit allen Ausgaben des „Musikexpress“) zu vermarkten. Das war der Tenor eines Urteils, das der Journalist und Buchautor Rainer Jogschies vor zwei Jahren vor dem Landgericht Hamburg erstritt. Der Konzern wollte das nicht akzeptieren und ging in Berufung. Und „verlor“ abermals: Das Hamburgische Oberlandesgericht wollte die Widerklage abweisen – doch die Springer-Anwälte zogen vor der Verkündung Ende August selber zurück. Somit gilt nun das Urteil aus erster Instanz.
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