Redaktion

Alle Artikel von Redaktion

Redaktionen brauchen den weiblichen Blick

„Vielfalt in den Medien ist kein Akt der Gnade, sondern ein Frühwarnsystem.“ So das klare Statement von Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) in ihrer Keynote anlässlich der Jahrestagung des Journalistinnenbundes (jb) am 11. Juni in Berlin. Sie würdigte Fortschritte bei der Gleichberechtigung von Frauen in der Medienbranche: „Fast vierzig Prozent Frauenanteil in den Chefetagen der Leitmedien sind ein Erfolg.“ Der weibliche Blick sei aber auch in Bezug auf den Ukraine-Krieg nötig, mahnte sie. Männer würden als Kämpfende gezeigt, Frauen als Flüchtende. Der Beitrag der Frauen bei der Verteidigung bekomme zu wenig Aufmerksamkeit.
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Endlich mehr Transparenz wagen

Zu den Versprechungen der Bundesregierung im Koalitionsvertrag gehört auch ein Bundestransparenzgesetz. Damit soll der Zugang zu Unterlagen öffentlicher Stellen endlich einfacher werden. Doch weil die Regierung derzeit viele andere Baustellen hat, legt die Zivilgesellschaft schon mal los und präsentiert einen Vorschlag für dieses Reformprojekt.
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Unterstützung für Exilmedien

Die Wochenzeitung „Die Zeit“, „Zeit online“ und die Handelsblatt Media Group unterstützen ukrainische und russische Medien im Exil. Von der Unterstützung profitierten die unabhängigen russischen Exilmedien „Meduza“ und „7x7“ sowie das unabhängige ukrainische Medienhaus „NV“, wie die „Zeit“-Verlagsgruppe am 9. Juni in Hamburg mitteilte. Die Hilfe bei der „NV“ erfolgt gemeinsam mit dem „Tagesspiegel“ sowohl finanziell als auch in Bezug auf die Inhalte-Produktion.
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Hintergrundgespräche bleiben geheim

Die Presse-Hintergrundgespräche der früheren Kanzlerin Angela Merkel müssen nicht mehr offengelegt werden. Mit diesem Urteil hat das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg am 8. Juni die Auskunftsklage eines „Tagesspiegel“-Journalisten abgewiesen. 2016 hatte er Informationen zu solchen Hintergrundgesprächen angefragt, seit 2017 versucht er sie einzuklagen. Jetzt heißt es, die Informationen zu den geführten Gesprächen seien mit dem Regierungswechsel nicht mehr vorhanden. Die Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) in ver.di fordert seit Jahren ein Presseauskunftsrecht auf Bundesebene. "Das sei „längst überfällig“.
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Stiftung Günter Zint hat losgelegt

Die im vergangenen Dezember gegründete Stiftung Günter Zint hat ihre Arbeit aufgenommen. Mit ihr sichert der deutsche Dokumentar-Fotograf und Sammler Günter Zint langfristig sein Lebenswerk. Die Bestände der Bildagentur Pan Foto, zahlreiche Fotografenvor- und -nachlässe unterschiedlicher Prägung und die Bestände des Sankt Pauli Museums sind unter dem Dach der Stiftung vereint. Sie hat ihren Sitz in der Hamburger Fruchtallee 19a. Ermöglicht wird das durch großzügige finanzielle Unterstützung der Hamburger Stiftung zur Förderung von Wissenschaft und Kultur.
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4.Juni2022 "Lass uns über Kohle reden!"

Fair Festival Award für faire Vergütung

„Lasst uns über Kohle reden!“ hieß es beim Hamburger Kurzfilm-Festival. Eingeladen zu der Podiumsdiskussion über Arbeitsbedingungen und die Vergütung bei Filmfestivals hatte ver.di. Denn während Veranstaltungsorte, Filmbranche und Publikum alle viel von einem Filmfestival haben, haben einige Menschen davon hauptsächlich viel Arbeit für wenig Vergütung. Die AG Festivalarbeit in ver.di vergab am 4. Juni auch die Auszeichnung „Fair Festival Award“ für Filmfestivals mit guten Arbeitsbedingungen.
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Das Gehirn hat keine Löschtaste

Was können Medienschaffende tun, um das Problem der „False Balance“ zu überwinden, so lautete die spannende Frage einer Podiumsdiskussion auf den Medientagen Mitteldeutschland Anfang Juni in Leipzig. „Ist das journalistische Kind der Ausgewogenheit in den Brunnen gefallen?“, fragte Journalistin Silke Burmester in die Runde und führte durch ein pointiertes Gespräch mit zwei sehr unterschiedlichen Haltungen.
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IFJ-Kongress hat Zeichen gesetzt

Drei Frauen in Spitzenpositionen, Hilfen für bedrohte Journalist*innen, Aktionen für Pressefreiheit, mehr Eigenständigkeit für die asiatisch-pazifische Region: Beim Weltkongress der Internationalen Journalisten-Föderation (IFJ) von 31. Mai bis 3. Juni in Maskat (Oman) haben 250 Teilnehmer*innen von Journalistengewerkschaften und -verbänden aus 92 Ländern Zeichen gesetzt. Zu den wichtigsten Themen zählten die Überwachung von Journalist*innen und Maßnahmen zur Beendigung der Straffreiheit für Verbrechen gegen Medienschaffende.
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Mensch vor Monitoren

ver.di: Programm und Auftrag nicht kürzen

ver.di hat sich kritisch und mahnend gegenüber dem Reformvorschlag für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk geäußert, auf den sich die Ministerpräsident*innen der Bundesländer jetzt verständigt haben. Danach seien neuralgische Punkte bekannt, die zu einem Abbau des Programmangebots führen dürften. ver.di werde „keine weitere Einflussnahme durch Einschränkungen des Programmauftrages“ hinnehmen, heißt es in einer Pressemitteilung.
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Macron will das Ende der Rundfunkgebühr

Präsident Emmanuel Macron ist entschlossen, die Rundfunkgebühr in Frankreich abzuschaffen. Es wäre das erste Versprechen, dass er nach seiner Wiederwahl einlöst. Während die Rechten im Wahlkampf erklärt hatten, die öffentlichen Sender teilweise oder komplett zu privatisieren, will Macron den öffentlichen Rundfunk nicht herunterfahren, jedoch künftig steuerfinanzieren. Er sieht das als Beitrag im Kampf gegen die Inflation. Sein Kabinett hat bereits am 11. Mai Beschlüsse gefasst, die Gebühren „ab diesem Jahr dauerhaft“ abzuschaffen.
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Scholz sagt Zeitungen Hilfe bei Zustellung zu

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) stellt den Lokalzeitungen Hilfe bei der Zustellung in Aussicht, nimmt sie aber zugleich in die Pflicht. Die Bundesregierung werde sich dafür einsetzen, den Lokaljournalismus und besonders die Lokalzeitungen zu schützen und die Rahmenbedingung zu verbessern, sagte Scholz am 1. Juni in Berlin bei einem Kongress des Verbands Deutscher Lokalzeitungen. „Wir wollen, dass die flächendeckende Versorgung mit regelmäßig erscheinender Presse gewährleistet bleibt.“
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Süddeutsche: Starke Betriebsräte gebraucht

Bei der „Süddeutschen Zeitung“ wurde ein neuer Betriebsrat gewählt. Das Ergebnis ist auch für ver.di ein großer Erfolg: Zehn von 15 neuen Betriebsräten sind ver.di-Mitglieder. Ein beharrliches Angehen von „harten Themen“, das Anlegen gleicher Standards sowie ein Fokus auf die Jugend zeigen, was eine engagierte Gewerkschaft auch in schwierigen Zeiten erreichen kann. Für Betriebsratsvorsitzenden Jens Ehrlinger ist so ein wichtiges Ziel erreicht worden.
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Buchtipp: Grimmepreis kann noch warten

New York, Malawi, Nordrhein-Westfalen: Kameramann Ludger Bußmann-Wigger reist seit vielen Jahren für das Fernsehen durch Deutschland und um die Welt. Nun hat er ein Buch geschrieben, in dem er mit einer großen Portion Humor und guter Laune in Anekdoten von seinen Erlebnissen in der TV-Branche berichtet. Die sei, so schreibt er, ein „einzigartiges Biotop ohne feste Gesetzmäßigkeiten“.
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Kolumbien: Indigene erobern mediale Welt

Moderne Radiostudios, qualifizierte Journalist*innen und innovative Kommunikationsstrategien haben dazu geführt, dass indigene Organisationen in Kolumbien hör- und sichtbarer werden. Die Wiege des Aufbruchs in diese Medienwelt steht im Verwaltungsbezirk Cauca im Südwesten Kolumbiens, wo Koka-Plantagen sprießen, wo Guerilleros und Paramilitärs bis heute um die Kontrolle kämpfen. Dort fand 2010 eine Konferenz zu indigenen Kommunikationskonzepten statt. Seitdem ist die Zahl der Berichterstatter*innen indigener Herkunft deutlich gestiegen. Ein Besuch in Santander de Quilichao.
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Kaum Menschen mit Behinderung im Film

Diversität ist das Schlagwort der Stunde. Menschen mit dunkler Hautfarbe spielen Anwälte oder Ärztinnen, es gibt Serien über Personen, die sich weder als Mann noch als Frau fühlen, und selbst bei ARD und ZDF sind homosexuelle Paare mittlerweile fast selbstverständlich. Eine Gruppe ist jedoch vergessen worden: Prominente Ausnahmen wie die kleinwüchsige Schauspielerin Christine Urspruch können nicht darüber hinwegtäuschen, dass Menschen mit körperlichen oder geistigen Einschränkungen nach wie vor kaum auftauchen. 
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ARD-Beschäftigte im Warnstreik

Die Beschäftigten von Norddeutschem und Westdeutschem Rundfunk wollen sich nicht mit der Verzögerungstaktik der ARD in der laufenden Tarifrunde abfinden. Um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen, folgten viele dem ver.di-Aufruf zu einem  Warnstreik am 24. Mai. Denn gesellschaftliche Wertschätzung bedeute auch einen angemessenen Inflationsausgleich. Bei galoppierender Inflation bräuchten die Beschäftigten jetzt ein Angebot, dass den Namen verdiene, so ver.di. Und wollten sich nicht weiter hinhalten lassen.
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