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Alle Artikel von Redaktion

Medienkolumne: Proporz, Rücksichten, Empfindlichkeiten

Was eigentlich muss einer können, um Chefkorrespondent eines öffentlich-rechtlichen Senders zu werden? Darüber wird in den Funkhäusern lebhaft debattiert, seit MDR-Chefkorrespondent Georg Schmolz seinen ersten Kommentar für die "Tagesthemen" verfasst hat. Nun ist Schmolz alles andere als ein journalistischer Anfänger. Bevor er zum Chefkorrespondenten beim Mitteldeutschen Rundfunk avancierte, war er immerhin Chefredakteur des deutsch-französischen Kooperationssenders Arte. "Könnten bei einer solchen Karriere", fragt SZ-Autor Herbert Riehl-Heyse bange, "dieselben Mechanismen eine Rolle spielen, die im Programm manchmal das Qualitätsbewusstsein beseitigen, aus lauter Rücksicht auf…
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Radio im Internet – warum eigentlich?

In Internet-Auktionshäusern kann man allerhand Kurioses ersteigern: Wehrmachtsbriefe, menschliche Knochen, lebende Frösche. Als aber im Herbst letzten Jahres unter der Auktionsnummer 464469305 ein kompletter Radiosender angeboten wurde, war das selbst für Internet-Verhältnisse etwas Besonderes: Die 500.001 Aktien der Firma "Cyberradio" sollten ein Mindestgebot von 6,415 Millionen Mark einbringen.
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Positiv: kaum Verschlechterungen

"Die neue Bundesregierung wird zur Absicherung der Künstlerinnen und Künstler die Künstlersozialversicherung verbessern." - Zugegeben, sehr konkret war dieser eine Satz aus der Koalitionsvereinbarung zwischen SPD und Bündnis 90/Grüne vom 20. Oktober 1998 nicht. Dass das Thema aber überhaupt als Reformvorhaben erwähnt wurde, weckte Hoffnungen bei Betroffenen und ihren Verbänden. Jetzt liegt der Gesetzentwurf auf dem Tisch. Und das Wichtigste darin ist wohl, dass er keine substanzgefährdenden Verschlechterungen enthält.
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Unter 22 000 Mark Jahreseinkommen

Einen Gewinn von 1,3 Milliarden Mark meldete der Medienkonzern Bertelsmann auf seiner Bilanz-Pressekonferenz im September 2000. Das ist mehr als die Hälfte von dem, was sämtliche 107.167 Künstlerinnen und Künstler, freie Journalisten und Autorinnen, die über die Künstlersozialkasse (KSK) versichert waren, 1999 als Einkommen erreichten - 2,34 Milliarden Mark. Im Durchschnitt betrug ihr Jahreseinkommen (Einnahmen minus Ausgaben vor Steuern) ganze 21.428 Mark, also 1785 Mark im Monat.
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Streit um das Tschechische Fernsehen beigelegt

Der Kampf der Mitarbeiter im öffentlich-rechtlichen Tschechischen Fernsehen (CT) hat sich ausgezahlt: Nach einer fast sechswöchigen Auseinandersetzung sind nun alle ihre Forderungen erfüllt. Am 10. Februar um zwölf Uhr mittags beendeten sie ihren Streik. Einen Tag zuvor hatte das Parlament den 47-jährigen Jiri Balvin zum Übergangsintendanten gewählt.
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Warnstreik im WDR – Appell an die ARD

In der bundesweiten Auseinandersetzung zur Sicherung der betrieblichen Altersversorgung im öffentlich-rechtlichen Rundfunk hat es am 5.2.01 den ersten Warnstreik gegeben.
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Bilder im Netz

Virtuelle Marktplätze, Online-Bildagenturen, Portfolio-Angebote: Das Internet ist aus dem Bild-Business nicht mehr wegzudenken. Der Zugang zu neuen Märkten und Wettbewerbsvorteile für diejenigen, die den Verwertern den gewünschten Rund-um-die-Uhr-Service bieten können - das sind die beiden wichtigsten Gründe für eine Investition in die Internetpräsenz. "M" hat sich im Netz umgeblickt.
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„Ich hatte einfach Schiss“

Die Anmoderation war mehr als ungewöhnlich. "Viele - auch hier in der ,Panorama'-Redaktion - möchten, dass dieser Mann Außenminister und Vizekanzler bleibt", kündigte Moderatorin Patricia Schlesinger einen Beitrag mit "neuen Zeugen" und "brisanten Bildern" über Joschka Fischers wilde Jahre als Frankfurter Straßenkämpfer an. Das redaktionelle Bekenntnis zum Vizekanzler ist ein beispielloser Vorgang im öffentlich-rechtlichen Fernsehen.
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Chile: Entlassung für Juan Pablo Cardenas – Regierung fühlte sich „belästigt“

Der chilenische Journalist Juan Pablo Cárdenas, während der Pinochet-Diktatur einer der profiliertesten Publizisten der demokratischen Opposition, steht erneut unter Druck. Am 11. Januar erhielt der 52-jährige Journalist, seit dem vergangenen Jahr erst Chefredakteur der Internet-Zeitung "Primera Linea", die Kündigung - ohne Anhörung und Begründung. Eine Trennung mit Hautgout. Denn "Primera Linea" gehört zum Verlag der Zeitung "La Nación"; dessen Hauptaktionär wiederum ist die chilenische Regierung.
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Signale aus Prag

"Die revoltierenden Angestellten sind durch die Tatsache beunruhigt, dass die Wahl des Fernsehdirektors politisiert wurde und dass über die Besetzung des Postens die Parteispitzen der regierenden Sozialdemokraten und der mit ihnen durch das Tolerierungsabkommen verbundenen Bürgerdemokraten mitentschieden."
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Tabubruch bei Bertelsmann

Zu einem spektakulären Anteilstausch kam es Anfang Februar zwischen der Bertelsmann AG und der belgisch-kanadischen Holding Groupe Bruxelles Lambert (GBL), die zukünftig mit einem Anteil von 25,1 Prozent Mitgesellschafter in Gütersloh ist. Das bisher auf Eigenständigkeit bedachte Medienunternehmen im Ostwestfälischen mit einer Zweigstelle in New York bekam im Gegenzug von der GBL deren 30-Prozent-Anteil an der RTL-Group (früher CLT-UFA).
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Multimedia – Branchenbrunch

Locker war Anfang Februar der Rahmen des "Multimedia Branchenbrunchs" in Hamburg. Doch ernst der Hintergrund: die deutlicher werdende Krise in der "new economy"
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Online-Dividende durch Freien-Vermarktung

Auf das Geschäft übers Internet hoffen viele, auch wenn einige Senkrechtstarter bereits eine Bauchlandung hingelegt haben. Eher mager noch, so das Fazit einer zweiten Zwischenbilanz in "M" (10/2000, erste: M 1-2/2000), sieht es bei der Online-Vermarktung für Texte und Fotos freier Journalisten aus. Das zu ändern und die Kassen in dem bisher fruchtlos beackerten Marktsegment kräftig klingeln zu lassen, haben sich zwei neue Anbieter vorgenommen. Beide starten als Aktiengesellschaften - doch sonst gibt es kaum Gemeinsamkeiten.
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Aktion für Saban Dayanan

Seine Bilder zeigen Folteropfer oder regierungskritische Demonstrationen. Er fotografiert Menschenrechtler in Aktion und gewalttätige Polizisten. Und die Bilder von Saban Dayanan erscheinen nicht nur in türkischen Zeitungen, sondern auch in ausländischen Medien. Bei den Behörden in Istanbul und Ankara wird das nicht immer gern gesehen. Schließlich bemühen sich die Politiker am Bosporus um die Aufnahme ihres Landes in die Europäische Union - und da sind Fotos, die das Land in ein ungünstiges Licht rücken, nicht erwünscht.
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Von UKW zu www: Immer mehr Radios gehen online

Journalismus online Weltweit sind es über 6000, in Deutschland nur ein paar hundert: Radioprogramme im Internet. Die Mehrzahl wird von traditionellen UKW-Stationen als eigenes Webangebot betrieben, doch die Zahl der reinen www-Audio-Angebote, zumeist von branchenfremden Firmen und jungen Start-ups betrieben, wächst.
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„Der Kram stimmt alle nicht“

Das daumendicke Aktenmaterial bekam "Spiegel"-Reporter Bruno Schrep frei Haus auf seinen Hamburger Schreibtisch geliefert, der Absender war eine allererste Adresse für Seriosität: Christian Pfeiffer, Hannoveraner Kriminalistik-Professor und damals bereits designierter niedersächsischer Justizminister. Auf den ersten Blick witterte der 55-jährige "Spiegel"-Mann einen großen Scoop, der ihm da unverhofft ins Haus geschneit war. "Ich hab" einen tollen Fall", alarmierte er seinen Ressortleiter. Doch je mehr sich Schrep in die Akten vertiefte, desto mulmiger wurde ihm bei der Lektüre. Schließlich zog er die Reißleine: "Nein, nein, nein", beharrte der misstrauische Reporter, "das…
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